Hallo Britta,
herzlich
in diesem Forum!
Ich finde es sehr gut, dass dein Hausarzt einen neuen, diesmal längeren Therapieversuch starten will.
Nur, bedauerlicherweise können die Monotherapien mit Doxycyclin in den üblichen Dosierungen (200mg) zu Therapieversagern führen.
Doxycyclin ist ein bewährtes und wirksames Antibiotikum, aber es wirkt in dieser Dosierung nicht bakterizid, sondern bakteriostatisch. Das heißt grob gesagt, dass es die Erreger nicht tötet, sondern "nur" in der Vermehrungs-/Teilungsphase erfolgreich bekämpft.
Nun haben Borrelien nicht nur (gemessen an anderen Bakterien) ungewöhnlich lange Teilungszeiten, d.h. die Gelegenheiten bei einer 3-4 wöchigen Antibiose die Erreger zu erwischen, sind seltener. Die Erreger scheinen zudem auch die Fähigkeit zu haben, in "Bedrohungssituationen" ihre Vermehrung einzustellen und sich in sogenannte ruhende Formen (Zysten, Biofilme) zurückzuziehen.
Diese Formen sind dann mit Doxycyclin (und den meisten AB) nicht bekämpfbar.
Was kann man nun tun?
Eine Möglichkeit wäre es, dass (gewichtsadaptiert) Doxycyclin höher (zb. 400mg) zu dosieren, da es dann bakterizide Eigenschaften entwickeln kann. Nur, dass muss man halt auch vertragen.
Kombinierte (aus mehreren Stoffgruppen bestehende) Antibiosen sind auch eine Möglichkeit.
Es gibt einige borrelioseerfahrene Ärzte, die im Anschluß an deine Therapie mit Doxycyclin das Antibiotikum Metronidazol verschreiben.
Das ist bakterizid und scheint auch wirksam gegen die ruhenden Formen zu sein.
Es gibt leider nicht die Eine, sichere und 100% wirksame Therapie.
Vielleicht macht es Sinn, wenn du deinen Hausarzt auch mal die Leitlinie der Deutschen Borreliose Gesellschaft zu lesen gibst.
Da sind verschiedene Therapieempfehlungen aufgeführt:
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf
Liebe Grüße
Leonie