[Claire]

Berghoff in "Symptomatik der Lyme-Borreliose", 2013:

Die Dauer eines EM kann Wochen bis zu mehrere Jahre betragen. Unter antibiotischer Behandlung klingt das EM innerhalb Tagen bis Wochen ab. Also so genau lässt sich das offenbar nicht fassen.

LG
Claire

[Valtuille]

Unbehandeltes EM ja, aber behandelt geht es in der Regel schnell zurück.
Daher ja die Empfehlung, nach 2 Wochen AB zu wechseln, wenn sich da nicht wirklich was tut.
Mir persönlich wäre das Risiko bei der bekannten Therapieversagerquote von 10-20% im Frühstadium zu hoch. Vor allem bei Doxy, wo vieles ja auch an der Nahrungsaufnahme hängt.

Im Zweifelsfall kann ja Biopsie und Kultur gemacht werden.

Wenn die Beschwerden jedoch eher zunehmen und das EM nicht so wirklich verschwinden will nach 2 Wochen (was ja teilweise schon als ausreichende Therapiedauer angegeben werden), wäre das für mich Anlass genug, nicht aufzuhören.

Beschwerden als Folge bleibender Schäden halte ich auch in diesem Fall für eher unwahrscheinlich, da zeitig theraipiert wurde und die Beschwerden ja plötzlich zunehmen, obwohl schon therapiert wurde.

[Extremcouching]

Für ein EM finde ich einen Spezi überflüssig und eher kontraproduktiv, weil die Wartezeiten meistens sehr lang sind und teilweise noch privat etwas bezahlt werden muss. Eine Möglichkeit wäre es, dass sich deine Ärztin bei einem kurz Rat holt, sie scheint ja überfordert zu sein.

Das ist zum einen missverständlich und meiner Meinung nach auch unrealistisch. Erklärung: Ein Spezi ist m.E. niemals überflüssig und/oder unproduktiv. Es geht i.d.R. nicht nur ums EM, da es ein Symptom von mehreren ist bzw. sein kann und auch Monate bis Jahre nach einer Infektion auftreten kann und dann nicht unbedingt das erste Symptom, sprich, eine frische Infektion sein muss. Falls ich mich da irre, bitte korrigieren!

Weiter unrealistisch ist, dass sich ein Borreliose unkundiger Hausarzt mit einem Spezi in Verbindung setzt. Das gibt es wohl mal, ist aber meines Wissens die Ausnahme. Man kann natürlich versuchen, da so zu regeln und den Hausarzt fragen, aber wir wissen doch alle, wie die allermeisten davon halten.

Meine Empfehlung wäre daher, schon das Hausarzt-Aufklärungs-Gespräch zu versuchen, aber parallel unbedingt auf Spezi-Suche zu gehen. Wichtig vor allem die Krankengeschichte abzusuchen und Ausschlussdiagnosen zu betreiben. Wenn noch keine anderen Symptome da sind (die man vielleicht vorher nicht ernst genommen/mit Borre in Verbindung gebracht hat), finde ich eine Überwachung durch nen Spezi trotzdem nicht falsch, um keine Spätfolgen zu riskieren.

LG Couch

[Maxi90]

Hallo,

danke dass ihr mir so gut weiterhelft.

Also: Mein EM ist seit der Doxy Einnahme schon erheblich zurückgegangen. Es war vorher eine starke Rötung richtig groß war es. Jetzt erkennt man nur noch ganz zart die Umrisse. Und den "Einstich" in der Mitte halt immer noch. Aber das kann ja auch mit meinem vorherigen "Kratzen" daran zusammenhängen ( dachte bevor sich das EM bildete, es handele ich um einen Mückenstich)

Ich werde meine HA meine Bedenken äußern, da ich ja immer noch unter Beschwerden leide, und sie fragen ob ich die Einnahme mit einem stärkeren AB verlängern kann.

[Valtuille]

Hallo Extremcouching,

Ich weiß nicht, wie es in anderen Regionen ist, aber hier gibt's im Umkreis von über 100km kein Arzt, bei dem man kurzfristig einen Termin bekommt. Die Wartezeiten liegen bei 3-4 Monaten und Ausnahmen werden nicht gemacht.

Gut, es gibt einen vermeintlichen Spezi, wo das schneller geht, der jedoch auch nur 4 Wochen AB gibt, und zusätzlich Privathonorar verlangt und Ltts veranlasst, die in diesem Fall momentan überflüssig sind und ohnehin erst nach 4-6 Wochen ABs gemacht werden.

Daher empfehle ich immer erst den Hausarzt, wenn das nicht funktioniert, kann man immer noch andere Maßnahmen überlegen, die jedoch meistens langen Wartezeiten und zusätzlichen Kosten verbunden sind.

Wenn ein Arzt eine Behandlung durchführt, die nicht ausreichend ist, was ja durch EM und Symptome offensichtlich ist, dann muss der behandelnde Arzt reagieren. Wenn er das nicht von alleine macht, muss man eben als Patient auf sein Recht pochen, dass auch hier gegeben ist.
Wenn der Arzt das nicht erfüllen möchte, geht man zu einem anderen, der sich bereit erklärt, zu therapieren.

Das kann ein Spezi sein, muss es aber nicht, denn es geht hier um eine frische Infektion, die so schnell wie möglich therapiert werden muss.
Bei Spezis besteht meiner Meinung nach bei einem nicht zeitnahen Termin die Gefahr einer Verzögerung der Therapie, die nicht förderlich wäre.

Einen Termin machen kann man ja, wenn man es möchte, vielleicht gibt es einige, die bei einer frischen Infektion schneller Termine vergeben.

Mein Hausarzt war bereit sich auf die Empfehlungen von Spezis einzulassen und hat auch mehrere Langzeitantibiosen verschrieben und diese betreut.
Man sollte nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, viele Ärzte sind durchaus offen und bereit dazuzulernen. Wenn das nicht der Fall ist, kann man immer noch reagieren.

Ich will niemanden abhalten, zu einem Spezi zu gehen, nicht, dass das falsch verstanden wird.

[Extremcouching]

... denn es geht hier um eine frische Infektion, die so schnell wie möglich therapiert werden muss. Bei Spezis besteht meiner Meinung nach bei einem nicht zeitnahen Termin die Gefahr einer Verzögerung der Therapie, die nicht förderlich wäre.

Dann hab ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte, es wäre gut, parallel zum Hausarzt einen Spezi zu suchen, damit keine Zeit verloren geht.

Was mir noch nicht klar ist: ist ein auftretendes EM immer ein Zeichen einer frischen Infektion?

[Valtuille]

Und ich meinte, dass es kontraproduktiv ist, sich auf den Spezi zu verlassen

Ein EM kann auch später noch auftreten, wird natürlich kontrovers diskutiert, aber ich hab auch schon von (multiplen) EMs bei längerer Krankheitsdauer gehört. Es gab auch Studien, die EMs als Zeichen ein reaktivierten Borreliose untersucht haben und aufgrund unterschiedlicher Spezies dann den Schluss gezogen haben, dass es sich nicht um Reaktivierungen sondern um Neuinfektionen gehandelt hat. Aber da würd ich nicht viel darauf geben.
Möglich ist wohl alles und sicher leider überhaupt nichts...

Gemeinhin gilt das EM als Symptom des Frühstadiums, bzw. des disseminierten Frühstadiums.
Da ich es bei Maxi so verstanden habe, dass die Beschwerden erst während der Antibiose gekommen sind und vorher nicht da waren würde ich in Anbetracht der Jahreszeit eher von einer frischen Infektion ausgehen.

[Maxi90]

JA es handelt sich bei mir um eine frische Infektion:

Zeckenbiss muss Mitte Juni stattgefunden haben, ca. 3 Wochen später trat dann das EM auf...

Grüße

[Maxi90]

Hallo,

nochmal kurze Rückmeldung:

War heute beim HA, meine AB Therapie mit Doxy 200 a 20 Tage ist heute vorbei.

Mir geht es soweit ganz gut, habe ab und an noch komisches Gefühl in den Beinen, mal links mal rechts, Schmerzen kann man das nicht nennen, eher wie so ein Ziehen. Vielleicht bedeutet das auch einfach, dass das AB "arbeitet" und es sich deswegen so anfühlt. Ich weiß es leider nicht....

Ja, jedenfalls habe ich die Ärztin gefragt meine Therapie zu verlängern, sie sagte es gäbe Ihrer Ansicht nach keine Grund dafür. Sie hat mir aber nochmal Doxy verschrieben, und ich soll es ruhig noch eine Woche weiter nehmen, wenn es mir damit besser ginge.

Also werde ich nun insgesamt 4 Wochen mit AB behandeln.

Überlege mir die Dosis auch zu erhöhen! Obwohl die Ärztin immer noch (trotz meiner erwähnten Empfehlungen aus der DBG) meinte, dass 200mg reichen. Gut, ich wiege ja auch "nur" 53 kg.

Was meint ihr zu der Dosierung?

Liebe Grüße

[JOS]

Hallo MAXI90,

ich kann dir leider aus eigener Erfahrung sagen, nimm lieber mehr als nötig und länger als nötig. Ich hatte 6 mg /KG/Tag Doxy für ca. 3 Monate !! Danach ca. 7 Monat Infusion und jetzt Tabletten !
Da du den Schei.... auch in dir tragen kannst und es nicht merkst (war bei mir so... Füsse rot und Schuppten/Arzt -> Schuppenflecht war aber wohl eher Afzeli)
Solltest du dir es Leisten können würde ich am Schluss auch mit CD57+NKZellen und einem LTT-Borrelien kontrollieren (Ja ich weiss der ist nicht 100 % aber noch das Beste was man kriegen kann) ob Sie wirklich weg sind.
Ach ja und Sonne meiden .... aber das merkt man sehr schnell :(

und sollte es später mal irgendwo zucken oder zwicken dann halt wieder einen CD57+NKZellen und einen LTT. Man könnte auch den CD57+NKZellen solo machen und erst wenn dieser unter 200 ist einen LTT (spart Geld).

Auf jeden Fall nicht geizen mit den ABs ! Es muss ja auch nicht nur Borreliose sein es können ja auch noch andere Erreger übertragen worden sein ! Da gibts leider eine grosse Auswahl. Gegen fast alle ist Doxy ein gutes Instrument, vielleicht nicht immer Ideal aber gut ohne weiter suchen zu muessen !.
Und den Termin beim Spezie in ein paar Monaten kann man auch immer noch Absagen aber wenn man Probleme hat ist es gut einen Termin zu haben !:)