Hallo Katy,
ich glaub jeder, der hier mitliest, kann spüren, wie schlecht es dir geht.
Du bist iwie grad ein bissle in einem Deadlock und vielleicht können wir hier zumindest versuchen dir zu helfen, dass du es schaffst, da wieder rauszukommen. Aber die Initiative muss von dir ausgehen. Du musst aktiv werden, damit die richtigen Wege eingeleitet werden und du auch die entsprechende Hilfe bekommen kannst.
Zum einen hast du das Vertrauen in Ärzte komplett verloren, hast fast sogar eine Aversion gegen Ärzte aufgebaut. Ich kann das verstehen - auch ich habe Ärzte kennen gelernt, denen ich mein lebtag lang nimmer begegnen will. Und die meide ich auch. Aber es gibt auch andere - ziemlich viele sogar, die mir trotz Unkenntnis über die Borreliose wirklich helfen wollten und auch gut geholfen haben.
Man muss also die guten Ärzte finden. Gleichzeitig kann man auch selbst einiges dazu beitragen, dass sich ein vertrauensvolles Arzt-Patienten-Verhältnis entwickelt. Es wäre sehr wichtig, auch für eine weitere Behandlung, dass du dir vor Ort einen Hausarzt suchst. Ein Allgemeinmediziner kann dir sehr wohl helfen. Er ist im Notfall der erste Ansprechpartner vor Ort. Er würde dich auch bei im Idealfall bei eventuellen Therapien begleiten.
Ich hör dich jetzt quasi schon ABER schreien
, weil das von mir Geschriebene so gar nicht deine bisherigen Erfahrungen deckt und du dir das gar nicht vorstellen kannst. Aber gerade in Baden-Württemberg findet man immer mehr Hausärzte, die z.B. das Thema Borreliose nicht mehr ableugnen.
Es lohnt sich - gib dem allen wirklich eine Chance.
Was auch wirklich wichtig wäre ist, dass du alle Befunde von Untersuchungen, die bei dir gemacht wurden, mal zusammen trägst. Weil bei mir durch die 20 Jahre Borreliose da bereits ein dicker Leitz-Ordner zusammenkommt, habe ich eine schriftliche Kurzform meiner Krankengeschichte zusammen gefasst. Wenn ich neu zu einem Arzt gehe, nehme ich das immer mit und das erleichtert dem Arzt auch das Kennenlernen. Wenn man mit einem fetten Leitz-Ordner kommt, dann kann der sich in der Kürze der Zeit gar nicht einarbeiten.
Auch wenn du deinen Termin in Pforzheim hast (da bin ich übrigens auch in Behandlung), wird dir das sehr hilfreich sein.
Wichtig bei dir ist, sich mal richtig einen Überblick zu verschaffen, welche Differential-Diagnosen denn bereits abgeklärt sind bzw. noch abgeklärt gehören. Wir können hier deine Diagnose letztendlich nicht stellen. Es kann sein, dass deine Beschwerden von einer Borreliose kommen, es kann sein, dass es was anderes ist, es kann aber auch sein, dass mehrere Krankheitsbilder sich überlappen.
Aber nochmal.... um weiterzukommen und tatsächlich auch Hilfe zu bekommen brauchst du Ärzte. Es ist ganz wichtig, da die negative Einstellung, die du in der Zwischenzeit aufgebaut hast, ein bisschen einzudämmen. Auch im normalen Leben sollte eigentlich jeder Mensch, den du neu kennen lernst, eine Chance haben. Ohne vorschnell wegen Vorurteilen ( ... die helfen mir ja eh nicht...) aussortiert zu werden.
Bezüglich Pforzheim schick ich dir eine PN.
Hast du jemanden in deiner Familie oder im Freundeskreis, der dich bei der Arztsuche ein bissle unterstützen - vielleicht auch begleiten kann.
Das Allerwichtigste ist aber, dass du wieder einen Zustand erreichst, Hilfe auch wieder annehmen zu können. Auch wenn sie vielleicht nicht sofort den von dir gewünschten Erfolg hat, aber man begibt sich aus der Sackgasse wieder raus und schlägt dann vielleicht den richtigen Weg ein.
LG Niki