Also Donald, ich werde deiner Bitte nachkommen, auch wenn es für dich einfacher zu sein scheint, auf einem festgelegten Standpunkt zu verharren, ohne selbst irgendwelche substantielle Belege beizutragen:
Von 14 zwischen 1984 und 2012 erschienenen Publikationen, die die Wertigkeit des LTT für die Borreliosediagnostik anhand der Untersuchung von Patienten mit Lyme-Borreliose im Vergleich zu gesunden Probanden und im Therapieverlauf betrachtet haben, bestätigen 12, dass der LTT eine Wertigkeit beim Nachweis einer aktiven Borrelioseinfektion hat und zwei Arbeiten sprechen sich dagegen aus.
Nach Baehr lässt sich in den beiden Arbeiten, die sich dagegen aussprechen jedoch feststellen, dass der LTT bei borrelioseerkrankten Personen mit deutlich höheren Stimmulationsindizes ausfällt als im Kontrollkolektiv.
Alle Arbeiten, bis auf eine zeigen, dass der LTT unter antibiotischer Behandlung deutlich abfällt und sich oft normalisert.
Zur Spezifität und Sensitivtät: Veröffentlicht 2012
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3474945/
Die Empfindlichkeit des LTT bei klinisch ausgeprägter Borreliose vor Antibiotika-Behandlung wurde mit 89,4% ermittelt, während die Spezifität 98,7% betrug. Bei1480 Patienten mit klinischem Verdacht auf Borreliose, waren die Ergebnisse von Serologie und LTT in 79,8% der Fälle vergleichbar. 18% waren serologisch positiv und LTT-negativ. Dies waren vor allem Patienten mit Borreliose nach Antibiotika-Therapie. 2,2% zeigten eine negative Serologie und ein positives LTT Ergebnis. Die Hälfte von ihnen hatten einen frühes Erythema migrans. Nach Antibiotika-Behandlung, wurde der LTT negativ oder grenzwertig bei Patienten mit frühen Manifestationen der Borreliose, während bei Patienten mit späten Symptomen, sich eine Regression zeigte obwohl die Werte immer noch positiv waren
Je nachdem wie ein Labor arbeitet, kann es jedoch auch beim LTT zu Fehlern kommen.
Entsprechend sorgfältig durchgeführt hat er eine Spezifität von 98,7% das heißt für mich, dass ein positiver LTT mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit richtig positiv ist und nicht falsch positiv, wie es gerne immer wieder behauptet ist.
Baehr merkt zur S1 Leitlinie zur Neuroborreliose kritisch an, dass die Ablehnung der zellulären Tests, wie eben auch der LTT nicht begründet wird und die wissenschaftliche Literatur völlig unberücksichtigt geblieben ist.
Kann man auch gut bei den S1 Leitlinien der Neurologischen Gesellschaft nachschauen, wenn man sie mit den Literaturstellen anderer Veröffentlichungen vergleicht, aber das würde den Rahmen hier jetzt wirklich sprengen.
Genetische Besonderheiten:
Sehr interessant sind auch noch die Ausführungen zu eigenen genetischen Besonderheiten. Eine Disposition zu Autoimmunerkrnakungen nach Borrelienerkrankung ist festgestellt worden bei bestimmten HLA-DR-Subtypen. In dieser Konstellation kommt es durch körpererigene Strukturen zu einer Reaktion des Immunsystems obwohl der Erreger bereits eliminiert ist. Träger dieser Allele haben ein 11-fach höheres Risiko eine Therapieresistente Lyme-Borreliose zu entwickeln.
http://jem.rupress.org/content/203/4/961.full
Bestimmte HLA-Allele können aber auch die Ursache einer fehlenden Anitkörperbildung sein.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11532615
Wer sich ernsthaft für diesen Artikel interessiert, ich kann ihn leider hier nicht im Original einstellen aber ich finde das ganze Heft (es ist kein Buch) ist sein Geld wert.
ich hoffe, das war jetzt nicht zu kompliziert, ich habe schon versucht, es vereinfacht darzustellen
Liebe Grüße Urmel