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22.08.2013, 05:59
Ich bin gestern wegen meiner Hyperakusis auf Basstöne komplett ausgerastet. Meine Nachbarin zwei Stockwerke über mir hat Besuch. Dabei ist auch ein Kleinkind. Ich vermute mal, dass sich niemand mit dem Kind wirklich abgibt, wenn es stundenlang in der Wohnung hin- und herrennt. Das Kind scheint ein Fersengänger zu sein.
Jedenfalls hat der Vorfall zu einer nicht kontrollierbaren Agression/Hysterie bei mir geführt. Ich bin derart ausgeflippt und habe meine Nachbarin derart angeschrien, dass sämtliche anwesenden Hausbewohner rausgeschaut haben.
Situation:
-Lebe in einem Beton-Mehrfamilienhaus, wo Basstöne über Wände und Decken vorzüglich weitergeleitet werden.
-Bin vor allem überempfindlich auf Basstöne
-Ich kann nicht genau sagen, wann sich der leichte Tinnitus und die Hyperakusis begannen bemerkbar zu machen (für Eingrenzung der möglichen Ursachen).
Meine bisherigen Recherchen:
-Borreliose kann zu einer Hyperakusis führen. In diesem Fall geht man davon aus, dass es sich um entzündliche Prozesse handelt. AB scheinen nicht zu helfen, denn ich bin ja seit Jahren praktisch unter Dauerantibiose.
-Als weitere Ursache käme auch ein Schädelhirntrauma 2., vielleicht auch 3. Grades in Frage, das ich vor ca. 30 Jahren bei einem Unfall hatte.
-Es werden verschiedenste Therapien empfohlen, wo wieder einmal jegliche Angaben fehlen, wie erfolgreich die sind und was von der Grundversicherung bezahlt wird.
Meine Frage:
Leidet jemand von euch unter einer selektiven Hyperakusis durch die Borreliose? Und was hilft nach eurer Erfahrung?
Lieben Dank und Grüsse, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
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Hi
Biofilm auslösen das hilft war Schwerhörig bzw nun Besserung.
Hausel
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22.08.2013, 12:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.08.2013, 12:34 von
Amrei.)
Ja, Regi, das kennen meine Tochter und ich auch. Bei ihr ist es aber besonders ausgeprägt.
Wenn unsre Nachbarn Besuch von ihren beiden Enkeln ( Zwillinge ) bekommen, dann verwandelt sich meine Tochter manchmal von einer ausgeglichenen ruhigen Person in ein sehr aggressives Wesen. Es geht dann regelrecht mit ihr durch, besonders wenn einer der Zwillinge stundenlang rumschreit und mit Gegenständen irgendwo laut draufhaut. Sie ( oder ich ) haben dann auch schon mal in den Garten rausgeschimpft, bzw. um etwas mehr Ruhe gebeten. ( wohnen in einer DHH )
Seitdem sind unsre Nachbarn auf uns sauer.
Auch das häufige Bohren, Sägen u.ä. in der schwäbischen Nachbarschaft, besonders Sägen mit tiefen Tönen, ist in Zeiten, in denen wir Ruhe brauchen, manchmal nicht auszuhalten. Die Wand zu unseren direkten Nachbarn hat keinen Schallschutz. Da kannst du dir denken, daß man hier alles hören kann. Zum Glück sind die Söhne ausgezogen, da fallen wenigstens die Baßtöne ( Technomusik ) der Stereoanlage weg, die unsere Fußböden erschütterten.
Irgendwie können wir aber sämtlichen Lärm, den andere anscheinend nicht als laut empfinden, kaum noch ertragen. Mein Mann meint dann immer: wir sollten nicht hinhören. Sehr witzig! Vor der Borreliose war das nicht so!
Wir haben auch schon überlegt, hier wegzuziehen, aber anderswo ist es vielleicht auch nicht besser, es sei denn, man hätte ein freist. Einfamilienhaus mit mindestens 50 m Abstand zum nächsten.
Aber das kostet, und im Lotto gewonnen, haben wir leider noch nicht.
Deshalb hilft eben manchmal evtl. nur Ohropax.
Liebe Grüße
Amrei
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22.08.2013, 15:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.08.2013, 15:53 von
Oolong.)
Hallo Regi,
liest sich nicht gut und ist belastend - ich kenn das und es zeigt, daß es auch später noch Überraschungen geben kann.
Bei mir sind es metallische Geräusche, die mich zur Weißglut bringen, fängt an mit Besteck abtrocknen ...
Im Geschäft haben wir entgegen dem normalen Handlungsablauf die Teewaage nach rechts gestellt, weil das rechte Ohr überempfindlich ist. Die Waage selbst macht ja keine Geräusche. Dafür steht die Kasse links, weil das linke Ohr nicht so heftig reagiert, die Hartgeldfächer haben wir trotzdem mit Filz ausgepolstert, um das Geräusch zu dämpfen. Und bei dem Geräusch, wenn der Bon transportiert wird, fahre ich zusammen, wenn das Ohr gerade spinnt.
Mein Tinnitus rechts ist ein Dauerton als würde ein Zug in den Bahnhof einfahren und bremsen, Metall auf Metall, grausig.
Nach meiner und der Meinung meines ehemaligen HNO spielen drei Faktoren eine Rolle für Tinnitus/Hörsturz und Hyperakusis:
- Körperliche Voraussetzung, z.B. anatomische Verhältnisse im Innenohr und HWS und ev. ablaufende entzündliche Prozesse im Ohr/in den Kapillargefäßen, die die Durchblutung behindern (er testete nach unserem ausführlichen Gespräch dann auch den Entzündungswert samt verschiedene infrage kommende Erreger als Standard bei entsprechenden Patienten)
- Streß, Anspannung, Verspannung
- Wetterlage, wobei Frontenwechsel Hoch zu Tief besonders belastend sein soll, z.B. Tauwettereinsatz. Er meint, daß er bei bestimmten Wetterlagen mehr Patienten hat und mehr Komplikationen nach Ops.
Er behandelt deshalb normalerweise mit zusätzlichem Sauerstoff und Medikamenten, die gegen Entzündungen wirken, wobei er auch Cortison als Infu gibt und ein Muskelrelaxans, was dann auch gefäßerweiternd wirkt und mehr Blut ins Ohr fließen läßt.
Das ist jetzt mehr Theorie als unmittelbare Hilfe, aber es soll dem Verständnis dienen, wie man in diese Sch...situation kommen kann und vielleicht kommst du mit einem Muskelrelaxans weiter, auch wenn die LmaA machen können.
LG Oolong
Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
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Wolfgang Amadeus Mozart
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Oh Leute, ich kann euch alle so gut verstehen!! Meine Nerven sind auch ganz schön strapaziert und ich kann auch gut ausrasten wegen Lärm... Ich weiß - außer Stress und einem leichten Hörsturz vor 20 Jahren mit verbleibendem sehr leichten Tinnitus - aber nicht die genauen Ursachen und kann da nicht weiterhelfen.
Ich habe tatsächlich wegen der fehlenden Rücksichtnahme der lieben Mitmenschen ein freistehendes Haus auf dem Land gekauft mit ca. 50 Metern zum nächsten Nachbarn. Das stete Rauschen der Autobahn ist da das kleinere Übel für mich.
Gut, jetzt bin ich zwar notorische Pleite, habe aber meinen Frieden
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Nachdem ich so ausgerastet war, hat es meine ausländische Mitbürgerin verstanden. Sie nehmen jetzt Rücksicht. Natürlich nicht, ohne mir vorwurfsvoll vorzutragen, dass die Feriengäste wegen mir wahrscheinlich früher abreisen. Soll mir recht sein.
Aber das nächste wird kommen. Heute nach dem Nachmittagsschlaf wollte ich das schöne Wetter in meinem Garten geniessen. Nix da! Wenn die auf der Baustelle nicht unvermeidbaren Lärm veranstalten, machen die einfach Radio-Disco. Also wieder reklamieren, diesmal beim bauleitenden Architekt. Es hört einfach nicht auf. Ich bin das so leid, kann aber auch den Lärm nicht aushalten.
Ich bin wirklich unschlüssig, was ich machen soll. Evtl. doch mal zu einem HNO? Kommt vielleicht eh wegen des Fremdkörpergefühls im Hals. Vielleicht mach ich auch gar nichts. Wenn die Feriengäste abgereist sind, beruhigt es sich vielleicht wieder.
Danke euch allen für eure Feedbacks. Wenn jemand noch eine abschliessende Lösung präsentieren kann: Nur zu!
LG, Regi
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Ja-es gibt Umweltverschutzung,Lichtverschmutzung-als auch Geräuschverschmutzung.Das kann schon damit anfangen,wenn einer meint-er könnt handymäßig sein Büro ins Freie verlegen und alle Teilhaben lassen an seine Wortwechsel,wollt ihn schon bitten etwas lauter zusprechen und die Mithörfunktion zu aktivieren...zu mmitreden,Nee-wenn die Chemie nicht stimmt läuft eh nix-aber ich,und nicht nur ich,fühl mich da schon sehr belästigt,durch solch eine egoistische haltung und das es einem aufgdrängt wird,manchmal bis spät in die Nacht...so gehts meiner Frau-ich hör eh schlecht und hab das talent es auszuklammmern(hört sich villt übertrieben an-bin nicht leicht zu erschrecken)Wenn menschen über dir wohnen und sich so verhalten,als wann sie alleine wären- das hat auch uns zu einem Umzug bewegt-jetzt kein obendrüber und nicht nahe drumherum.- anfang -
... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...