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Borreliose vor 12 Jahren, nun rheumatoide Arthritis?
#1

Hallo Ihr,

ich hatte vor 12 Jahren Borreliose mit Wanderröte und positive Serologie. Wurde über Jahre immer wieder mit AB behandelt - in verschiedensten Kombinationen. Seit ca. 2008 keine weitere AB-Behandlung mehr, da ich keine Besserung der verbliebenen Symptome verspüren konnte. Die Borreliose-Serologie wurde komplett negativ. War wieder voll arbeitsfähig und hatte das Thema abgehakt.

Nun plötzlich seit 4 Monaten springende Gelenkentzündungen - sehr schmerzintensiv. Wenn zum Beispiel die Schultern entzündet sind, bin ich nicht mehr in der Lage mir die Haare zu kämmen. Ist eine Hüfte entzündet kann ich mich im Bett nicht mehr auf die andere Seite drehen. Das für mich verrückte ist, dass diese Entzündungen immer nur 1-2 Tage anhalten und dann auf ein anderes Gelenk überspringen.

Dazu habe ich positive CCP-Antikörper, die sehr stark für eine rheumatoide Arthritis sprechen.

Meine Frage: Für mein Gefühl ist Borreliose unwahrscheinlich, da die Entzündungen so schnell springen. Wenn in einem Gelenk Borrelien wären, müsste es dann nicht länger als 2 Tage entzündet sein? Ist nun eine autoimmune Ursache am wahrscheinlichsten?

Ich MUSS nun Prednisolon nehmen, da ich den COX-2-Hemmer nicht vertragen habe. Falls meine Beschwerden durch das Prednisolon schlimmer werden, gehe ich sofort zu einem Borre-Spezie. Würdet Ihr das auch so machen?

lg moritz
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#2

Zitat:Ich MUSS nun Prednisolon nehmen, da ich den COX-2-Hemmer nicht vertragen habe. Falls meine Beschwerden durch das Prednisolon schlimmer werden, gehe ich sofort zu einem Borre-Spezie. Würdet Ihr das auch so machen?
JA
Da scheint aber schon ein Wissen bei Dir vorzuliegen, das halte ich persönlich, schon für die halbe Miete.
PN folgt.
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#3

Hi,

"springende" Schmerzen sind eben typisch für eine Borreliose.

Man kann aber Flöhe und Läuse haben, sprich Bo und Rheuma (Autoimmunentzündung).

Wenn man nach einer (oder mehreren) Antbiosen noch Symptome hat (wenn auch nicht mehr so einschränkend), dann gehe ich persönlich davon aus, daß nicht alle Erreger eliminiert worden sind, was ja aufgrunde der Persisterformen (Zysten, Biofilme) theoretisch möglich ist.

Ich hätte deswegen persönlich bei dieser Krankheitsgeschichte Angst vor Cortisone.

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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#4

Hallo Moritz,

mir ergeht es gerade sehr ähnlich.
Allerdings - wenn du so willst im Zeitraffer.
Ich bin erst vor 3 Jahre erkrankt, hab dann durch diverse Antibiosen und zuletzt auch eine Therapie mit Rizolen eine symptomfreie Zeit erreicht.
Nur dauerte diese Phase bei mir nur ein halbes Jahr. Dann kamen die Beschwerden wieder.
Eine Blutuntersuchung ergab einen stark eröhten ANA-Titer (damals noch im 3000er Bereich).
Die Symptome wurden immer stärker, so dass ich mich entschied einen antibiotischen Versuch (1000mg Clari+400mg Quensl plus gepulst 1000mg Tinidazol...immer mal wieder für 8 Tage) zu starten.
Und siehe da: Eine grundlegende Besserung!

Tja, bis die AB alle nicht mehr wirkten. Angry
Der ANA-Titer stieg auf einen Wert von 1:10000, es wurden spezifische Marker für direkt mehrere Kollogenosen gefunden und ich hatte immer scheußlichere Gelenk- und Knochenschmerzen. Dazu das Gefühl zu verbrennen (ohne Erhöhung der Körpertemperatur, Rötung etc.).
Das hält jetzt seit geraumer Zeit so an.
Ich habe nochmal eine 4-wöchige Antibiose gemacht. Diesmal mit Minocyclin und Azithromycin gepulst.
Es wurde ein ganz kleines bisschen besser - aber halt nicht grundlegend.
Ich hab dann begonnen niedrig dosiert Cortison (5mg) dazu zu nehmen.
In der Kombination (AB+Cortison) bin ich so halbwegs "lebensfähig". Icon_unknownauthor_zwinker

Morgen gehe ich stationär in eine Rheumaklinik. Zur weiteren Diagnostik und vielleicht habe die ja auch noch eine Idee...schauen wir mal.

Leider ist das wohl nicht soo ungewöhnlich, dass durch eine Lyme-Erkrankung ein autoimmunologisches Geschehen ausgelöst wird. Dodgy


Liebe Grüße

Leonie

Zitat:Für mein Gefühl ist Borreliose unwahrscheinlich, da die Entzündungen so schnell springen.
PS: Bei mir war das auch unter der Borreliose regelhaft so.

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Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.
 

Platon
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#5

Hallo Moritz,
hallo Leonie,

nunmehr stehe ich auch kurz vor einem gewünschten Kortison-Versuch.
Seit 2005 hatte ich mehrfach Zeckenstiche, die Symptome gingen unter jeweils 3-4 Wochen Doxycyclin komplett zurück. Zwischendurch war ich immer ca. 2 Jahre symptomfrei.

Ab Februar 2013 ging´s los mit Taubheit und Kribbeln in den Zehen, mittlerweile trotz erfolgter Antibiosen (vorwiegend mit Mino) Brennschmerzen und Taubheitsgefühle weiter fortschreitend.

Leider (oder zum Glück) ist die komplette Untersuchung auf eventuelle Autoimmunerkrankungen bei mir negativ, so daß ich am überlegen bin, ob ich einfach Kortison probiere. Ich hatte das in der Neurologie der Charité angesprochen. Die Ärztin schlug 3 Tage Prednisolon i.v. mit je 500 mg vor. Dies sei als individueller Heilversuch zu werten. Im Arztbrief schrieb sie dann, nachdem der Immunstatus vorlag, sie wäre bei mir zum jetzigen Zeitpunkt jedoch zurückhaltend.

Kürzlich suchte ich mir Rat bei zwei weiteren Borre-Spezies, die zu zwei unterschiedlichen Ergebnissen kommen:
1. Spezi: je nach Beschwerden erneute Antibiose, diesmal in Kombi mit Tinidazol
2. Spezi: wenn Antibiotika bisher nicht geholfen hat (der hochpositive LTT ging aber ins fast komplett Negative), dann muß es wohl eine Autoimmunerkrankung sein. Bei der käme ich mit der Schulmedizin auch nicht weiter. Huh Auf meine Frage wegen Kortison bekam ich ein Stirnrunzeln als Antwort und die Aussage "Kortison ist auch nicht immer gut". Also was nun?

Ich denke Moritz, ein Versuch mit Kortison ist es wert - ob Du da unter der Cushing-Schwelle bleiben kannst?

Dir liebe Leonie alles Gute für Deinen Aufenthalt in der Klinik!

Liebe Grüße, IrisBeate

Absence of proof is not proof of absence (William Cowper).
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#6

(06.05.2014, 16:14)Leonie Tomate schrieb:  
Zitat:Für mein Gefühl ist Borreliose unwahrscheinlich, da die Entzündungen so schnell springen.
PS: Bei mir war das auch unter der Borreliose regelhaft so.

Diese schnell hin- und herspringenden Gelenkentzündungen kenn ich zur Genüge. Heute dieses, morgen jenes Gelenk, meistens waren es fünf Gelenke, die gleichzeitig entzündet waren - Horror! Seit einem halben Jahr sind's nicht mehr die Gelenke (bis auf das eine Iliosakralgelenk), sondern die Sehnen, die sich munter abwechseln in Sachen Entzündung. Noch mehr Horror, weil im Gegensatz zu den Gelenkentzündungen kein Schmerzmittel hilft.
Meine Ergotherapeutin hat das mitbekommen, wie "es" hin- und herspringt, und meint, daß das kein Rheuma sein kann. Sie hat über acht Jahre inna Rheumaklinik gearbeitet, sowas wie bei mir aber nie gesehen.
Ich muß allerdings dazusagen, daß bei mir kein einziger Blutwert auf 'ne Autoimmunerkrankung hinweist; alles immer negativ.

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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#7

MMh,

ich habe mir so dazu (zu den springenden Gelenschmerzen) auch schon öfter so mein grundlegenden Gedanken gemacht.
Grundsätzlich erkläre ich mir das so, das man es mit dem Teilungszyklus der Borrelien durchaus erklären könnte. Denn wenn ich das so bei mir betrachte, dann fing alles im Bereich der Primärinfaktion an.
Linke Leiste - Stich - Gelenkschmerzen wie Stiche in der li. Hüftregion - dann linkes Knie - dann Lymphknotenschwellungen Leiste und Allgemeinsymptome - dann zog es die Wirbelsäule hoch - dann generalisierte Lymphknotenschwellungen - zuletzt Haut und Nase

Dabei hatte ich immer wechselnde Schmerzlokalisationen in diesen Bereichen und auch ich habe überhaupt keine Anzeichen oder Blutwerte, die autoimmune Prozesse vermuten lassen würden.

Ich wünsche Euch, das ihr mit den Therapien ein wenig weiter kommt.

LG Rosa
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#8

Hallo Moritz, sei gegrüßt,

ja, man kann natürlich Läuse und Flöhe haben und du solltest bei der Arthritis diagnosemäßig dranbleiben, schon wegen des Einsatzes von Cortison oder Prednisolon.

Daß du springende Gelenkschmerzen hast und inzwischen negative Serologie kann aber sehr gut noch Borreliose sein bzw. können die häufigen Co-Erreger Chlamydien und Yersinien auch Arthritis machen.

Bei Spätborreliose zeigen die gängigen Laborwerte oft nichts mehr an, aber im Knorpel, Bindegewebe und kollagenösem Gewebe können Erreger persistieren und munter Schübe auslösen, die labormäßig nicht nachweisbar sind.

Ich kenne das zur Genüge und dann brauche ich wieder AB, obwohl ich das nur noch als letzte Möglichkeit in Betracht ziehe, aber manchmal geht es nicht anders.

Hallo Leonie, alles Gute wünsche ich dir und kundige Ärzte um dich rum.

LG Oolong

Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.


Wolfgang Amadeus Mozart
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#9

Hallo Ihr,

Danke für die vielen Berichte! Also scheinen springende Entzündungen gar nicht so ungewöhnlich für Borreliose zu sein.
Ich hatte damals (nach der Wanderröte) überhaupt keine Gelenkbeschwerden - Hauptsymtom war extreme Schwäche.

Jetzt sind die Schmerzen teilweise unerträglich. Bisher hatte ich erst einmal in meinem Leben vergleichbare Schmerzen - und da hatte ich einen Kreuzbandriss. Nun fast täglich 1 bis 3 Gelenke entzündet, die immer alle 1-2 Tage wechseln. Das hätte ich einer bakteriellen Infektion eher nicht zugeordnet.

Für mich ist wirklich neu, dass eine starke Entzündung sich nach 2 Tagen komplett zurückbilden kann - von wirklich "extremen" Schmerzen zu "null" Schmerzen. Leider sind die Schmerzen dann woanders. Glückliche Tage sind für mich, wenn nur Fingergelenke betroffen sind (am besten nur links) - damit kann ich gut leben. Am schlimmsten sind Knie, Fuß und Kieferngelenk.

Nun sind ja bei mir auch die CCP-AK eindeutig positiv. ANA waren erst einmal leicht positiv. Allerdings habe ich auch noch Hashimoto.

Habe mit dem Prednisolon auch kein gutes Gefühl - aber werde es wohl weiter ausprobieren.

lg moritz
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Thanks given by: irisbeate
#10

(06.05.2014, 19:36)Filenada schrieb:  Meine Ergotherapeutin hat das mitbekommen, wie "es" hin- und herspringt, und meint, daß das kein Rheuma sein kann. Sie hat über acht Jahre inna Rheumaklinik gearbeitet, sowas wie bei mir aber nie gesehen.

Genau.Meine Tante hat auch Rheuma (Polyarthritis) und keine springenden Gelenkschmerzen.Ihr tun immer die gleichen Gelenke (vor Allem Hände und Füsse) Weh.

Dagegen traf ich vor Kurzem einen Patienten in einer Rheuma Klinik (er war mit mir in der Kältekammer), der hatte springende Muskel-und Gelenkschmerzen, die in Schüben auftraten, aber keine erhöhte Rheuma-Werte.

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: irisbeate


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