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Borrelien positiv - was nun?
#1

Hallo zusammen,

ich beschäftige mich aus gegebenem Anlass momentan mit dem Thema Borreliose....

im Jahr 2007 bekam ich eine schleichende totale körperliche Erschöpfung, die ihren Höhepunkt gegen Ende des Jahre fand, als ich nicht mal mehr 300 Meter laufen konnte ohne schier zu kolabieren. Zusätzliche hatte ich etliche diffuse Störungen, Sehstörungen (doppelt sehen und verschwommen sehen mit Schwindel), massive Magen-Darmprobleme (Übelkeit), plötzliches Herzrasen, Gedächtnis-Konzentrationsstörungen, dauerhaft hoher Ruhepuls über 100 Schläge/Minute und zunehmende psychische Probleme. Ich lief von Arzt zu Arzt und keiner konnte mir helfen. Es wurden Magen-Darmspiegelungen ohne negative Befunde durchgeführt. Mein damailger Hausarzt begann mich "nur" mit Betablockern zu behandeln um den Puls in den Griff zu bekommen. Alles endete dann in einem totalen Zusammenbruch. Sowohl nervlich wie auch körperlich. 3 Monate in einer psychosomatischen Klinik halfen nicht wirklich. Ich wurde eingestellt auf ein Antidepressiva (Solvex), was mir aber nicht wirklich half. Eine Verhaltenstherapie wurde durchgeführt....Aber all die Jahre holen mich diese massiven Erschöpfungszustände immer wieder ein. Letzen Herbst ging ich dann zu einem Endikrinologen und ließ all die relevanten Werte für typische Depressionskranke prüfen. Alle Werte waren im Normbereich. Ich bin einfach nicht belastbar, und ich habe das Gefühl, das immer in "stressigen" Zeiten die Symptome verstärkt zurück kommen. Ich könnte noch etliche weitere Symptome aufzählen die mich belasten, aber ich möchte es für das erste kurz halten. Jedenfalls habe ich das Gefühl das ich bei sämtlichen Ärzten schon allein aufgrund meiner angeblichen diagnostizierten Depression in einer Schublade lande.

Bis letzte Woche.....mein Hausarzt ist im Urlaub und ich bat die Vertretung einmal ohne Vorbehalte und ohne voriger Einsicht der Krankenakte nur aufgrund meiner geschilderten Symptome eine Anamnese zu machen. Der Arzt sagte...lassen sie uns mal nach Borrelien und Chlamydien suchen.....

und prompt bekam ich die Ergebnisse....ich habe einen positiven IgG Wert ! Er meint ich hätte irgendwann mal Kontakt mit Borrelien gehabt.

IgM = Negativ
igG = 34 (Normwert 16)

Nun wollte er gleich mal eine Antibiotika Therapie starten. Heute hab ich, gut vorbereitet, mit ihm ein weiteres Gespräch. Aus diesem kann ich klar ableiten das der Arzt dann doch nicht soviel Ahnung davon hat. Ich musste ihm erst vorschlagen einen Bestätigungstest zu machen. Den westernblot kannte er so gar nicht. Obwohl auf dem Schrieb des Labors unten stand, das zur weiteren Abklärung ein westernblot nötig wäre. Als ich ihm dann erklärt hatte das man mit so einem Test sogar das ungefähre Infektionsdatum anhand der Borrelien Banden heraus bekommen könnte staunte der gute Mann nicht schlecht. Mir scheint das er sich nicht sonderlich gut mit dem Thema auskennt.

Morgen früh wird jetzt der westernblot durchgeführt. Sollte ich nach einem Arzt suchen der sich damit auskennt? Einen Neurologenn eventuell? Kennt jemand von euch im Raum Konstanz/Bodensee Ärzte die auf Borreliose spezialisiert sind?

Was gilt es jetzt noch zu beachten? Wie soll ich vorgehen?

Gruß,
Dreamliner
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Thanks given by: Heinzi
#2

Hallo und Willkommen hier ,



dafür das Deine Vertretung keine Ahnung von Borreliose hat, reagiert er jedenfalls äußerst anders als die meisten Ärzte. Es ist wirklich selten das anhand von positiven IgG Werten eine Therapie eingeleitet wird.
Ich würde den Westernblot abwarten, mir den jetzigen Arzt warm halten und zeitgleich nach einem Spezi schauen.
Am besten stellst Du dazu nochmal eine extra Anfrage im Forum.

http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8...e_1-15.pdf

Oder findest in dieser Liste schon jemanden, ich würde aber trotzdem vorab nach Erfahrungen fragen, da nicht alle etwas taugen aus dieser Liste.
Von einem Neurologen kann ich nur abraten, außer es geht um Differenzialdiagnostik.
Was wurden sonst noch an Untersuchungen gemacht?
Was kam bei den Clamydien heraus ?
Ich finde es schon heftig, dass niemand in 8 Jahren an so eine Infektion gedacht hatUndecided

Ich wünsche Dir hier einen guten AustauschIcon_winken3

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: Heinzi , anfang , urmel57 , Dreamliner , Waldgeist
#3

Fürs Erste würde ich bei diesen Arzt bleiben wenn du gut mit ihm reden kannst, er offen für deine Borreliose-Labor-Erklärungen ist. Parallel dazu kannst du dich nach einem Spezi umsehen und einen Termin vereinbaren. Aber einen ortsnahen Hausarzt wirst du auch weiterhin brauchen.
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Thanks given by: anfang , urmel57 , Dreamliner
#4

Auch von mir ein Herzlichst Willkommen....
Johanna hat ja für einen Einstieg schon paar wichtige Zeilen\Inhalte rüber gebracht.
Ich bin heut nicht sogut drauf und wünsch dir auch erstmal einen guten Austausch und gutes weiterkommen. - anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: Dreamliner
#5

Clamydien waren negativ. Ich erhoffe mir auch durch den westernblot eine ungefähre zeitliche Eingrenzung der Infizierung.

Der nächste Spezi wäre in Konstanz lt. Liste. Nimmt nur Private und 6 Monate Wartezeit....
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Thanks given by:
#6

Dreamliner,

um es auf den Punkt zu bringen: Du hast ein Riesenglück, dass du diesen Arzt gefunden hast. Der kennt sich deutlich besser als jeder Neurologe. Ich verstehe nicht, warum Du keine AB Therapie machen willst. Was hast du da für Bedenken? Du bist doch ziemlich krank und jetzt findet ein Arzt mal eine Spur..... wo sind da jetzt Deine Bedenken. Die Tests sind alle extrem unzuverlässig. Antidepressiva hast Du doch schon probiert, warum willst Du dann zum Neurologen?

Ich meine das nicht böse, ich will es nur verstehen.

lg luddi

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Alle meine Aussagen sind persönliche Meinungen und ersetzen keinen Arztbesuch!


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Thanks given by: Hausel , Dreamliner
#7

(14.07.2015, 20:24)Dreamliner schrieb:  Clamydien waren negativ. Ich erhoffe mir auch durch den westernblot eine ungefähre zeitliche Eingrenzung der Infizierung.

Der nächste Spezi wäre in Konstanz lt. Liste. Nimmt nur Private und 6 Monate Wartezeit....

Die Clamydien werden innerhalb einer AB-Therapie sowieso mitbehandelt durch die eingesetzten Antibiotika.Meist sind bei einer Borrelioseinfektion auch Co-Erreger vertreten,welche nicht außer 8 gelassen werden sollte.Es gibt keine zeitlichen eingrenzungen-das kann dir nicht mal der erfahrenste B-Facharzt sagen.Schlussendlich sieht die Situation für infizierte so aus...je später der Beginn einer Therapie...umso länger,schwieriger und anstrengender (höhere und stärkere dosierungen-wechselnde Kombis). - anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: Hausel , urmel57 , Dreamliner , Filenada
#8

(15.07.2015, 08:09)Luddi schrieb:  Dreamliner,

um es auf den Punkt zu bringen: Du hast ein Riesenglück, dass du diesen Arzt gefunden hast. Der kennt sich deutlich besser als jeder Neurologe. Ich verstehe nicht, warum Du keine AB Therapie machen willst. Was hast du da für Bedenken? Du bist doch ziemlich krank und jetzt findet ein Arzt mal eine Spur..... wo sind da jetzt Deine Bedenken. Die Tests sind alle extrem unzuverlässig. Antidepressiva hast Du doch schon probiert, warum willst Du dann zum Neurologen?

Ich meine das nicht böse, ich will es nur verstehen.

lg luddi

Ich werde in jedem fall eine medikamentöse Therapie beginnen. Ich möchte aber noch den westernblot abwarten. Heute morgen wurde Blut abgezapft. Wie unerfahren meine Arztpraxis in diesem Thema ist, zeigt doch das niemand (inkl. Arzt) wusste, wie der Test gemacht werden muss. Die Arzthelferin musste im Labor anrufen und dort war leider kein Laborarzt zur Verfügung. Sie meint dann sie nimmt jetzt 3 Ampullen Blut und dann könnten die das in jedem Fall testen. Ich möchte einfach sicher gehen das ich die richtige Therapie beginne.

Der westernblot ist mir persönlich so ungemein wichtig, wie ler mir die Sicherheit geben soll. Und eventuell finden sie ja anhand der Borrelienbanden ein ungefähres Zeitfenster für die Infektion. Sollte sich das decken mit dem Beginn meiner Probleme, wäre dies mental für mich extrem wichtig.

Wenn man so wie ich 8 Jahre von Arzt zu Arzt läuft und alles quasi auf die Psyche geschoben wird, dann kann das einen Menschen mit der Zeit brechen.
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Thanks given by:
#9

(15.07.2015, 08:33)anfang schrieb:  
(14.07.2015, 20:24)Dreamliner schrieb:  Clamydien waren negativ. Ich erhoffe mir auch durch den westernblot eine ungefähre zeitliche Eingrenzung der Infizierung.

Der nächste Spezi wäre in Konstanz lt. Liste. Nimmt nur Private und 6 Monate Wartezeit....

Die Clamydien werden innerhalb einer AB-Therapie sowieso mitbehandelt durch die eingesetzten Antibiotika.Meist sind bei einer Borrelioseinfektion auch Co-Erreger vertreten,welche nicht außer 8 gelassen werden sollte.Es gibt keine zeitlichen eingrenzungen-das kann dir nicht mal der erfahrenste B-Facharzt sagen.Schlussendlich sieht die Situation für infizierte so aus...je später der Beginn einer Therapie...umso länger,schwieriger und anstrengender (höhere und stärkere dosierungen-wechselnde Kombis). - anfang -

Wird aufgrund des westernblots spezifisch behandelt? Ich meine gibt es für unterschiedliche Borrelienbanden unterschiedliche Antibiotika? Ist mit einer Erstverschlimmerung zu rechnen bei Beginn der Einnahme des Antibiotika?

Ich bedanke mich an dieser Stelle für all eure bisher so zeitnahen informativen Antworten. Bitte seht es mir nach das ich eventuell die ein oder andere "dumme" Frage stelle.
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#10

(15.07.2015, 11:20)Dreamliner schrieb:  Wird aufgrund des westernblots spezifisch behandelt? Ich meine gibt es für unterschiedliche Borrelienbanden unterschiedliche Antibiotika? Ist mit einer Erstverschlimmerung zu rechnen bei Beginn der Einnahme des Antibiotika?

Ich bedanke mich an dieser Stelle für all eure bisher so zeitnahen informativen Antworten. Bitte seht es mir nach das ich eventuell die ein oder andere "dumme" Frage stelle.

Hallo Dreamliner, aufgrund des Westernblots wird nicht spezifisch behandelt. Man kann froh sein, wenn überhaupt behandelt wird. So gesehen gibt es gar nicht so viele dumme Fragen wie Antworten. Icon_winkgrin die man sicherlich im Laufe der Jahre schon viel zu viele bekommen hat, wenn man schon lange krank ist. Interessant und richtungsweisend können die Banden schon sein - aber man sollte dabei nicht überinterpretieren.

Vor allem wäre die Frage, falls der Westernblot negativ sein würde, was noch in Frage käme. Das würde ich jetzt auch abwarten, denn dann müsste ja noch auf andere Erreger getestet werden.

Auf die einfache simple Frage, wie man Borreliose am besten behandelt gibt es auch eigentlich gar keine gute Antwort. Anfang hat es eigentlich schon auf den Punkt gebracht. Bei ausgeprägten neurologischen Beschwerden setzen Neurologen Ceftriaxon sehr häufig ein. Allerdings bräuchte man da zu wenig spezifischen Beschwerden dann eindeutig sichere Labornachweise aus dem Liquor, die zu 100% den strengen Anforderungen entsprechen müssen. Ansonsten hilt eigentlich nur Trial and Error.

Mit einer Erstverschlimmerung ist schon zu rechnen bei der Behandlung im Rahmen einer Herxheimer-Reaktion, die sich durch den Zerfall der Borrelien im Körper ergeben kann. Wie stark die ausfällt, lässt sich leider auch nicht vorhersagen.

Wenn dein Arzt interessiert ist, könnte er sich an den Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft orientieren und an Fortbildungen der Deutschen Borreliosegesellschaft teilnehmen. Das wäre doch super, wenn sich mal wieder jemand mehr dem Thema annähme.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Dreamliner , Filenada , Niki


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