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Borreliose oder MS?
#1
Exclamation 

Guten Abend zusammen,

ich brauche mal bitte eure Hilfe.

Eine sehr gute Freundin (27 Jahre, sportlich, schlank) von mir ist in den letzten Wochen sowohl positiv auf EBV als auch auf Borreliose getestet (LTT-Test) worden. Das hatte zur Folge, dass sie 8 Wochen krank geschrieben war und Antibiotikum einnahm (Doxy 200). Seit letzter Woche arbeitet sie wieder notgedrungen... Es geht ihr hundeelend und kein Arzt hat mehr so wirklich einen Rat. Die Borre-Spezis sind ja leider sehr rar gesäht... (wir kommen aus München) :-/

Unter folgenden Symptomen leidet sie seitdem:

Müdigkeit, Schmerzen in den Beinen, Kribbeln unter der Haut (auch unter den Fußsohlen), Fußsohlen brennen --> es gibt Tage, da fühlt sie sich ganz gut und dann plötzlich ist wieder alles schlecht.

Sie ist ein sehr aktiver Mensch, viel in der Natur (hat einen Hund, der viel Auslauf braucht).

Ich selbst studiere Medizin (noch am Anfang), habe deshalb natürlich ein besonderes Interesse ihr zu helfen. Unabhängig von ihrem Leiden, interessiert mich das Thema einfach auch sehr. Aber mit meinem med. Halbwissen bin ich momentan leider keine große Stütze. Und weil meine Mama von hier nur Gutes berichtet hat (hat auch chr. Borreliose), bin ich auf euch aufmerksam geworden. --> "Die haben mehr Ahnung wie jeder Arzt.", sagte Mutti einmal zu mir. ;-)

Die Blutwerte haben wir derzeit nicht zur Hand, der Arzt kommt erst im neuen Jahr wieder.

Meine Freundin hat nun natürlich Angst, dass es was noch Schlimmeres sein kann (MS). Nun habe ich ihr dazu geraten, sich auf jeden Fall einer cMRT mit KM zu unterziehen, um Entzündungsherde im Kopf auszuschließen (sowohl bei MS als auch bei Borreliose ja möglich). Das nimmt sie jetzt in Angriff.

Wie ist eure Einschätzung zu dem Ganzen?

Schon jetzt vielen Dank für eure Hilfe. :)

Gruß
Dennis
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Thanks given by: johanna cochius , leonie tomate
#2

Du kannst ja mal Dr. Berghoff googeln, denn der hat sehr viele Vergleiche mit ms veröffentlicht.
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Thanks given by:
#3

Es ist erfreulich, dass du dich für die Thematik interessierst. Die Informationen sind etwas spärlich. Was ist denn an Diagnostik bisher gelaufen und wie ist die Krankengeschichte? Blutwerte besorgen und hier reinstellen wäre dann auch eine gute Idee.

Ich vermute mal, das ganze geht schon länger? Wie lange hat sie das Doxy genommen, 8 Wochen? Es könnte durchaus eine Infektion ursächlich für das Geschehen sein, da kommt neben Borreliose leider auch noch anderes in Betracht. Ein Kopf-MRT ist sicher sinnvoll, obgleich ich persönlich auf das KM verzichtet habe (ganz so harmlos wie behauptet ist das Zeug m.M.n. nicht, http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/57...-im-Gehirn).

Ein Besuch beim Neurologen ist ratsam, einfach zwecks Ausschluß anderer Erkrankungen. In punkto Borreliose wird man da in der Regel keine Hilfe bekommen. Falls tatsächlich mal ein Verdacht auf MS aufkommen sollte und/oder eine LP gemacht werden sollte, würde ich darauf bestehen, dass eine PCR auf Chlamydia pn. aus dem Liquor gemacht wird.
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Thanks given by: Heinzi , Katie Alba , Niki
#4

Hallo Brillo,

das ist gut das Du für eine Freundin Rat suchst...
Wurde denn nur der LTT gemacht, oder auch Elisatest+ Westernblot?
Bei der Symptomatik sollte man auch eine mögliche Bartonellose nicht außer Acht lassen.
Ich befürchte Ihr kommt nicht drumherum einen Spezi zu suchen, möglichst parallel zur weiteren Differenzialdiagnostik, da die Wartezeiten nicht unerheblich sind.
Wichtig wäre wirklich zu wissen seit wann es Ihr so schlecht geht.
Gab es davor irgendeinen Auslöser? Narkose, Impfung, Grippe, eine Auslandsreise?

LG Jo

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: Katie Alba , Niki
#5

(28.12.2015, 18:36)Brillo29 schrieb:  Meine Freundin hat nun natürlich Angst, dass es was noch Schlimmeres sein kann (MS). Nun habe ich ihr dazu geraten, sich auf jeden Fall einer cMRT mit KM zu unterziehen, um Entzündungsherde im Kopf auszuschließen (sowohl bei MS als auch bei Borreliose ja möglich). Das nimmt sie jetzt in Angriff.

Eine Magnetresonanztomographie des Hirns ist sinnvoll. Allerdings kann man, wie schon von Markus erwähnt wurde, eventuell auf das Kontrastmittel verzichten, nachdem der Krankheitsschub schon viele Wochen her ist. Einige Diagnosezentren machen generell erst einmal Bilder ohne Kontrastmittel, bewerten diese dann kurz und spritzen Kontrastmittel nur falls nötig.

Um zu beurteilen, ob (auch) das periphere Nervensystem betroffen ist könnte man auch eine Nervenleitgeschwindigkeitsmessung der betroffenen Bereiche beim Neurologen machen lassen.

Neben Borreliose und Multipler Sklerose gibt es noch Duzende andere Möglichkeiten für die Ursache der aufgeführten Symptome. Mit einer umfangreichen Labordiagnostik (inklusive Entzündungswerte, Vitamine und Elektrolyte, Immunstatus, Blutzucker, Infektionen, Schilddrüse, Autoimmundiagnostik) ließen sich eventuell einige potenzielle Ursachen relativ sicher ausschließen. Eventuell sollte man auch zu einem Orthopäden gehen, aber einen, der sich mit Nervenkompressionen auskennt.

Wichtig wäre noch, dass nicht immunsuppressiv behandelt wird (Cortison) bevor eine wasserfeste Diagnose feststeht (falls das geht).

Generell fände ich es jedoch besser wenn sich deine Freundin selbst an dieses Forum wenden würde.

Heinzi
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Thanks given by: urmel57 , Katie Alba , Niki
#6

(28.12.2015, 18:36)Brillo29 schrieb:  Meine Freundin hat nun natürlich Angst, dass es was noch Schlimmeres sein kann (MS). Nun habe ich ihr dazu geraten, sich auf jeden Fall einer cMRT mit KM zu unterziehen, um Entzündungsherde im Kopf auszuschließen (sowohl bei MS als auch bei Borreliose ja möglich). Das nimmt sie jetzt in Angriff.

Wie ist eure Einschätzung zu dem Ganzen?

Schon jetzt vielen Dank für eure Hilfe. :)

Gruß
Dennis

Borreliose ist schlimm genug! Die Symptome können durchaus alle von der Borreliose kommen. 8 Wochen AB sind bei schweren Verläufen nicht ausreichend. Ich selbst nahm 2 Jahre AB bis ich wieder arbeitsfähig war. Das Problem ist, dass die meisten Ärzte nicht glauben, dass der Erreger eine Behandlung überlebt und dass man lange therapieren muss. Ich kann nur jedem eine längere Antibiose in Verbindung mit Geduld ans Herz legen.

MS ist eine häufige Fehldiagnose bei Borreliose. Komischerweise fand jetzt eine neue Studie heraus, dass eine Langzeittherapie mit Minocyclin bei MS hilft, Schübe zu verhindern (Nachtigall ich hör dir trabsen). Trotzdem kommt kein Neurologe auf die Idee, dass es vielleicht doch eine Infektion sein könnte (Mino ist ein Antibiotikum)

Ich würde folgendes tun:

1. Termin beim Spezi machen
2. mir nix von einem Neurologen einreden lassen (sorry, wenn ich es so krass ausdrücke)
3. bei Borreliose: AB nehmen bis es wieder weg ist und zwar als Kombi-Antibiose - egal was die Schulmedizin hierzu erzählt. Sie irrt! Definitiv! Das habe ich am eigenen Körper erlebt!
4. es als völlig normal betrachten, dass es einem furchtbar geht. Da muss man nicht nach was Schlimmeren suchen. Borreliose ist wirklich schlimm genug. Dennoch natürlich eine vernünftige Differenzialdiagnostik durchführen.
5. Bei Borreliose: auf keinen Fall Cortison! Bitte daran denken, MS ist eine häufige Fehldiagnose, da die Herde im MRT ähnlich sind wie bei Borreliose. Also lieber die Mino-Variante wählen, wenn der Neurologe meint, es wäre MS.


alles Gute für Euch

luddi

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Alle meine Aussagen sind persönliche Meinungen und ersetzen keinen Arztbesuch!


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Thanks given by: Katie Alba , KeyLymePie , WasIstDaLos , mietz , Hydrangea
#7

Hallo Brillo,

bezüglich der Diagnostik ist der LTT (in welchem Labor wurde er denn gemacht?) eher ein Indiz. Dem sollte man weiter nachgehen. Dazu gehört auf jeden Fall auch eine Borreliose-Serologie Elisa/IFT und Westernblot in einem spezialisierten Labor. (Die Tests sind leider nicht standardisiert). Zur Diagnostik würde ich, wenn ich in München wohnen würde schauen, dass das Blut ins NRZ kommt. Da werden "ordentliche" Tests für Elisa und Westernblot verwendet.

Desweiteren muss man da auch weitere Sachen abklären lassen. Wichtig wäre da, sich mal alle Befunde zu besorgen. Dann kann man vielleicht auch mehr dazu sagen.

Neurologische Abklärung mit MRT macht Sinn. Das Kontrastmittel kann auch nach Bedarf während der Untersuchung gespritzt werden, falls es notwendig ist.

Die Symptome deuten jetzt nicht wirklich auf MS hin...
trotzdem möchte ich zu der Behandlung von MS-Patienten mit Mino noch was schreiben.
Es handelt sich um folgende aktuelle Studie
http://www.amsel.de/multiple-sklerose-ne...i-CIS_6095

Der Erfolg war bei Patienten, die nach einem ersten demyelisierendem Ereignis behandelt wurden.
Eine Behandlung mit Minocyclin hat aber nichts damit zu tun, dass bei MS eventuell ein Schub mit Cortison behandelt werden muss, um den ganz schnell zurückzudrängen. Nur so können größere Schäden vermieden werden. In so einem Fall muss man Cortison nehmen, unabhängig davon, welche Ursache hinter der Entzündung steht. Falls eine Infektion als Ursache vermutet wird, sollte parallel dazu Antibiotika eingenommen werden. Ansonsten kann es durch das unterdrückte Immunsystem noch schlimmer werden, falls die Ursache eine Infektion ist.

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: Heinzi , urmel57


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