Hi Johanna,
ich habe selber keine Erfahrungen mit einem "Zapper".
So weit ich es verstanden habe (ich lese mich aber erst seit Kurzem in dieses Thema ein, da ich es bisher für Unfug hielt) ist ein "Zapper" ein Frequenzgenerator, der ein gepulstes elektromagnetisches Feld strahlt (ohne Gewähr!)
Seitdem ein Patient in einem ausländisch Bo.Forum und Ynnok hier über ihre Fortschritte mit einem Frequenzgenerator berichtet haben(Spooky2 für den einen, eine Doug Coil für Ynnok) habe ich angefangen, über das Thema zu recherchieren und war sehr erstaunt darüber, bei PubMed einige Studien gefunden zu haben, die über die abtötende Wirkung von Bakterien durch gepulste nieder-oder hochfrequente elektromagnetische Felder berichten.
Siehe z.B. den Artikel hier:
Zitat:Magnetfelder verändern Eigenschaften von Bakterien
50-Hz-Magnetfelder greifen während der Bildung des Biofilms
in den Stoffwechsel der Bakterien ein. Die Form der
Bakterien wird verändert, die Zellmasse des Biofilms und
die Schutzfunktion waren nach der Feldbehandlung signifikant
vermindert, während das DNA-Muster bei Proben
und Kontrollen kaum Unterschiede zeigten. Der bestehende
Biofilm wurde nicht beeinflusst.
http://www.strahlentelex.de/Stx_10_572_E02-03.pdf
Wenn dies also bei Bakterien wie Kolibakterien oder Staphyloccocken funktionniert, warum soll das bei Borrelien und weitere Co-Erregern nicht funktionnieren?
Sehr interessant fand ich kürzlich die Heilungsgeschichte von Claudia Lietha und die Tatsache, daß ihr Arzt sie nicht nur mit schulmedizinischen ABs (Minocyclin, dann Azithromycin, dann Mino./Quensyl, dann Tinidazol) sondern gleichzeitig auch mit Natuheilkunde und Alternativverfahren, u.a. auch mit einem Zapper behandelt hat.
http://claudia-lietha.com/
Hat die Frequenztherapie die Wirkung der antibiotischen Wirkstoffe unterstützt/potenziert?
Laut dieser Studie potenzierte die Frequenztherapie mit elek.mag.Feldern die Wirkung des Antibiotikums:
Zitat:Exposure to a PEMF increased the effectiveness of gentamicin against the five-day biofilms of Staphylococcus epidermidis. In three of five experiments there was reduction of at least 50% in the minimum biofilm inhibitory concentration.
http://www.bjj.boneandjoint.org.uk/conte...4/588.long
Leider gibt es nach wie vor keine wissentschaftliche Untersuchungsergebnisse über die Wirkung von gepulsten elektromagnetischen Feldern auf Borrelien, so daß man nicht wissen kann, ob diese Technologie tatsächlich in vitro und in vivo funktionniert.
In den USA verwenden aber manche Bo.Patienten sogenannte Rife Maschinen und es sollen Erfolgsberichte vorliegen (Brian Rosner, ein Lyme Patient, behauptet, sich damit erfolgreich nach Doug Mac Donald behandelt zu haben und hat ein Buch darüber geschrieben.Bei You Tube findet man Videos von ihm).
Dieser Arzt hier ist allerdings der Meinung, daß die Frequenztherapie die Erreger nicht abtötet, sondern nur das Immunsystem stärkt:
http://www.dr-neidert.de/index.php/borreliose41
Was die immunmodulierende, entzündungshemmende Wirkung dieser gepulsten elektromagnetischen Felder anbelangt, könnte er durchaus Recht haben, wie diese Studien nahelegen:
Effect of time-varied magnetic field on inflammatory response in macrophage cell line RAW 264.7
Christina L. Ross 1,2, Benjamin S. Harrison 2
http://informahealthcare.com/doi/abs/10....012.701191
Zitat:TNF-α production was significantly affected when MF was applied to cells only, but not to inflamed cells. Results suggest that the biological effect of 1 h exposure to a 30 Hz time-varied magnetic field may act to down regulate specific cytokines in an inflamed environment.
Die TNF-alpha Produktion war signifikant beeinflusst, wenn MF an Zellen allen, aber nicht an entzündeten Zellen, appliziert wurde.
Die Ergebnisse suggerieren, daß die biologische Wirkung von 1 Stunde bei einem gepulsten magnetischen Feld von 30 Hz [Herz = Frequenz] die spezifischen Zytokine in einem entzündetem Milieu herunterregulieren kann.
Effect of pulsed electromagnetic field on inflammatory pathway markers in RAW 264.7 murine macrophages
Christina L Ross1,2 and Benjamin S Harrison2
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3617815/
Manche Ärzte (siehe letztes Borreliose Magazin) sind durchaus der Meinung, daß das Ziel einer Borreliosetherapie bei chronischen Patienten nicht nur die Eliminierung der Erreger sein soll (wir wissen mittlerweile, daß dies wegen der langen Teilungszeit und wegen der Persisterformen Zysten und Biofilme meist eine langwierige, schwierige Sache in der Regel ist) sondern das langfristige Herunterregulieren der Entzündungen (siehe Artikel/Vorträge von Dr.Hopf-Seidel zum Thema chronische Entzündungen bei chr.Bo.-> nach ihren Beobachtungen sind proentzündliche Zytokine wie TNF alpha bei den meisten Patienten chronisch erhöht).
So auch Dr.Nicolaus (Gründer der
XXX (s. Forenregel) ):
Zitat:Entzündungen im Körper können wie bereits gesagt verantwortlich sein für weiterbestehende Beschwerden, trotz adäquater Eliminierung der Borrelien. Diese Entzündungen müssen also reduziert werden.
http://claudia-lietha.com/interview-dr-nicolaus/
(Merke: ob Entzündungen nach erfolgreicher Eliminierung der Borrelien und weiteren Co-Erregern im Körper fortbestehen können, bezweifle ich persönlich sehr. Denn eine komplette Eliminierung durch ABs ist ja wegen der Persisterformen eher unwahrscheinlich und kein Labortest kann heutzutage eine symptomatische Bo. mit Erregern von einer sympt.Bo. ohne Erreger unterscheiden.Ich bin nach wie vor der Meinung, daß Symptome einer Borreliose nur möglich sind, wenn Erreger noch im Körper vorhanden sind und das Immunsystem als Folge Entzündungsstoffe wie TNF alpha produziert, die u.a. für Schmerzen verantwortlich sind.Symptomfreiheit kann m.E. damit zusammenhängen, daß das IS keine Entzündungsstoffe produziert und bedeutet nicht zwangsläufig, daß keine Erreger im Körper vorhanden sind. Dafür sprechen die beschwerdenfreien Phasen einer chr.Bo).
Könnten Behandlungen mit gepulsten elektromagnetischen Feldern dazu beitragen, die chronische Entzündungen bei chr.Bo.Pat. zu senken?
Wurde Leonie Tomate womöglich wegen der entzündungshemmenden Wirkung der Zapperbehandlungen für einige Zeit beschwerdenfrei?
Zitat:Meine damalige Hausärztin hat mich mit einem "Zapper" behandelt.
(...)
Erstaunlicherweise hatte ich zunächst deutliche Verbesserungen. Ich bin zb. mit starken Muskelschmerzen und üblen Herz-/Brustraumbeschwerden rein in die Praxis und nach einer anderhalbstündigen Behandlung schmerzfrei raus.
(...)
Leider hielten diese Effekte nicht an.
Nach der ersten Behandlung war ich fast eine Woche symptomfrei.
Die letzte hat nur noch Erleichterung für einen halben Tag gebracht.
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1829
In dieser Yahoo Gruppe haben einige Bo.Pat. Erfahrungen mit Frequenztherapie gesammelt:
http://www.borreliose-abhilfe.de/F-T.html
Interessant: die
XXX (s. Forenregel) wendet an ebenfalls die Frequenztherapie an:
Zitat:Komplementäre Behandlungen können jedoch auch bei einer Antibiose zusätzlich eingesetzt werden. So kommt es vor, dass Patienten, deren Antibiosen mit Frequenz- oder Photonenbehandlungen ergänzt werden, über stärkere Reaktionen berichten.
http://claudia-lietha.com/interview-dr-nicolaus/
Sehr viele Fragen.Wissentschaftliche Antworten fehlen leider noch.
Aber ich bin persönlich offen für Alternativbehandlungen, denn das Fehlen von wissentschaftlichen Nachweisen bedeutet nicht, daß eine Behandlungsmethode nicht funktionniert.Solange dies nicht wissentschaftlich untersucht worden ist, solange bleibt die Frage offen, ob eine Wirkung vorliegt oder nicht.
Ich kann deswegen nicht einschätzen, ob und inwieweit die Anwendung von elektromagnetischen Feldern bei der Behandlung einer chr.Bo.Infektion nützlich oder schädlich ist, aber ich finde die wissentschaftlichen Hinweise auf eine vitro Wirkung bei anderen Bakterien, Berichte über Besserung der Symptome bei chr.Pat. (bzw. über Heilung in Kombination mit schulmedizinischen ABs und Naturheilkunde wie im Fall vom Claudia Lietha) sehr, sehr spannend.
Ich habe allerdings weiterhin große Zweifel, ob eine Behandlung mit Frequenztherapie allein eine chr.Bo. heilen kann.
Ich würde dieses Verfahren persönlich nur zusammen mit anderen Heilverfahren wie schulmedizinischen AB, entzündungshemmenden, immunmodulierenden, antibiotisch wirkenden Pflanzen (Samento/Banderol, Allicin, Houttuynia?), entgiftenden Wirkstoffen (Burbur? Chlorella, Zeolite?) anwenden (wie im Fall von Claudia Lietha).
Die Frage ist auch, ob ein Laie eine solche Technik allein anwenden kann oder ob es nicht besser wäre, dies unter Anleitung eines erfahrenen Arztes oder Heilpraktikers anzuwenden.