Ceftriaxon soll ja nur eine geringe Liquorgängigkeit haben und wird trotzdem bei Neuroborreliose erfolgreich eingesetzt. Cefuroxim ist auch ein Betalaktamantibiotika und zudem oral verfügbar. Meine Frage: Wirkt es im ZNS? So wie ich die AB-Tabelle von Berghoff verstehe, nicht. Weiß jemand Genaues?
Hallo Markus,
Cefuroxim ist generell leicht liquorgängig (so viel ich weiß das einzige der Cephalosporine II ). Das spielt aber meines Wissens keine große Rolle, weil man da in der Dosierung von Cefuroxim nicht auf den nötigen Wirkspiegel im Liquor kommt. Es wäre somit für die Behandlung einer Neuroborreliose nicht geeignet.
Um mit den Cephalosporinen im ZNS was zu bewirken, müsste man auf die III Generation gehen... das heißt Ceftriaxon bzw. Cefotaxim. Beide sind an sich auch nicht wirklich gut liquorgängig, aber durch die Dosierung bekommt man trotzdem eine sehr gute Wirkung im ZNS. Darum sind sie nach wie vor bei akuter Neuroborreliose die Mittel der Wahl.
LG Niki
Man geht auch davon aus, dass wenn Störungen der Blut-Hirn-Schranke vorliegen, z.B. durch Entzündungen, die Stoffe, die sonst nichts ins ZNS gelangen dorthinkommen. Auch die Rolle der Lymphbahnen ist noch nicht so wirklich klar.
Solche Überlegungen gelten übrigens derzeit auch für Doxycyclin und letztlich weiß man gar nichts. Die Studien dazu sind ziemlich verwirrend.
Bei solchen Entzündungen wären allerdings die Symptome heftig und ich denke, du wärst dann schon in einer Klinik gelandet.......
Liebe Grüße Urmel