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Normale Version: Einschleichen von Schilddrüsenhormon - wellenförmiger Symptomverlauf
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Kennt das jemand: immer wenn ich mit der Dosis von L-Thyroxin hoch gehe, fühle ich mich ein bis zwei Wochen besser: die Müdigkeit nimmt ab und die Durchschlafstörungen werden weniger. Spätestens nach zwei Wochen verstärken sich die Symptome wieder.

Ist dies ein Zeichen dafür, dass ich noch nicht bei der richtigen Erhaltungsdosis angekommen bin? Ich bin in Schritten von jeweils 2 Wochen von 25 über 50, 62,5 bis auf 75 gegangen. Nun versuche ich 4 Wochen bei 75 zu bleiben, aber Müdigkeit und Durchschlafstörungen nerven mich zunehmend. Ich versuche, 4 Wochen auf einer Dosis durchzuhalten, damit die Schilddrüsenhormone wieder einmal gemessen werden können.

Würde eine Aufteilung der Dosis auf morgens und abends eventuell gegen die Durchschlafstörung und die nächtliche Hitze und das Herzrasen helfen?

LG

Pandabär
L-Thyroxin darf nicht aufgeteilt werden. Einzige Einnahme ist morgens 1/2 Stunde vor dem Frühstück. Wahrscheinlich hast du noch nicht die erforderliche Dosisabhängig erreicht. Du solltest mit dem Arzt darüber sprechen. Und es dauert seine Zeit, bis sich der Körper darauf eingestellt hat.


Gruß Rosenfan
Hallo Panda,

hier berichten Leute Erfahrungen über Dosis-Splitting.

Bei mir ist es so, dass ich durch L-Thyroxin Reaktionen wie nach Kaffee bekomme. Ca. 2 Std nach Einnahme geht der Flash los. Ich konnte auch nie höher als 50 mcg/Tag gehen, da die ich sonst Herzrasen etc. bekomme. Eine Einnahme abends wäre demnach schlecht bei mir.

Am besten du probierst es aus. Dass das nicht gehen soll, wäre mir neu.
Padabär, ich war erst bei 150 µg/d Euthyrox richtig eingestellt..... und meine Schilddrüse hat sich allerdings auch mittlerweile komplett verabschiedet. Die Einstellung selbst hatte mir allerdings keine (bemerkten) Probleme bereitet. Ist jetzt allerdings auch schon über 20 Jahre her. Interessanterweise konnte ich die letzten Jahre wieder runtergehen und bin jetzt bei 125µg/d

Euthyrox-Tabletten kann man gut teilen und es spricht nichts dagegen es zu tun. Da L-Thyroxin die Speicherform des Hormons ist und sich normalerweise langsam umwandelt, sollte es eigentlich egal sein, ob man es einmal oder zweimal nimmt. Früher habe ich es allerdings ziemlich schnell gemerkt, wenn ich mal eine Einnahme vergessen hatte. Es spricht eigentlich auch nichts dagegen es zu splitten und auch abends die Hälfte einzunehmen. Mehr als schlaflos kann nicht passieren ...

Ich vermute, dass du noch nicht bei der Erhaltungsdosis angekommen bist. Übrigens habe ich mittlerweile auch ein ziemlich gutes Gefühl dafür bekommen, wenn ich in Unterfunktion oder Überfunktion komme. Es kann dann schon mal passieren, dass ich ein oder zwei Tage die Dosis dann auf 137 erhöhe, bevor ich wieder runtergehe.

Liebe Grüße Urmel

ehemaliges Mitglied 4

(14.09.2015, 17:52)Pandabär schrieb: [ -> ]Ich bin in Schritten von jeweils 2 Wochen von 25 über 50, 62,5 bis auf 75 gegangen.
Eigentlich wäre schon bei Einnahmen von 50mcg die Kontrolle von TSH, FT4, FT3 sehr sinnvoll (notwendig) gewesen. Du brauchst neben Deinen Symptomen unbedingt auch regelmäßig Blutwerte, um eine gute Einstellung zu finden.

(14.09.2015, 17:52)Pandabär schrieb: [ -> ]Nun versuche ich 4 Wochen bei 75 zu bleiben, .... Ich versuche, 4 Wochen auf einer Dosis durchzuhalten, damit die Schilddrüsenhormone wieder einmal gemessen werden können.
Wie gesagt, die Kontrolle ist unbedingt wichtig. Besser wäre, Du würdest vor der Kontrolle 6 Wochen die gleiche Dosis nehmen.

(14.09.2015, 17:52)Pandabär schrieb: [ -> ].... 4 Wochen bei 75 zu bleiben, aber Müdigkeit und Durchschlafstörungen nerven mich zunehmend.
Nur mal so, 75mcg könnte auch schon zu viel für Dich sein. Die Dosen, die von unterschiedlichen Menschen gebraucht werden, sind sehr individuell.

Und Du mußt in der Einstellungszeit Geduld haben, d.h. der jeweiligen Hormondosis auch wirklich Zeit geben, die Veränderungen in Deinem Stoffwechsel vorzunehmen. SD-Hormone wirken auf jedes Organ Deines Körpers, also da passiert viel in Deinem Stoffwechsel, da laufen viele, viele Anpassungsvorgänge.

Und es ist sehr wichtig, daß Du selber immer besser lernst zu fühlen, was sich bei Dir verändert – Stimmung, Kälteempfinden, Wärmeempfinden, Verstopfung/Durchfall, Schlaf, Muskelspannung usw. usw. Die Veränderungen sind oft sehr subtil, oder es geht über Tage hin und her, bevor sich ein stabiler Zustand einstellt und man sagen kann, ob es in die richtige Richtung geht. Mit Geduld und Tagebuch führen kommt man allmählich immer besser dahinter. Und das kann Dir leider auch niemand abnehmen, weil kein anderer in Deinem Körper steckt.

Ein sehr guter und tausendfach bestätigter Anhaltspunkt für eine gute SD-Funktion ist die Aufwachtemperatur, aber das weißt Du sicher.

Viele Grüsse, Klarinette

p.s. Ich kannte den Beitrag von Urmel noch nicht, als ich schrieb. Und Urmels Situation ist vielleicht auch eine andere als Deine, wenn sie schreibt "meine Schilddrüse komplett verabschiedet". Man lernt immer dazu, wenn man liest, wie es bei anderen war.
Die Aufwachtemperatur war axillar am Anfang bei 34 Grad. Mittlerweile bin ich bei 35,5 - 36,0 Grad. Ich weiß, dass ich Geduld haben muss, aber das ist leichter gesagt als getan.

In zwei Wochen soll ich wieder Vollzeit arbeiten und der Schlaf ist im Moment meist ab 4 Uhr vorbei. Das zerrt gehörig an den Nerven und den Energiereserven.

Den Flush vom L-Thyroxin merke ich deutlich, besonders am Herzrasen. Bei der geplanten Kontrolle der Schilddrüsenwerte am 24. Sep werde ich ca. 5 Wochen auf 75 gewesen sein. Meine nächste Etappe, die ich vor Augen habe. Da meine Schilddrüsenwerte TSH, FT3 und FT4 vor der Einnahme von L-Thyroxin alle noch im Normalbereich lagen, verspreche ich mir von der Kontrolle allerdings nicht allzuviel. Werde wohl eher noch dem körperlichen Befinden gehen müssen und dies zeigt eher in Richtung Unterfunktion.

LG

Pandbär

ehemaliges Mitglied 4

(15.09.2015, 09:59)Pandabär schrieb: [ -> ]Aufwachtemperatur Mittlerweile bin ich bei 35,5 - 36,0 Grad.
axillar unter 36.5 (im Durchschnitt, nicht als einzelner Wert) = Unterfunktion
gut 36.5 – 36.7
nach: Dr. Broda Barnes, Dr. Durant-Peatfield, Dr. Myhill
deutsche Ärzte: W. Gerz, Jeff Farkas,

oral unter 37°C (im Durchschnitt, nicht als einzelner Wert) = Unterfunktion
nach Dr. Rind, Dr. Wilson, Dr. Plechner

(15.09.2015, 09:59)Pandabär schrieb: [ -> ]Ich weiß, dass ich Geduld haben muss, aber das ist leichter gesagt als getan.
Ja, ist schwer, lohnt sich aber am Ende, wenn die Indikation gestimmt hat.

(15.09.2015, 09:59)Pandabär schrieb: [ -> ]und der Schlaf ist im Moment meist ab 4 Uhr vorbei. Das zerrt gehörig an den Nerven und den Energiereserven.
Das muß nicht an der SD liegen. Unser Aufwachhormon ist u.a. Cortisol, wenn das am Morgen steigt, wachen wir auf. Vielleicht ist da im Moment ein bißchen durcheinander was gekommen. Das Partnerorgan der SD sind, sozusagen, die Nebennieren. Beide Organe arbeiten eng zusammen. Wenn Du SD-Hormone zuführst, müssen auch die NN mehr tun. Manchmal schaffen sie das nicht auf Anhieb, oder es ist ein Ungleichgewicht entstanden, besonders wenn man schnell gesteigert hat.

(15.09.2015, 09:59)Pandabär schrieb: [ -> ]Den Flush vom L-Thyroxin merke ich deutlich, besonders am Herzrasen. Bei der geplanten Kontrolle der Schilddrüsenwerte am 24. Sep werde ich ca. 5 Wochen auf 75 gewesen sein. Meine nächste Etappe, die ich vor Augen habe.
Kontrolle ist gut und wichtig. Erst danach würde ich entscheiden, wie ich weiter vorgehe, ob z.B. Thyroxin splitte. Aber ich könnte mir auch anderes vorstellen. Warte mal die Werte ab.

(15.09.2015, 09:59)Pandabär schrieb: [ -> ]Da meine Schilddrüsenwerte TSH, FT3 und FT4 vor der Einnahme von L-Thyroxin alle noch im Normalbereich lagen, verspreche ich mir von der Kontrolle allerdings nicht allzuviel.
Und wieso bekommst du dann SD-Hormone? Als Therapieversuch? Da mußt Du ja einen fortschrittlichen Arzt/Ärztin haben.
Noch was, es reicht nicht, daß die Werte „im Normbereich“ sind. Es ist ein großer Unterschied, WO im Normbereich sie sind, ob im unteren Drittel oder knapp unterhalb der oberen Grenze z.B.

Klarinette
@Klarinette,

Ich bekomme die SD Hormone wegen einer leichten Struma und mehreren größeren Knoten verschrieben. Zwei Knoten sind ca 1 cm im Durchmesser und ein Knoten davon ist ein kalter Knoten. Außerdem hatte ich über starke Erschöpfung, Durchschlafstörungen und die üblichen Symptome wie z.B. starkes Frieren geklagt. Ich war auch erstaunt, dass ich die Hormone verschrieben bekommen habe und habe einige Wochen mit der Einnahme gezögert, weil ich außerdem die Nebennieren in Verdacht hatte, etwas zu schwächeln.

Wegen der Befürchtung, die Nebennieren könnten erschöpft sein, habe ich nicht gleich die volle Dosis (75) genommen, wie es mir der Nuklearmediziner vorgeschlagen hatte, sondern eingeschlichen.

LG

Pandabär
Ein Update:

Nach fünf Wochen mit der L-Thyroxin Dosis 75 sind gestern die Schilddrüsenhormone bestimmt worden:

TSH 1,1 (0,27 - 4,2)

FT3 3,01 (2,0 - 4,4)
FT4 1,6 (0,9 - 1,7)

Mein höchster TSH Wert war im Juni 2015 3,23. Das FT3 lag im Juni im oberen Drittel und FT4 lag bei 1,1. Dieselben Normalwerte wie jetzt.

Was meinen die Experten dazu? Ich hatte gelesen ein TSH um die 1,0 wäre anzustreben. Was kann der Grund sein, warum das FT3 nun nicht mehr im oberen Drittel sondern eher im mittleren Bereich liegt?

Überlege immer noch, ob ich den Versuch wagen soll, die Tagesdosis auf morgens und abends zu splitten.

LG

Pandabär
Hallo Pandabär,

Die TSH-Werte sind aktualisiert worden. Der neue empfohlene TSH-Referenzwert liegt bei 0,4- 2,5. Das heißt, du warst vorher schon in einer latenten Unterfunktion

Du liegst jetzt eigentlich gut im Zielkorridor mit der Dosierung. Zum Splitten hatte ich dir schon was geschrieben. Alternativ wäre auch ein Versuch mit einem Mischpräparat, das neben T4 auch T3 enthält, vielleicht für dich interessant. Oder weniger L-Thyroxin (T4) und dafür etwas Thybon (T3) dazu.

Zitat:Neben den Monoprodukten mit reinem T4 (l-Thyroxin Henning®, Euthyrox® etc.) existieren für die Patientinnen, die wenig T3 bilden können, Kombinationspräparate mit T4 plus T3. Es gibt sie in unterschiedlichen Mengenverhältnissen zueinander, je nach Bedarf. Im Prothyrid® sind T4 : T3 = 10:1 enthalten, also wenig T3, im Novothyral® 5:1, d.h. relativ mehr T3.

http://www.rainerdidier.de/therapie/horm.../index.php

Die Wohlfühldosierung ist nicht immer leicht zu ermitteln. Vielleicht wäre auch das eine Lösung.

Liebe Grüße Icon_winken3
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