01.12.2015, 16:48
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und hätte gerne Eure Einschätzung zu meiner "Geschichte":
Ich bin männlich, 37 Jahre alt und wohne in München. Vor ca. 5 Monaten hatte ich einen Zeckenbiss am inneren Oberschenkel. Die Zecke wurde von einem Bekannten mittels Zeckenbrett entfernt, sie muss sich schon länger da fetgesaugt haben, war groß und fett.
Ich bin einen Tag später in die USA geflogen. Dort habe ich nach wenigen Tagen heftige grippale Beschwerden bekommen: Schwindel, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Hitze, geschwollene Limphknoten im Leistenbereich. Ich hatte mich da schon über einen Zeckenbiss und die möglichen Folgen informiert. Um den Biss bildete sich zwar ein großer roter Kreis, allerdings sah es für mich nicht wie die typische Wanderröte ("Zielscheibe") aus. Dennoch habe ich die Beschwerden sofort dem Zeckenbiss zugeordnet und habe dann in den USA für 10 Tage ein Antibiotikum genommen, es ging mir nach wenigen Tagen besser.
Zurück in Deutschland ging es mir anfangs wieder ganz gut, nur leichte Kopfschmerzen haben mich geplagt, vor allem nach dem Sport. Ich war dann auch gleich beim Arzt und der meinte dass man noch ein paar Wochen warten müsste um auf Borreliose testen zu können. 5 Wochen nach dem Zeckenbiss war ich dann beim Bluttest und der war negativ.
Allerdings verschlechterte sich mein Zustand bis dahin. Ich hatte Beschwerden an der Lunge und im Hals, Verspannungen im Nacken vor allem aber entwickelte sich eine immer stärker werdene Abgeschlagenheit und Leistungseinschränkung. Ich konnte dann teilweise nicht mehr 2 Kilometer mit dem Rad fahren ohne zu schwitzen. Da ich auch über undefinierbare Schmerzen in der Brust klagte hat mich mein Arzt zum Röntgen geschickt, auch da war nichts zu finden, lediglich eine noch nicht ganz abgeklungene Bronchitis. Verdacht war dann also erstmal "verschleppte Bronchitis". Daraufhin habe ich dann nochmals Antibiotikum bekommen und wir haben parallel einen zweiten Test auf Borreliose gemacht, dieser ist wieder negativ ausgefallen - das Antibiotikum wurde dann abgesetzt.
Ich wurde dann zum Kardiologen geschickt (wegen Verdacht auf Herzmuskelentzündung) - dieser konnte nichts feststellen. Er hat auch nochmals Blutwerte genommen die alle im Normalbereich waren. Allerdings hat er nicht nochmals auf Borreliose getestet. Ich habe diesen Kardiologen dann angesprochen und gefragt ob es denn sein kann dass dieser Test nicht zuverlässig ist und er antwortete mit einem absoluten "nein". Er sagte dass der Test bei Borreliose schon anschlagen würde.
Mein Hausarzt kam dann irgendwie auf das pfeiffersche Drüsenfieber. Er meinte dass diese Werte wohl mal erhöht waren, es kann aber nicht zugeordnet werden wann das war. Mir wurde dann einfach mal strikte Ruhe verordnet was ich dann auch über 2-3 Wochen durchgezogen habe. Danach ging es mir tatsächlich auch wieder besser. Nach 3-4 Wochen hatte ich keine Beschwerden mehr und habe sogar wieder mit dem Sport angefangen.
Ich war also 5-6 Wochen beschwerdefrei - hab Sport gemacht, war wandern usw..
Jetzt, seit ca. 2 Wochen haben ich wieder Beschwerden. Angefangen hat es mit halbseitigen Kopfschmerzen. Anfangs unregelmäßig, seit ca. 1 Woche täglich, immer mittags. Hinzu kamen letzte Woche extreme Verspannungen im Nackenbereich und auch 3 Nächte lang Nachtschwitzen. In der Nacht bin ich derzeit wie ein Glutofen, es ist aber kein Fieber zu messen. Ich muss dazu sagen dass ich letzte Woche, also bevor die Beschwerden extremer wurden, mein Trainingspensum erhöht habe und dazu noch Krafttraining gemacht habe, was natürlich auch zu Muskelkater geführt hat. Hinzu kommen leichter Juckreiz an verschiedenen Stellen. Der Zeckenbiss ist im übrigen immer noch gut zu sehen, verkrustet und juckt bei Berührung enorm.
Jetzt habe ich mich nochmals schlau gemacht, war bei Netdoctor und habe die Symptome gecheckt. Eine mögliche Diagnose war Borreliose. Ich hatte dieses Thema eigentlich schon abgehakt aber auch die beschriebenen Symptome in den Erstinformationen passen genau.
Ich war heute nochmals bei meinem Arzt. Ich habe um einen HIV-Test gebeten (wobei ich die letzten 7 Jahre keinen Risikokontakt hatte) um das auszuschließen.
Der Arzt meinte dass er bzgl. der Borreliose nichts mehr machen kann ausser diesen Test und hat mich an ein "Tropeninstitut" verwiesen.
Nun zu meinen Fragen:
- Würdet ihr die Symptome auf eine Borreliose zurückführen?
- Kann es wirklich sein dass der Borreliose-Test 2mal "versagt" hat?
- Wie würdet Ihr weiter machen? Kennt jemand eine gute Anlaufstelle in München? Ist das Tropeninstitut der richtige Weg?
Liebe Grüße und danke vorab für Eure Hilfe,
your Beatsteak
ich bin neu hier und hätte gerne Eure Einschätzung zu meiner "Geschichte":
Ich bin männlich, 37 Jahre alt und wohne in München. Vor ca. 5 Monaten hatte ich einen Zeckenbiss am inneren Oberschenkel. Die Zecke wurde von einem Bekannten mittels Zeckenbrett entfernt, sie muss sich schon länger da fetgesaugt haben, war groß und fett.
Ich bin einen Tag später in die USA geflogen. Dort habe ich nach wenigen Tagen heftige grippale Beschwerden bekommen: Schwindel, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Hitze, geschwollene Limphknoten im Leistenbereich. Ich hatte mich da schon über einen Zeckenbiss und die möglichen Folgen informiert. Um den Biss bildete sich zwar ein großer roter Kreis, allerdings sah es für mich nicht wie die typische Wanderröte ("Zielscheibe") aus. Dennoch habe ich die Beschwerden sofort dem Zeckenbiss zugeordnet und habe dann in den USA für 10 Tage ein Antibiotikum genommen, es ging mir nach wenigen Tagen besser.
Zurück in Deutschland ging es mir anfangs wieder ganz gut, nur leichte Kopfschmerzen haben mich geplagt, vor allem nach dem Sport. Ich war dann auch gleich beim Arzt und der meinte dass man noch ein paar Wochen warten müsste um auf Borreliose testen zu können. 5 Wochen nach dem Zeckenbiss war ich dann beim Bluttest und der war negativ.
Allerdings verschlechterte sich mein Zustand bis dahin. Ich hatte Beschwerden an der Lunge und im Hals, Verspannungen im Nacken vor allem aber entwickelte sich eine immer stärker werdene Abgeschlagenheit und Leistungseinschränkung. Ich konnte dann teilweise nicht mehr 2 Kilometer mit dem Rad fahren ohne zu schwitzen. Da ich auch über undefinierbare Schmerzen in der Brust klagte hat mich mein Arzt zum Röntgen geschickt, auch da war nichts zu finden, lediglich eine noch nicht ganz abgeklungene Bronchitis. Verdacht war dann also erstmal "verschleppte Bronchitis". Daraufhin habe ich dann nochmals Antibiotikum bekommen und wir haben parallel einen zweiten Test auf Borreliose gemacht, dieser ist wieder negativ ausgefallen - das Antibiotikum wurde dann abgesetzt.
Ich wurde dann zum Kardiologen geschickt (wegen Verdacht auf Herzmuskelentzündung) - dieser konnte nichts feststellen. Er hat auch nochmals Blutwerte genommen die alle im Normalbereich waren. Allerdings hat er nicht nochmals auf Borreliose getestet. Ich habe diesen Kardiologen dann angesprochen und gefragt ob es denn sein kann dass dieser Test nicht zuverlässig ist und er antwortete mit einem absoluten "nein". Er sagte dass der Test bei Borreliose schon anschlagen würde.
Mein Hausarzt kam dann irgendwie auf das pfeiffersche Drüsenfieber. Er meinte dass diese Werte wohl mal erhöht waren, es kann aber nicht zugeordnet werden wann das war. Mir wurde dann einfach mal strikte Ruhe verordnet was ich dann auch über 2-3 Wochen durchgezogen habe. Danach ging es mir tatsächlich auch wieder besser. Nach 3-4 Wochen hatte ich keine Beschwerden mehr und habe sogar wieder mit dem Sport angefangen.
Ich war also 5-6 Wochen beschwerdefrei - hab Sport gemacht, war wandern usw..
Jetzt, seit ca. 2 Wochen haben ich wieder Beschwerden. Angefangen hat es mit halbseitigen Kopfschmerzen. Anfangs unregelmäßig, seit ca. 1 Woche täglich, immer mittags. Hinzu kamen letzte Woche extreme Verspannungen im Nackenbereich und auch 3 Nächte lang Nachtschwitzen. In der Nacht bin ich derzeit wie ein Glutofen, es ist aber kein Fieber zu messen. Ich muss dazu sagen dass ich letzte Woche, also bevor die Beschwerden extremer wurden, mein Trainingspensum erhöht habe und dazu noch Krafttraining gemacht habe, was natürlich auch zu Muskelkater geführt hat. Hinzu kommen leichter Juckreiz an verschiedenen Stellen. Der Zeckenbiss ist im übrigen immer noch gut zu sehen, verkrustet und juckt bei Berührung enorm.
Jetzt habe ich mich nochmals schlau gemacht, war bei Netdoctor und habe die Symptome gecheckt. Eine mögliche Diagnose war Borreliose. Ich hatte dieses Thema eigentlich schon abgehakt aber auch die beschriebenen Symptome in den Erstinformationen passen genau.
Ich war heute nochmals bei meinem Arzt. Ich habe um einen HIV-Test gebeten (wobei ich die letzten 7 Jahre keinen Risikokontakt hatte) um das auszuschließen.
Der Arzt meinte dass er bzgl. der Borreliose nichts mehr machen kann ausser diesen Test und hat mich an ein "Tropeninstitut" verwiesen.
Nun zu meinen Fragen:
- Würdet ihr die Symptome auf eine Borreliose zurückführen?
- Kann es wirklich sein dass der Borreliose-Test 2mal "versagt" hat?
- Wie würdet Ihr weiter machen? Kennt jemand eine gute Anlaufstelle in München? Ist das Tropeninstitut der richtige Weg?
Liebe Grüße und danke vorab für Eure Hilfe,
your Beatsteak