Forum Borreliose & Co-Infektionen

Normale Version: Testkits verschiedener Hersteller
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Hat jemand einen Überblick über die verschiedenen Testkits für Borreliose am Markt?

Ich habe über die Jahre hinweg immer mal wieder in verschiedenen Labors einen ELISA + WB in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind durchaus widersprüchlich, von IGM Blot + Elisa positiv über einige spezifische Banden im IgG Blot bis hin zu IgM + IgG komplett negativ ohne eine einzige Bande.

Es ist ja eine Sache eine seronegative Borreliose in Betracht zu ziehen, aber vielleicht sind ja Antikörper vorhanden, die von dem jeweiligen Testsystem gar nicht detektiert werden. Anders kann man sich die widersprüchlichen Ergebnisse eigentlich nicht erklären. Aussagekräftig ist das jetzt in dem Fall nicht, da zwischen den Tests Monate oder gar Jahre liegen, man müsste das alles aus der gleichen Blutprobe machen lassen.

Ich fände es interessant mal bei 5 Labors, die aber mit unterschiedlichen Testkits arbeiten, jeweils einen Blot in Auftrag zu geben. Aber erstmal müsste man die verschiedenen Testkits am Markt auskundschaften und sich für 5 entscheiden, und dann halt das passende Labor dazu herausfinden. Leider sind das dann 300 €, die ich auch nicht habe.

Was meint ihr dazu?
Ich kann das zwar nicht fundiert beantworten, aber ich habe in den zurückliegenden zwei Jahren bei vier Ärzten einen ELISA bekommen, die wohl alle in verschiedenen Labors gemacht wurden. Alle negativ.
Einen Blot habe ich selbst in Auftrag gegeben, der auch negativ war.

Ich bin der Auffassung, dass bei mir eine Seronegative Borreliose vorliegt. Die Diagnose ergibt sich aus dem Verlauf der Symtome und der Behandlung. Es wäre schön, wenn es eine funktionierende Labordiagnostik gäbe, aber ich glaube nicht, dass es sich lohnt diese Tests weiter zu verfolgen.
Hallo Markus,

das ist auch ein Thema, das mich sehr interessiert. Habe seit 2005 etliche Zeckenstiche gehabt, fast immer positiven ELISA und Westernblot (nur IgMs) - habe die Tests bei verschiedenen Ärzten, zu verschiedenen Zeitpunkten und, wie ich denke, da unterschiedliche Referenzbereiche im ELISA, auch mit unterschiedlichen Testkits durchführen lassen. Nur, welche? Das wüßte ich auch gern.
Bei meinem vorletzten ELISA/Westernblot in einem mir empfohlenen Hamburger Labor, in welchem ein Forumsmitglied selbst hoch positiv getestet wurde, waren alle Tests komplett negativ.
Der letzte Test in Kiel wieder deutlich positiv im IgM-Blot.

Leonie Tomate hat sich, sowie ich in Erinnerung habe, mal den "Spaß" gemacht, zwei unterschiedliche Labor mit jeweils einer Probe aus der gleichen Blutentnahme zu beliefern und hatte hier unterschiedliche Ergebnisse. Das dürfte echt nicht sein! (finde leider den Beitrag von Leonie nicht).

Habe jetzt gerade dies Testkit-Übersicht gefunden:

http://www.trillium.de/fileadmin/user_up...eliose.pdf

Liebe Grüße,
IrisBeate

Ehemaliges Mitglied

Ehemaliges Mitglied

Zitat:3.
Ist Ihnen bekannt,
dass in Deutschland 18 (!) verschiedene Testkits
zur
Bestimmung von Antikörpern (AK) bei den
untersuchenden Laboren im Einsatz sind,
die jeweils unterschied
liche Antigene enthalten?
Bei dieser so wichtigen Frage fehlen
Standardisierungen, wofür das Nationale Refer
enzzentrum (NRZ) für Borreliose unter
der Leitung von Dr. Fingerle
zuständig ist.
Frau Jutta Zacharias hat zu dieser Frage
ein Buch veröffentlicht mit dem Titel:
Labordiagnostik Lyme Borreliose. Dreh- und
Angelpunkt einer umfangreichen Misere.

Und selbst der in diesem Bereich tätige
Dr.Fingerle beklagt in seiner neuest
en Studie, dass "auf
Grund ungenügender
Sensitivität der Teste IgG-AK bei 15% un
d IgM-AK bei 26% nicht erkannt werden
können"
. Zu allem Übel stimmen nicht ei
nmal die Antigenspektren der ELISA-
Suchteste mit denen der Western-/Immun
oblottestverfahren überein, die aber als
Bestätigungsteste nach einem positiven
AK-Test zwingend von der KV für die
Kassenärzte vorgeschrieben is
t (sog. Zweistufentest)
Aus:
http://www.borreliose-nachrichten.de/wp-...r-Arzt.pdf

http://www.lymenet.de/literatur/everth_B...ologie.pdf

Danke Hanni
http://www.borreliose-nachrichten.de/wp-...egativ.pdf

Das ist meine Ansicht, auch wenn einige Laborparameter sich verbessert haben, im laufe der Jahre. ELISA und andere können nur ein Teil der Diagnose sein.
Wie kamen diese Test in die Praxen ? Zeitweise wurden in Deutschen Laboren nicht einmal auf verschiedene Stämme getestet. Kennen wir alle Stämme die beim Menschen in Frage kommen ?

Seite 7 und 8 - 3.
http://www.borreliose-nachrichten.de/Sch...dation.pdf

Was tat sich seit 2008 ?
Zitat:Von den Experten als relevant eingestufte Themen (von mindestens 3 Experten benannte Themen sind grau eingefärbt)
Standardisierung der serologischen Tests 10
Aus S. 1332
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/B/Bo...cationFile

Einige Jahre später.
Zitat:Warum werden Labore, die in Ringversuchen schlecht abschneiden nicht namentlich genannt? Mit welchen Auflagen dürfen solche Labore weiterhin Borreliose-Testkits anbieten? Wer kontrolliert das? Werden Patienten, deren Borreliose-Serologien durch qualitativ schlechte Testanbieter durchgeführt wurden, informiert? Denken Sie, als Leiter des NRZ, dass Patienten ein Recht auf solche Informationen haben?
Aus:
http://onlyme-aktion.org/borreliose-brie...nzzentrum/

Vielleicht ist im letzen Link auch der eigentliche Ansprechpartner.
irisbeate, die Hersteller der Testkits lassen sich mit einem Anruf im ausführenden Labor in Erfahrung bringen.
Meine ehemalige Ärztin und ihr Mann haben das früher so praktiziert, bei Verdacht wurde an mehrere Labore gleichzeitig geschickt bei Erstuntersuchung. Das haben sie nicht ohne Grund gemacht, da es durchaus Unterschiede gab mit der gleichen Blutprobe (beim LTT passiert das übrigens auch).
Das ist auch ein bekanntes Problem, das auch in den Niederlanden untersucht wurde, wo man die gleichen Blutproben mit unterschiedlichen Tests untersucht hat:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3132383/
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26286381

Da sind auch die untersuchten Testkithersteller genannt.
Beachten muss man, dass, laut Lehrmeinung, die Symptome passen müssen, damit ein positives Testergebnis (das wiederum zum Krankheitsverlauf und den Beschwerden passen muss) auch wirklich hinweisend für eine bestehende Borreliose ist.

Zudem muss auch noch beachtet werden, dass es selbst mit dem gleichen Testkit Unterschiede geben kann. Ein bekannter Laborarzt hat so einen Fall vorgestellt, wo eine Blutprobe bei zwei Laboren und dem Testkithersteller getestet wurde, jedes Mal andere Ergebnisse.
Die Gründe sind schwer zu erraten, jedoch muss beachtet werden, dass jedes Labor den vorgegebenen Cutoff auch anpassen kann oder sich nicht an die Herstellervorgaben halten muss (auch bei der Interpretation).

Dein Vorhaben, Markus, wäre aus akademischer Sicht sicherlich interessant, jedoch sehe ich in deinem Fall keinen wirklichen Erkenntnisgewinn, der dich weiterbringen und die Kosten rechtfertigen würde. Für deine Behandlung hätte es ja auch keine wirkliche Konsequenz.
Ich hatte diesbezüglich schon einmal berichtet:

a) Ich hatte drei AK-Test in einer Woche in verschiedenen Labors beim ersten schlimmen Schub: Ergebnis 1: IgG ELISA und Immunoblot positiv, IgM ELISA und Immunoblot positiv. Ergebnis 2: IgG ELISA positiv und Immunoblot negativ, IgM ELISA negativ, kein IgM Immunoblot gemacht. Ergebnis 3: IgG ELISA negativ/grenzwertig, Immunoblot grenzwertig (inkl. VlseE), IgM ELISA positiv und IB grenzwertig (OspC).

b) Selbes Blut, selber Tag, selbes Labor: IgM ELISA einmal klar positiv, einmal grenzwertig.

Heinzi