Forum Borreliose & Co-Infektionen

Normale Version: Wanderröte nach Mückenstich
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Hallo zusammen,

Meine Story begann damit, dass ich zwei Wichen nach einem Mückenstich eine (vermutliche) Wanderröte entwickelt habe.

Den Mückenstich bemerkte ich durch spontanen starken Juckreiz und eine kleine Quaddelbildung nach dem instinktivem Kratzen. Der Stich sah danach in den nächsten Tagen dreieckig aus (Siehe Foto)
Gegen den Juckreiz habe ich mir dann Azaron Mückenstift in der Apotheke besorgt und den Stich damit in den darauffolgenden Tagen erfolgreich behandelt.

Knapp zwei Wochen nach dem Stich (dieser war zu den Zeitpunkt verheilt), verspürte ich wieder starken spontanen Juckreiz an der Stichstelle und habe mich vermutlich im Schlaf daran gekratzt. Am darauffolgenden Tag entwickelte sich die Rötung um den Stich (siehe Foto).

Da ich z.Zt. im Urlaub bin, habe ich am Folgetag direkt einen deutschen Arzt aufgesucht. Dieser hat sich nur die Rötung angesehen und es auf einen Zeckenbiss mit Wanderröte geschoben.
Er hat mir 2x Doxycilin 100 verordnet, die ich nun seit knapp einer Woche je morgens und abends einnehme.

Die Wanderröte ist in den letzten 6 Tagen zurückgegangen bzw. verblasst (siehe weiteres Foto).

Andere Symptome habe ich nicht. Hatte kein Fieber, keine Grippesymptome, keine Nackensteifigkeit oder Schmerzen. Ich fühle mich gut und das vor und nach der Antibiotika Einnahme.

Meine Frage wäre, ob es sich dem Anschein nach tatsächlich um eine Wanderröte handelt oder Vll doch "nur" eine Allergische Reaktion handelt ?

Eine weitere Frage ist, wie die bisherige Therapie einzuordnen ist.
Laut Beipackzettel ist das Medikament bei einer Borrelliose mit 2x100 pro Tag richtig dosiert. Im Internet finde ich dafür Bestätigungen aber auch Angaben zu einer doppelten Dosis von 400 Doxycilin pro Tag.

Zur Info:
Ich bin männlich, 64 kg bei 178 cm - also eher die schlanke Ausführung.

Ich werde am Donnerstag aus dem Urlaub zurückkehren und
dann empfehlungsgemäss meinen Hausarzt konsultieren.

Bis dahin würde ich natürlich gerne Gewissheit haben, das ich zur Zeit mit der Thearapie alles richtig mache und keine wichtige Zeit verliere.

Ich nehme mal an, dass ich mich, sofern es sich tatsächlich um eine durch Mücken übertragene Borrelliose handelt, noch in einem Frühstadium befinde.

Welche (Blut-)Test oder weitergehenden Untersuchungen empfehlen sich in meiner Situation ?

Vielen Dank für jede Hilfe und jede Antwort.

Allen ebenfalls Betroffenden hier, alles Gute !

Beste Grüße,
Moony
Hallo Moony und willkommen im Forum

Zitat:Meine Frage wäre, ob es sich dem Anschein nach tatsächlich um eine Wanderröte handelt oder Vll doch "nur" eine Allergische Reaktion handelt ?
Sieht für mich nicht wie eine klassische Wanderröte aus. Das hat aber nichts zu bedeuten, weil Wanderröten sehr unterschiedlich ausfallen können. Für eine Wanderröte spricht, dass das einige Tage nach dem Stich auftrat. Daher halte ich eine allergische Reaktion eher für unwahrscheinlich. Nicht ausschliessen würde ich andere Bakterien (keine Ahnung welche), die durch das Kratzen in die Wunde eingewandert sind.

Zitat:Eine weitere Frage ist, wie die bisherige Therapie einzuordnen ist.
Laut Beipackzettel ist das Medikament bei einer Borrelliose mit 2x100 pro Tag richtig dosiert. Im Internet finde ich dafür Bestätigungen aber auch Angaben zu einer doppelten Dosis von 400 Doxycilin pro Tag.
Die widersprüchlichen Informationen über Diagnostik und Therapie der Borreliose sind auf den bereits seit Jahrzehnten dauernden Expertenstreit zurückzuführen. Das Problem ist, dass zuwenig geforscht wird und kein Test zur Verfügung steht, der aktive von früher durchgemachten Infektionen sicher unterscheiden kann. Also ist eine Therapiekontrolle nur klinisch (symptombezogen) möglich. Wobei man sich auch nicht einig ist, welche Symptome der Borreliose zugeordnet werden sollen und welche nicht. Grundsätzlich können Borrelien fast alles im Körper befallen. Geltende Lehrmeinung lehnt aber viele Beschwerden als Borreliose-Symptome der späteren Stadien ab. Unsere Spezis sehen das anders. Wer recht hat und wer nicht, kann nicht abschliessend beantwortet werden.

Zitat:Bis dahin würde ich natürlich gerne Gewissheit haben, das ich zur Zeit mit der Thearapie alles richtig mache und keine wichtige Zeit verliere.
Gewissheit gibts bei der Borreliose nicht. Man kann nur die Symptome beobachten. Wenn sie abklingen, ist das ein gutes Zeichen. Ausserdem schadet es nicht, bei allfällig später (Wochen, Monate, Jahre) auftretenden Symptomen an ein mögliches Fortschreiten zu denken. Dann sind die Chancen auf eine wiederholte Therapie bei einem von der Selbsthilfe empfohlenen Spezi am grössten.
Zum Diagnose-Desaster findest du hier weitere Infos:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747

Zitat:Welche (Blut-)Test oder weitergehenden Untersuchungen empfehlen sich in meiner Situation ?
Tests zur Therapiekontrolle kann ich keine empfehlen. Sie bringen null Erkenntnis. Die Antikörper können steigen, sinken oder gleichbleiben, ohne dass man daraus Rückschlüsse ziehen könnte. Wichtig ist, dass du die Wanderröte beobachtest (wir gehen einfach mal davon aus, dass es eine ist). Am Schluss der Therapie muss die Wanderröte komplett weg sein (Kontrolle nach einem heissen Bad oder Dusche). So gesehen, kannst du dir Arztbesuche bis zum Ende der Therapie sparen, wenn keine weiteren Komplikationen auftreten. Hast ja selber Augen im Kopf Wink

Ein Arztbesuch würde höchstens Sinn machen, wenn du dich entscheiden solltest die Dosis zu erhöhen. Dann kämst du zu einem Nachschlag, wenn du den Arzt belügst und sagst du hättest eine Zecke gehabt und nun sähe es so aus. Klappt natürlich nur, wenn die Rötung bis zu deiner Rückkehr noch zu sehen ist.

LG, Regi
Hallo Moony,
die Rötung scheint ja relativ schlagartig gekommmen zu sein, wenn ichs recht verstanden habe.(?).
Das würde nicht recht zu Wanderröte passen. Die wird nämlich über viele Tage und eher langsam immer größer. Und wird dann bald ringförmig, also von der Mitte her blasser, während der Ring immer weiter nach außen "wandert).
Ob Borreliose durch Mückenstich übertragen werden kann, weiß ich nicht wirklich. Soweit ich weiß, ist das immer noch spekulativ.
Ich halte Borreliose für eher unwahrscheinlich.
Ob die Rötung aufgrund der Antibiose zurückgegangen ist, lässt sich auch nicht sagen. Vielleicht wär sie das sowieso.
Die Antibiose war natürlich ganz klar angesagt, wenn auch nur sicherheitshalber.
Gruß
Donald
(01.08.2016, 20:21)Donald schrieb: [ -> ]Ob Borreliose durch Mückenstich übertragen werden kann, weiß ich nicht wirklich. Soweit ich weiß, ist das immer noch spekulativ.

Nicht mehr. Siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26631488
Hallo Moony! Icon_winken3

In welchem Land bist Du denn gerade im Urlaub?
Vielleicht wäre der erste Gang zu Hause der zum Tropeninstitut.

(Für mich sieht übrigens das 3. Foto nach 'ner Wanderröte aus, das 2. dagegen gar nicht.)
(02.08.2016, 06:08)Filenada schrieb: [ -> ]
(01.08.2016, 20:21)Donald schrieb: [ -> ]Ob Borreliose durch Mückenstich übertragen werden kann, weiß ich nicht wirklich. Soweit ich weiß, ist das immer noch spekulativ.
Nicht mehr. Siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26631488
Daß in Mücken Borrelien nachgewiesen wurde, bedeutet noch nicht, daß sie diese auch übertragen.
War es denn tatsächlich eine Mücke...manche machen aus Mücken einen Elefanten und dann war es eine Bremse...!?
Ich persönlich finde es fast schon phantastisch-wie sehr man sich auch täuschen kann.- anfang -