Forum Borreliose & Co-Infektionen

Normale Version: Borreliose oder doch nicht ?
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Hallo zusammen 
Im Moment weiß ich nicht so richtig wie es weitergehen soll. Deshalb wollte ich euch nach eurer Meinung fragen, ob es sich um eine Borreliose handeln kann. Ich bin 24 Jahre alt und „studiere“ momentan.

Zur Geschichte:
Seit ca. 2 Monaten leide ich an Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Schwäche, Muskel- und vor allem Gelenkschmerzen, Nachtschweiß, erhöhter Temperatur( 36,5-38) normal ist bei 35,5, Kopfschmerzen. Mit der Zeit kamen auch neurologische Beschwerden dazu.
Aktuell: Wortfindungsprobleme, verschwommenes Sehen, teilweise Taubheitsgefühle in den Händen und Beinen.

Anfangs bin ich von einem Grippalen Infekt ausgegangen, und habe mir keine großen Gedanken gemacht. Als es dann nach 2 Wochen nicht besser wurde, bin ich dann doch zum Arzt, weil ich ein EBV rezidiv vermutet habe und es in der Vergangenheit schon 2-mal wiedergekommen ist. Im darauffolgenden Bluttest war soweit allen in Ordnung bis auf leicht erhöhte Lymphozyten und verringerte Neutrophile. EBV Serologie war IgG positiv und IgM negativ. Deshalb wurde mir von meinem behandelnden Arzt eine Virusinfektion diagnostiziert, welche sich einfach länger hinzieht.

Bis zum 17.11 war dann alles soweit unverändert mal gings mir besser mal schlechter. An diesem Tag bemerkte ich dann abends einen leicht erhöhten, roten, juckenden Ausschlag in der Armbeuge/Oberarm. Dieser breitete sich schnell aus. Am nächsten Tag dann wieder zum Arzt der dann eine Borreliose vermutete. Eine weitergehende Labordiagnostik hielt er für nicht notwendig, da die Verfahren ohne hin eine hohe falsch negative Quote haben. Gestützt wurde das ganze dadurch, dass ich vor ca. einem halben Jahr einen Zeckenstich am Bein hatte. Im Nachhinein war das nicht der erste Ausschlag den ich hatte. Anfang Oktober war schon mal was im Bereich der Kniekehle aufgetaucht und nach kurzer Zeit verschwunden. Auch der Ausschlag im November ist innerhalb von 3-4 Tagen wieder verschwunden. Der Arzt hat mir daraufhin Doxycyclin 2 x 100mg verschrieben für erstmal 2 Wochen. Leider habe ich das Doxy überhaupt nicht vertragen und die Therapie wurde nach 12 Tagen abgebrochen. Letzen Donnerstag haben wir uns noch einmal getroffen. Die Nebenwirkungen der Antibiose waren am Abklingen. Er war dann der Meinung, dass man durchaus an der Borreliose Diagnose zweifeln kann, da eine 10 Tägige Antibiose ausschreiend sei. Daraufhin gab er mir zu weiteren Diagnostischen Abklärung eine Überweisung ins Krankenhaus mit.

Nach Absetzen der Antibiose konnte ich eine Verbesserung meines Allgemeinzustandes feststellen im Vergleich zu davor. Am Wochenende ging es dann wieder los mit Nachtschweiß und die Schmerzen in den Armen und Beinen kamen wieder. Am Sonntag kam auch ein Ausschlag in der Achselhöhle dazu.

Am Montag bin ich dann schließlich in die Klinik. Ich wurde dann in der Neurologie aufgenommen. Es folgten Blut und Liquor Untersuchungen. Heute bekam ich die Nachricht, dass alles in Ordnung ist und ich Entlassen werde.
Schon bei der Aufnahme wurde mir vom Neurologen gesagt, es könne sich gar nicht um eine Borreliose handeln und die Symptome seinen Psychosomatisch.

Ansonsten ist noch erwähnenswert, dass ich an Depressionen leide, die ich aber dank AD’s seit 2 Jahren recht gut im Griff habe.

Ich habe auch noch die Bilder von den letzten beiden Ausschlägen hochgeladen.

Ehemaliges Mitglied

@ Schnewittchen
Das kenne ich, habe es selbst erfahren, Unterdosierung. Dann eine Zeitlang fast beschwerdefrei, bis die Keule kam.
Was kann ich Dir raten, aus heutiger Sicht. Das wird sich in einigen Tagen ändern.
Kleiner Grundkurs den ich für sinnvoll halte.
(Andere werden sich sicher auf andere Art und Weise bei Dir melden)
1. Link Lightbulb
2. Link kenne ich was da steht, oder eben nicht, deine Gedanken
3. Link mit dem Video anfangen. Dein Interesse wird geweckt sein. Schau Dich um. Dort und HIER.

http://www.verschwiegene-epidemie.de/wp-...liose1.pdf
http://www.lymenet.nl/forum/viewtopic.php?t=2848
http://www.borreliose-nachrichten.de/ani...st-europe/

Etwas über Hautausschläge
http://www.dieterhassler.de/index.php?id=176
Hallo und herzlich Willkommen hierIcon_winken3


Zitat:EBV Serologie war IgG positiv und IgM negativ. Deshalb wurde mir von meinem behandelnden Arzt eine Virusinfektion diagnostiziert, welche sich einfach länger hinzieht.

Ich denke fast jeder hat erhöhte IgG EBV Werte, wichtig wäre das Early Antigen und EBNA zu testen, daraus ließe eher eine Reaktivierung schließen.


Zitat:Schon bei der Aufnahme wurde mir vom Neurologen gesagt, es könne sich gar nicht um eine Borreliose handeln und die Symptome seinen Psychosomatisch.

Anscheinend der Lieblingsspruch von NeurologenIcon_xmas1_nosmile
Mit welcher Begründung? Weil du Depressionen hast in der Vorgeschichte?
Deshalb bist du leider nicht Immun gegen andere Erkrankungen....



Also, deine Symptome könnten zu einer Borreliose bzw. evtl. auch zu einer Neuroborreliose passen.
Die Rötung könnte tatsächlich eine Wanderröte sein. Aber du schreibst es gibt an verschiedenen Stellen einen Ausschlag... Warst du mal beim Hautarzt deswegen?

Dir geht es nach der Antibiotikaeinnahme besser, dass spricht für eine bakterielle Infektion.

Bitte lass dir alle Befunde geben aus der Neurologie, wenn du magst stell sie mal hier ein mit geschwärzten Namen.
Was sagt dein Hausarzt dazu das es dir mit AB besser geht?
Wäre er bereit dir ein anderes AB zu geben und einen längeren Therapieversuch zu beginnen?

Wenn nicht, such dir bitte einen Spezi für solche Infektionen. Eine Anfrage kannst du hier im Forum stellen mit der bitte um einen guten Tipp in deiner Region.
Zecken übertragen ja auch nicht nur Borrelien, dass sollte im Hinterkopf gespeichert bleiben...

LG Jo
Danke für die Antwort
Habe mir eben den Entlassbericht angeschaut. Mir wird jetzt auch klar wieso man nichts gefunden hat. Ist relativ schwer etwas zu finden wenn man nicht danach sucht. Die Haben keinerlei Test in Bezug auf Borreliose gemacht.
Kann mir jemand hier einen Arzt im Raum Ulm oder Frankfurt empfehlen?
Habe gerade mit einer Praxis telefoniert.
Ich habe einen Termin für nächsten Dienstag. Allerdings sollen die Tests nicht von der Kasse übernommen werden und 570€ kosten. Stimmt das? Ich bin davon ausgegagen, dass der Immublot nur übernommen wird, wenn der ELISA Test positiv ist.
Was für Tests wollen die dort machen für so viel Geld?
I.d.R. wird der Blot nur übernommen wenn Elisa positiv ist, ja. Bei mir hat aber eine Ärztin gleich beides im Labor angefordert, es wurde anstandslos übernommen.
Die Tests sollten in einem guten, auf solche Infektionen spezialisierten Labor gemacht werden.
Eines auf Kasse wäre z.b. das IMD in Berlin.
Es sollten aber ca. 6 Wochen zwischen einer Antibiose und den Tests vergehen.

Eine Anfrage bzgl. Ärzteempfehlung besser hier stellen,in diesem Thread geht es leicht unter.

https://forum.onlyme-aktion.org/forumdisplay.php?fid=15
(07.12.2016, 13:58)schneewittchen schrieb: [ -> ]Allerdings sollen die Tests nicht von der Kasse übernommen werden und 570€ kosten.

Das würde mich auch interessieren, was genau die dort machen wollen für 570 Euro!!! Kannst du das noch in Erfahrung bringen?
Leider korreliert die Qualität einer Borreliosepraxis nicht mit der Höhe des Geldes, das den Leuten abgenommen wird, eher andersrum...
Und wenn man dann bedenkt, dass Borreliose im Endeffekt eine Ausschlussdiagnose und klinische Diagnose ist, sollte man sich nicht schon für die Diagnostik verschulden, dazu hat man im Fall einer eventuellen Therapie noch genügend Gelegenheit...
Ich hatte wirklich das Glück, tolle Borreliosespezialisten kennenlernen zu dürfen und dort war es immer so, dass für das Erstgespräch eine absolut vertretbare Summe verlangt wurde (ca. 130 Euro) und im Gespräch die Symptomatik erörtert und mögliche diagnostische Strategien besprochen wurden. Dabei wurde immer versucht, möglichst viel auf Kasse zu bekommen (über den Hausarzt) und es gab nie die Notwendigkeit, hohe Summen für Diagnostik auszugeben, um einen Therapieversuch zu starten. Ich habe das als sehr fair empfunden und dadurch war auch klar, dass die Ärzte aus der Borreliose keine Geldmacherei gemacht haben - weil sie einfach gerade nur das Nötigste berechnet haben. Wenn von vornherein jeder Patient - unabhängig von dem, was er an Diagnostik mitbringt, unabhängig davon, ob er eine sicher beweisende Wanderröte am Körper hatte, unabhängig davon, ob er kürzlich noch Antibiotika genommen hat und damit die Tests beeinflusst werden können - eine hohe Summe in Diagnostik investieren soll, macht mich das ehrlich gesagt etwas stutzig!

Leider wird kaum was an Tests von den Kassen übernommen, aber es sind eben auch alle Tests unsicher.
Meine Hausärztin hat übrigens auch gleich den Westernblot mit angefordert und der wurde anstandslos von der Kasse übernommen - das würde ich unbedingt probieren! Vielleicht hilft es, auf Literatur hinzuweisen, z.B. die Broschüre von Dr. Hopf-Seidel. Ich weiß, dass die TK inzwischen sogar bei Anruf darauf hinweist, dass der ELISA zu wenig sensitiv ist.

Andere teure Tests sind der LTT (156 Euro im IMD Berlin - nur nach 6 Wochen Abstand zu Antibiotika machen!), die Dunkelfeldmikroskopie (ich meine so um die 130 Euro), die CD-57-NK-Zellen (30-40 Euro) und die Tests im Deutschen Chroniker Labor, einem Speziallabor für Borreliose.

Wenn eine Wanderröte eindeutig diagnostiziert wird, dann ist das beweisend für eine Borrelieninfektion, dann wären auch keinerlei teure privat zu zahlende Tests notwendig. Die Fotos sehen schon verdächtig aus (kenne mich aber nicht so gut aus mit EMs), allerdings bin ich ebenso wie Johanna irritiert, dass du schreibst, dass du die Flecken an verschiedenen Stellen hattest?
Es gibt eine Leitlinie zu Kutanen Manifestationen der Lyme-Borreliose, darin könntest du dir nochmal die Bilder anschauen. Vielleicht kann ja jemand aus dem Forum die Bilder nochmal unter die Lupe nehmen, der sich gut auskennt mit Wanderröten.

Liebe Grüße,
Katie
Nabend Schneewittchen! Auch von mir ein Icon_charly_willkommen bei uns!

Ich schließ mich den Worten von Johanna und Katie an.
Von mir aber noch 'ne Zusatzfrage:
(07.12.2016, 12:04)schneewittchen schrieb: [ -> ]Leider habe ich das Doxy überhaupt nicht vertragen und die Therapie wurde nach 12 Tagen abgebrochen. [...] Die Nebenwirkungen der Antibiose waren am Abklingen.
Was waren das genau für "Nebenwirkungen"?
Nochmal vielen Dank für eure Unterstützung :) Ihr helft mich abartig
So der Reihe nach von Oben nach unten:
Bzgl. EBV:
Es wurden auch EBNA und early AK getestet. Und der Befund wurde auch nachvollziehbar von meinem Hausarzt erklärt. Ich kümmere mich morgen nochmal darum die Befunde vom Hausarzt wiederzubekommen. Hatte nur eine Kopie und die wurde im BWK einbehalten.
Bzgl. Labordiagnostik:
Ich werde schauen, dass die Test in Berlin gemacht werden. Wg. den Kosten bin ich inwischen überzeugt, dass von der Arzthelferin davon ausgegagen worden ist, dass ich das als IGL machen will oder als Privatversicherter. Nachdem was ich danach gelesen habe wurde ich auch stuzig. Das wird sich am Dienstag herausstellen. Selbstverständlich ist es mir im Endeffekt egal, was die Diagnostik kostet, weil meine Lebesqualität konstant den Bach runter geht.
Zu den Doxy Nebenwirkungen:
Grundsätzlich war es eine verschlimmerung des Allgemeinbefindens. Sprich alle bisher genannten Symptome haben sich verschlimmert. Das Größte Problem war das brennen im Abdomen. Das trat auch in Abhängigkeit zu Einnahme auf. Als Doxy rein und ca 2-3 Stunden später war es am Höhepunkt.Allerdings muss ich dazu sagen, dass z.B. der Nachtschweiss ausgeblieben ist unter der Antibiose.
Die "Nebenwirkungen" sind in 1-2 Tagen nach der letzten Doxy Einnahme abgeklungen. Danach ging es für 2 Tage Bergauf, bis Nachtschweiß wieder einsetzt und danach die Muske/Gelenkschmerzen wieder kamen.

Der nach schenll verschindende Ausschlag mach mich selbst etwas stutzig. Kann bei Einer Borreliost so etwas ab und zu vorkommen oder ist das völlig atypishach?
(08.12.2016, 03:17)schneewittchen schrieb: [ -> ]Zu den Doxy Nebenwirkungen:
Grundsätzlich war es eine verschlimmerung des Allgemeinbefindens. Sprich alle bisher genannten Symptome haben sich verschlimmert.

Da tippe ich dann mal eher auf 'ne Herx (Erklärungen siehe hier) als auf Nebenwirkungen.
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