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Normale Version: Infusionstherapie Doxy-Metro: Nebenwirkungen
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Hallo zusammen,

nach ein paar Wochen meiner Therapie melde ich mal wieder. Nach (scheinbar) nicht ausreichender oraler Therapie bin ich jetzt bei einer Infusions-Therapie gelandet.

Folgende Orale Medikation hatte ich bisher in folgender Reihenfolge (je ca. über einen Monat):

(1) Quensyl-Minocyclin-Tinidazol
(2) Quensyl-Clarithromycin-Tinidazol
(3) Artemisia Annua Intense-Azithromycin-Metronidazol

Die Infusionstherapie startete vor 2 Wochen:

Doxycyclin 200mg iv, morgens und abends Artemisia oral und abends Metronidazol 500mg sowie Minocyclin 100mg oral

Seit 5 Tagen nun wochentags morgens Doxy 200mg iv + 2x Metro 500mg iv, abends Metro 500mg oral, morgens und abends Artemisia oral sowie abends Minocyclin 100mg oral abends.

Wochenende (alles oral): Morgens und abends je 100mg Mino, morgens mittags und abends je 500mg Metro sowie morgens und abends Artemisia.

Jetzt habe ich seit 2 Tagen Benommenheit, (gefühlte) Gehstörungen, leichten bis mittleren Schwindel. Es ist als ob ich neben mir stehe, auch das Sprechen fällt (gefühlt) schwerer. Auch habe ich das Gefühl, dass ich schlechter in der Nähe sehe (Augenarzttermin ist in 3 Wochen, habe Kontaktlinsen für Kurzsichtigkeit plus Lesebrille).
Alles in allem ein sehr unschöner, unangenehmer und gefühlter bedrohlicher Zustand!

Sind das Nebenwirkungen, Symptome oder Herx??
Nach knapp 4 Monaten Therapie ist meine Psyche so langsam im Eimer!

Ich wünsche allen einen schönen Sonntagnachmittag im Kreise eurer Liebsten
(29.01.2017, 16:03)theradbrad schrieb: [ -> ]+ 2x Metro 500mg iv, mittags und abends Metro 500mg oral

Du bekommst/nimmst also 2000 mg Metro pro Tag? Oder hab ich das falsch verstanden?
(29.01.2017, 16:31)Filenada schrieb: [ -> ]Du bekommst/nimmst also 2000 mg Metro pro Tag? Oder hab ich das falsch verstanden?

Nee - sorry: 1500mg Metro: Wochentags 1000mg morgens iv, abends 500mg oral. Am Wochenende je morgens, mittags und abends 500 mg oral.
Metro wirkt neurotoxisch, das ist bekannt. Würde mit dem Arzt das besprechen.
(29.01.2017, 18:07)Markus schrieb: [ -> ]Metro wirkt neurotoxisch, das ist bekannt. Würde mit dem Arzt das besprechen.

....achja, Tinnitus ist auch deutlich stärker!

Ein Vorteil hat das ganze ja: Habe meinen letzten Tropfen Alkohol am 27.12.16 getrunken! BiggrinCoolBiggrin
Guten Abend zusammen,

ich zieh das Thema hier nochmal hoch. Nach nun über 2 Wochen in der vollständigen Kombi intravenös/oral Metro-Doxy-Mino sind meine Kopfbeschwerden schlimm:

Ich habe keine oder nur leichte Kopfschmerzen, aber ständige Benommenheit, mein Hirn fühlt sich "weich" an, ich leide an Denk- und Konzentrationsschwierigkeiten. Ich bin nie richtig "da". Speziell vor dem Schlafen mit geschlossenen Augen habe ich Gedankensprünge und der vorherige Gedanke , den ich Sekunden vorher hatte, ist quasi komplett ausgenullt, keinerlei Erinnerung an den vorherigen. Grundsätzlich habe ich das Gefühl, als ob mein kompletter kognitiver Apparat durchknallt.

Interessant ist, dass der Verlauf wellenförmig ist, Stunden in denen es besser ist und dann wieder deutlich schlechter, teilweise "digital" (also wie An/Aus). Richtig gut allerdings nie!

Mein Spezi meinte trotzdem, ich sollte trotzdem nochmals so ca. 2 Wochen weitermachen. Mein Hausarzt meint, wenn die Beschwerden bis Ende des Monats nicht besser werden, sollte man es neurologisch abklären lassen.

Mein Frage an euch: Kennt Ihr diese Symptome vom Metro oder aber von meiner Kombi. Mir geht es echt besch....

Euch allen einen schönen Sonntag abend!
Hallo theradbrad,
ich hatte deine erste Fragestellung nicht gesehen, möchte dir aber jetzt antworten.
Die Therapie, die du gerade machst, ist "der Hammer", um es mal kurz zu sagen. Ich hatte fast die gleiche Therapie auch über einen längeren Zeitraum.
Metro ist das Medikament, unter dem ich die größten emotionalen Probleme bekam und jedes Mal dachte, ich ertrage es nicht mehr, ich hätte ständig heulen können. Auch fühlte ich mich völlig neben der Spur, wie benebelt und schaffte praktisch nichts mehr. Ich war ganz froh zu hören, dass es anderen auch so ging. Oral hat Metro sehr viel höhere Nebenwirkungen als iv. Ich hab dann irgendwann an den Wochenenden Tinidazol genommen, wenn ich unter der Woche Metro iv bekam, weil ich es oral so furchtbar fand.
Mino ist ja sowieso ein sehr herausforderndes Medikament, dass es die hohe Liquorgängigkeit (ich glaube 40%) hat und die Fähigkeit hat, sich in Fettgewebe anzureichern (also auch im Gehirn), "bezahlt" man mit hohen "Kopf"-Nebenwirkungen. Keine Wirkung ohne Preis. Für viele Menschen (wenn nicht sogar die Meisten) ist Mino sehr schwierig von der Verträglichkeit, muss deswegen ja auch langsam eingeschlichen werden. Ich habe es leider nicht geschafft, die höchste Dosis, die ich vertragen habe, waren 50 mg täglich, danach wurden Kopfschmerzen und Kopfsymptome unerträglich. Also sei stolz auf dich, dass du es überhaupt schaffst!
Vielleicht noch interessant für dich, dass ich unter dieser Therapie (Doxy iv + Metro iv 10 on 20 off) nicht mehr in der Lage war, mich selbst zu versorgen, es ging damit so gut wie nichts mehr.
Die Reaktionen unter der Therapie sind schon interessant, insbesondere wenn sie wellenförmig sind und nicht in unmittelbarem Bezug zur Medikamentengabe stehen.
Du solltest aber nicht erwarten, dass es dir unter dieser anstrengenden Therapie blendend gehen kann, dafür sind meiner Meinung nach die Nebenwirkungen viel zu groß.
Wenn du sehr sorgfältig ein Symptomtagebuch führst, dann hast du die beste Chance zu unterscheiden, was Nebenwirkungen und was Borreliosesymptome sind - und ob und wie sich diese verbessern.

Ich wünsche dir gutes Durchhalten!
Liebe Katie,

danke für Deine aufmunternden und tröstenden Worte. Es tut gut, Erfahrungen von "Mitstreitern" zu hören und zu teilen. Auch mein Spezi meinte, dass er viele Patienten hat, die während der Therapie quasi nicht in der Lage sind zu arbeiten bzw. sich zu versorgen.

Ich stemme nebenbei noch meine Tätigkeit in der Geschäftsführung eines mittelständischen Unternehmens - nehme viele Termine und Entscheidungen wahr - aber ich habe das Gefühl, als ob mein Hirn nur auf 30% läuft.
Dazu dieser leichte Schwindel, Gangunsicherheiten, das Gefühl, mein Gehirn "wabert" unter meinem Schädel. Bei manchen Diskussionen kann ich nicht folgen und verliere komplett die Aufnahmefähigkeit.

Dazu diese komische Müdigkeit, nicht angenehm, sondern bleiern und bedrohlich.

Ich hoffe, all diese Symptome, Nebenwirkungen verschwinden wieder. Und das schlimmste ist "Dr. Google" Icon_fluch3
(05.02.2017, 20:25)theradbrad schrieb: [ -> ]Ich stemme nebenbei noch meine Tätigkeit in der Geschäftsführung eines mittelständischen Unternehmens

Das ist ja völlig unglaublich, dass du damit noch arbeiten gehst! Ich habe nebenbei bei dieser Therapie eigentlich nur im Bett gelegen und brauchte sehr viel Ruhe!
Pass bitte gut auf dich auf, denn dein Körper muss unglaublich ackern, die Krankheit zu bekämpfen und die heftigen Nebenwirkungen wegzustecken!
Und was deinen Kopfsymptome angeht: Nicht umsonst steht in den Beipackzetteln, dass diese Medikamente Einschränkungen der Verkehrstüchtigkeit mit sich bringen. Und diese Einschränkungen hat man dann natürlich nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch im geschäftlichen Briefverkehr usw..... Tongue
(05.02.2017, 18:00)theradbrad schrieb: [ -> ]aber ständige Benommenheit, mein Hirn fühlt sich "weich" an, ich leide an Denk- und Konzentrationsschwierigkeiten.

Kenne ich beides. Watte im Kopp hatte ich von Metro iv, allerdings nur nach der ersten und ein bißchen nach der zweiten Infusion, danach hatte sich mein Kopf dran gewöhnt.
Denk- und Konzentrationsschwierigkeiten bekam ich dagegen von Mino (200 mg, allerdings nicht zur selben Zeit wie Metro genommen), da war's mit den kognitiven Problemen so schlimm, daß ich nicht mal mehr 'ne sms verstanden hab - lesen ging, aber ich hab den Sinn der einzelnen Wörter nicht mehr kapiert. Genauso ging's mir mit anderen Dingen (Anweisungen vom Arzt, welches Kleidungsstück ich zur Untersuchung ausziehen soll usw.), an Arbeitengehen war da nicht mehr zu denken, geschweige denn an Autofahren.

Kannst Du nicht zwischendurch mal 'ne Pause machen? Nicht von der Antibiose, sondern vom Arbeiten. Der Körper braucht seine Kräfte für die Erregerabwehr und für's Verkraften der Antibiotika, das ist grad ein echtes Schlachtfeld in Dir. Im Schlaf arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren und ich weiß aus eigener jahrhundertelanger Erfahrung, daß man selbigen nicht genügend bekommt, wenn man arbeiten geht. Man denkt zwar immer, man ist unersetzlich (grad in sona Position wie Deiner), aber lieber zwischendurch 'ne Pause, als daß sich die anderen dann wirklich nach Ersatz umgucken müssen...
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