wer kann bei Bewertung der Laborwerte helfen -
larissa - 22.08.2013
Nach langen Mitlesen melde ich mich nun auch zu Wort.
Ich bin 35 Jahre und hatte vor ca. 8 Jahren einen Zeckenstick mit Rötung.
Dieser blieb unbehandelt.
Einige Wochen/Monate weckte ich morgens mit Gelenkschmerzen in der Hand auf - ich konnte sie nur schwer öffnen. Das ging dann im Laufe des Tages weg und kam nie wieder.
Rückblickend kann ich sagen, dass ich mich in den letzten Jahren eigentlich nie so richtig voller Energie gefühlt habe - aber auch nicht krank.
m April diesen Jahres erlitt ich einen allergischen Schock. Ursache ungeklärt.
Vorher nie gehabt.
Vor ca. 5 wochen ging es mir nicht gut: Krankheitsgefühl, Müdigkeit, schlapp
(ca. eine Woche)
Dann 2 Wochen wieder gut.
Dann wieder extreme Schwäche und auch Schwindelgefühle.
Derzeit fühle ich mich besser - aber der Schwindel ist geblieben.
Ich war deshalb beim Hausarzt - er schob es auf den Stess - den ich auch tatsächlich habe.
In dem Zusammenhang ließ ich auf Borreliose testen.
Der Test wurde vom Hausarzt so beurtteilt, dass eine starke Borreliose in der Vergangenheit bestand. Derzeit aber kein Behandlungsbedarf besteht, da die Borreliose ausgeheilt ist.
Nun habe ich Angst, dass meine Beschwerden doch irgendwie damit zusammenhängern und sich die Biester nur verstecken.
Was haltet Ihr von meinem Testergebnissen?
TSH (basal): 1,37 (normal 0,3 - 3,94)
Infektionsserologie:
Borrelien Ak IgG: ++50 (normal <9)
Borrelien Ak IgM: 7 (normal <9)
Borrelien Blot IgG: + positiv
Nachgewiesene Banden: Lysat, p100, p18 , p39, p41-I, p58, LsE-C6
Borrleien Blot IgM: [/align]negativ
Beurteilung Borrelien:
Spezifische IgG-Antikörper gegen Borrelien stark nachweisbar.
Hinweis auf länger zurückliegenden Erregerkontakt.
Häufig vorkommend als (langsam abklingende) Durchseuchungstiter, bei längerer Peristenz auch vereinbar mit chronischer Borreliose (Spätmanifestation). Spätformen der Boreliose gehen i.d.R. über länger Zeit mit quantitativ und qualitativ stark ausgeprägten IgG-Reatkionen einher.
Ansonsten ist mein Blutbild bis auf folgende Ausnahmen in Ordnung:
ANA-Wert: 1:300
Basophile: +2,4 (normal <2)
Basophile absolut: +0,17 (normal 0-0,09)
Ich bin nun echt sehr verunsichert, da man überall liest, dass eine Borreliose nicht einfach so veschwindet und es wieder auflammt.
Lieben Dank schon mal für Eure Hilfe,
larissa[align=center]
RE: wer kann bei Bewertung der Laborwerte helfen -
leonie tomate - 22.08.2013
Hallo Larissa,
ganz herzlich willkommen bei uns!
Ich freue mich, dass du dich dazu durchgerungen hast, dich zu Wort zu melden.
Zu deinem Anliegen:
Ich verstehe immer nicht, was Hausärzte zu solchen Aussagen veranlasst, es macht mich nach wie vor fassungslos:
Zitat:dass eine starke Borreliose in der Vergangenheit bestand. Derzeit aber kein Behandlungsbedarf besteht, da die Borreliose ausgeheilt ist.
Wahrscheinlich lernen die irgendwann im Studium, dass IgG-Antiköper=alte, abgelaufene Infektionen sind.

Das ist schlichtweg falsch.
Das Labor schreibt es ja auch in der Interpretation des Testergebnisses:
Zitat:bei längerer Peristenz auch vereinbar mit chronischer Borreliose (Spätmanifestation). Spätformen der Boreliose gehen i.d.R. über länger Zeit mit quantitativ und qualitativ stark ausgeprägten IgG-Reatkionen einher.
Hinzu kommt, dass du Beschwerden hast. Natürlich müssen die nicht von deiner unbehandelten Borreliose ausgelöst werden, aber es kann sehr wohl der Fall sein. Es wäre nicht einmal so unwahrscheinlich.
Liebe Grüße
Leonie
RE: wer kann bei Bewertung der Laborwerte helfen -
Niki - 22.08.2013
Hallo Larissa,
herzlich willkommen hier im Forum.
Dein Test ist positiv auf Borreliose.
Das Labor schreibt immer alle Möglichkeiten, die es gibt darunter und der Arzt muss den Test anhand deiner Symptome interpretieren.
Leider kann man - wie es dein Arzt getan hat - nicht davon ausgehen, dass die Borreliose ausgeheilt ist. Genau das wollte mir damals mein Hausarzt mit meinem hochpositiven Test auch erzählen.
Es kann sein, dass dein Immunsystem lange Zeit die Infektion im Griff hatte. Durch Stress oder andere Krankheiten kann dann die Infektion aktiviert werden und man bekommt Probleme.
Auf jeden Fall muss man einen Test immer in Zusammenhang mit den Symptomen sehen. Was die Borreliose so alles machen kann findest du in unterem Link.
http://www.dr-hopf-seidel.de/borreliose-symptome.html
An deiner Stelle würde ich auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, der sich mit Borreliose auskennt (dazu gibt es extra eine Rubrik um Anfragen zu stellen).
LG Niki
RE: wer kann bei Bewertung der Laborwerte helfen -
urmel57 - 22.08.2013
Hallo Larissa,
erstmal herzlich willkommen hier.

Dein Immunsystem scheint tatsächlich hochgradig auf Borrelien angesprungen zu sein. Ob sie weiterhin ihr Unwesen in dir Treiben, kann man an diesem Bluttest nicht erkennen und auch bei anderen Tests ist das nur sehr bedingt möglich.
Starker Stress, der das Immunsystem schwächt begünstigt dann allerdings auch ein Wiederaufflammen, denn die Symptome, die du beschreibst, sind durchaus mit denen einer aktiven Borreliose vereinbar.
Da die Infektion nun schon so lange zurückliegt, wäre es sicherlich ratsam dich einem erfahrenen Arzt anzuvertrauen, den du hoffentlich findest und dass du hier weiter Hilfe findest.
Vielleicht kannst du hier über das Forum einen in möglicher Nähe deines Wohnortes erfragen. Ansonsten hoffe ich auf einen guten Informationsaustausch.
Liebe Grüße Urmel
RE: wer kann bei Bewertung der Laborwerte helfen -
larissa - 23.08.2013
Zunächst ersteinmal vielen Dank für Eure ausführlichen Meldungen.
Was für mich noch immer noch nicht klar ist, ist der Unterschied zwischen den IgG Titern und den IgM Titern.
Laut Erläuterung meines Hausarztes bedeutet mein hoher IgG Titer von ++50 das ich eine heftige Borreliose durchgemacht habe.
Anhand meines negativen IgM Titers von 7 erkennt man aber, das die Borreliose ausgeheilt ist.
In der Literatur habe ich diese Aussage bestätigt gelesen aber auch anderweitig erfahren, dass dies auf eine bestehende akute Borreliose Stadium 3 hindeutet.
Ja was denn nun?
Hat da jemand Erfahrung oder selst ein ähnliches Testbild?
Vielen Dank
larissa
RE: wer kann bei Bewertung der Laborwerte helfen - Ehemaliges Mitglied - 23.08.2013
Frage ? LTT angebracht. Ich denke, JA.
#1
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=2822&pid=27558#pid27558
http://www.imd-berlin.de/?id=499
RE: wer kann bei Bewertung der Laborwerte helfen -
Niki - 23.08.2013
Hallo Larissa,
ich schreib dir mal, wie es im Idealfall abläuft, leider hält sich die Borreliose aber nicht immer an diese Regeln.
Die igm-Antikörper sind die Sofortpolizei des Immunsystems, sie werden relativ schnell vom Immunsystem gebildet, wenn du mit einem Erreger in Kontakt kommst. Darum stehen igm-Antikörper auch für eine frische Infektion. Die igms fallen dann langsam ab und werden negativ und es werden dann igg Antikörper gebildet. Das ist die Langzeitantwort des Immunsystems.
Ein hoher igg spricht nicht unbedingt nur für eine heftige Infektion wegen vielen Erregern, sondern auch auf ein gut funktionierendes Immunsystem, dass auf den Erreger voll anspringt.
Ein negativer igm (wie in deinem Fall) sagt lediglich aus, dass die Frühphase vorbei ist. Ein positiver igg kann bedeuten, dass die Inefektion durchgemacht ist ODER dass sie chronisch geworden ist. Das ist leider nicht zu unterscheiden, und man muss deshalb die Laborwerte immer im Zusammenhang mit den Symptomen sehen.
An einem negativen igm kann man aber niemals erkennen, dass eine Infektion ausgeheilt ist - diese Aussage ist falsch.
Ebenso kann man nicht bei positiven igg auf eine durchgemachte Infektion schließen, es kann sich immer noch um eine aktive Infektion handeln.
Leider können das manche Ärzte nicht richtig interpretieren, meiner hat sichs dann vom Labor erklären lassen.
Ich persönlich habe eine chronische Borreliose und bin nachwievor im igg hoch positiv.
LG Niki
RE: wer kann bei Bewertung der Laborwerte helfen -
larissa - 23.08.2013
Hallo Niki,
vielen Dank für deine Nachricht. Das brachte viel Licht ins Dunkle.
Wie lief es denn bei dir ab. Hast du Beschwerden?
Ich bin mir nicht sicher ob ich meine Beschwerden nicht anderen Faktoren wie Stress etc. zuordnen soll.
Immerhin ist das ganze schon ca. 8 Jahre her.
lg larissa
RE: wer kann bei Bewertung der Laborwerte helfen -
Rosa45 - 23.08.2013
(23.08.2013, 14:40)larissa schrieb: Hallo Niki,
vielen Dank für deine Nachricht. Das brachte viel Licht ins Dunkle.
Wie lief es denn bei dir ab. Hast du Beschwerden?
Ich bin mir nicht sicher ob ich meine Beschwerden nicht anderen Faktoren wie Stress etc. zuordnen soll.
Immerhin ist das ganze schon ca. 8 Jahre her.
lg larissa
Hallo Larissa,
auch von mir ein liebes Willkommen.
Fasse doch mal zusammen, was Dir am meisten zu schaffen macht. Übrigens sind acht Jahre nichts unübliches, hier gibt es einige die sehr viel länger damit zu tun haben.
Die einigen Dinge, die Du aufzählst - oder gibt´s da mehr?
Z.B. unerklärliches Herzrasen, Kribbeln auf der Haut, muskuläre Schwäche, Blasenschwäche u.s.w.?
LG Rosa
RE: wer kann bei Bewertung der Laborwerte helfen -
Niki - 23.08.2013
(23.08.2013, 14:40)larissa schrieb: Hallo Niki,
vielen Dank für deine Nachricht. Das brachte viel Licht ins Dunkle.
Wie lief es denn bei dir ab. Hast du Beschwerden?
Na dann mal 20 Jahre ganz komprimiert:
1991 Zeckenstich, multiples EM in der Mundschleimhaut
1993 akuter Ausbruch der Borreliose, wurde im Krankenhaus erkannt und behandelt und als erledigt betrachtet.
Es folgten doch viele gute Jahre mit nur latenten Beschwerden, die ich eigentlich nicht mehr damit in Verbindung gebracht habe.
2003 dann erneuter Ausbruch aller Symptome und die chronische Borreliose wurde festgestellt. Hab mit 2 Jahren Antibiose versucht das wieder wegzubekommen, hat aber nicht funktioniert.
Seither musste ich mich immer mal wieder behandeln lassen und kämpf halt so mit den wechselnden Symptomen einer chronischen Borreliose. Aber meistens bin ich, wenn ich morgens denn mal in die Gänge gekommen bin, ganz einsatzfähig
LG Niki