Forum Borreliose & Co-Infektionen
Borreliose-Diagnostik starten? - Druckversion

+- Forum Borreliose & Co-Infektionen (https://forum.onlyme-aktion.org)
+-- Forum: Medizinischer Bereich (https://forum.onlyme-aktion.org/forumdisplay.php?fid=32)
+--- Forum: Borreliose (https://forum.onlyme-aktion.org/forumdisplay.php?fid=6)
+--- Thema: Borreliose-Diagnostik starten? (/showthread.php?tid=8808)

Seiten: 1 2


Borreliose-Diagnostik starten? - rheinländerin - 16.05.2016

Hallo,
ich bin neu hier, habe schon einiges gelesen und möchte mich mit der Frage an Euch wenden, ob eine Borreliose-Diagnostik für mich sinnvoll sein könnte.

Hintergrund ist folgender:
Seit vielen Jahren habe ich Magen-Darm-Beschwerden, hauptsächlich Übelkeit und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, gelegentlich auch Darmkrämpfe und Durchfälle. Nach einer Schwangerschaft (unterdessen schon einige Jahre zurückliegend) hat sich mein gesundheitlicher Zustand sehr verschlechtert: Die Übelkeitsepisoden dauern länger an und kommen häufiger, dazu starke Gewichtsabnahme, Eisenmangelanämie, Vitamin D-Mangel, Vitamin B12-Mangel, ausgeprägte Schwäche und Müdigkeit, Schmerzen in den Hand- und Fußgelenken sowie Unterarmen und Unterschenkeln und seit kurzem auch immer wiederkehrend verschwommenes Sehen und Doppelbilder.

Magen- und Darmspiegelungen waren immer unauffällig, eine Kapselendoskopie des Dünndarms ergab einen Verdacht auf Morbus Crohn, der aber nicht histologisch gesichert ist. Zwei befreundete Ärztinnen fragten mich nun, ob schon an Borreliose gedacht worden wäre. Nein, wurde es nicht. Sollte ich dem nachgehen?

Viele Grüße
rheinländerin


RE: Borreliose-Diagnostik starten? - Mainz06 - 16.05.2016

Schwer zu sagen, schaden kann es nicht.

Magen-, Darmbeschwerden und Übelkeit klingen eher nicht so typisch. Die Symptome ab "ausgeprägte Schwäche .." geht in die Richtung (auch wenn Vitamin- oder Eisen-, Kaliummangel durchaus Begleiterscheinungen der Borreliose sind). Aber das Symptombild einer Borreliose ist dermassen "bunt", dass eine 100% Aussage nicht möglich ist.


RE: Borreliose-Diagnostik starten? - Regi - 17.05.2016

Sehe ich wie Mainz06. Wir sind hier leider keine Ärzte, die mögliche Differentialdiagnosen kennen können. Die Mangelzustände könnten eine Folge der Durchfälle sein und die Schwäche sowie Müdigkeit eine Folge der Vitaminmängel. Spontan dachte ich bei deinen Symptomen an eine Lebererkrankung (wie sind deine Leberwerte?) oder eine chronische Infektion des Magen-Darm-Traktes z.B. mit Yersinien, Clostridien (hattests du Antibiotika vor oder während der Schwangerschaft?) oder anderem Gesockse. Ich habe mich mit humanpathogenen Magen-Darm-Erregern und deren Symptomen noch nicht intensiv auseinandergesetzt. Vielleicht möchtest du selbst mal danach googeln. Du weisst am besten, was war (z.B. Auslandaufenthalt, auswärts essen, Speisen mit komischem Geschmack/Aussehen etc.), bevor alles begann.

Im Rahmen einer Borreliose können aber auch Magen-Darm-Beschwerden auftreten, möglicherweise hervorgerufen durch Ko-Infektionen. Hier ein entsprechender Artikel:
http://www.dr-w-klemann.de/htmldocs/neuigkeiten-gastrointestinale-manifestationen-der-borreliose.php

Magen-Darm-Symptome können auch ein Ausdruck einer Candidose (Pilzerkrankung) sein. In diesem Falle wären Antibiotika-Therapien gegen Borreliose nicht von Vorteil.

Würmer machen auch Magen-Darm-Symptome und können in der Folge zu Mangelzuständen führen. Vielleicht möchtest du auch danach mal googeln.

LG, Regi


RE: Borreliose-Diagnostik starten? - borrärger - 17.05.2016

Neben viel Differentialdiagnostik, wie Pilzkontrollen, Orthopäde, Neurologe würde ich bei so einem breitgefächerten Beschwerdebild nicht ausschließlich nur in Richtung von Kh forschen, die einzelnene Körperregionen betreffen, sondern immer auch eine systemische Kh mit in Betracht ziehen. Da gehört die Borreliose meiner Meinung nach genauso mit dazu wie der Rheumatologe und das Tropeninstitut und anderes mehr. Je nach höhe des Leidensdrucks geht man sowas alles mehr oder minder schnell an. Bei jedm HA kann man Boreliosediagnostik auf Kasse machen. Man kann auch einen Spezie aufsuchen. Spezies kennen sich mit der Krankheit einfach besser aus als andere Ärzte, machen noch andere wichtige Tests (z.B. Co.Infektionen), testen in zuverlässigeren Laboren, und sind eher zu einem Therapieversuch bereit.

Sollte sich auf Deine persönliche Anfrage, denn persönliche Tips sind immer besser, niemand melden, kannst Du noch auf die Ärzteliste zurückgreifen.
http://www.borreliose-nachrichten.de/borreliose-aerzte-liste/

Aber vorsicht, es ist von Neurologen bis Ohrenärzten, über Heilpraktiker bis zu harten Antibiotikaverfechtern alles dabei. Man muss also überlegen, was man möchte. Wie gut die Spezies im Einzelnen sind, weiß man vorher nicht und leider sind die meisten privat zu bezahlen.


RE: Borreliose-Diagnostik starten? - rheinländerin - 17.05.2016

Vielen Dank für Euer Mitdenken und die hilfreichen Hinweise, denen ich genauer nachgehen werde.

Tatsächlich frage ich mich inzwischen auch, ob ich eine systemische Erkrankung habe. Da der Leidensdruck sehr hoch ist, werde ich intensiv weiter forschen müssen.

Eine Lebererkrankung halte ich für sehr unwahrscheinlich, da die Leberwerte oft kontrolliert wurden und immer unauffällig waren. Antibiotika habe ich in meinem Leben recht selten eingenommen, in der Schwangerschaft und mehrere Jahre davor gar nicht. Meine Mangelzustände sind nicht auf Durchfälle zurückzuführen, da diese nur sehr selten auftreten. Nach einigen häufig vorkommenden Parasiten/Würmen wurde auch schon gefahndet, ohne Ergebnis, und eine Candidose liegt ebenfalls nicht vor. Leider lassen sich meine Beschwerden nicht auf einen mir präsenten Auslöser zurückführen.

Die Ärzteliste gibt hier in meiner Region leider nicht viel her, vielleicht erreicht mich ja noch eine Empfehlung per PN. Ansonsten werde ich zunächst mit meiner sehr unterstützungsbereiten Hausärztin sprechen und nachfragen, ob ich mich ggf. an ein Tropeninstitut wenden sollte.

Vielen Dank und herzliche Grüße
rheinländerin


RE: Borreliose-Diagnostik starten? - borrärger - 17.05.2016

Und die Kassentests auf übliche Verdächtige, so wie auch auf Borreliose würde ich auf jeden Fall machen, da weiß deine hausärztin bestimmt bescheid


RE: Borreliose-Diagnostik starten? - rheinländerin - 17.05.2016

(17.05.2016, 11:07)borrärger schrieb:  Und die Kassentests auf übliche Verdächtige, so wie auch auf Borreliose würde ich auf jeden Fall machen, da weiß deine hausärztin bestimmt bescheid

Bei meiner Hausärztin habe ich einen Termin zur Blutabnahme vereinbart, was genau sie untersuchen lassen wird, weiß ich noch nicht. Mit dem Stichwort "Co-Infektionen" konnte sie zumindest nichts anfangen. Grundsätzlich gibt es bei ihr die Möglichkeit, Dinge ins Gespräch zu bringen, und das würde ich auch gerne tun. Was wären denn Deiner Einschätzung nach Kassentests auf "übliche Verdächtige und Borreliose"?

Vielen Dank und herzliche Grüße
rheinländerin


RE: Borreliose-Diagnostik starten? - Ehemaliges Mitglied - 17.05.2016

@ Rheinländerin
Diese Sache wurde schon ausgeschlossen ?
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=5916

Ich denke die Ursache sollte gefunden werden, es sind doch Hinweise auf - da ist doch was.
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/diagnostik_und_therapie_der_lb.pdf

http://www.borreliose-shg-brandenburg.de/images/XXX (s. Forenregel) %20Coinfektionen.pdf

Borreliose Patienten brauchen immer ein bestimmtes Wissen, häufig höher als das der behandelnden Ärzte. Ärzte sind häufig überfordert mit der Krankheit. Aus verschiedensten Gründen.

#1
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=2997


RE: Borreliose-Diagnostik starten? - rheinländerin - 17.05.2016

(17.05.2016, 11:40)fischera schrieb:  @ Rheinländerin
Diese Sache wurde schon ausgeschlossen ?
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=5916

Ich denke die Ursache sollte gefunden werden, es sind doch Hinweise auf - da ist doch was.
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/diagnostik_und_therapie_der_lb.pdf

http://www.borreliose-shg-brandenburg.de/images/XXX (s. Forenregel) %20Coinfektionen.pdf

Borreliose Patienten brauchen immer ein bestimmtes Wissen, häufig höher als das der behandelnden Ärzte. Ärzte sind häufig überfordert mit der Krankheit. Aus verschiedensten Gründen.

#1
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=2997

Vielen Dank für die Hinweise zu so nützlichen Informationen, ich stehe erst ganz am Anfang, mir Wissen über Borreliose anzueignen.

Ein Mastzellaktivitätssyndrom wurde übrigens nicht ausgeschlossen, da ich bislang niemanden zur Diagnostik gefunden habe. Das ist das weitere Thema, mit dem ich mich seit einiger Zeit befasse.


RE: Borreliose-Diagnostik starten? - borrärger - 17.05.2016

Zitat:Was wären denn Deiner Einschätzung nach Kassentests auf "übliche Verdächtige und Borreliose"?

Das ist schwer zu beantworten. Oft haben Ärzte da schon eigene Ideen. Je nachdem was auch zur Symptomatik passt. Absoluter Profi bin ich in all diesen Dingen allerdings nicht. Die Frage ist auch, was Dein HA zu testen bereit ist. Co. Infektionen (Infektionen die zum Teil von Zecken mit übertragen, oder sonstwo eingesammelt werden können) Sind Ehrlichiose, Babesien, Mykoplasmen, Bartonellen, Chlamüdien, Yersinien. Da ist fraglich ob der Arzt dazu bereit ist.

Vielleicht ist er dazu bereit: HBV, Viren die er vorschlägt, CD 57 und CRP Entzündungshemmer zu testen. CD 57 und CRP sind Werte die oft nicht in Ordnung sind, wenn ein entzündliches Geschehen, durch Bakterien, Viren oder sonstwas, im Körper mitspielt.
An Deiner Stelle würde ich Rheuma auf jeden Fall mit abklären, sowie überprüfen ob eine Histaminintolleranz (wegen magen, darm)vorliegt.
Wegen dem sehen der Doppelbilder würde ich einen Neurologen aufsuchen, vielleicht ein MRt vom Schädel machen. Über Borreliose braucht man mit Neurologen meist nicht zu sprechen. Viele von uns stehen mit Neurologen auf Kriegsfuß, aber vielleicht hast Du was anderes.

Hier habe ich Dir noch eine List mit Tests angehängt die man machen kann.

http://www.erlebnishaft.de/laboruntersuchungen.pdf