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Borreliose oder doch nicht? - Druckversion

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RE: Borreliose oder doch nicht? - Markus - 04.04.2019

(04.04.2019, 18:33)paperhearts schrieb:  Zu vielen Laboren kann man auch einfach hinfahren und sich das Blut abnehmen lassen.
Kann man auch machen. Wobei ich spezielle Immununtersuchungen wie CH50/AP50 beim IMD machen würde.


RE: Borreliose oder doch nicht? - Roxde - 13.05.2019

Hallo zusammen.
Ich will ein kleines Update geben.

Durch eine PN bin ich an einen Arzt in Pforzheim gekommen, dem ich von meinen Beschwerden erzählt habe und meine Blutwerte gezeigt habe.
Daraufhin hat er gesagt, dass sich das ganze für ihn durchaus nach borreliose anhört und er hat mir ziemlich schnell einen Therapie Plan vorgelegt.
Ich habe auf einen weiteren Test auf Borrelien bestanden, der Arzt hat mir empfohlen nur auf Borrelia garinii zu testen da er diese für wahrscheinlich hält.

Der Therapieplan besteht aus:
200mg minocyclin eingeschlichen, insgesamt 4 Wochen
1000mg tindazol ab der 2. Woche für 10-15 Tage

Da ich mit meinen Beschwerden ziemlich verzweifle hab ich ohne das Ergebnis abzuwarten mit der Therapie begonnen.
Die Nebenwirkungen von Minocyclin (Schwindel, Konzentrationsprobleme...) machen mir ziemlich zu schaffen. Zusätzlich habe ich Schmerzen im unteren Rücken und starkes ziehen im Leisten Bereich. Ist das normal?

Der Arzt hat mir keine sofortige Wirkung versprochen, aber ich konnte auch im Internet keine wirkliche Aussage darüber finden wann eine solche Therapie Wirkung zeigen sollte? Ich bin mittlerweile in Woche 3, bisher haben sich meine Beschwerden nicht wirklich verbessert, aber auch nicht verschlechtert. Von einer Herxheimer Reaktion würde ich auf jeden Fall nicht sprechen.

Diese Woche habe ich einen Folgetermin. Der Arzt hat gesagt es kann gut sein dass ich weitere, eventuell iv. Antibiotika benötige. Das will ich aber natürlich wirklich nur machen wenn ich auch eine Chance auf Besserung habe.

Was haltet ihr davon?

Viele Grüße


RE: Borreliose oder doch nicht? - mari - 14.05.2019

Hi Roxde,

deine Beschwerden sind m. E. nicht nur vom Minocyclin, sondern schon erste leichte Herxheimer (mindestens teilweise). Warte mal ab, was Ende der 3. Woche/in der 4. Woche passiert...

Habe diese Antibibiose auch gemacht. Sie war die Hölle auf Erden für mich - aber danach wurde Vieles besser. Ein anderes Forums-Neumitglied macht sie derzeit auch und erlebt/beschreibt Ähnliches wie ich damals.

Das nur als Kurz-Info. Meine Empfehlung (falls du die willst): Halte unbedingt durch bis zur letzten Tablette. Die Besserung beginnt erst danach (!) auf wirklich spürbarem Niveau (wenn auch die Chemie aus dem Körper wieder raus geht und nicht nur tote Borrelien produziert). Nächste Empfehlung: Nach der Antibiose Ausleitung, Ausleitung, Ausleitung...

Viel Kraft wünscht dir
Mari


RE: Borreliose oder doch nicht? - krudan - 14.05.2019

In Laboren wird mittlerweile auch erschwinglich die Analyse der Darmflora angeboten. Auch wenn Fachkreise aktuell sich dagegen äussern und es als zu teuer und sinnlos bezeichnen, weil die Mikrobiomforschung noch am Anfang steht. Und daher noch nicht den Weg der Anwendung in die medizinischen Leitlinien gefunden hat. Ich denke jedoch, dass bestehende und wachsende Erfahrungswerte in der Heilpraxis um den Darm eine solche Analytik schon jetzt als Hinweisgeber konstruktiv nutzbar machen, mit den Parametern:

- Stuhl-pH-Wert
- Verdauungsrückstände im Stuhl, die Rückschlüsse auf Ihre Ernährung und mögliche Verdauungsschwächen zulassen
- Darmschleimhautmarker, die anzeigen wie durchlässig und abwehrstark die Darmbarriere ist (Leaky-Gut?)
- Bakterien-Status
- Pilze-Status
- intestinale Ökobilanz (ein Summenindex, der die Bewertung der intestinalen Mikroökologie widerspiegelt).


RE: Borreliose oder doch nicht? - krudan - 14.05.2019

(14.05.2019, 06:55)mari schrieb:  Nach der Antibiose Ausleitung, Ausleitung, Ausleitung...

Man kann und sollte auch schon während der Antibiose Probiotika und Präbiotika einnehmen bzw. verzehren - davor und danach sowieso. Für erstere gilt ähnliches wie bei dem Konsum von Milchprodukten zu beachten: die zeitlich versetzte Einnahme zu den Antibiotika. Ich würde parallel auch meinen Elektrolythaushalt besonders pflegen. Weil der Verbrauch während einer Antibiose bzw. während Krankheitszuständen erhöht ist.


RE: Borreliose oder doch nicht? - Ehemaliges Mitglied - 14.05.2019

@ Roxde
Aus #12
Zitat: Ich bin mittlerweile in Woche 3, bisher haben sich meine Beschwerden nicht wirklich verbessert, aber auch nicht verschlechtert. Von einer Herxheimer Reaktion würde ich auf jeden Fall nicht sprechen.

Zitat:Ich habe auf einen weiteren Test auf Borrelien bestanden, der Arzt hat mir empfohlen nur auf Borrelia garinii zu testen da er diese für wahrscheinlich hält.

Noch nie gelesen, noch nie so als Empfehlung mitgeteilt bekommen.
Der Sinn ist mir völlig schleierhaft. Das Wissen um die Stämme und deren Auswirkungen ist sehr dürftig. Eigentlich ist man froh wenn mehr als 3 Stämme getestet werden. Hat der Dr. eine einleuchtende Erklärung?
Erreger
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_LymeBorreliose.html

Nur mal so zur Info
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=10477

Leiste = Lympfknoten geschwollen?
Wäre auch als Aktivität des Abtransportes der getöteten Borrelien zu deuten.
#46
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=12682&pid=149058#pid149058


RE: Borreliose oder doch nicht? - urmel57 - 14.05.2019

Hallo Roxde,

zum jetzigen Zeitpunkt würde ich mich auch noch nicht auf eine Aussage zur Wirksamkeit der Therapie einlassen. Was dann Nebenwirkungen oder sonstwas ist, kann man so gut wie nicht auseinanderdröseln. Ich selbst habe Therapien nie länger als sechs Wochen gemacht und danach abgewartet.

Die Laborergebnisse wären sicherlich interessant zu erfahren - und auch welcher Test zur Anwendung kam. Hier kann man es nur schwer beurteilen, was für dich richtig oder falsch ist. i.v. Therapien sind leider sehr aufwändig und du brauchst, wenn du es nicht dort in der Praxis machst einen Arzt vor Ort, der das durchführt. Ohne einen solchen wird das nichts.

Sicherlich wirst du in der Praxis Näheres erfahren und dann auch, ob die Weiterbehandlung als sinnvoll erachtet wird. Lass trotzdem wieder von dir hören, was rumkommt bei dir.

Liebe Grüße Urmel


RE: Borreliose oder doch nicht? - Roxde - 16.05.2019

(14.05.2019, 12:55)fischera schrieb:  Noch nie gelesen, noch nie so als Empfehlung mitgeteilt bekommen.
Der Sinn ist mir völlig schleierhaft. Das Wissen um die Stämme und deren Auswirkungen ist sehr dürftig. Eigentlich ist man froh wenn mehr als 3 Stämme getestet werden. Hat der Dr. eine einleuchtende Erklärung?

Es wurde nur auf den einen Erreger getestet, da ich das ganze privat Zahle und so günstiger war. Leider habe ich mich im Stamm vertan (es wurde auf Afzelii getestet), siehe Anhang.

Ich war heute beim Arzt und habe keine so wirklichen Neuigkeiten.
Dass meine Beschwerden nicht merklich zurück gegangen sind hat ihn nicht abgeschreckt.
Er hat mir einen neuen Therapieplan für 4 Wochen erstellt, diesmal zusätzlich Abends Quensyl. 10 Tage Pause vom Tinidazol ansonsten wie gehabt.

Prinzipiell sind die Nebenwirkungen im Kopf (Schwindel, Konzentration, ...) seit dieser Woche definitiv zurück gegangen. Meine Gelenke (Knie) sind allerdings aktuell massiv am Brennen. Ob das aber was mit der Behandlung zu tun hat ...
Ich bin mir nicht sicher ob ich weiter Pillen schlucken soll, aber was ist die Alternative?

Meine zweiten Blutergebnisse sind da, eigentlich das selbe Ergebnis wie beim 1., siehe Anhang.
Das Labor hat mein Blut eingefrohren und daher habe ich die Möglichkeit weitere Tests durchzuführen. Das Labor schlägt vor:

IgM-AK gegen OspC im IFT
IgG und der IgM gegen B.a, B.b (CH und USA) und B.g im IFT
IgG und IgM Ak gegen B.b und B.g im IB

Ich bin hiermit leider überfordert - Könnt ihr mir helfen hier einen Test auszuwählen? Welcher ist denn am verlässlichsten / macht am meisten Sinn?
Mein Arzt sagt, dass es von den Symptomen für ihn nur eine Borreliose sein kann - ich selber hätte aber gerne fürs Gewissen und für zukünftige Ärzte einen "Beleg" schwarz auf weis... auch wenn ich weiß dass das bei Borrelien leider nicht so einfach ist.

Viele Grüße und danke für eure Antworten!


RE: Borreliose oder doch nicht? - Markus - 16.05.2019

(16.05.2019, 21:41)Roxde schrieb:  ich selber hätte aber gerne fürs Gewissen und für zukünftige Ärzte einen "Beleg" schwarz auf weis
Bei Borreliose gibt es keine Sicherheiten. Selbst wenn Antikörper nachgewiesen werden, heißt das nicht, dass du auch krank dadurch bist. Zumal dein Labor (DCL) ohnehin von den meisten Ärzten nicht anerkannt werden dürfte. Würde da eher noch einen LTT beim IMD machen (auch nicht anerkannt) und einen recombead Blot beim IMD (sollte allgemein anerkannt sein).


RE: Borreliose oder doch nicht? - krudan - 16.05.2019

(16.05.2019, 21:41)Roxde schrieb:  Ich bin hiermit leider überfordert - Könnt ihr mir helfen hier einen Test auszuwählen? Welcher ist denn am verlässlichsten / macht am meisten Sinn?
Mein Arzt sagt, dass es von den Symptomen für ihn nur eine Borreliose sein kann - ich selber hätte aber gerne fürs Gewissen und für zukünftige Ärzte einen "Beleg" schwarz auf weis... auch wenn ich weiß dass das bei Borrelien leider nicht so einfach ist.

Ich würde allgemein nach "LTT auf Infektionserreger - IMD Berlin" schauen:

"Für obligat latente Infektionen"
"Für fakultativ persistierende Infektionen"
"LTT-Candida albicans"

Dabei sollten gerade auch die Herpesviren geprüft werden, denn i.B. der EBV ist bekanntlich nicht zu unterschätzen und nahezu jeder trägt diesen ja mehr oder weniger symptomatisch aktiv in sich.

In Kombination ergibt auch noch ein Direkttest auf Spirochäten im Blut per Dunkelfeldmikroskopie Sinn, i.B. wenn laut LTT aktive Borrelien angezeigt sind. Ein Preisvergleich der Anbieter kann hierbei lohnen ;-) In Süddeutschland gibt es eine Borrelioseärztin, wo er nur 50 Euro kostet (Stand 2018).

Falls ein Verdacht auf Immundefekt besteht, sei auch die Immundefekt-Ambulanz der Charité empfohlen.