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Studie zum Einsatz des LTTs bei der Neuroborreliose - Druckversion

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RE: Studie zum Einsatz des LTTs bei der Neuroborreliose - Sabine - 27.11.2024

Vielleicht ist schon ein Problem, dass es offenbar nicht den standardisierten LTT-Test gbit, wenn ich das richtig verstanden habe? Der einzige Artikel, den ich jetzt hier voll lesen konnte, war der von dem link von FreeNine, also die Studie von dem IMD, denen man natürlich vorwefen kann, dass sie ein eigenes Interesse haben könnten.
Aber ich zitier mal daraus, weil es wenigstens etwas beschrieben wird, was sie gemacht haben, was sicher in den anderen Studien auch steht, aber halt nicht im abstract.
Der Borrelia-LTT wurde entwickelt, um die Lücke zu füllen, die traditionelle Diagnosemethoden hinterlassen, indem er aktive zelluläre Immunantworten auf Borrelia-Antigene nachweist. Der LTT misst die Proliferation von T-Zellen als Reaktion auf Borrelia-spezifische Antigene und liefert so Hinweise auf eine laufende Immunantwort gegen den Erreger. In ihrer Studie nutzten von Baehr et al. (2012) Lysat-Antigene von Borrelia burgdorferi sensu stricto, Borrelia afzelii, Borrelia garinii und rekombinantes OspC im LTT, um die diagnostische Genauigkeit des Tests zu bewerten.
...Von Baehr et al. erkennen an, dass einige Studien eine geringere Spezifität für den LTT berichtet haben, diese Diskrepanzen jedoch wahrscheinlich auf methodische Unterschiede zurückzuführen sind. Durch die Optimierung der Antigenkonzentrationen des Tests und die Einbeziehung von Mechanismen wie der Verwendung von Interferon-α und Polymyxin B zur Reduzierung unspezifischer Aktivierung konnten die Autoren in ihrer Studie eine hohe Spezifität von 98,7% erreichen.

Demnach könnte es schon eine Rolle spielen, welche Antigene in dem jeweiligen LTT verwendet wurden und welche Zusammensetzung der Test insgesamt hat.
Wenn man bedenkt, wie viele Arten und Stämme von Borrelien es gibt, müsste schon alleine das ja immer ein Grund sein, warum alle diese Tests so unzuverlässig sind?


RE: Studie zum Einsatz des LTTs bei der Neuroborreliose - Valtuille - 27.11.2024

Die Antigenthematik ist aber ja bei jedem Test zu finden, auch der Serologie. Beim Ltt ist es so, dass das Verfahren an sich wohl einen Teil "Handarbeit" erfordert, die nicht standardisierbar ist, wenn ich das richtig verstanden habe. Vielleicht ist das der Grund, weshalb sich das Verfahren nie wirklich durchgesetzt hat. Auch die Dauer bis zum Ergebnis und die Kosten stehen dann nicht unbedingt in einem angemessenen Verhältnis, was die Zuverlässigkeit der Ergebnisse angeht. Bei anderen Einsatzgebieten wurde der Ltt ja ebenfalls kritisiert.

Was die Studie von von Baehr et al. angeht, so gab es da einige methodische Mängel und die wurde ziemlich verrissen. Die Diagnose der Borreliose wurde wohl nur aus der Krankenakte übernommen, ebenso gab es eine zu starke Vorselektion bei der einem Großteil der Kontrollgruppe.

Was mich generell stört, ist dass die Anbieter des Ltts (gilt aber genauso und noch mehr für Elispot und andere Tests) in Meinungsartikeln oder Vorträgen nur die Kirschen herauspicken und bspw. auf die zuvor verlinkte Studie gar nicht eingehen. Wenn man sachlich darauf eingehen würde, wäre mein Vertrauen um einiges größer als wenn ich den Eindruck habe, dass man mir ein Produkt verkaufen will und daher nur die Schokoladenseite zeigt.


RE: Studie zum Einsatz des LTTs bei der Neuroborreliose - urmel57 - 27.11.2024

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist ein Teil der Inhaltsstoffe nicht genau spezifizierbar, was aber für ordentliche Laborpraxis gefordert wird. 

Wie auch immer, man könnte natürlich klar definierte Borreliose-Patienten gegen ein gesundes Kontrollkollektiv testen. Einen Benefit nachzuweisen, ist dann halt unter den Bedingungen wie oben in der kleinen Studie beschrieben, misslungen. Man hätte ja hier auch mit IMD zusammenarbeiten können, um Laborfehler zu vermeiden. 

Die Hintergründe interessieren mich. Da hatte ich Lust, bei Gelegenheit nachzuhaken.