RE: Borreliosebefund -
leonie tomate - 31.01.2013
Zitat:Kann sie anhand der Laborergebnisse schon chronisch sein?
Nun, die Testergebnisse sprechen zumindest nicht, für eine ganz frische Infektion.
Das heißt aber nicht, dass die Borreliose nicht mehr behandelbar wäre!
Weißt du, Luenchen, mit der Borreliose-Serologie ist das so eine Sache...
Es gibt Betroffene, die nicht annähernd, derartig deutlich positive Werte haben und denen geht es wirklich grottenschlecht.
Man könnte das auch so interpretieren, dass du ein wunderbar funktionierendes Immunsystem hast, was in der Lage ist haufenweise Antikörper zu produzieren.
Und vielleicht bist du auch an ein wirklich gutes Labor geraten, das spielt auch eine Rolle.
Die Test-Kits sind nicht standartisiert, in einem anderen Labor könnten deine Testergebnisse vollkommen anders aussehen.
Ansonsten, deuten deine Werte aus meiner Sicht daraufhin, dass du eine länger bestehende, aktive Infektion mit borr. burgdorferii hast.
Oder aber, dass es eine ältere Infektion ist und nochmal eine neue "draufgesetzt wurde.
Das wird dir aber keiner mit Sicherheit sagen können.
Aber bitte: Die Tests sagen erst mal nichts darüber aus, wie schlecht es dir geht, oder wie deine Prognose ist.
L.G.
Leonie
RE: Borreliosebefund -
FreeNine - 31.01.2013
@Luenchen
.... wow, ich staune, was für eine Auflistung von Borrelien-AK du da aufzeigen kannst. Da sieht man wieder wie viele unterschiedliche Tests so praktiziert werden oder wie unterschiedlich diese auch an den Arzt bzw. Patienten vom Labor zu Labor weitergegeben werden!
Bei mir worden schon einige B-Tests gemacht u.a. von Rehaklinik, Uni, oder versch. Arztpraxen, aber da ist nie zu sehen, welche Stämme oder Banden genau getestet wurden. Da steht dann nur Borrelien-Elisa IgG oder IgM positiv oder Negativ, sowie Borrelien-IgG-Western-Blot pos oder neg, bzw. Grenzwertig.
Und bei pos. hat man sogar noch Banden dahintergesetzt (ohne Stamm) wie z.B. p41, Ospc, Osp17, Bei grenzwertig ist gar nichts zu finden. Ich habe im nachhinein die orginal Laborbefunde zur Einsicht angefordert . Aber das gleiche Ergebnis. Das einzige was ich noch herausbekommen habe, wenn man weiß, welches Labor diesen Befund erstellt hat, habe ich im Labor einfach mal direkt nachtelefoniert, welche Stämme und Banden eigentlich getestet werden. Nützt einem im Endeffekt auch nicht viel...
@Leonie bzw. alle
Was ich noch nicht verstehe? IgM schreiben alle "frische Infektion" - was bedeutet es, wenn über Jahre ein IgM erhöht ist. Der Elisa-Igm von Test zu Test steigt. Und Spezies sprechen auch davon, das bei einer Langzeit-AB der IgM anfangs steigen, dann aber sinken sollte.
Ist so eine frische Infektion dann einer Reinfektion (rezidiv) gleichzusetzen?
@Luenchen
Sorry, das ich mich mit meinen Fragen so reinhänge, aber irgendwie passte es auch nach deinem langen Laborbild dazu. Übrigends habe ich auch schon einen langen Weg hinter mir. Leider viel zu spät erkannt und zu kurz behandelt, da ich am Anfang auch von Arzt zu Arzt geschickt wurde. Naja, das übliche, wie es vielen hier geht.
Deshalb drücke ich dir die Daumen und wünsche Dir viel Erfolg bei deiner Behandlung!!!!
Denn indem du dich selbst auch über vieles beizeiten informierst, bist du bei der Behandlung ggf. im Vorteil.
LG FreeNine
RE: Borreliosebefund -
Rosa45 - 31.01.2013
Huch, Leonie war mal wieder schneller
Anhand der Laborwerte kann man nicht viel festmachen, es gibt auch Gesunde die die Antikörper haben und vielleicht nie erkranken.
Da Du aber verschiede Symptome hast (und das nicht so unspeziefische) und die auch zu einer Erkrankung passen, würde ich auch von einer länger bestehenden Infektion ausgehen.
Ob die chronisch ist, oder nicht - das zeigt erst eine AB-Behandlung und der nachfolgende Erfolg.
Sprechen die Symptome gut auf die Behandlung an, dann kann es sein, daß Du so einiges wieder los wirst und davon gehe mal erstmal aus.
Alles andere sind Spekulationen und das wird sich erst bei einer Behandlung zeigen.
LG Rosa.
RE: Borreliosebefund -
Rosa45 - 31.01.2013
FreeNine,
so wird es normalerweise bei Infektionen gedeutet - aber bei Borreliose soll das nicht so sein. Da sind dann später noch vorhandene IgM falsch positiv oder verlieren den diagnostischen Wert u.s.w. - warum das so sein soll konnte ich nie ergründen.
Bei mir schwanken die Werte auch extrem, je nach TEst und es ist bei mir aber auch eine extreme Immunschwäche durch Borreliose nachgewiesen worden - so das mein Immunsystem sehr spät und verlangsamt auf Infektionen reagiert. Deshalb bildet mein Körper kaum Antikörper. Veranwortlich hierfür ist lt. Immunologe eine Kombi aus Borreliose und dann immer wieder reaktiven Infektionen (z.B. HHV6)
RE: Borreliosebefund -
Luenchen - 01.02.2013
@FreeNine: Kein Problem, du darfst natürlich gern deine Fragen hier mit hineinstellen.
Hmm....körperlich gehts mir eigentlich relativ gut. Nur psychisch, naja ich mach mir Sorgen wegen der Behandlung....um genauer zu sein wegen der Herxheimer-Reaktion. Ich darf auf keinen fall flach liegen während der Behandlung, ich hab gerade einen Minijob bekommen und den brauch dringend. Da kann ich es mir nicht leisten krank zu Hause zu liegen.
RE: Borreliosebefund -
Regi - 01.02.2013
Zitat:Da kann ich es mir nicht leisten krank zu Hause zu liegen.
Das Leben fragt nie danach, was du dir leisten kannst und was nicht. Wenn du dir auf dem Glatteis ein Bein brichst oder eine Lungentzündung bekommst, musst du auch zuhause bleiben. Es gibt immer einen Plan B. Der Verlust eines Jobs ist sicher besser als eine chronische Borreliose, denn mit einer chronischen Borreliose liegst du früher oder später sowieso flach - dann allerdings für lange, lange Zeit oder gar für immer. Da ist es sicher besser, erst die Chance mit der Therapie zu ergreifen. Wenn du wieder gesund bist, kannst du dich neu orientieren. Mit einer chronischen Borreliose kannst du dich nicht mehr neu orientieren.
Angst ist ein schlechter Begleiter. Angst vor Sachen, die vielleicht nie passieren werden, ist erst recht kontraproduktiv. Angst ist Stress und Stress belastet dein Immunsystem. Starte die Therapie. Wenn du Herxheimer bekommst, dann nimm sie als etwas hin, was du nicht ändern kannst. Du bist nicht schuld, dass du krank bist. Es gibt immer einen Plan B.
LG, Regi
RE: Borreliosebefund -
leonie tomate - 01.02.2013
Hallo Luenchen,
mach dich nicht verrückt.
Auch die sogenannten Herxheimer-Reaktionen, laufen sehr unterschiedlich ab. Sie treten nicht bei jedem auf und die Intensität schwankt individuell stark.
Das muss überhaupt nicht so sein, dass du vollkommen darnieder liegst.
Per se ist eine Jarisch-Herxheimer-Reaktion auch nichts schlechter, sondern nur ein Anzeichen dafür, dass die Erreger absterben.
Und das ist ja eigentlich Sinn der Übung.
Liebe Grüße
Leonie
RE: Borreliosebefund -
Luenchen - 01.02.2013
Ihr habt ja recht, Panik zu machen hilft ja auch nicht weiter.
Was sagt ihr zu der vorgeschlagenen Therapie?
Ceftriaxon 2g täglich über 21 Tage

erstmal in Ruhe einen Tee trinken, das beruhigt die Nerven
Edit: der eine Arzt, der mir empfohlen wurde, nimmt keine neuen Patienten mehr auf. Ich könne frühestens im Mai wieder anrufen. Und bei dem anderen Arzt kostet das Erstberatungsgespräch 200€

So viel hab ich noch nicht einmal auf meinem Konto
RE: Borreliosebefund -
Luenchen - 04.02.2013
Mal ein kleines Update

:
nachdem ich nun leider keinen Termin bei einem Spezialisten bekommen hab war ich heute nochmal bei meinem HA. Von meiner Mutter aus wurde ja der Behandlungsvorschlag zugefaxt.
Mein HA meint er könne die Therapie nicht durchführen, die legen keine Venenkatheter und eine solch starke Therapie sei absolut übertrieben bei meinen doch recht schwachen Symptomen.
Er hat schon Borreliosepatienten gehabt, denen ging es wirklich schlecht und im Vergleich dazu bin ich ja nahezu symptomfrei.
Momentan geht es mir vom Allgemeinbefinden auch recht gut.
Ich war am Wochenende eeeeendlich wieder reiten

, ich konnte problemlos den 15 kg Westernsattel aufs Pferd werfen.
Nur wenn ich durchgefroren bin, oder mir kalt ist, merke ich Schmerzen in den Armen. Vom Ellenbogenaus, als hätte ich ihn mir angeschlagen, bis in die Finger. Aber es ist ganz gut ohne Schmerzmittel auszuhalten und wenn ich mit ein bisschen unter die Rotlichtlampe lege gehen sie auch weg.
Ich weiß nur nicht inwieweit es gut ist die Krankheit sich selbst zu überlassen, dass meine Symptome momentan so schwach sind heißt ja nicht, dass sie es auch bleiben. Daher habe ich meiner Mutter gesagt sie soll ihrem Kollegen ausrichten was mein HA gemeint hat und mal schauen ob ich über ihn einen Termin in der Uniklinik bekomme.
Da mein HA die Behandlung nicht ausführt müsste ich sowieso dort hin. Der Kollege meiner Mutter ist leider Privatarzt und darf keine Kassenpatienten behandeln.
Eine Krankheit, die einen bis in die Frührente treiben kann nicht zu behandeln nur weil die Symptome grade nicht schlimm genug sind finde ich recht dürftig. Er würde höchstens zu einem oralen Antibiotikum tendieren (Mino).
So weit mal der Stand der Dinge.
Bis ich neues weiß werde ich mich noch weiter belesen
RE: Borreliosebefund -
Luenchen - 07.02.2013
Also ein Vorschlag vom Arzt war nun 200mg Doxy am Tag.
Dafür müsste ich einmal mit dem Zug zu meinem alten Hausarzt fahren oder mir ein Privatrezept ausschreiben lassen. Mein HA weigert sich wehement mir ein AB zu verschreiben weil weder die Entzündungswerte noch genug und meine Beschwerden nicht schlimm genug sind
Also hat sie nun einen Patienten verloren, selbst schuld.