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Dunkelfeld Mikroskopie als Nachweis für Borrelise geeignet? - Druckversion

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RE: Dunkelfeld Mikroskopie als Nachweis für Borrelise geeignet? - KerstinH - 18.06.2013

Hallo zusammen,

also ich bin von Dunkelfeld überzeugt. Bei mir wurde aus der Fingerkuppe Blut untersucht und es wurden sowohl Spirochäten als auch Borrelien-"Schrauben" gefunden. Neben noch einigem anderen.

Ich war sehr erstaunt über die Untersuchungsmethode und frage mich wirklich, weshalb das so wenig eingesetzt wird, bzw. so wenig Akzeptanz findet. Denn damit habe ich doch einen DIREKTnachweis.

LG Kerstin


RE: Dunkelfeld Mikroskopie als Nachweis für Borrelise geeignet? - leonie tomate - 18.06.2013

Ne, Kerstin,
ein gesicherter Direktnachweis der Borreliose ist das nicht. Bestenfalls der Nachweis einer Infektion mit Spirochäten, mit der sehr starken Vermutung, dass es sich um Borrelien handelt... Blush

Was allerdings die eigentliche Problematik dieser Methode ausmacht, sind die möglichen falsch negativen Ergebnisse.
Will heißen: Nur weil in dem einen Blutstropfen keine Spiros gefunden werden, heißt das beileibe nicht, dass der Probant keine Borreliose hat.
Wenn eine Borreliose aufgrund einer negativen Dunkelfelduntersuchung ausgeschlossen werden würde, hielte ich das für eine bodenlose Fahrlässigkeit!

Was ganz anderes ist das, wenn zb. Biologen Zecken auf ihre Durchseuchung mit Spirochäten untersuchen.

(Vorsicht jetzt wirds ekelig!)
Die quetschen buchstäblich die gesamte Zecke aus, die ja im Grunde nur aus einem Stück Darm besteht.
Das Ausgequetsche wird dann auf einen Objektträger gestrichen und unterm Mikroskop im Dunkelfeld betrachtet.
Dann kann auf einen Blick erkannt werden, ob die Zecke infiziert war.

Nur liegt es in der Natur der Sache, dass der eine menschliche Blutstropfen nicht genau so ein sicheres Ergebnis liefert, wie der gesamte Zeckeninhalt. Icon_unknownauthor_zwinker

Deshalb aus ist aus meiner Sicht, die Dunkelfelduntersuchung eine ergänzende Methode. Insbesondere auch interessant für Leute, die keine ausreichenden Antikörper bilden können und deshalb immer als seronegativ eingestuft werden.
Da kann das erhebliche Sicherheit geben, wenn die unspezifischen Borreliosesymptome auftreten und dann Spirochäten im Dunkelfeld gesichtet werden.

Uns hat das jedenfalls bei unserer Tochter sehr weitergeholfen.


Liebe Grüße

Leonie


RE: Dunkelfeld Mikroskopie als Nachweis für Borrelise geeignet? - KerstinH - 18.06.2013

Ja Leonie, du hast Recht. Meine Spezi kombiniert das Dunkelfeld mit der Augenuntersuchung (Kontrastsehen). Wenn sie so nicht weiter kommt, gibt es LTT usw.

Ich jedenfalls habe damals parallel bei meinem Hausarzt den normalen ELISA-Test machen lassen. Und auch der war Pos.

Ich war von dem Dunkelfeld jedenfalls damals sehr beeindruckt, da ich das nicht kannte.
Ich hab auch schon überlegt, diese Methode bei einem meiner Hunde anzuwenden, weil auch er Symptome zeigte, die auf "normale" Behandlung nicht dauerhaft angesprochen hat. Mittlerweile wissen wir es aber, der Arme hat chron. Anaplasmose.

Also ich jedenfalls, nach wie vor, Daumen hoch für Dunkelfeld.

Schwitzt noch schön

Kerstin


RE: Dunkelfeld Mikroskopie als Nachweis für Borrelise geeignet? - Ponti - 18.06.2013

Hallo Kertstin,
da Knackpunkt dabei ist wohl, dass sich derjenige der Dunkelfeld nutzt, sich sehr gut mit Borreliose auskennen muss und auch einen Bluttropfen mit Spirochäten erwischen muss, sonst geht diese Methode schief, wie andere Tests auch. Icon_nosmile
Irgendwo habe ich die Idee gelesen, Dunkelfeld ergänzend als Verlaufskontrolle einzusetzten, was ich sehr pausibel finde, dummerweise kenne ich in meiner Umgebung niemanden, dem ich das zutraue, nach dem mißglückten Test bei mir - das Blut wurde sogar in der Nähe der Einstichstelle entnommen - vertraue ich meiner HP nicht mehr Icon_nosmile
Falls du einen Tipp für einen Profi der sowas macht hast, wäre ich für ein PN dankbar.
VG
Ponti


RE: Dunkelfeld Mikroskopie als Nachweis für Borrelise geeignet? - Christian Malitzki Schroeder - 25.04.2016

Hallo, ich würde behaupten die Dunkelfeldmikroskopie ist nur bedingt geeignet eine Borreliose nachzuweisen. Borrelien sind sehr wandelbar. Sie werden sehr selten beobachtet, er wäre ein grosser Zufall wenn sie sich ausgerechnet in der Fingerbeere wo gerade gepieckst wird aufhalten.
Und es gibt viele Spirochäten mit gleicher Morphologie. Wie soll man sie unterscheiden?
Zum Dunkelfeld allgemein: Das technische Verfahren sagt nichts über die Art der Anwendung aus. Man kann dieses Verfahren auf viele verschiedene Arten verwenden. Die grosse Verbreitung unter Heilpraktikern kommt meiner Meinung daher , dass es ein Verfahren ohne grossen technischen Aufwand darstellt. Es müssen hierbei keine Präparate vorbereitet werden, und es sind keine Kenntnisse über Färbeverfahren nötig. Allein die Färbung und Präparatvorbereitung ist eine Wissenschaft für sich. Diese Hürde und der Aufwand ist für viele einfach zu gross. Ein Vorteil der Dunkelfeld-Technik ist es ausserdem, es können lebende Organismen damit beobachtet werden. Es verleitet allerdings auch schnell zu Fehlinterpretationen. Denn es bewegt sich viel aber nicht Alles lebt. Die brownsche Molekularbewegung zB versetzt kleinste Kolloide in Schwingungen die dann aussehen wie bewegliche Organismen, sind aber nichts anderes als Bluteiweiße für den Nährstofftransport. Hier ein weiters Beispiel, das zeigt wie schwierig es sein kann, das unter dem Mikroskop Gesehene objektiv zu beurteilen. Meine Theorie zu dem Phänomen namens "Bärentatzen". Es könnte sich hierbei schlicht um ein technisches Phänomen handeln. Es sind möglicherweise keine Hinweise auf pathologisch relevante Prozesse die diese Einbuchtungen bedingen, sondern einfach Glasstaub der im Fertigungsprozess des Brechens der Deck-Plättchen entsteht. Diese werden vom Untersucher bei der Blutabnahme ungereinigt aus dem Behälter genommen.
An den Glaspartikeln bleiben die Erythrozyten hängen oder wie im Falle der Bärentatzen werden sie dagegen gedrückt und eingebeult und eventuell auch beschädigt, da das Blut Strömungen unter dem Glas bildet und nicht fixiert ist.
Glaspartikel sind in trockenem Zustand zu sehen und in Flüssigkeiten eher unsichtbar, daher könnte man dies auch nicht direkt beobachten sondern nur den Effekt auf die Erys bemerken.
Wäscht man die Deckplättchen und vermeidet Strömungen gibt es möglicherweise keine Tropfen und Bärentatzen mehr. Eine Deutung in Bezug auf eine gesundheitliche Störung wäre in diesem Fall möglicherweise unzulässig.
Es ist grundsätzlich nicht einfach ein Mikroskopbild zu beurteilen, ob Hell- Dunkelfeld oder Phasenkontrast und es erfordert grosse Erfahrung und Sorgfalt um zu einem verlässlichen Ergebnis zu kommen.
liebe Grüße
Chris

.


RE: Dunkelfeld Mikroskopie als Nachweis für Borrelise geeignet? - borrärger - 25.04.2016

Wir hatten hier gerade einen interressanten Thraed über die Wirksam- und Unwirksamkeit des Dunkelfeld

http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8438


RE: Dunkelfeld Mikroskopie als Nachweis für Borrelise geeignet? - ticks for free - 25.04.2016

(25.04.2016, 18:04)Christian Malitzki Schroeder schrieb:  Es ist grundsätzlich nicht einfach ein Mikroskopbild zu beurteilen, ob Hell- Dunkelfeld oder Phasenkontrast und es erfordert grosse Erfahrung und Sorgfalt um zu einem verlässlichem Ergebnis zu kommen.

Hallo Chris,

willkommen im Forum ... und danke für deine ausführlichen Gedanken zum Thema. Sie decken sich mit meinen Vorstellungen seit langem als Laie.


RE: Dunkelfeld Mikroskopie als Nachweis für Borrelise geeignet? - anfang - 26.04.2016

Dunkelfeldmokroskopie&Co....das ist in meiner Borreliosekarierre so ca.2006 für mich das 1te mal aufgtaucht,in Abständen.
Wann das denn tatsächlich so einfach gwesen wäre- dann sind vorher wohl auch so manch gscheite Ärzte nur dumm rumgelaufen...!?
Da geht es mir wie in Tick's Beitrag...auch nur Laie,aber eine gewisse Lebenserfahrung läßt einen da stutzig werden.- anfang -