Rat bei Therapieansatz - Druckversion
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RE: Rat bei Therapieansatz -
Regi - 06.02.2015
Zitat:Kann es denn sein, dass ich dann quasi eine leichtere Form habe wenn ich quasi nach einem Jahr nach der Infektion.. "nur" diese Symptome habe? Oder liegt es daran dass ich schonmal mit Doxy behandelt wurde.. somit die Borrelien geschwächt und deshalb noch nicht so viele Beschwerden habe? Ich klopfe schon mal auf Holz.
Das ist schwer zu beantworten. Man weiss nicht, warum bei den einen der Verlauf kaskadenartig und bei den anderen schleichend ist. Die Wanderröte ist ja eine Entzündungsreaktion des Immunsystems auf die Borrelien. Kann sein, dass dein Immunsystem sehr stark reagiert oder in der Lage ist, schnell auf die Änderung der Oberfläche der Borrelien zu reagieren, jedoch aus irgendeinem Grund die Borrelien nicht abtöten sondern nur in Schach halten kann. Das wäre meine theoretische Erklärung, warum sich deine Wanderröte über Monate hält.
Zitat:Ich will nun eben endlich eine gescheite Therapie.. wenn ich dass so lese aus dem einen Link mit 500mg von Doxy und ich habe 200mg geschluckt, na schönen Dank für die fachlichkompetente Beratung :/
Die Diagnose und Therapie der Borreliose unterliegt einem Expertenstreit. Vermutlich haben alle ein bisschen Recht. In der Fachinfo vom Doxy werden für Stadium 1 die 200 mg täglich empfohlen für maximal 3 Wochen. Das entspricht derzeit geltender Lehrmeinung. Man darf einem Arzt keinen Vorwurf machen, wenn er sich an die Fachinfo des Medikaments hält. Die Fachinfo stützt sich auf geltende Lehrmeinung respektive Leitlinien. Dass diese nur wenig Evidenz haben, ist denen egal und die Pharma scheint auch nicht verpflichtet zu sein, die Evidenz der entsprechenden Leitlinie überprüfen zu müssen. Ist grundsätzlich auch gut so, denn wirtschaftliche Interessen sollten in einer Leitlinie nichts zu suchen haben.
Ich kann jedem Betroffenen nur empfehlen, sich mit dem Expertenstreit wenigstens ansatzweise auseinander zu setzen. Hier findest du eine grobe Übersicht:
http://www.borreliose-nachrichten.de/wp-content/uploads/2011/12/Schweiz-med-RID-Foundation-20071.pdf
Zitat:Würdet ihr mir empfehlen nochmal einen anderen Spezialisten aufzusuchen.. oder nochmal telefonisch mit dem Arzt Rücksprache halten oder wiederum Arcoxia einfach weg lassen?
Ich würde mit dem behandelnden Arzt reden, ihm meine Bedenken zur Therapie mitteilen und fragen, ob das Medi denn unbedingt nötig ist. Angst ist ein schlechter Begleiter. Eine Therapie braucht vor allem die Akzeptanz des Patienten. So wie du den Verlauf und die Symptome beschreibst, braucht es das Medi meiner Meinung nicht zusätzlich. Wenn dir dein Arzt nicht plausibel erklären kann, dass der Nutzen das Risiko übersteigt, aber trotzdem auf die Einnahme besteht, würde ich mir einen anderen Arzt suchen. Von einer Verstärkung der Wirkung von AB durch Arcoxia habe ich noch nie etwas gehört oder gelesen. Aber ich kann und will nicht alles wissen.
LG, Regi
RE: Rat bei Therapieansatz -
judy - 06.02.2015
Zitat:Würdet ihr mir empfehlen nochmal einen anderen Spezialisten aufzusuchen.. oder nochmal telefonisch mit dem Arzt Rücksprache halten oder wiederum Arcoxia einfach weg lassen?
das seh ich genauso wie Regi.