RE: Intervall-Hypoxie-(Hyperoxie-)Therapie / IHT / IHHT -
Hinter_wald - 07.03.2017
Hallo Magpie 71
ja eventuell sind wir beim gleichen Arzt, - meiner ist in der Nordschweiz - habe morgen 9:45 Uhr einen Termin. Ja wer weiss - bin bereit einen Kaffee mit dir zu trinken. Muss allerdings spätestens 12 wieder weg, da ich am nachmittag arbeite.
Ich glaube privat kann ich dir die Adresse vom Doc schicken, ohne dass ich die Benutzerrichtlinien verletze - oder?
ich würde mich freuen, über eine baldige Antwort von DIR;
lieber Gruss
Hinter_wald
RE: Intervall-Hypoxie-(Hyperoxie-)Therapie / IHT / IHHT -
Il Moderator lI - 07.03.2017
(07.03.2017, 08:32)Hinter_wald schrieb: Ich glaube privat kann ich dir die Adresse vom Doc schicken, ohne dass ich die Benutzerrichtlinien verletze - oder?
Korrekt.
RE: Intervall-Hypoxie-(Hyperoxie-)Therapie / IHT / IHHT -
claudianeff - 10.03.2017
Hallo Katie Alba,
ich danke dir dafür, dass du das deutlich gemacht hast:
Zitat:wenn wirklich schweren Borreliosefällen mit Verweis auf die allmächtige Heilkraft der IHHT Antibiotika vorenthalten werden, finde ich das ethisch schon bedenklich. Ich finde es wirklich schade, dass von den IHHT-Ärzten anscheinend nicht wenige generell AB-Gegner sind, es wäre doch so spannend den komplementären Einsatz mit AB zu erforschen, vielleicht wären AB ja wirksamer mit IHHT, wer weiß. Ich möchte mir jedenfalls nicht vorstellen, wo (und ob ) ich ohne Antibiotika heute wäre. Dieses Schwarz-weiß-Denken finde ich schade, jede Methode hat doch ihre Berechtigung und es gibt doch mehr als entweder-oder und schwarz-oder-weiß. Das musste ich jetzt nochmal loswerden.
Bei aller Unwissenheit über die LB steht ein Sachverhalt fest: Wenn man an einer (schweren) bakteriellen Infektion erkrankt ist, sollte die erste Wahl bei der Behandlung eine geeignete AB Therapie stehen.
Übrigens spiele ich auch mit dem Gedanken, die IHHT in Anspruch zu nehmen. Es gibt allerdings noch andere Methoden, aber alles im Ganzen finde ich eure Berichte sehr, sehr interessant!
Viel Erfolg mit der IHHT!
LG
RE: Intervall-Hypoxie-(Hyperoxie-)Therapie / IHT / IHHT -
Katie Alba - 24.03.2017
Ich ziehe mal ein Zwischenfazit zu meiner IHHT - ich habe jetzt 10 Sitzungen hinter mir.
Ich bleibe meinem Motto treu - einfach mal ganz anders reagieren als erwartet
Ich hatte ja die eigentlich geplante Borreliose-IHHT (1. min. Hypoxie, 9 min. Hyperoxie im Wechsel, das ganze 6x) überhaupt nicht vertragen (massive Verschlechterungen) und habe dann ab der 3.-10. Sitzung das softere "CFS-Programm" bekommen (2. min. Hypoxie, 58 min. Hyperoxie).
Unterm Strich geht es mir nach diesen 5 Wochen IHHT eher leicht schlechter als vorher, mein Energielevel ist gesunken, ich habe öfter ein leichtes Gefühl von Luftnot, die CFS-Symptomatik ist stärker geworden und ich empfinde die Anwendungen 2x wöchentlich auch als ziemlich anstrengend.
Allerdings nehme ich auch seit Januar keine AB mehr, so dass leider noch eine weitere Variable verändert ist.
Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich die einzige in der Praxis bin, die so massiv reagiert. Ich habe bis jetzt eigentlich von der IHHT entweder Gutes (Symptomverbesserung) oder Neutrales (hat weder geholfen, noch geschadet) gehört und inzwischen haben sehr viele Mitochondrien-spezialisierte Ärzte so eine Maschine in ihrer Praxis stehen, solche heftigen Reaktionen wie meine habe ich beim Suchen überhaupt nicht gefunden. Man findet auch immer wieder, dass viele Sitzungen nötig sind, um Verbesserungen zu erfahren. Deswegen möchte ich jetzt meine Erfahrungen nicht auf die Methode generalisieren.
Die IHHT wird ja auch bei schweren CFS-Fällen eingesetzt, ist also für schwer kranke Patienten durchaus geeignet.
Und hier in diesem Thread sind die Erfahrungen ja auch viel positiver als meine.
Nun bin ich natürlich etwas enttäuscht, dass ich anders reagiere als die Allermeisten.
Mein vorläufiges Fazit für Andere ist, dass ich nach wie vor eine Behandlung mit AB als die Methode der Wahl sehe, die IHHT aber im Nachgang oder bei ganz leichter Symptomatik sicher einen Versuch wert sein kann. Mich hat ja schon die erste Sitzung umgehauen, solche massiven Reaktionen wie meine (die ich noch von niemandem gehört habe) dürfte man also sehr schnell bemerken. Die anderen hier im Thread haben die bisherigen Sitzungen ja gut vertragen.
Für mich persönlich stellt sich natürlich die Frage: Weiter durchhalten und auf Besserung hoffen (wenn sich die Mitochondrien dann irgendwann mal neu gebildet haben, momentan scheint ja mehr Absterben als Neubildung von Mitochondrien zu passieren) oder abbrechen.
Folgende Fragen stelle ich mir (aufgrund von tollen Hinweisen aus dem Forum, danke dafür):
- liegt bei mir möglicherweise eine viel höhere Erregerlast vor als bei den Patienten, die es gut vertragen? Dann wäre eine erregerspezifische Therapie ja sinnvoller (die eigentlich längerfristig geplante Bartonellentherapie musste ich im Januar ja leider abbrechen, weil sich mein Zustand durch Rifampicin deutlich verschlechtert hatte; inwieweit Borrelien noch eine Rolle bei mir spielen, lässt sich ja leider nicht nachweisen; Candida im Darm wurde kürzlich nachgewiesen, im Blut nur IgGs)
- reagiere ich eventuell aufgrund einer Co-Infektion, die Sauerstoff liebt, z.B. der Bartonellen, anders als erwartet auf den zugeführten Sauerstoff - siehe die Anregungen von Blautopf hier: https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=9963&highlight=IHHT (dazu findet man ja leider nichts eindeutiges im Netz, Buhner meint z.B., dass es nicht stimmt, dass Bartonellen Sauerstoff lieben)
- und der vielleicht wichtigste Punkt: ich bekam den Hinweis, dass eventuell durch die Erzeugung von oxidativem Stress während der IHHT die Mitochondrien sogar geschädigt werden könnten und nicht alle Mitochondrien-spezialisierten Ärzte Fan der IHHT sind - für einen sehr (Erreger)geschwächten Organismus könnte die IHHT dann möglicherweise zu anstrengend sein und sich dann nachteilig auf die schon eingeschränkte Mitochondrienfunktion auswirken - vielleicht ist das ja sogar der wesentliche Gesichtspunkt?
Ich freue mich über eure Anregungen und würde mich auch sehr freuen von den anderen IHHT-Patienten zu hören, wie ihre Erfahrungen bislang sind.
Denn wir sind ja alle sehr verschieden und was für den einen falsch ist, kann für den anderen ja genau richtig sein.
RE: Intervall-Hypoxie-(Hyperoxie-)Therapie / IHT / IHHT -
Magpie71 - 24.03.2017
Hallo Katie Alba
Ich bin jetzt auch schon seit einigen Wochen an der IHHT dran; 2x pro Woche. Bei mir ist die Reaktion ähnlich wie bei Dir. Es geht mir mit jeder Sitzung schlechter; wie eine andauernde und sich verstärkende Herx. (Einstellung 3 Min. Hypoxie, 7 Min. Hypertonie im Wechsel). Meine Einstellung ist eine Kombination zur Borreliosebekämpfung und zum Aufbau der Mitochondrien (Mitochondrienwerte sind bei mir Katastrophal).
Noch etwas zu meinem Zustand: sehr schlecht (ich kann je nach Tag max. 250m - 500m sehr langsam spazieren, an vielen Tagen geht gar keine körperliche Belastung, 5 Min. Staubsaugen legen mich für Tage flach, Duschen ist extrem anstrengend... etc,etc,etc...bin also in meiner Wohnung gefangen).
Ich habe ja bereits letzten Herbst eine 6 Wochen IHHT hinter mir, aber damals nur zur Mitochondrienregeneration (3x pro Woche; Einstellungen weiss ich nicht mehr). Damals kam nach den ersten 3 Behandlungen eine Herx für 3-4 Tage und danach ging es mir vorerst von Sitzung zu Sitzung besser, so dass ich endlich wieder spazieren gehen konnte (inkl. 5 stündigen Zoobesuch). Das war schön!!! Dann nach 4,5 Wochen hatte ich einen riesigen Schub und es ging nur noch abwärts. 1 Woche nach Beendigung der IHHT ging es mir dann schlechter als vor der Therapie... Wir hatten damals auch schon auf Borrelien getestet (zu Beginn und nach dem Schub nochmals, Elispot), aber die Resultate waren negativ. Im Dezember hatte ich dann nochmals einen Schub und es ging mir so schlecht wie nie zuvor.
Deshalb entschloss ich mich nach Absprache mit dem Doc nochmals eine IHHT zu machen und Vorab einen Borreliose-Provokationstest (LTT). Der Test viel tatsächlich (wie von mir erwartet anhand meiner Symptome) positiv aus. Für mich war es einerseits nach jahrelanger Suche und vielen Ärzten, Rehas etc eine Erlösung, aber irgendwie auch eine Enttäuschung, da ich doch etwas gehofft hatte, dass es etwas ist das rasch geheilt werden könnte.
Nun da meine 7 Wochen fast vorbei sind, denke ich, dass ich es doch mit Antibiotika probieren möchte. Mein Problem ist, dass ich jedesmal für 6-7 Wochen von zu Hause weg muss und eine (teure) Wohnung in der Nähe des Docs benötige... Das ist für mich und meine Eltern nicht machbar, wenn es über Monate oder Jahre geht. Von der Antibiotikatherapie erhoffe ich mir, dass sich meine Zustand etwas bessert, so dass ich den Weg zum Doc mit dem Zug machen kann (2.5 Std. Hinfahrt und 2.5 Std. Rückfahrt). Ich hatte vor 3 oder 4 Jahren mal für 2 Wochen Antibiotika wegen HNO Beschwerden und danach ging es mir für ca. 6 Wochen viel besser, wobei nach diesen 6 Wochen von einem Tag auf den Anderen ein riesiger Krankheitsschub kam... Aber ich denke, dass ich das Risiko eingehen werde. Die 2 Wochen mit dem "normalen" Antibiotika war vermutlich einfach zu wenig um die Borreliose zu bekämpfen. Nach einigen Wochen mit den gegen Borreliose geeigneten Antibiotika erhoffe ich mir doch einiges...
Grundsätzlich möchte ich aber auch weiterhin die IHHT machen, da ich davon überzeugt bin, dass es helfen kann. Und mein Doc hat schon vielen Borreliosepatienten geholfen, ich bin da wohl auch einer seiner schwierigsten Fälle... Habe mich vermutlich bereits vor fast 30 Jahren angesteckt und evt. vor 10-15 Jahren nochmals. Hatte zwischen 1987 und 2006 doch einige Zecken...
Mal schauen was die Zukunft bringt.
RE: Intervall-Hypoxie-(Hyperoxie-)Therapie / IHT / IHHT -
Katie Alba - 01.04.2017
Mein IHHT-Update:
Nachdem es mir nach 10 IHHT-Sitzungen schlechter ging als vorher, ich dann noch erfuhr, dass es in ME/CFS-Kreisen auch negative Erfahrungen mit dieser Methode gibt und dass ein sehr bekannter Mitochondrienarzt diese Methode sogar ablehnt, da er davon ausgeht, dass das "Herunterregeln" der Mitochondrien eine Schutzfunktion des Körpers ist (z.B. vor Erregern?) und die IHHT für sehr geschwächte Organismen viel zu anstrengend ist, habe ich diese Therapie abgebrochen. Als i-Tüpfelchen kam noch obendrauf, dass ich hörte, dass sich mit dieser Methode behandelnde Ärzte auf einer Tagung auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt hätten und die IHHT im Zusammenspiel mit Vitamin C und Kardenwurzelextrakt als "Königsweg" der Borreliosebehandlung sehen würden. Das ist in meinen Augen höchst fahrlässig, da Patienten aufgrund völlig unzureichender Informationen über die komplexe Krankheit inklusive Co-Infektionen lebensnotwendige Antibiotika verwehrt und stattdessen zu diesem alternativen Vorgehen geraten wird, für das es ja nicht die geringste empirische Grundlage gibt.
Ich bin ja wirklich bemüht, offen zu bleiben, aber irgendwann reißt auch mir die Hutschnur, wenn schwerkranken Patienten Antibiotika verwehrt werden, tolle Erfolge mit der IHHT versprochen werden und wenn sich stattdessen Verschlechterungen zeigen, noch mehr umstrittene Methoden (wie z.B. die Karde) hinzukommen und man die Behandlung immer länger machen soll, never-ending.
Ich bin jedenfalls raus als Versuchskaninchen
Ich wünsche aber trotzdem allen anderen IHHT-Patienten viel Erfolg und würde mich freuen, weiter von euren Erfahrungen zu hören. Wäre ich nicht insgesamt so geschwächt, wären meine Erfahrungen auch glaube ich nicht so negativ gewesen. Und es ist ja auch noch offen, wie sich die Co-Infektionen mit Sauerstoff vertragen, z.B. die Bartonellen.
RE: Intervall-Hypoxie-(Hyperoxie-)Therapie / IHT / IHHT -
jokra - 31.07.2021
Hallo Leute, ich interessiere mich auch sehr für IHHT. Mich überrascht zu lesen dass hier manche negativ auf Sauerstoff reagieren oder sogar sagen dass Co-infektionen Sauerstoff mögen könnten.. seid ihr da sicher? Dachte immer die sind alle anaerob... jedenfalls mache ich seit Wochen nun die Wim Hof Atemmethode - da geht's auch um erhöhte Sauerstoffzufuhr, nur halt gratis ;) - und es geht mir damit besser! Mir tut Sauerstoff also definitiv gut (hab Neuroborreliose/Spätstadium). Vielleicht wenn man die Wim Hof Atemmethode macht, hat man einen Vorteil bei IHHT bzw wird es besser vertragen? Was meint ihr?
RE: Intervall-Hypoxie-(Hyperoxie-)Therapie / IHT / IHHT -
Waldgeist - 26.07.2022
Meine Erfahrung mit IHHT:
Ich hatte letztes Jahr wieder einen Schub oder eine Neuinfektion;
Habe nach der Dunkelfeldmikroskopie therapiert mit:
Eisen
Artemisia annua hochdosiert
Verschiedenen Komplextropfen;
Danach war unter der Dunkelfeldmikroskopie nur noch eine Borrelienart sichtbar:
Im Frühjahr bin ich dann 2 mal die Woche zum IHHT gefahren für insgesamt 10 Behandlungen;
Ich habe teilweise sehr heftig auf die Behandlung reagiert;
Aber - mir geht es wesentlich besser;
Ich fahre (für meine Verhältnisse) viel E-Bike, nicht nur km sondern auch Höhenmeter;
Womit ich noch zu kämpfen habe:
- Eine neu hinzugekommene Fruktoseintolanz; Allgemeine Verdauungsbeschwerden;
- Erschöpfung, Müdigkeit; Wobei ich herausgefunden habe. das ich nachts zu wenig Tiefschlafphasen habe:
- Konzentrationsprobleme;
- Immer noch Muskelschmerzen, Steifheit, allgemein Schmerzen;
LG