RE: Roundup, der Prozess (ARTE Reportage) -
krudan - 10.04.2019
Man kann auch alles verallgemeinernd schlechtreden...wenn man will. Aber so verbittert muss man erstmal sein.
Konstrukive Kritik ist jedoch immer willkommen.
Bei Vielfliegern nicht vergessen, dass man dabei auch gleichzeitig an atmosfair spenden kann. Genauso auch bei Fahrten mit dem Diesel-Fernbus.
Wer viel fliegt, nimmt dazu in Kauf, sein Krebsrisiko zu erhöhen. Der Mehrwert für Klimaaktivisten, welche ihrer Profession folgend auch fliegen müssen, ist übrigens höher gewichtet als der eines normalen Touristen, der nur zu seinem Vergnügen im Billigflieger Strecke macht.
RE: Roundup, der Prozess (ARTE Reportage) -
Markus - 10.04.2019
(10.04.2019, 19:18)krudan schrieb: Aber so verbittert muss man erstmal sein.
Ich bin nicht verbittert. Ich falle nur nicht auf jede Astroturfing-Bewegung herein, bei der ein geistig-behindertes Mädchen mit Asperger-Syndrom instrumentalisiert wird, die gemäß ihren eigenen Worten will, dass wir die Angst spüren, die sie jeden Tag spürt. Solche Probleme müssen sachlich rational und nicht emotionalisierend diskutiert werden. Die Instrumentalisierung eines kranken Mädchens finde ich darüber hinaus moralisch fragwürdig, aber das soll jeder für sich selbst bewerten und ist lediglich meine persönliche Meinung.
(10.04.2019, 19:18)krudan schrieb: Konstrukive Kritik ist jedoch immer willkommen.
Meine Kritik könnte man auch als konstruktiv auffassen: Zunächst einmal sollte man nicht Wasser predigen und Wein saufen, denn das ist heuchlerisch und unglaubwürdig. Dass das vor allem eine Krankheit der Grünen ist, habe ich dargelegt.
Sodann sollten die Schüler fleißig im Unterreicht mitarbeiten, besonders in den naturwissenschaftlichen Fächern. Denn Bildung ist wichtig, wie wir wissen, und notwendig zur Bewältigung anstehender Probleme. Die Proteste werden erst dann glaubwürdig, wenn sie außerhalb der Schulzeiten stattfinden.
Und jetzt folgende Fragen die ich mir da stelle und nur teilweise beantworten kann: Wie hoch ist der Gehalt an CO2 in der Atmosphäre, wie hoch ist der menschgemachte Anteil und wie hoch davon der Anteil der Deutschen? Wie hoch ist der Einfluß des menschengemachten CO2 auf das Klima und welche Kosten-Nutzen-Rechnungen gibt es für eine Reduzierung des selbigen?
Wir haben einen der höchsten Strompreise weltweit (den höchsten?) und viele der regenerativen Energien sind wohl auch nicht so umweltfreundlich wie oft angenommen wird (Bsp Windkraft -> Insektenschredderer, Entsorgung alter Windräder, etc.). Zudem werden tiefgreifende Eingriffe in die Wirtschaft diskutiert, wo man davon ausgehen muss, dass das in nicht unerheblichem Maß auf den kleinen Mann durchschlägt und letztlich die Lebensqualität und den Wohlstand mindert. Es ist eigentlich klar, dass der Wohlstand der westlichen Welt nicht annähernd gehalten werden kann, wenn man den CO2-Ausstoß nachhaltig reduzieren will, vor allem auch, weil Schwellenländer mit Recht auf den gleichen Lebensstandard pochen dürfen, den wir schon Jahrzehnte haben. Also sollte sich jeder selbst fragen, wie viel er bereit ist von seinem Lebensstandard abzugeben (dazu gehören z.B. auch Smartphones, im Überfluß Kleider und Schuhe, Urlaube, Mobilität, Konsumelektronik etc.). Wenn jemand dazu nicht bereit ist braucht man auch nicht zu demonstrieren. Und ich habe erheliche Zweifel, dass bei den Demonstrierenden eine solche Bereitschaft da ist.
Auch sei die Frage an die Aktivisten erlaubt, weshalb ich noch nie in nennenswerter Anzahl Aktivitäten von solchen Leuten vernommen habe, wenn es gegen die völkerrechtlichen Kriege unserer sogenannten westlichen Wertegemeinschaft geht, den Waffenexporten an die Saudis, den Drohenmorden der Amerikaner über die Ramstein-Airbase, die Kriegstreiberei ggü. Rußland, Iran, Syrien, Lybien, Afghanistan, etc. Daher hat das für mich alles ein Geschmäckle einer Astroturfing-Bewegung und ich befürchte, die Demonstranten werden hier als nützliche Idioten missbraucht, um scheibchenweise eine immer autoritäre Gesellschaftsordnung durchzusetzen.
RE: Roundup, der Prozess (ARTE Reportage) -
krudan - 10.04.2019
Daher wäre ja, wie gesagt, das Schulfach "Ökologischer Holismus" angebracht um die komplexen Zusammenhänge der Welt schon früh genug verstehen zu lernen.
Dabei sollte man in der Konsequenz auch auf eine genetisch korrekte artgerechte Ernährungsweise achten sowie alle wichtigen Aspekte eines ganzheitlich gesunden Lebens kennen und schätzen lernen...
Die Kinder, die Jugend sind die Menschheit von Morgen. Wir sollten mit ihnen schon kooperieren und konstruktiv diskutieren, ohne sie mit unserem Lebensfrust einer vergangenen Epoche zu stark zu belasten.
Und Wohlstand, der auf Überfluss basiert, wie der westliche, kann sehr wohl auf ein gesundes Maß reduziert werden - "Weniger ist mehr". Damit ist dann auch den Ländern der Dritten Welt gedient und solidarisch Respekt gezollt. Deshalb auch die wachsende Wachstumskritik vernunftbegabter Ökonomen...
RE: Roundup, der Prozess (ARTE Reportage) -
Markus - 10.04.2019
(10.04.2019, 20:33)krudan schrieb: Und Wohlstand, der auf Überfluss basiert, wie der westliche, kann sehr wohl auf ein gesundes Maß reduziert werden - "Weniger ist mehr".
Natürlich kann er das. Aber das bedeutet
individueller Verzicht. Mit der Parole: "Deutschland ist ein reiches Land," ist es nicht getan. Dem allergrößten Teil dieser Demoteilnehmer dürfte das nicht bewusst sein, denn dann hätten sie wohl keine Lust mehr am Demonstrieren.
Anyway, ich halte das für eine gesteuerte Kampagne und wir werden sehen, wo das hinführt. Sparsam mit Ressourcen umgehen und ein genügsames Leben führen begrüße ich jedenfalls. Aber wenn man regen Zuspruch von Medien, Eliten, Politik bekommt, anstatt bekämpft zu werden, dann muss man sich fragen, ob man nicht instrumentalisiert wird.
RE: Roundup, der Prozess (ARTE Reportage) -
krudan - 10.04.2019
"Deutschland ist ein reiches Land," ist irreführende Augenwischerei in einer Gesellschaft, die am laufenden Band Armut produziert und Ungleichheit immer weiter vererbt wird. Haben oder Sein? Weniger haben und mehr sein, dann klappts auch mit dem Nachbarn und der ökologischen Landwirtschaft, Agrarwende, etc.
RE: Roundup, der Prozess (ARTE Reportage) -
Markus - 10.04.2019
(10.04.2019, 20:53)krudan schrieb: die am laufenden Band Armut produziert
Naja, die Armut ist Definitionssache. Mit Sicherheit ist es so, dass selbst die meisten Menschen, die in Deutschland statistisch als arm gelten, besser leben als ein König im Mittelalter (warm duschen, Gesundheitsversorgung, im Winter Erdbeeren, Fleisch, etc.). Und wenn man halt aufgrund einer wirklichen oder vermeindlichen Klimakatastrophe einen führenden Industriestaat deindustrialisieren will - und in die Richtung geht es - dann fällt der Lebensstandard möglicherweise beträchtlich. Die meisten Menschen leben in Deutschland im historischen Kontext gesehen wie Könige. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern ist Deutschland aber nachweislich nicht reich. Das ist Propaganda um den Menschen immer neue Verpflichtungen wie 2 Millionen Flüchtlinge (vermutlich hauptsächlich Wirtschaftsmigranten), Eurorettung (1000 Milliarden Target2-Salden), Nullzinspolitik, Aufrüstung, etc. schmackhaft zu machen. Aber noch geht es den Leuten zu gut, als dass sie auf die Straße gehen würden. Ich denke, das wird sich mittelfristig auch hier ändern, und dann wird auch der totalitäre Charakter des Staates offensichtlich werden, was in Frankreich schon der Fall ist.
RE: Roundup, der Prozess (ARTE Reportage) -
Markus - 10.04.2019
gelöscht
RE: Roundup, der Prozess (ARTE Reportage) -
krudan - 10.04.2019
(10.04.2019, 21:04)Markus schrieb: (10.04.2019, 20:53)krudan schrieb: die am laufenden Band Armut produziert
Naja, die Armut ist Definitionssache.
Das Leben am Existenzminimum und darunter kann man sicher landesspezifisch relativieren. Ein Stigma ist es aber in allen Fällen. Und es ist der Preis, den man in Deutschland mehrheitlich zu zahlen bereit ist, um sich eine Oberschicht zu leisten, die wirtschaftlich den Ton angibt in der Ellenbogengesellschaft eines "reichen Deutschlands". Ohne Oberschicht keine Unterschicht und umgekehrt.
RE: Roundup, der Prozess (ARTE Reportage) - Ehemaliges Mitglied - 11.04.2019
Wie lautete die Überschrift hier noch?
Danke
https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/schwarzes-loch-fotografiert-forscher-zeigen-weltweit-erstes-bild-a-1260884.html
RE: Roundup, der Prozess (ARTE Reportage) -
krudan - 11.04.2019
(11.04.2019, 13:18)fischera schrieb: Wie lautete die Überschrift hier noch?
Danke
https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/schwarzes-loch-fotografiert-forscher-zeigen-weltweit-erstes-bild-a-1260884.html
Ökologische Landwirtschaft, Ökologie, Agrarwende, etc. sind immerhin elementare Aspekte, welche die Überschrift / das Threadthema auch im weiteren Sinne betreffen. Welche ich im ganzheitlichen Maßstab entsprechend versuchte mit einzuflechten.
PS: Was soll der Spiegel-Link dann hier??