RE: Rauchen -
Minzemau - 09.02.2013
Zitat:Spätestens dann, wenn man es sich bewußt macht, wie sehr man gelitten hat in der Phase der Entwöhnung. Und einem klar wird, dass EINE einzige Zigarette alles wieder zunichte macht.
Stimmt! Auch ich habe wochenlang gelitten wie ein geprügelter Hund. Nachts Alpträume und abwechsend kalter und heißer Schweiß mit Schüttelfrost. Meine Sucht saß nach 20 Jahren tief in mir drin. Ich hatte ca. 60 Ziggs am Tag weggeschlotet.
Aufgehört habe ich am 20. Mai 2010 um 14:00 Uhr. Am 1. April 2010 wurde ich in einer befristeten Arbeitsstelle nicht weiterbeschäftigt. Ich war ziemlich enttäuscht und gefrustet. Nachdem ich ungefähr 2 Wochen lang am Esstisch Mahjong spielend vor meinem Laptop gesessen habe, in der einen Hand die Zigarette und in der anderen Hand die Maus
, stellte ich um den Mittag herum fest, dass ich gerade die 2. Big Schachtel angebrochen hatte.
Das war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte: Sowieso schon nichts mehr in der Haushaltskasse und dann noch immer fleißig das gute Geld in die Luft blasen. Ich wollte das alles nicht mehr. Erstens werden die Raucher mehr und mehr diskriminiert und zweitens hat es mich sowieso schon lange geärgert mein schwer verdientes Geld auf Nimmerwiedersehen in die Luft zu blasen.
Nochmal 4 Wochen und und mehrere Rückfälle hat es dann gedauert, bis der Tag, der 20. Mai 2010, gegommen war und ich es endlich schaffte.
Es war wirklich unglaublich schwer und auch jetzt noch gibt es immer mal wieder Situationen, wo ich gewohnheitsmäßig zur Zigarette greifen würde.
Heute merke ich, wie ohne Rauchen vieles leichter geht. Sei es, dass man was zurücklegen muss, für notwendige Anschaffungen oder Reparaturen im Haushalt oder sei es für die eine oder andere "Extrawurst", für die damals einfach nichts mehr übrig war.
Heute bin ich auch unglaublich dankbar dafür, dass ich es geschafft habe, weil ich mir nicht so sicher bin, ob mein alter Körper den Kampf gegen die Borrelien aushalten würde. Ist so schon schwer genug
Eins muss ich noch loswerden: Ich glaube, unter dem "rollenden Rad", mit Berufsalltag usw., hätte ich das nicht geschafft. Ich hatte wochenlang Tag für Tag nur eine einzige Aufgabe und die hieß "nicht rauchen"
Liebes Gummibärchen, ich drücke dir ganz fest die Daumen. Einmal kommt der Tag an dem du es schaffst
LG von Christa Minzemau
RE: Rauchen -
Maurizia - 09.02.2013
Ich bin seit 4. Januar 2013 Nichtraucherin. Man bin ich froh, dies geschafft zu haben. War nicht einfach, auch nicht ohne Hilfsmittel zu schaffen, aber jetzt bin ich soooo unendlich erleichtert.
Ich konnte das einfach nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren.
Einerseits monatelang ABs zu schlucken um gesund zu werden, sich in der Sauna zu quälen um das Immunsystem aufzubauen, Vitamin C zu schlucken etc. um damit das Immunsystem zu stärken, und andererseits 15 Min. später eine Zigarette anzuzünden. Das war einfach vom Kopf her einfach nicht mehr zu tolerieren.
Aber es war hart, es hat mich viel Kraft und Anstrengung, vor allem mental, gekostet.
Nun bin ich an einem Punkt, an dem ich zwar noch lange nicht über dem Berg bin, aber auch nie wieder diese ersten Wochen durchmachen will. Also gibts nur einen Weg: nie wieder...
Diese Endgültigkeit hat etwas Entschlossenes und Beruhigendes...
Ich wünsche noch vielen hier, dass sie dies irgendwann auch hinbekommen.
Ich weiss, es ist nicht leicht den richtigen Zeitpunkt zu finden, vor allem wenn man mental aufgrund der Krankheit so angeschlagen ist.
Aber es geht...wenns ich geschafft habe, könnt ihr das auch!
Liebe Grüße
Maurizia
RE: Rauchen -
Rosenfan - 10.02.2013
Glückwunsch
Und immer daran denken, wie schwer es gewesen ist. Hilft mir jedenfalls, um nicht wieder rückfällig zu werden.
Gruß - Rosenfan
RE: Rauchen -
berndjonathan - 11.02.2013
Es gibt unterschiedliche Suchttypen: Der eine raucht ein paar Zigaretten in einer Kneipe und lässt es dann wieder für Tage/Wochen. Andere -ich- gehen sogar während einer Kinovorstellung raus, um schnell eine durchzuziehen.
Zumindest für mich war daher nur die Schlusspunktmethode erfolgreich. Weg damit! Jeder hat eigene Sätze, die helfen, meiner war: Nach der Kippe geht es mir auch nicht besser als vorher.
Das hilft besonders dann, wenn man eh schon depressiv/verzweifelt ist: BESSER wird es durch die Kippe auch nicht.
Ich konnte mir schlicht nicht vorstellen, wie ein Leben ohne Kippe aussehen soll (genau wie ich heute genauso süchtig nicht glauben kann, dass es ein Leben ohne Chips vor dem Fernseher gibt...). Ich habe eine Suchtstruktur, und da hilft nur Abstinenz!
Auch hat mir das richtige Bild geholfen: Wenn ich Luzst auf Nikotin habe, dann ist das fast 20 mal am Tag lediglich ein Entzugssymptom, wenn der Pegel im Blut sinkt. Ich werde von der Kippe also nicht ruhiger, sondern lindere damit nur das Symptom. Ich werde nur nur so ruhig, wie andere ANDAEUERND und ohne Kippe sowieso schon sind.
Am Ende war es ein Geschenk (der höheren Macht?): Nach 10 Anläufen hat der 11. geklappt (hab nicht genau mitgezählt, kommt aber annähernd hin).
RE: Rauchen -
berndjonathan - 11.02.2013
Ach so, ich rauche seit 8 Jahren nicht mehr und weiß, nur eine einzige Kippe bringt mich als Suchttyp wieder in falsche Gewässer.