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RE: Corona Virus: Was tun? Was nicht tun? - Markus - 05.04.2020

Aus dem IMD Newsletter vom 25.3.


Zitat:Wann wird es Tests auf Coronavirus-Antikörper geben?

Tests, die spezifische IgG- und IgA oder IgM-Antikörper gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 erfassen, werden am IMD wahrscheinlich in ca. 3 Wochen verfügbar sein. Wir prüfen gerade einen im Eilverfahren zugelassenen ELISA-Test der Lübecker Firma Euroimmun. Ebenfalls im Eilverfahren wurden Chairside-Tests zugelassen, über deren Qualität wir aktuell noch keine Aussage treffen können. die aber ebenfalls am IMD getestet werden. Sicher ist, dass einige im Internet reißerisch beworbene „Schnelltests“ nicht zu empfehlen sind, da sie nicht zwischen verschiedenen Coronavirus-Stämmen unterscheiden und daher keine sichere Aussage zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 machen können.



RE: Corona Virus: Was tun? Was nicht tun? - Susanne_05 - 06.04.2020

Habe gerade ein Interview mit einem regionalen Klinikchef gelesen, von dem Landkreis, mit den höchsten Infektionszahlen in ganz Sachsen. Interessanterweise hatten die nach eigenen Angaben bisher nur 2 Leute an der Beatmung, trotz der hohen Infektionszahlen und würden im Vorfeld alles versuchen, dass die Leute da gar nicht erst hinkommen. Viele kommen wohl logischerweise schon mit Todesangst an und das Personal hat erst einmal viel damit zu tun, die Leute zu beruhigen.

Aus dem Interview: "...auf der Isolierstation greifen viele Maßnahmen ineinander, um zu verhindern, dass ein Patient ans Beatmungsgerät muss. "Man kann mit bestimmten Formen der Lagerung arbeiten, wir führen sehr häufig Laborkontrollen durch." Am wichtigsten seien aber die engmaschigen Visiten beim Patienten, so Walther: "Wir schauen mehrfach am Tag: Wie geht’s dem Patienten mental, wie läuft seine Atmung, ist diese erschöpft oder geht es noch?".

Überhaupt versuchten sie zu verhindern, dass der Patient nur im Bett liegt. Er solle sich lieber aufs Bett oder auf einen Stuhl setzen. Am besten sei es, hin und her zu laufen und dabei die Lunge zu belüften. "Er muss auch mitarbeiten und in Bälle reinpusten, um die Lunge zu stärken". Und die Hightech-Medizin muss aus seiner Sicht mit einem menschlichen Zugang ergänzt werden: "Wir reden mit dem Patienten und geben ihm Zuwendung. Das ist sehr wichtig".


RE: Corona Virus: Was tun? Was nicht tun? - Markus - 06.04.2020

(06.04.2020, 20:50)Susanne_05 schrieb:  Viele kommen wohl logischerweise schon mit Todesangst an und das Personal hat erst einmal viel damit zu tun, die Leute zu beruhigen.
Wundert mich bei der Berichterstattung nicht. Finde das unverantwortlich und hoffe nur, dass der Kollaps des Gesundheitssystems keine selbsterfüllende Prophezeiung wird. Mit Panik kriegt man nämlich jedes Gesundheitssystem platt.

Das RKI will weder Obduktionen der Verstorbenen, noch breites serologisches Screening zur Erfassung der Dunkelziffer (macht deshalb jetzt wohl Prof. Streeck). Eine richtige Pressekonferenz gibt es beim RKI auch nicht, die Journalisten können nur vorab ihre Fragen einreichen, die dann ausgewählt werden oder auch nicht. (Kritische) Rückfragen gehen natürlich auch nicht. Dann zählt beim RKI jeder als Coronatoter, der positiv getestet wurde (auch posthum). Erspare mir dazu eine Kommentierung.

Die beste Seite mit Informationen erscheint mir diese zu sein: https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/

Für die aktuellsten Infos jeweils nach unten scrollen.

Das DIVI-Intensivregister ist mittlerweile auch nicht mehr öffentlich einsehbar, aber da war bis vor kurzem in meinem Bundesland BW alles entspannt.

Ein Hamburger Pathologe, der dort die Leichen obduziert hat, und zu anderen Zahlen wie das RKI kommt:
https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/ schrieb:Die­ses Vi­rus be­ein­flusst in ei­ner völ­lig über­zo­ge­nen Wei­se un­ser Le­ben. Das steht in kei­nem Ver­hält­nis zu der Ge­fahr, die vom Vi­rus aus­geht. Und der as­tro­no­mi­sche wirt­schaft­li­che Scha­den, der jetzt ent­steht, ist der Ge­fahr, die von dem Vi­rus aus­geht, nicht an­ge­mes­sen. Ich bin über­zeugt, dass sich die Co­ro­na-Sterb­lich­keit nicht mal als Peak in der Jah­res­s­terb­lich­keit be­merk­bar ma­chen wird.“ So sei bis­her in Ham­burg „kein ein­zi­ger nicht vor­er­krank­ter Mensch“ an dem Vi­rus ver­stor­ben: „Al­le, die wir bis­her un­ter­sucht ha­ben, hat­ten Krebs, ei­ne chro­ni­sche Lun­gen­er­kran­kung, wa­ren star­ke Rau­cher oder schwer fett­lei­big, lit­ten an Dia­be­tes oder hat­ten ei­ne Her­z-K­reis­lauf-Er­kran­kung.“ Da sei das Vi­rus so­zu­sa­gen der letz­te Trop­fen ge­we­sen, der das Fass zum Über­lau­fen brach­te. „Co­vid-19 ist nur im Aus­nah­me­fall ei­ne töd­li­che Krank­heit, in den meis­ten Fäl­len je­doch ei­ne über­wie­gend harm­los ver­lau­fen­de Vi­rus­in­fek­ti­on.
Prof. Streeck schrieb:Ich habe mir die Fälle von 31 der 40 Verstorbenen aus dem Landkreis Heinsberg einmal genauer angeschaut – und war nicht sehr überrascht, dass diese Menschen gestorben sind. Einer der Verstorbenen war älter als 100 Jahre, da hätte auch ein ganz normaler Schnupfen zum Tod führen können

Ich bin mir ziemlich sicher, dass unsere Presse (insbesondere die ÖR) auch weiterhin nicht zu einer objektiven und sachlichen Berichterstattung übergehen werden, weil nämlich ein Regierungsdokument jetzt geleaked wurde, indem als Krisenkommunikation genau das Schüren von Panik als Strategie beschrieben ist.


RE: Corona Virus: Was tun? Was nicht tun? - Susanne_05 - 06.04.2020

(06.04.2020, 21:19)Markus schrieb:  ... indem als Krisenkommunikation genau das Schüren von Panik als Strategie beschrieben ist.

Das habe ich sogar schon einmal vom RKI ganz offiziell gehört, als Begründung wurde das "Erreichen jugendlicher Zielgruppen" genannt. Also, die meinten wohl, dass sich gerade Jugendliche zu wenig an die Regeln halten und man daher versuchen sollte, sie darüber mehr zu erreichen...


RE: Corona Virus: Was tun? Was nicht tun? - Markus - 06.04.2020

Da gehts nicht nur um Jugendliche. Ich zitiere mal aus dem Dokument:

https://fragdenstaat.de/dokumente/4123-wie-wir-covid-19-unter-kontrolle-bekommen/ schrieb:Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden:

1) Viele Schwerkranke werden von ihren Angehörigen ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen, und sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen ist für jeden Menschen eine Urangst. Die Situation, in der man nichts tun kann, um in Lebensgefahr schwebenden Angehörigen zu helfen, ebenfalls. Die Bilder aus Italien sind verstörend.

2) "Kinder werden kaum unter der Epidemie leiden": Falsch. Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern. Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.

3) Folgeschäden: Auch wenn wir bisher nur Berichte über einzelne Fälle haben, zeichnen sie
doch ein alarmierendes Bild. Selbst anscheinend Geheilte nach einem milden Verlauf können
anscheinend jederzeit Rückfälle erleben, die dann ganz plötzlich tödlich enden, durch Herzinfarkt oder Lungenversagen, weil das Virus unbemerkt den Weg in die Lunge oder das Herz gefunden hat. Dies mögen Einzelfälle sein, werden aber ständig wie ein Damoklesschwert über denjenigen schweben, die einmal infiziert waren. Eine viel häufigere Folge ist monate- und wahrscheinlich jahrelang anhaltende Müdigkeit und reduzierte Lungenkapazität, wie dies schon oft von SARS-
Überlebenden berichtet wurde und auch jetzt bei COVID-19 der Fall ist, obwohl die Dauer natürlich noch nicht abgeschätzt werden kann.

Ausserdem sollte auch historisch argumentiert werden, nach der mathematischen Formel: 2019 = 1919 + 1929



RE: Corona Virus: Was tun? Was nicht tun? - Susanne_05 - 07.04.2020

...bei MDR gerade gelesen. Das hört sich doch recht vielversprechend an.

"Hochschule in Zwickau entwickelt Beatmungsgerät aus 3D-Drucker
In der Corona-Krise hilft die Westsächsische Hochschule Zwickau den Engpass an Beatmungsgeräten zu lindern. Forscher aus dem Bereich Biomedizinische Technik haben ein Notfall-Beatmungsgerät entwickelt, das sich mit einem 3D-Drucker innerhalb weniger Stunden bauen lässt.

Laut Hochschule kann das Gerät ab sofort international bei der Behandlung von Covid19-Erkrankten als letzte Möglichkeit zur Verfügung stehen. Pro Tag ließen sich drei solcher Beatmungsgeräte drucken, hieß es. Die Entwicklung des Notfall-Beatmungsgerät dauerte nur eine Woche. Beteiligt waren auch Forscher der Uniklinik Leipzig und des Fraunhofer Instituts."


RE: Corona Virus: Was tun? Was nicht tun? - Filenada - 07.04.2020

(06.04.2020, 21:19)Markus schrieb:  Das DIVI-Intensivregister ist mittlerweile auch nicht mehr öffentlich einsehbar,

Doch, ist es nach wie vor, nur inzwischen umgezogen.


Zitat:Ein Hamburger Pathologe [...]:
"Ich bin über­zeugt, dass sich die Co­ro­na-Sterb­lich­keit nicht mal als Peak in der Jah­res­s­terb­lich­keit be­merk­bar ma­chen wird."


Na dann zeigen die eingeführten Maßnahmen ja die gewünschte Wirkung! Icon_thumbs1

Nicht so wie in in der italienischen Provinz Bergamo, wo jetzt mal die amtlichen März-Daten unter die Lupe genommen wurden. Rausgekommen ist, daß im März 2020 5400 Menschen gestorben sind. Das sind sechsmal so viele Todesfälle wie im März 2019. Sad (Und damit wären es bis zu 4600 coronainfizierte Tote, also doppelt so viele, wie in den Statistiken geführt werden, die nur die Toten in den Krankenhäusern zählen.)


RE: Corona Virus: Was tun? Was nicht tun? - Markus - 09.04.2020

Vorläufiges  Ergebnis  und  Schlussfolgerungen der  COVID-19  Case-Cluster-Study (Gemeinde Gangelt)

https://www.land.nrw/sites/default/files/asset/document/zwischenergebnis_covid19_case_study_gangelt.pdf schrieb:Es  wurde eine  bestehende  Immunität  von ca. 14% (anti-SARS-CoV2 IgG  positiv,  Spezifität  der  Methode  >,99  %) festgestellt.  Etwa 2% der Personen  wiesen  eine  mittels PCR Methode festgestellte  aktuelle  SARS-CoV-2 Infektion auf. Die Infektionsrate (aktuelle Infektion oder bereits durchgemacht) betrug insgesamt ca. 15%. Die Letalität (case fatality rate) bezogen auf die Gesamtzahl der Infizierten in  der  Gemeinde  Gangelt  beträgt mit  den  vorläufigen  Daten aus  dieser Studie ca. 0,37%.  Die  in  Deutschland  derzeit  von  der  Johns-Hopkins  University berechnete  Letalität  beträgt  1,98  %  und  liegt  damit  um  das 5-fache  höher. Die Mortalität bezogen auf die Gesamtpopulation in Gangelt beträgt derzeit 0,15%.



RE: Corona Virus: Was tun? Was nicht tun? - Markus - 09.04.2020

Aus dem IMD-Newsletter:


Zitat:Ab sofort steht am IMD der SARS-CoV-2-Antikörper-Nachweis zur Verfügung
Durch den kombinierten Einsatz von IgG- und IgA-Antikörpern gegen SARS-CoV-2 erreichen die Tests ab 10-14 Tagen nach Symptombeginn eine Sensitivität von über 95%. Auch wenn Kreuzreaktionen mit Antikörpern gegen SARS-CoV-1 nicht auszuschließen sind, lässt ein sicher positiver Test die Aussage über eine durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion zu. In wieweit bei positivem Antikörpertest auch eine sichere Immunität besteht oder wie lange diese anhält, muss allerdings erst durch laufende Studien belegt werden.

In Deutschland sind derzeit die Testkits  von 2 Herstellern zugelassen. Da leider Lieferengpässe zu erwarten sind, haben wir für Sie beide Kits validiert um bei Lieferverzögerungen flexibel zu sein und Ihnen so schnell wie möglich Ergebnisse liefern zu können. Wir bitten trotzdem um Verständnis für etwaige Befundverzögerungen.



RE: Corona Virus: Was tun? Was nicht tun? - urmel57 - 11.04.2020

Ich frage mich, ob die Tests versprechen was sie halten. An der Heinsberg-Studie wird eher deutlich, dass Kreuzreaktionen mit "normalen" Erkältungs-Coronaviren zum einen nicht ausgeschlossen werden können, zum anderen geben sie lt. Drosten keine Auskunft über Immunität, bei positivem Ergebnis. 
https://www.sueddeutsche.de/wissen/heinsberg-studie-herdenimmunitaet-kritik-1.4873480


Zitat:Der Braunschweiger Infektionsepidemiologe Gérard Krause vom Helmholtz-Institut für Infektionsforschung hatte der [i]Süddeutschen Zeitung[/i] bereits vor einigen Tagen erklärt, es gebe derzeit noch keine breit verfügbaren Tests, die zuverlässig eine Immunität gegen Sars-CoV-2 nachweisen könnten.



Hier scheint es zwar super, dass es die Tests gibt, aber ich frage mich, was man persönlich mit dem Ergebnis machen kann, zumindest als Patient. 

Die selbstgebastelten Masken stellen laut einer weiteren Uni-Studie keinen ausreichenden Schutz für die Allgemeinheit  dar. Husten in die Ellenbeuge wäre wesentlich effektiver. Interessante Demonstration. 

 https://www.chip.de/news/Was-bringen-Schutzmasken-wirklich-Eine-Uni-Studie-zeigt-was-hilft-Experiment_182577562.html

Frische Luft und Abstand scheint mir noch immer das sicherste Mittel zu sein, um sich und andere nicht zu infizieren. 

Daher nix wie raus, bei dem schönen Wetter und Zeckenstiche vermeiden!