RE: Kind hat Wanderröte, Blut im Grenzbereich, was tun? -
johanna cochius - 15.09.2019
Zitat:Wie verfahre ich nach den zwei Wochen? Nochmals um Bluttest bitten? Oder nur falls Symptome vorhanden sein sollten?
Ich finde 2 Wochen zu kurz. Ich würde auf eine 4-wöchige Therapie bestehen, da dein Bub auch schon Symptome entwickelt hat.
Der Bluttest bringt nicht viel, es sind nur Antikörper die er misst. Keine Aktivität der Erkrankung!
Es muss anhand der Symptome weiter entschieden werden.
RE: Kind hat Wanderröte, Blut im Grenzbereich, was tun? -
Mondkind1983 - 15.09.2019
Okay, also weiss man theoretisch nie ob man sie durch das Antibiotikum in den Griff bekommen hat und geht künftig nach Symptome ja oder nein, richtig?
Entschuldigt meine Fragerei, ich hab nur das Bedürfnis es zu verstehen..und noch muss ich ja erstmal einen anderen Arzt für den Krümel finden
RE: Kind hat Wanderröte, Blut im Grenzbereich, was tun? -
Waldgeist - 15.09.2019
Vielleicht helfen Dir die Erstinformationen um Dein Wissen über Borreliose zu
erweitern:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=177
RE: Kind hat Wanderröte, Blut im Grenzbereich, was tun? -
Mondkind1983 - 15.09.2019
Danke, die habe ich gleich zu Anfang gelesen. Nur blieb diese Frage ein wenig offen..
RE: Kind hat Wanderröte, Blut im Grenzbereich, was tun? -
johanna cochius - 15.09.2019
Zitat:Okay, also weiss man theoretisch nie ob man sie durch das Antibiotikum in den Griff bekommen hat und geht künftig nach Symptome ja oder nein, richtig?
In der Frühphase einer Infektion, bei rechtzeitigem Behandlungsbeginn, dem richtigen Antibiotikum (welches bestenfalls auch mögl. Ko-Erreger mit abdeckt) und der ausreichen Länge der Therapie,stehen die Chancen sehr gut das anhaltend in den Griff zu bekommen.
Sollten aber irgendwann nochmal Symptome auftreten, die nicht anders erklärbar sind, behalte die Infektion einfach im Hinterkopf.
RE: Kind hat Wanderröte, Blut im Grenzbereich, was tun? -
Regi - 16.09.2019
(15.09.2019, 10:43)Mondkind1983 schrieb: Okay, also weiss man theoretisch nie ob man sie durch das Antibiotikum in den Griff bekommen hat und geht künftig nach Symptome ja oder nein, richtig?
Entschuldigt meine Fragerei, ich hab nur das Bedürfnis es zu verstehen..und noch muss ich ja erstmal einen anderen Arzt für den Krümel finden
Ja, die Therapiekontrolle mittels Labor ist praktisch unmöglich. Mit den gängigen Tests werden keine Borrelien direkt sondern Antikörper nachgewiesen. Die Antikörper können steigen, sinken oder gleich bleiben, ohne dass man Rückschlüsse ziehen könnte. Eine frühe Therapie kann die Antikörperproduktion hemmen:
https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/borreliose/lyme_diagnostik.htm#befunde
Zitat:........., auf der anderen Seite kann eine frühe Antibiotika-Therapie die Bildung von Antikörpern hemmen.
Bitte beim verlinkten Institut nicht direkt nachfragen. Es ist eine der ersten Adresse für die allgemeine Verharmlosung der Borreliose.
Wurden schon Antikörper gebildet, kann es angeblich bis zu Jahren dauern, bis sie wieder abgebaut sind (Seronarbe). Die Tests müssen deshalb immer zusammen mit Vorgeschichte, Verlauf und Symptomen interpretiert werden. Bei den Symptomen ist man sich nicht einig, welche einer Borreliose zuzuordnen sind oder nicht. Ausser der Wanderröte ist kein einziges Symptom der beweisend.
Dem nicht genug, sind zig Testkits auf dem Markt, über deren Aussagekraft bezüglich Spezifität und Sensitivität nichts ausgesagt werden kann, weil die Tests nicht standardisiert sind. Die Tests sind so heikel in der Anwendung, dass sogar das gerade herschende Raumklima im Labor Einfluss auf die Ergebnisse haben könne. Unter diesen Bedingungen ist die Testerei meiner Meinung reine Geldmache mit äusserst geringem Nutzen. Aber mich fragt ja niemand
Du hast also schlussendlich nur die Möglichkeit der klinischen Kontrolle. Das heisst: ist der Patient beschwerdefrei, ist er gesund; wenn nicht, dann nicht. Die Therapie würde ich auf jeden Fall mindestens solange weiterführen, wie Symptome bestehen, die vorher nicht da waren - besser ein paar Tage drüber. Bei später wieder auftretenden Symptomen (inkl. Verhaltensauffälligkeiten speziell bei Kindern), die keiner anderen Krankheit zugeordnet werden können, an eine Neu-, respektive Reinfektion denken. Allerdings ordnet geltende Lehrmeinung das Symptom Verhaltensauffälligkeit nicht einer Borreliose zu.
Wenn man beim "normalen" Arzt nicht weiterkommt, bleibt einem nur der Gang zum Spezi. Mittlerweile sehe ich dieses Vorgehen aber auch kritisch, weil es unter den Spezis solche gibt, die die Borreliose als Goldgrube entdeckt haben. Deshalb ist es wichtig, sich gut zu informieren, wenn sich der Krankheitsverlauf nicht ans Schulbuch hält.
Aufgrund der miesen Diagnostik und der vielen möglichen Symptome ist es zu einer medizinischen Kontroverse zur Borreliose gekommen, deren man sich bewusst sein muss. Hier eine grobe Übersicht der strittigen Punkte:
https://www.borreliose-nachrichten.de/wp-content/uploads/2011/12/Schweiz-med-RID-Foundation-20071.pdf
Wer recht hat und wer nicht, kann nicht abschliessend beantwortet werden. Lager A spiegelt in etwa geltende Lehrmeinung, wonach "normale" Ärzte in der Regel arbeiten. Lager B spiegelt in etwa die Meinung der "Spezis". Bei jedem neuen Arzt wird man dir deshalb andere Behauptungen und Argumente um die Ohren schlagen. Einerseits weil viele die komplexen Zusammenhänge nicht verstehen und andererseits wegen der Kontroverse. Die Situation ist für die Betroffenen schwierig und mehr als unbefriedigend, aber nicht zu ändern.
Ich hoffe, ich konnte etwas zum besseren Verständnis beitragen, auch wenn die Lage mehr als unbefriedigend ist. Hier findest du noch weitere Erklärungen, warum die Diagnostik und Verlaufskontrolle mittels Laboruntersuchungen nicht funktioniert:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747
LG, Regi
RE: Kind hat Wanderröte, Blut im Grenzbereich, was tun? -
Mondkind1983 - 16.09.2019
Dann hatte ich es ja doch richtig verstanden. Ganz lieben Dank noch mal.
Was mir momentan bei ihm auffällt ist, dass er deutlich schneller erschöpft ist. Eine viertelstd Klettergerüst reicht und er fiebert und sagt er ist müde und fühlt sich nicht gut. Sonst ist er stdlang auf Achse ohne Probleme,weshalb ich das definitiv der Borelliose zuschreibe...
RE: Kind hat Wanderröte, Blut im Grenzbereich, was tun? -
Filenada - 16.09.2019
(16.09.2019, 05:00)Mondkind1983 schrieb: Was mir momentan bei ihm auffällt ist, dass er deutlich schneller erschöpft ist. Eine viertelstd Klettergerüst reicht und er fiebert und sagt er ist müde und fühlt sich nicht gut. Sonst ist er stdlang auf Achse ohne Probleme,weshalb ich das definitiv der Borelliose zuschreibe...
Das Immunsystem verbraucht sehr viel Energie. Du mußt Dir seinen Körper wie ein Schlachtfeld vorstellen: Auf der einen Seite kämpft das Immunsystem zusammen mit dem Antibiotikum, auf der anderen Seite wehren sich die Bakterien. Körper wie auch Bakterien kämpfen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln...



Wichtig sind jetzt genügend Erholungsphasen und ausreichend Schlaf; das Immunsystem arbeitet nachts auf Hochtouren.
RE: Kind hat Wanderröte, Blut im Grenzbereich, was tun? -
Mondkind1983 - 16.09.2019
Ja, das ist es eben..ich überlege ihn noch Krankschreiben zu lassen. Werde sowieso heut bei der Ärztin anrufen die uns drei Wochen ohne Medis lassen wollte!
RE: Kind hat Wanderröte, Blut im Grenzbereich, was tun? - Ehemaliges Mitglied - 16.09.2019
Dein Kind ist krank!
Der Körper/Abwehrzentrum wird gerade auf Hochtour laufen.
Zitat:Was mir momentan bei ihm auffällt ist, dass er deutlich schneller erschöpft ist. Eine viertelstd Klettergerüst reicht und er fiebert und sagt er ist müde und fühlt sich nicht gut.
Herxheimer kann auch noch auftrete.
Das ist so noch nicht bewiesen, aber manche Patienten ertragen die Behandlung mit AB zeitweise nur im Bett.
Zitat:Es kommt zur Freisetzung bakterieller Gifte (Endotoxine)
Aus und mehr (die Kommentare da Unsinn aus meiner Sicht)
https://borreliosetagebuch.wordpress.com/jarisch-herxheimer-reaktion-herx/
Punkt 6
https://www.borreliose-verschwiegene-epidemie.de/2015/04/13/borreliose-co-10-dinge-die-du-wissen-musst-falls-du-jemanden-kennst-der-an-borreliose-leidet-teil-2/