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Urteil: Leitlinien der DBG werden nicht anerkannt - Druckversion

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RE: Urteil: Leitlinien der DBG werden nicht anerkannt - Luna - 27.09.2013

Übrigens fordert diese gesundheitspolitische Sprecherin in Thüringen, dass nach Leitlinien der DBG behandelt werden soll: http://www.dtoday.de/regionen/mein-today/parteien_artikel,-Borreliose-ernst-nehmen-_arid,287007.html
Immerhin! Icon_winken3


RE: Urteil: Leitlinien der DBG werden nicht anerkannt - Ehemaliges Mitglied - 27.09.2013

Hallo Rosa45 #30
Im RKI EB Nr.:38 S.353 unter Klinische Angaben steht am Ende ein Satz mit dem Hinweis auf - der frühen Neuroborreliose -
http://edoc.rki.de/documents/rki_fv/re3BNEVpkzVE/PDF/28lZu0maTN0mk.pdf
Vorher erkenne ich das Wort frühen nicht, vielleicht liegt da der Hase im Pfeffer?
Gruß


RE: Urteil: Leitlinien der DBG werden nicht anerkannt - Rosa45 - 27.09.2013

Hallo Fischera,

da ist schon kein Fehler drin - denn die Antikörper im Liquor verschwinden bei längerer Krankheitsdauer im Mittel nach mehreren Monaten, die Entzündungsanzeichen nicht - das ist ja einer der Gründe, warum es so einige Fälle gibt, bei denen auf MS behandelt wird obwohl Antikörper gegen BB im Blut sind. Was gemäß Definition MS überhaupt nicht passieren dürfte.
Bei MS sind alle möglichen ursächlichen Erkrankungen auszuschließen und nur dann ist die Diagnose MS zu stellen.

Ich hatte vor kurzem die Leitlinien zur aseptischen Meningitis gepostet - das wäre dann auf Borreliose bezogen das Endstadium und der Liquor verändert sich sowieso, wenn die "frühe" oder auch "akute" Neuroborreliose länger anhält und dann in eine chronische Entzündung übergeht.

Antikörper im Liquor sind nur in der Phase zu finden, in der sich der Erreger vermehrt oder direkt im ZNS aufhält - die Erkrankung läuft ja trotzdem meistens weiter.


RE: Urteil: Leitlinien der DBG werden nicht anerkannt - Ehemaliges Mitglied - 27.09.2013

Hallo Rosa45,
ich verstand sie so, die 95% Versagerquote. Zwischen Infektion und Abnahme/Untersuchung war der Zeitraum zu kurz um Nachweise zu finden. Darum der Begriff FRÜH. Das Zeitabstände eine Rolle spielen ist uns ja bekannt. Aber ein für mich sehr mit ??? versehendes Thema. War nur son Gedanke.


RE: Urteil: Leitlinien der DBG werden nicht anerkannt - Rosa45 - 27.09.2013

Lass Dir das mal auf der Zunge zergehen, wie kann eine frühe Neuroborreliose keinen Liquorbefund haben?
Dann wärs ja noch keine Neuroborreliose lt. Leitlinien DGN .....
Also hätte keine Erfassung als Neuroborreliose erfolgen dürfen.

Meinst Du die haben gewartet bis sich der Liquor verändert hat und erst dann eine NB diagnostiziert und behandelt?

Es wird alles getan, in welchem Interesse auch immer, um die Fallzahlen niedrig zu halten.


RE: Urteil: Leitlinien der DBG werden nicht anerkannt - landei - 27.09.2013

RKI Bulletin 38/2007 schrieb:Vom Gesundheitsamt wird der Krankheitsverdacht, definiert als unvollständiges klinisches Bild vereinbar mit Erythema migrans oder als klinisches Bild vereinbar mit früher Neuroborreliose, ohne labordiagnostischen Nachweis und ohne Nachweis eines epidemiologischen Zusammenhanges, erfasst.

Im Berichtszeitraum wurden 799 Erkrankungsfälle einer frühen Neuroborreliose übermittelt, von diesen 799 übermittelten Fällen der frühen Neuroborreliose erfüllten nur 42 Fälle (5 %) die Falldefinition (Pleozytose und Nachweis intrathekaler Antikörper bzw. Pleozytose und Nukleinsäurenachweis im Liqour)

Die Meldungen wurden vom RKI bzw. NRZ ausgewertet und veröffentlicht.

Die Crux von der Geschichte ist doch, dass die 'Dearborn-Kriterien' (Erythema migrans + vorgegebene körperliche Manifestation + positives Labor), die eigentlich nur zu Forschungszwecken für wissenschaftliche Vergleiche gedacht waren, mit den (IDSA)Leitlinien in den Praxisalltag Einzug hielten. Man münzte die Feststellung "was obige Kriterien erfüllt ist mit Sicherheit eine Borreliose" ins Gegenteil um: "was obige Kriterien nicht erfüllt, ist mit Sicherheit keine Borreliose".
http://www.borreliose-nachrichten.de/wp-content/uploads/2011/12/Schweiz-med-RID-Foundation-20071.pdf

Die DGN hat das perfektioniert, deshalb erfüllt auch kaum ein Patient die Fallkriterien.


RE: Urteil: Leitlinien der DBG werden nicht anerkannt - Ehemaliges Mitglied - 28.09.2013

Danke Rosa45 #35 und Landei #36
Diese Auseinandersetzung, erklärt mir persönlich auch, warum, manche fragwürdige Diagnose durch Ärzte erstellt wird.


RE: Urteil: Leitlinien der DBG werden nicht anerkannt - Ehemaliges Mitglied - 10.10.2013

Dieses Urteil zeigt mir immer deutlicher es ist noch nicht ALLEN bekannt das Borreliose nach fragwürdigen nicht wissenschaftlichen Fakten, oder anhand von Ministudien oder Studien von völlig überholten Wissen beurteilt wird. Oder von Gutachtern aus der falschen Fachrichtung.
http://www.honsell-rechtsanwaelte.de/de/blog/do/detail/id/43.html
http://www.borreliose-nachrichten.de/wp-content/uploads/2011/12/Schweiz-med-RID-Foundation-20071.pdf

Ich möchte eine Aktion vorstellen, die vielleicht Nachahmer findet, die hoffentlich Erfog hat, um die Problematik ins Land zu tragen.

.............. Zeitung
Herrn Chefredakteur ......

Hinweis auf dieses Aktionsbündnis, in der Rubrik - RAT & Hilfe – nicht mit einer Telefonnummer sondern mit der Internet – Adresse.


Sehr geehrter Herr .....

Ich versuche es ein 2. Mal, speziell diese Bitte der ......... Zeitung näher zubringen.
BORRELIOSE, eine sehr umstrittene Erkrankung, war in der ..... ja auch immer einmal wieder Thema. Wir Betroffenen sehen allerdings, das hier fehlende Forschung, Weiterbildung und ein starres Wissen alter Meinungen zu falschen Diagnosen führen. Im Spätstadium mit heftigen Erkrankungen/Schwerbeschädigungen. Ein Thema was die Welt bewegt, was sehr viel Raum für offene Fragen lässt.
Ich könnte jetzt Seiten schreiben. Glaube aber, Sie Herr ..... mit einigen Links im Internet von der Schwere der Erkrankung überzeugen zu können.
Auch werden Sie schnell erkennen ich schreibe hier über eine 6 stellige Patientenzahl im Jahr. Bei ONLYME findet keine ärztliche Beratung statt, sondern Betroffene und wissbegierige Bürger tauschen sich in einem Forum aus. Auch können sie Informationen zu dem Thema nachlesen.

Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung sagte es mal so:
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2010/08/2010-08-13-zeckenbisse.html
Wer sind wir ?
http://onlyme-aktion.org/
Wem schreiben wir noch so ? Über 7000 Unterschriften.
http://onlyme-aktion.org/mitmachen/aktuelle-aktionen/borreliose-offener-brief-an-bundesgesundheitsminister-daniel-bahr/
Wo üben wir z.B. Kritik ?
Schauen Sie mal, etwas über Leitlinien Autoren.
http://onlyme-aktion.org/2013/03/
http://onlyme-aktion.org/onlyme-aktion-org-erhebt-einspruch-gegen-die-leitlinie-neuroborreliose/

Eine spannende Buchempfehlung, möchte ich Ihnen zum Schluss noch mitteilen. Mit einem Danke für Ihre Zeit, sich über meine Bitte einen Überblick zu verschaffen.
Mit freundlichen Grüßen
.......
http://www.verschwiegene-epidemie.de/wp-content/uploads/2011/02/Kapitel-2-Einleitung_erste-Seiten.pdf

Vielleicht denken Sie etwas einseitig ?
http://www.borreliose-nachrichten.de/


RE: Urteil: Leitlinien der DBG werden nicht anerkannt - landei - 20.11.2013

Zitat:Im Berichtszeitraum wurden 799 Erkrankungsfälle einer frühen Neuroborreliose übermittelt, von diesen 799 übermittelten Fällen der frühen Neuroborreliose erfüllten nur 42 Fälle (5 %) die Falldefinition (Pleozytose und Nachweis intrathekaler Antikörper bzw. Pleozytose und Nukleinsäurenachweis im Liqour)

Dazu noch eine interessante Dissertation aus dem Jahr 2009

In der deutschen medizinischen Literatur wird die These vertreten, dass bei einer Neuroborreliose in der Regel eine Zellzahlerhöhung im Liquor messbar ist. Mit dieser Arbeit wird gezeigt, dass bei einer Fazialisparese
aufgrund einer Borreliose auch häufig eine normale Zellzahl im Liquor zu finden ist, d. h. man kann auch bei normaler Liquorzellzahl eine Borreliose als Ursache einer Fazialisparese nicht ausschließen.

Zusammenfassung:Somit widerlegt die Studie die angenommene Tatsache, fast immer eine Pleozytose im Liquor bei Neuroborreliose zu finden. Anhand dieser Studie wird klar, dass im Falle einer Hirnnervenbeteiligung, in diesem Fall des Nervus facialis, als einziges neurologisches Symptom nur in ca. der Hälfte der Fälle eine Zellzahlerhöhung im Liquor zu finden ist.


http://dx.doi.org/10.4126/38m-000000104


RE: Urteil: Leitlinien der DBG werden nicht anerkannt - Ehemaliges Mitglied - 20.11.2013

Zu #38
Zitat:.............. Zeitung
Herrn Chefredakteur ......
Hinweis auf dieses Aktionsbündnis, in der Rubrik - RAT & Hilfe – nicht mit einer Telefonnummer sondern mit der Internet – Adresse.
Gestern haben wir telefoniert. In Zukunft, wurde mir versprochen, wird www.onlyme-aktion.org in der Rubrik chronische Erkrankungen erscheinen. Es ist die erste Internetadresse dort, sonst wird immer ein Ansprechpartner mit Tel.:Nr. verlangt. Danke an den Chefredakteur und seinem Team.
http://www.braunschweiger-zeitung.de/leserservice/ueber_uns/