RE: Corona-Themen -
Susanne_05 - 25.04.2020
https://www.tagesspiegel.de/wissen/die-hohen-huerden-beim-corona-impfstoff-die-aussichten-auf-einen-immunschutz-gegen-covid-19-sind-vage/25768352.html
Es scheint wohl wirklich nicht so einfach zu sein, einen Impfstoff zu entwickeln. Wenn es so korrekt ist, dass die Antikörper anscheinend nicht langanhaltend gebildet werden können, dann kann man nur auf effektive Medikamente hoffen, ansonsten würde man sich ja ständig wieder neu infizieren...
RE: Corona-Themen -
urmel57 - 25.04.2020
(25.04.2020, 19:33)Markus schrieb: Nur zur Klarstellung: Ich sage nicht, dass man Italien nicht helfen soll, aber die unbegrenzte Übernahme von Garantien geht ja wohl nicht, wenn die Italiener dreimal mehr Vermögen haben als wir Deutschen. Dann lieber etwas schenken ohne Verpflichtungen für die Zukunft.
Markus je nach Betrachtung stimmt das nicht, jedenfalls wenn die Zahlen bei Wikipedia stimmen
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Verm%C3%B6gen_pro_Kopf
Das führt jetzt aber am Thema vorbei und sollten wir besser dabei belassen. Gegenseitige Hilfe mit Betonung auf Gegenseitigkeit ist wohl gefragt.
RE: Corona-Themen -
Filenada - 25.04.2020
(25.04.2020, 20:18)Susanne_05 schrieb: Wenn es so korrekt ist, dass die Antikörper anscheinend nicht langanhaltend gebildet werden können, dann kann man nur auf effektive Medikamente hoffen, ansonsten würde man sich ja ständig wieder neu infizieren...
Ja, davon sprach Drosten in seinem Podcast am 06.04. schon (irgendwo hatte ich dazu auch schon mal was geschrieben, vermutlich bei jemandem bei fb): Die bisher bekannten Coronaviren hinterlassen alle nur eine flüchtige Populationsimmunität. Müssen sie auch, weil sie eine "relativ antigenetische Stabilität" haben, sonst würden sie recht schnell aussterben. Bei SARS-1 hatten die Patienten, die sicher dadurch erkrankt waren, nach fünf Jahren keine Antikörper mehr. Im ersten Moment, als ich das hörte, dachte ich, daßwa uns dann ja die Hoffnung auf 'ne Impfung sparen können. Aber dann ist mir FSME eingefallen, da wird ja bestimmt auch nicht aus Spaß in kürzeren Abständen geimpft als gegen z. B. Hepatitis, Tetanus & Co.
Apropos Impfstoff: In seinem gestrigen Podcast hat er die Herstellung eines Totimpfstoffes erklärt und warum dies für eine weltweite Impfung gar nicht mal so schlecht wär (Herstellung auch in ärmeren Ländern wär möglich, da dort die Polio-Impfstoffherstellung auch passiert, also die technischen Voraussetzungen dafür vorhanden sind).
RE: Corona-Themen -
Filenada - 25.04.2020
Kurzes Off-Topic zum Thema Podcast:
Drostens Podcast ist für den "
Grimme Online Award 2020" nominiert worden.
Wer beim Publikumsvoting abstimmen möchte,
kann das hier tun.
RE: Corona-Themen -
Susanne_05 - 26.04.2020
Danke, Filenada.
Als Laie klingt da manches für mich trotzdem erst einmal unverständlich... Gibt ja nur kleine Studien vorerst aber in dem Artikel Nr. 461 steht etwas davon, dass die Antikörpertiter IgG bereits nach 2 Monaten stark rückläufig sind, IgM bei vielen kaum gebildet wurden. In so kurzen Abständen kann man ja nicht impfen oder evtl. sieht es doch nochmal anders aus, wenn man die Impfungen wiederholt... Andererseits wissen das die Entwickler ja auch und auch Drosten bewertet die Möglichkeit mit dem Totimpfstoff auch erst einmal positiv.
RE: Corona-Themen -
Filenada - 26.04.2020
(26.04.2020, 07:18)Susanne_05 schrieb: In so kurzen Abständen kann man ja nicht impfen oder evtl. sieht es doch nochmal anders aus, wenn man die Impfungen wiederholt...
Ich denke, daß es dann - wie bei anderen Impfungen - erstmal z. B. drei Impfungen in sehr kurzen Abständen zu Anfang geben wird, um 'ne Art Grundimmunisierung zu bekommen, später alle paar Jahre die Auffrischungsimpfung in kürzeren Abständen als bei den meisten anderen Impfungen.
Bei den Tierversuchen, die für erwähnten Totimpfstoff gemacht wurden, wurden die Nager wie auch die Rhesusaffen im Wochenrhythmus geimpft: Tag 0, Tag 7, Tag 14. Nach der Belastungsinfektion wurde bei der Obduktion der Affen, denen eine höhere Dosis geimpft wurde, null Replikation des Virus gefunden, auch keine Anzeichen (auch keine serologischen) für eine Immunverstärkung (letzteres ist ja das große Risiko bei Totimpfstoffen). Nur wurde leider nicht gewartet, wie lange die gebildeten Antikörper bleiben - Zeitdruck eben...
Auf jeden Fall begann nun schon eine klinische Studie am Menschen. - Sieht nach Optimismus aus.
Und dann mal sehen, was die anderen mind. 76 Impfstoffprojekte ergeben...
RE: Corona-Themen -
Zotti - 27.04.2020
Bedauerlicher Weise, wird man in unserer Gesellschaft zunehmend als Ungläubiger diffamiert, sobald man Sichtweisen, die Anderes als die offizielle Verlautbarung in Betracht ziehen, auch nur in Erwägung zieht und sich versucht darüber eine Meinung zu bilden.
"Zynisch" und "Herzlos" sind dann die verteilten Attribute. Wenn man mit Zahlen und Statistiken zum Thema Borreliose und deren Dunkelziffer umgeht, ist das gleiche Verhalten, hier im Forum, allerdings sehr willkommen.
Mir drängt sich da, plakativ ausgedrückt, der Vergleich zu kämpferischen Religionskriegern auf, die abweichende Verhalten tödlich ahnden und von uns gerne als rückständig betrachtet werden.
Ich habe von derartigen Tendenzen, und das ist zurückhaltend formuliert, die Nase voll und sehe derzeit keine Möglichkeit, konstruktiv an einer Meinungsfindung teilzunehmen.
Da kommt mir die verordnete Kontaktarmut recht gelegen, ich kann sehr gut für mich sein.
An dieser gesellschaftlichen Ausschliesslichkeit mag ich jedenfalls nicht teilnehmen.
Bleibt gesund.
RE: Corona-Themen -
urmel57 - 27.04.2020
Lieber Zotti,
Ich kann deine Kritik hier leider nur bedingt nachvollziehen, da hier durchaus kontrovers diskutiert wird. Verschiedene Meinungen, die gegenüberstehen sind teils schwer auszuhalten. Sicherlich stehst du mit deiner Auffassung zum Thema nicht alleine da.
Ich habe dich nie als zynisch oder herzlos gesehen. Ganz im Gegenteil!
Für mich wird zunehmend deutlicher, wer sich an Fakten hält und wer lieber allen möglichen Verschwörungstheorien hinterherläuft. Das gilt für beide Themen.
Bei mangelnder Faktenlage, die sich sowohl bei Covid19 als auch bei Borreliose zeigt, wirft man sich gerne auf das, was man gefühlsmäßig am liebsten glaubt. Das kann durchaus andere Muster zeigen, hat aber den selben Ursprung-mangelnde Faktenlage.
Ich selbst mag bei beiden Themen keine wilden Spekulationen, aber Offenheit für Kritik an Herangehensweisen. Damit kann auch nicht jeder umgehen.
Lösungen kann nur die Wissenschaft entwickeln. Wir können uns versuchen von dem Problem zu lösen, wenn wir es selbst nicht lösen können. Es wird uns dadurch leider nicht verlassen. Ich finde es schade, wenn du dich zurückziehst, aber vielleicht magst du auch wieder auftauchen, wenn die Wellen flacher werden.
Passt gut auf dich auf und fühle dich angenommen.
Liebe Grüße Urmel
RE: Corona-Themen -
Susanne_05 - 27.04.2020
Ich denke auch, wir sitzen hier alle im gleichen Boot und jede Meinung hat hier gleiches Recht gehört zu werden. Es gibt doch da kein richtig oder falsch, gerade eben weil es Meinungsbildung ist und die Faktenlage noch dünn ist... Wir sind hier alle nicht perfekt und wenn ich etwas schreibe dann ist es auch immer an mich selbst gerichtet, weil ich natürlich auch genug eigene Unzulänglichkeiten habe.
Grundsätzlich finde ich auch, dass hier kontrovers diskutiert wird, viel kontroverser sogar, als wenn man sich manche Kommentare unter den Zeitungsartikeln mal anschaut. Wichtig bleibt eben auch das verständnisvolle Miteinander. Manchmal hat man natürlich schon das Gefühl, Einer möchte den anderen ganz gern mehr überzeugen, ist vielleicht auch etwas Menschliches dabei, dürfen wir sicher alle dran arbeiten...;)
Mir geht's irgendwie zudem auch so, dass ich im Grunde auch die gegenteiligen Ansichten genauso gut nachvollziehen und verstehen kann, auch wenn ich es selbst anders sehe. Meine eigene Meinung ist deswegen nicht besser...
Ist meine Meinung aber ich kann mir zudem auch vorstellen, dass es mit der Borreliose auch eine andere Situation dahingehend ist, weil hier so viele Leute sind, die andere Erfahrungen gemacht haben, als es derzeit gängige schulmedizinische Praxis ist. Bei Corona habe ich zumindest bisher den Eindruck, dass viele jetzt Mal (zumindest etwas) aufwachen und endlich mal handeln, medizinisch viel gemacht wird. Es werden Langzeitfolgen betrachtet. Es wird Vieles in Bewegung gesetzt an Forschungen etc., wovon wir als Borreliosepatienten im Grunde nur träumen können, eben weil es so akut verläuft jetzt, man quasi "hinschauen muss". Das bewerte ich für mich ich erst einmal grundsätzlich positiv, weil ich es zumindest nicht gewohnt bin, was jetzt alles in der Kürze der Zeit gemacht wird, und etwas ist auch dabei, was mir Mut macht, dass wir irgendwann gemeinsam eine Lösung finden können.
RE: Corona-Themen -
Filenada - 27.04.2020
Ich sehe das Verhalten vieler* bei Borreliose und Covid-19 gleich/ähnlich und bin bei beidem gegen Verharmlosung und Ignoranz des Erregers, der Übertragungsmöglichkeiten und der Folgeschäden wie auch gegen Verschwörungstheorien. Stattdessen finde ich Aufklärung und Wissen wichtig.
* Nachtrag: Durch ein Telefonat eben bin ich drauf hingewiesen worden, daß "viele" hier falsch verstanden werden könnte. Deshalb noch 'ne Präzisierung, wen ich damit meine: viele aus der Bevölkerung (Bekannte, Kollegen, Kommentarschreiber online unter diversen Artikeln, einige auf der Straße Interviewte usw.), aber auch manche Mediziner, die sich hier und da zu Wort melden, und Entscheidungsträger wie der ein oder andere Politiker. Zum Glück ist dieses "viele" nicht die Mehrheit.