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Gerichtsverhandlung wegen Schwerbehindertenausweis - Druckversion

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RE: Gerichtsverhandlung wegen Schwerbehindertenausweis - Rosa45 - 22.02.2015

Hallo Annette,

wie wahr das doch alles ist, bei mir läuft das ja auch schon seit 5 Jahren so und ein Ende ist nicht abzusehen.

Mein Mann hat jetzt auch die Faxen dicke. Er hat Strafanzeige wegen Verdacht des Betruges gegen den leitenden Sachbearbeiter der privaten Unfallversicherung gestellt.

Ich selbst bin auch drauf und dran gegen ein bis zwei Ärzte (denen wir das eindeutig nachweisen können) Strafanzeige wegen Ausstellung unrichtiger Gesundheitszeugnisse zu erstatten.
Es bringt zwar selten etwas, aber wir sind an dem Punkt wo wir uns das nicht mehr gefallen lassen wollen.

LG und nicht den Mut verlieren, Rosa

Ps.: wir haben für den Haftungsprozess die Info, das es Mitte des Jahres beim OLG weiter geprüft wird (wei denken, das dort auf das Ergebnis des Verfahrens gegen die PUV wegen der Borreliose gewartet wird)


RE: Gerichtsverhandlung wegen Schwerbehindertenausweis - Amethyst - 22.02.2015

Danke!

Ich habe den Tag größtenteils damit verbracht, eine Stellungnahme zu schreiben. Ob es etwas bringt, weiß ich nicht, aber ich konnte meine Wut rauslassen.

.pdf Stellungnahme Gutachten anonymisiert.pdf Größe: 51,81 KB  Downloads: 12


Ein bisschen Zeit zum Abschalten habe ich mir aber auch genommen. Gasirunde der Hannover-Minis im Kananoher Wald/Langenhagen.

   

   

Lauftechnisch derzeit eine Quälerei, aber gerade jetzt Balsam für die Seele.

Und Ina, eine liebe Freundin, die ich über diese Minihunde-Gruppe kennengelernt habe, will mit mir und ihrem und unserem Bolonka in knapp 4 Wochen für drei Tage auf die Ostseeinsel Poel fahren, damit ich mal abschalten kann. Heart Wir kennen uns heute genau 4 Monate persönlich, aber es ist so, als würden wir uns schon viele Jahre kennen. Sie ist nur ein paar Tage jünger als ich.


RE: Gerichtsverhandlung wegen Schwerbehindertenausweis - urmel57 - 23.02.2015

Danke Annette, das schreit so vor Ungerechtigkeit und Inkompetenz - anscheinend ist Justizia wirklich blind und anscheinend sind Hunde dann manchmal doch die besseren Menschen........ Dein Kleiner ist echt süß und um so schöner, wenn du dadurch noch nette Kontakte bekommen hast.

Liebe Grüße Urmel


RE: Gerichtsverhandlung wegen Schwerbehindertenausweis - Ehemaliges Mitglied - 23.02.2015

Hallo Annette, #82
Zitat:Mein juristischer Lieblingswitz ist der Witz vom Landgerichtspräsidenten. Er ist obrigkeitsfeindlich wie alle guten Witze:
Herr Landgerichtspräsident wird wie immer von seiner Gemahlin freundlich und pünktlich am täglichen Mittagstisch empfangen. Heute konfrontiert sie ihn mit einer schlechten Nachricht: »Der Nachbar behauptet, unser Hund habe ihm die Hosen zerrissen, und verlangt nun Schadenersatz.« »Mach’ nicht viel Worte. Bezahl’ das Geld!«, befiehlt der Herr Landgerichtspräsident seiner ihm treu ergebenen Gattin. »Aber wir haben doch gar keinen Hund!«, entsetzt sich die arme Frau.
»Weiß man, wie die Gerichte entscheiden?«, ist die resignative Antwort des Herrn Landgerichtspräsidenten, der als Insider offenbar wusste, wovon er sprach. …
Aus:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=23403


RE: Gerichtsverhandlung wegen Schwerbehindertenausweis - Amethyst - 24.02.2015

Fischera, wenn es nicht bittere Realität wäre, könnte man darüber lachen...

Ich habe jetzt noch eine ergänzene Mail an den VDK-Anwalt geschickt, das musste noch gesagt werden.


Sehr geehrter Herr....,

ergänzend zu meinem Schreiben einige Anmerkungen, was mir noch aufgefallen ist:

Das Gutachten von Dr. C. nennt als Untersuchungstermin den 28.11.2014, was auch so stimmt.

Auf S. 5 schreibt er:

"Im Rahmen der vom LSG veranlassten medizinischen Sachaufklärung erfolgte zunächst eine nervenärztliche Begutachtung durch Prof. M. am 27.12. 2014.

Wie soll das gehen? Wie kann eine Begutachtung zuerst erfolgen, obwohl sie einen Monat später stattgefunden haben soll?

Beide Begutachtungen fanden am 28.11.2014 statt und die bei Dr. C. als erste.

Ebenso finde ich auf S. 15 Röntgen/Beckenübersicht:

"Beide Hüftköpfe ohne.... zystische Veränderungen.

In meinem vorherigen MRT-Befund der Hüfte heißt es:

"Eigenartig auf der rechten Seite kleine Flüssigkeitsansammlungen ventral der ossären Strukturen wohl im Sinne von Ganglionzysten. Die Größe mit einem Durchmesser von 1 cm tief inlingual."

Sind das keine zystischen Veränderungen? Oder haben die sich plötzlich in Luft aufgelöst, obwohl die Beschwerden unverändert sind?

Es ist letztlich nicht für den GdB relevant, aber ich finde es schon sehr auffällig, dass in den Gutachten so viele Unstimmigkeiten, Widersprüche und Falschaussagen sind. Trotzdem sind solche Gutachten scheinbar Gesetz für die Gerichte und der Kläger hat von vornherein keine Chance. Ist das fair? Nennt man das Rechtsprechung?

Ich bitte Sie als meinen rechtlichen Vertreter darum, das Gericht auf diese Unstimmigkeiten aufmerksam zu machen, damit ich überhaupt eine Chance habe.


Im Grundgesetz Artikel 1 heißt es "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."

Aber das was hier in meinem Verfahren passiert ist und noch passiert (ebenso in meinem BG-Verfahren, in meinem Arzthaftungsverfahren, in Verfahren meinen autistischen Sohn betreffend), ist ein eklatanter Verstoß gegen dieses gesetzlich garantierte Grundrecht, das auch ich habe und ich bin nicht bereit, das hinzunehmen.

Eigentlich müsste ich damit an die Öffentlichkeit gehen, schon alleine deshalb, damit die Chance besteht, dass sich endlich etwas daran ändert, dass die Rechte chronisch kranker und behinderter Menschen tagtäglich von Behörden, Kranken- und Pflegekassen sowie Gerichten mit den Füßen getreten werden, mit dem einzigen Ziel, keine Leistungen erbringen zu müssen, die Geld kosten. Dabei haben diese Menschen und auch ich es im Alltag ohnehin schon schwer genug.

Leider ist mein Fall alles andere als ein Einzelfall, ich kenne Betroffene, wo es noch krasser läuft, kranke und behinderte Menschen, die daran verzweifeln, bis hin zum versuchten oder vollendeten Suizid. Warum wird so etwas zugelassen und das mit richterlicher Zustimmung?

GG Artikel 1 ""Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."

GG Artikel 3 "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden."

Europäische Menschenrechtskonvention Artikel 6 "Recht auf ein faires Verfahren"

Sind das alles nur leere Worte? Sind Verstöße dagegen zulässig? Meine Erfahrungen und die vieler anderer mir bekannter Menschen mit Behinderung oder behinderten Angehörigen lassen als Antwort auf diese Frage leider nur ein eindeutiges "Ja" zu... Müssen behinderte Menschen, muss ich das wirklich hinnehmen?

Mit freundlichen Grüßen


Ich habe diese Verlogenheit, Ignoranz und Inkompetenz so was von satt, ich würde sofort an die Öffentlichkeit gehen, wenn ich eine Möglichkeit wüsste, ich habe nichts mehr zu verlieren... Angry [Bild: a040.gif]

Eigentlich ist mir zum Heulen zumute [Bild: a040.gif] , fühle ich mich kraftlos und völlig erschöpft, frage mich, warum kämpfst Du weiter, es hat doch sowieso keinen Sinn... [Bild: a040.gif]

Aber da ist eben auch etwa in mir, das weiterkämpfen will und wird, so lange es noch Möglichkeiten gibt. Es sind die pure Wut und Empörung über diese skandalösen Vorgänge, aber auch Verzweiflung, die mir die Kraft dazu gibt, Gesetz von der Erhaltung der Energie. Und es ist mein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, der mich dieses Unrecht nicht hinnehmen lassen will.

Nicht zuletzt natürlich mein kleines schwarz-beiges Felltier, ohne Dascha wäre ich nicht mehr hier...


RE: Gerichtsverhandlung wegen Schwerbehindertenausweis - Luddi - 24.02.2015

Amethyst,

Deine Stellungnahme hast Du wirklich sehr gut formuliert. Es macht mich traurig zu lesen, wie Du kämpfen musst und wie man mit dir umspringt. Ich wünsche dir viel Kraft und ich drücke die Daumen, dass eines Tages die Sache für dich gut ausgeht.

lg luddi