RE: Borrelien positiv - was nun? -
Dreamliner - 09.08.2015
Update 09.08.2015
Nach 1 Woche Doxycyclin sind meine Entzündungswerte wieder im Normalbereich. Das Medikament scheint gut darauf gewirkt zu haben. Weitere 15 Tage Doxycyclin sind nun verordnet.
Wirklich besser fühle ich mich aber nicht. Mich erschöpft die Hitze extrem. Kaum bin ich im Freien fühle ich mich deutlich schlechter als noch zuvor. Ob dies auch mit dem Doxy zusammenhängt weiß ich nicht.
Beim Kardiologen wurde eine mittelgradige Aortenklappenstenose diagnostiziert. Aber angeblich würde diese nicht die Ursache für meine Symptome sein, da das Herz "normal" arbeiten würde (Pumpleistung u.s.w.). Könnte dies die vermutete schwere Grunderkrankung sein, die die Wurzel allen Übels bei mir ist?
Jetzt hab ich auf der einen Seite den Borrelienbefund, und auf der anderen Seite einen kardiologischen Befund.
Desweiteren habe ich vom Arzt eine Überweisung für ein Tropeninstitut. Werde dort in Kürze einen Termin vereinbaren damit die mich auf den Kopf stellen.
RE: Borrelien positiv - was nun? -
Niki - 09.08.2015
Hallo Dreamliner,
Zitat:Nach 1 Woche Doxycyclin sind meine Entzündungswerte wieder im Normalbereich. Das Medikament scheint gut darauf gewirkt zu haben. Weitere 15 Tage Doxycyclin sind nun verordnet.
Das spricht absolut für ein bakterielles Geschehen. Sind Blutsenkung und CRP wieder ganz runter?
Zitat:Beim Kardiologen wurde eine mittelgradige Aortenklappenstenose diagnostiziert. Aber angeblich würde diese nicht die Ursache für meine Symptome sein, da das Herz "normal" arbeiten würde (Pumpleistung u.s.w.). Könnte dies die vermutete schwere Grunderkrankung sein, die die Wurzel allen Übels bei mir ist?
Wie alt bist du denn? Hat der Kardiologe etwas über die Ursache sagen können? Angeboren oder erworben? Ein MRT kann da eventuell mehr Aufschluss bringen. Gibt es vielleicht schon einen früheren kardiologischen Vergleichsbefund? Musst du in Zukunft eine Endokardititis-Prophylaxe einnehmen?
Wenn ein bakterielles Geschehen dahinter steckt, ist der Verdacht da, dass sich an der Klappe ein entzündlicher Prozess abgepielt hat und die Stenose auf Grund einer Vernarbung entstanden ist. Darum wäre ein MRT gar nicht schlecht. Da sieht man das dann manchmal.
Das Tropeninstitut auf jeden Fall auch mitnehmen. Aber vom Prinzip her kann sowas auch alles eine Borreliose auslösen.
Allerdings muss man da auch schauen, dass da die 200 mg Doxy ein bisschen ein Tropfen auf den heißen Stein sind. Bei Verdacht einer Herzbeteiligung sollte man auch eigentlich mit Ceftriaxon bzw. Cefotaxim-Infus behandeln.
Läuft die momentane Behandlung über deinen Hausarzt?
LG Niki
RE: Borrelien positiv - was nun? -
Dreamliner - 09.08.2015
(09.08.2015, 11:36)Niki schrieb: Hallo Dreamliner,
Zitat:Nach 1 Woche Doxycyclin sind meine Entzündungswerte wieder im Normalbereich. Das Medikament scheint gut darauf gewirkt zu haben. Weitere 15 Tage Doxycyclin sind nun verordnet.
Das spricht absolut für ein bakterielles Geschehen. Sind Blutsenkung und CRP wieder ganz runter?
Zitat:Beim Kardiologen wurde eine mittelgradige Aortenklappenstenose diagnostiziert. Aber angeblich würde diese nicht die Ursache für meine Symptome sein, da das Herz "normal" arbeiten würde (Pumpleistung u.s.w.). Könnte dies die vermutete schwere Grunderkrankung sein, die die Wurzel allen Übels bei mir ist?
Wie alt bist du denn? Hat der Kardiologe etwas über die Ursache sagen können? Angeboren oder erworben? Ein MRT kann da eventuell mehr Aufschluss bringen. Gibt es vielleicht schon einen früheren kardiologischen Vergleichsbefund? Musst du in Zukunft eine Endokardititis-Prophylaxe einnehmen?
Wenn ein bakterielles Geschehen dahinter steckt, ist der Verdacht da, dass sich an der Klappe ein entzündlicher Prozess abgepielt hat und die Stenose auf Grund einer Vernarbung entstanden ist. Darum wäre ein MRT gar nicht schlecht. Da sieht man das dann manchmal.
Das Tropeninstitut auf jeden Fall auch mitnehmen. Aber vom Prinzip her kann sowas auch alles eine Borreliose auslösen.
Allerdings muss man da auch schauen, dass da die 200 mg Doxy ein bisschen ein Tropfen auf den heißen Stein sind. Bei Verdacht einer Herzbeteiligung sollte man auch eigentlich mit Ceftriaxon bzw. Cefotaxim-Infus behandeln.
Läuft die momentane Behandlung über deinen Hausarzt?
LG Niki
Ja CRP Sowie BSG sind wie im Normbereich. Auch die Lymphozyten (waren nur bei 12%) sind wieder okay.
Ich bin 45 Jahre "jung" und vor einigen Jahren wurde bereits aufgrund meiner Probleme beim Kardiologen eine leichtgradige Stenose festgestellt. Diese wurde aber absolut nicht in Verbindung gebracht mit meinen Problemen. Konnte auch noch bis letzten Sommer Radfahren (20-30 km am Stück).
Jetzt wurde nochmals auf Verdacht einer Herzklappenvegetation untersucht (von einem anderen Kardiologen). Dies sieht man aber nicht mit Ultraschall. Dazu bedarf es einem Schluckecho.
Nun habe ich am Mittwoch einen erneuten Termin beim Kardiologen (bei dem ich schon die letzten Jahre war) um zu Prüfen wie sich das ganze über die letzten Jahre verschlechtert hat. Angeblich ist die Aorta an der Klappe bereits auf 45 mm geweitet (aufgrund der Stenose?). Ab 50-55 mm wäre eine OP angesagt.
Ich werde mich diesesmal beim Kardiologen nicht mehr so leicht zufrieden geben. Ich werde auf jeden Fall das MRT anfragen (danke für den Tipp), ebenso ob es nachvollziehbar ist ob das durch Bakterien entstanden sein könnte. Ich will da jetzt absolute Klarheit.
Die Doxy-Behandlung läuft über den Hausarzt (Internist). Angesprochen auf die DBG Leitlinien sagte er das die 200mg/Tag ausreichen würden. Über einen Zeitraum von 3,5 Wochen.
RE: Borrelien positiv - was nun? -
Mainz06 - 09.08.2015
(09.08.2015, 12:03)Dreamliner schrieb: Die Doxy-Behandlung läuft über den Hausarzt (Internist). Angesprochen auf die DBG Leitlinien sagte er das die 200mg/Tag ausreichen würden. Über einen Zeitraum von 3,5 Wochen.
Bei einer Kardiologischen Beteiligung und einer langanhaltenden Infektion ist das sicher nicht ausreichend. Lies dir mal was Burrascano dazu schreibt
http://www.lymenet.de/BurrD.htm
Zitat:Doxycyclin kann sehr wirksam sein, jedoch nur, wenn ausreichende Konzentrationen im Blut erreicht werden entweder durch hohe orale Dosen (300 bis 600 mg täglich) oder durch parenteral Gabe.
Wobei Doxy in der späten Phase eher unwirksam ist und lediglich die akuten Symptome für eine Zeit unterdrückt (so auch bei mir).
Mein Spezi hat mir zuletzt zu einer i.V Theraphie geraten, was bei einer Herzbeteiligung nicht unüblich ist, ich habe diese aber erst mal verschoben, da dies mit Aufwand und kosten verbunden ist. Daher nehme ich aktuell Minocyclin, was besser Liquorgängig ist und daher auf tief eingedrungene Erreger wirken kann. Aber vermutlich auch keine endgültige Lösung ist.
Eine anderer Arzt schreibt über seine Erfahrungen mit langzeitantibiosen
http://www.dr-w-klemann.de/htmldocs/neuigkeiten-erfahrungen-mit-langzeitantibiose-erkenntnisse-ueber-biofilme.htm
RE: Borrelien positiv - was nun? -
Niki - 09.08.2015
(09.08.2015, 12:03)Dreamliner schrieb: Ich werde mich diesesmal beim Kardiologen nicht mehr so leicht zufrieden geben. Ich werde auf jeden Fall das MRT anfragen (danke für den Tipp), ebenso ob es nachvollziehbar ist ob das durch Bakterien entstanden sein könnte. Ich will da jetzt absolute Klarheit.
Die Doxy-Behandlung läuft über den Hausarzt (Internist). Angesprochen auf die DBG Leitlinien sagte er das die 200mg/Tag ausreichen würden. Über einen Zeitraum von 3,5 Wochen.
Nimm da auch deine Borrelien-Serologie mit und die aktuellen Blutwerte, die eine Verbesserung unter Doxy nachweisen.
Das mit der absoluten Klarheit wird wahrscheinlich schwierig werden. Frag aber nach, ob die Möglichkeit besteht, dass das durch einen Erreger verursacht wurde.
Schau mal hier
https://books.google.de/books?id=uAmhBgAAQBAJ&pg=PA140&lpg=PA140&dq=aortenstenose+durch+karditis&source=bl&ots=OrG08hoxzq&sig=8hWntkYlTtqlX_FURxUlvsi6Fn0&hl=de&sa=X&ved=0CDAQ6AEwA2oVChMIouXPwIWcxwIVAdYsCh2Knghn#v=onepage&q=aortenstenose%20durch%20karditis&f=false
Falls es sich um eine erworbene Aortenstenose handelt, ging in der Mehrzahl der Fälle eine Karditis voraus. In den meisten Fällen eine rheumatoide (was im erworbenen Fall absolut auch abgeklärt gehört) ...eine chronische Lyme-Karditis kann das aber auch machen.
Die Leitliniengerechte Behandlung wäre mit Ceftriaxon bzw. Cefutaxim.
Ich kann dir nicht sagen, ob es da jetzt einen Zusammenhang gibt....das gehört aber unbedingt richtig abgeklärt. Die Möglichkeit besteht.
Bezüglich deiner jetzigen Therapie, die jetzt wohl erstmal gut anschlägt, solltest dir vielleicht doch einen Termin bei einem auf Borreliose spezialisierten Arzt machen. Anfragen zu deinem PlZ-Kreis kannst du hier im Forum in der Arztsuche machen.
LG Niki
RE: Borrelien positiv - was nun? -
Dreamliner - 09.08.2015
(09.08.2015, 14:01)Niki schrieb: Bezüglich deiner jetzigen Therapie, die jetzt wohl erstmal gut anschlägt, solltest dir vielleicht doch einen Termin bei einem auf Borreliose spezialisierten Arzt machen. Anfragen zu deinem PlZ-Kreis kannst du hier im Forum in der Arztsuche machen.
LG Niki
Ich habe schon intensiv recherchiert. Es gibt quasi nur einen in der Nähe. Dieser nimmt nur Privatpatienten und mit 6 monatiger Wartezeit.
RE: Borrelien positiv - was nun? -
Niki - 09.08.2015
Es lohnt sich da auch ein bissle weiter weg zu schauen und Fahrzeit in Kauf zu nehmen. Beim Spezi ist man gar nicht so oft. Wichitg wäre ein kooperierender Hausarzt vor Ort.
LG Niki
RE: Borrelien positiv - was nun? -
Fastback393 - 10.08.2015
so viele Spezis wie möglich anrufen und nach dem nächstmöglichen Termin fragen.
Irgendwer hat bestimmt einen schnelleren Termin frei.
das klappt eigentlich immer
RE: Borrelien positiv - was nun? -
bine - 10.08.2015
Lieber Dreamliner, behalte deinen Hausarzt auf jeden Fall. Wenn Du diesen gut "fütterst" mit Infos (auf jeden Fall mit den Leitlinien der DBG, hast Du schon einmal viel erreicht (mir ging es so). Ich habe auf Aussage meines Hausarztes einen privaten Infektionsarzt aufgesucht, Kosten solltest Du vorher mit Deiner Krankenkasse aushandeln (schreibe Dir gerne den Weg per PN). Mein Hausarzt und mein privater Infektionsarzt arbeiten eng mit einander, die Kosten der Medikamente konnte ich durch Ausschreibung eines Rezeptes meines Hausarztes gering halten.
Lass Dich nicht unterkriegen, auch wenn Du so einen langen unerkannten Leidensweg hattest, denn ich kann Dir sagen, es lohnt sich und wenn Du alles regeln kannst, wird es Dir psychisch viel besser gehen.
gglg Bine
RE: Borrelien positiv - was nun? -
Dreamliner - 11.08.2015
(10.08.2015, 21:29)bine schrieb: Lieber Dreamliner, behalte deinen Hausarzt auf jeden Fall. Wenn Du diesen gut "fütterst" mit Infos (auf jeden Fall mit den Leitlinien der DBG, hast Du schon einmal viel erreicht (mir ging es so). Ich habe auf Aussage meines Hausarztes einen privaten Infektionsarzt aufgesucht, Kosten solltest Du vorher mit Deiner Krankenkasse aushandeln (schreibe Dir gerne den Weg per PN). Mein Hausarzt und mein privater Infektionsarzt arbeiten eng mit einander, die Kosten der Medikamente konnte ich durch Ausschreibung eines Rezeptes meines Hausarztes gering halten.
Lass Dich nicht unterkriegen, auch wenn Du so einen langen unerkannten Leidensweg hattest, denn ich kann Dir sagen, es lohnt sich und wenn Du alles regeln kannst, wird es Dir psychisch viel besser gehen.
gglg Bine
Vielen herzlichen Dank für deine aufmunternden Worte und dein Angebot bezgl. Information für den genauen Ablauf. Deine Worte bauen mich gerade tatsächlich auf und stimmen positiv und bestärken mich darin an der Sache dran zu bleiben.
LG,
Dreamliner