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Erhaltungstherapie - Druckversion

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Erhaltungstherapie - Minos75 - 31.07.2017

Hallo zusammen,

ich habe neulich bei einem amerikanischen Arzt gelesen, dass er nach erfolgreicher Borreliosetherapie (erfolgreich = symptomfrei für 2 Monate oder 4 und mehr Monate Stillstand der Therapie auf "gutem" Niveau) seinen Patienten empfiehlt, als Erhaltungstherapie eine der drei folgenden Maßnahmen zu machen:

1) Abwarten und sehen, ob erneut Beschwerden aufkommen bei gleichzeitigen eigenen Maßnahmen zur Stabilisierung des Immunsystems. Falls erneut Beschwerden aufkommen, dann erneut Therapie (AB oder pflanzliche antimikrobielle Mittel)
oder
2) Zustand erhalten mit pflanzlichen antimikrobiellen Mitteln
oder
3) Zustand erhalten mit 100mg Doxcyclin 1mal täglich oder 250-500mg Clarithromycin 1mal täglich.

Zu 2) und 3) heißt es, dass diese Maßnahmen analog zur Behandlung von anderen chronischen Infektionen wie HIV seien. Auch diese Patienten müssten ihre Medikamente ununterbrochen einnehmen, um die Erregerlast gering zu halten.

Wie ich bereits mal in einem anderen Thema geschrieben hatte, weiß ich von Leuten in der Entwicklungshilfe, dass diese zur Malariaprophylaxe z.T. jahrelang 100mg Doxycyclin täglich nehmen. Und ohne, dass sie währendessen oder danach irgendwelche Probleme gehabt hätten.

Irgendwie bin ich versucht, nach jahrelangen stoßweisen und auch dauerhaften, hochdosierten Antibiosen, mal einfach eine solche kleinere AB-Erhaltungsdosis zu probieren. Ich würde dann wohl allerdings 100mg Minocyclin nehmen.

Ich denke, Option 1) und 2) sind uns ja allen irgendwie bekannt. Option 3) kommt mir neu und irgendwie auch erfolgsversprechend vor.

Vielleicht müsste man dann nicht mehr auf den nächsten Schub warten. Vielleicht kann man dadurch dann tatsächlich seinen eigenen, halbwegs guten Zustand erhalten.

Was haltet Ihr davon?

Minos75


RE: Erhaltungstherapie - Ehemaliges Mitglied - 31.07.2017

Bin ich kein Freund von, weil
Zitat:...die Gefahr der kontinuierlichen
Unterdosierung besteht...
Außerdem birgt die prophylaktische Antibiotikumgabe auch ein anderes Risiko. ... Das birgt die Gefahr der Entstehung von bakteriellen L-Formen, auf die später ... Außerdem bieten unterdosiert eingesetzte Antibiotika ideale Bedingungen für ...
https://books.google.de/books?id=SS4XdCuGr94C&pg=PA181&lpg=PA181&dq=eine+unterdosierung+mit+antibiotika+birgt+gefahren&source=bl&ots=IJdvAYbkbi&sig=RQLkao8yCiI7zb0-1urEMdFApgY&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi589WopbPVAhVKYVAKHcudDbcQ6AEILTAA#v=onepage&q=eine%20unterdosierung%20mit%20antibiotika%20birgt%20gefahren&f=false

Borrelien spielen da vielleicht eine besondere Rolle Huh Aber so eine AB Gabe schadet/verändert ja auch viele andere Bakterienstämme im Menschen.

Zitat:»Frapper fort et frapper vite«: Bakterien sollte man mit einer hohen Antibiotika-Dosis über möglichst kurze Zeit attackieren. Diese Maxime, die Paul Ehrlich 1913 aufstellte, gilt heute noch. Sind die Mikroben über längere Zeit einer suboptimalen Antibiotika-Konzentration ausgesetzt, wehren sie sich mit Resistenzbildung.
Aus:
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5843

Kennst Du?
https://www.forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=6463

Bitte hier im Forum selbst suchen, bei Bedarf.
Zitat:Die meisten kennen meine Erfolgsgeschichte,
Hier ein Teil der Geschichte
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=88


RE: Erhaltungstherapie - Minos75 - 31.07.2017

Danke fischera für Deine Gedanken dazu. Die Themen hier, u.a. zur pulsierten Therapie, kenne ich alle.

Mein Ansatz bzw. Frage ist ja eher, ob eine o.g. dauerhafte geringdosierte Erhaltungstherapie nicht das geringere Übel ist, als immer wieder hochdosiert zu behandeln.

Sicherlich könnte man sich damit Resistenzen anderer Erreger einhandeln, aber es blieben ja auch noch andere Wirkstoffe im Notfall.

Minos75


RE: Erhaltungstherapie - Ehemaliges Mitglied - 31.07.2017

Minos75,
aus #3
Zitat:aber es blieben ja auch noch andere Wirkstoffe im Notfall.
WIRKLICH Huh

unser Land braucht eine Erhaltungstherapie, weil einige den Hals nicht voll bekommen können.

Dieses AB seit über 50 Jahre im Handel, weltweit. Aber wehe Du brauchst es zum falschen Zeitpunkt.
https://www.gelbe-liste.de/nachrichten/lieferengpaesse/lieferengpass-metronidazol-ratiopharm-1

https://www.swr.de/marktcheck/wenn-medikamente-nicht-lieferbar-sind/-/id=100834/did=19096792/nid=100834/bz9w6/index.html

Auch das könnte ein Problem werden
https://www.3sat.de/page/?source=/nano/medizin/184977/index.html

Ganz zu schweigen das nicht nur Zahlen geduldig sind, es wird auch immer mehr Müll gequatscht von Entscheidungsträgern.

Impfpflicht einführen, na toll immer wieder fehlen Impfstoffe. Von Grippe bis Poli.
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/02/13/es-bleibt-schwierig-bei-den-keuchhusten-impfstoffen

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/grippeimpfstoffe-pharmaindustrie-und-kassen-streiten-engpass-schuld-a-863672.html

ABER ich hatte gerade (Schub) beide Knie und eine Schulter steif und Schmerzen. 2 gr. es wurde nach 4 Std. besser. Ich mache es jetzt noch Tage so. Immer mal wieder, bei Bedarf.
http://ch.oddb.org/de/gcc/fachinfo/reg/36345


RE: Erhaltungstherapie - Minos75 - 31.07.2017

Ich wollte hier eigentlich keine Grundsatzdiskussion über Lieferbarkeit von AB, Impfpflicht oder multiresistente Keime führen. Ich denke zwar auch, dass das z.T. unsere (düstere) Zukunft ist. Mir geht es hier jedoch vielmehr um einen konkreten therapeutischen Ansatz bei chron. Borreliose.

Minos75