Antibiotika -
waldfee - 15.11.2017
Guten Abend,könnte mir jemand erklären, welche Antibiotika intrazellulär wirken.Welche wirken dann am besten bei Borreliose?Und wie wirken Makrolide?Vielen Dank im Voraus.LG
RE: Antibiotika -
Waldgeist - 15.11.2017
Siehe Seite 14, Tabelle 5:
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte/Leitlinien.pdf
LG,
RE: Antibiotika -
Die Ratte - 16.11.2017
Guten Morgen Waldfee
Es sind wohl verstärkt die Macroloide und Azi kummuliert in der Zelle.
Wichtig ist doch dabei, welche greifen die Vewandlungsformen an.
Wenn sich Borrelien in Zistenform begeben können die das gut 1,5 Jahre um sich zu reaktivieren, laut Klinghard.
Darum empfehlen Spezialisten Metrodanizol oder Tinidazol die in Vitro diese Verwandlungsformen angreifen.
Das schwierige ist, was ist wenn die Erreger tief ins Gewebe kriechen und oder in Biofilmen (Schleimschichten)verschwinden.
L.G.Ratte
RE: Antibiotika -
waldfee - 16.11.2017
HalloRatte danke für die Antwort.Es ist schwierig rauszufinden,welches Antibiotika am besten wirkt.Zumal es bei jedem anders wirkt.LG,Waldfee
RE: Antibiotika -
urmel57 - 16.11.2017
Hallo waldfee,
es fällt schwer deine Frage zu beantworten. Es gibt ja eine Reihe Antibiotika, auf die Borrelien empfindlich sind. Resistenzen sind nicht bekannt. Vergleichende Studien haben gezeigt, dass alle Antibiotika mehr oder weniger gleich gut oder gleich schlecht wirken, alles andere bleibt mehr Spekulation. Die meisten Studien gibt es zu Ceftriaxon, Doxycyclin Azithromycin, aber auch zu Penicillinie. Weniger gibt es zu Clarythromycin und zu Minocyclin noch weniger.
Zu Metronidazol und Tinidazol gibt es keine in vivo Studien. Ob und wie Metronidazol/Tinidazol tatsächlichbeim Menschen in den Zellen auf welche Formen auch immer einwirkt, ist daher sehr spekulativ. Es gibt nur Versuche im Labormaßstab dazu aber nicht im lebenden Menschen. Es gibt folglich keine Möglichkeit einer objektiven Risiko-Nutzen-Bewertung.
Das Problem ist, der Erreger, wenn er sich in der Zelle aufhält und das entsprechende Antibiotikum, müssen dann auch noch in der selben Zelle zusammenkommen, damit überhaupt was intrazellulär wirken kann.
Metronidazol greift dann intrazellulär direkt in die DNA des Erregers ein. Hoffentlich nicht in die DNA der Mitochondrien, die ja auch sowas wie Urbakterien sind und unsere Energielieferanten sind. Sicher ist das nicht. Der Mechanismus wie es zu Mitochondrienschäden kommen kann, ist z.B hier beschrieben:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/55068/Antibiotika-Langzeitschaeden-durch-oxidative-Schaedigung-von-Mitochondrien
Bakteriostatische Antibiotika gelten dabei als weniger aggressiv als bakterizide Antibiotika. Metronidazol ist sowohl bakterizid als auch intrazellulär wirksam. Man könnte auch sagen, eine ungesicherte tatsächliche Wirkung von Metronidazol bei einer reinen Lyme-Borreliose steht relativ gesicherten Risiken gegenüber. Klinghardt hin, Klinghardt her. In Vitroversuche sind nicht geeignet über eine Wirksamkeit in vivo tatsächliche Aussagen zu treffen. Dazu bräuchte es kontrollierte Studien, die das als Ziel haben. Sobald aber andere Infektionen eine Rolle im Krankheitsgeschehen spielen, lässt sich das nicht mehr auf reine Borreliose festziehen. Das ist ein Riesenproblem für die meisten Studien, die Lyme-Borreliose fokussieren.
Wenn sich nun tatsächlich die Borrelien in nicht zugängliche Körperbereiche verkriechen, wo Antibiotika nicht oder nur schwer hinkommen - was dann? Dann stehen wir dort, wo viele hier stehen. Ich finde man muss echt schauen, was man sich noch zusätzlich einhandelt, egal bei welcher Therapieoption.
Um es kurz zu machen - man kann die Frage pauschal nicht beantworten, welche Antibiotikum bei Borreliose am besten wirkt, insbesondere wenn Co-Faktoren hinzukommen.
Liebe Grüße Urmel
RE: Antibiotika -
waldfee - 17.11.2017
Danke Urmel,LG
RE: Antibiotika -
Luddi - 18.11.2017
Ich denke, wir können dir hier nur von unseren Erfahrungen berichten:
Mino, Azi (oder ein anderes Makrolid) in Verbindung mit Tinidazol (oder Metronidazol) hat bei mir super gewirkt.
Ebenso haben 2-3 Wochen Ceftriaxion eine ordentliche Verbesserung gebracht..
Penicillin G über drei Wochen 1,2 Millionen (einmal pro Woche IM) waren auch super...
Mittlerweile nehme ich Tinidazol nur noch sehr selten. Wenn aber wieder so Fieberschübe kommen, dann muss Tinidazol her, so 2-3 mal pro Jahr) Ich denke, das Problem ist folgendes:
Borreliose wird nicht wirklich von der Medizin verstanden. Sie äußert sich bei jedem anders. Mein Gefühl ist es, dass Borrelien das Immunsystem manipulieren und dass man deshalb für vieles Anderes leichter anfällig ist.
Ein Mückenstich in Spanien löst bei mir z.B. mittlerweile Fieber aus (früher nicht). Drei Tage Tinidazol und die Sache ist wieder im Lot. Die Frage ist jetzt: was habe ich da behandelt? Einen Borrelioseschub? Ein neues Bakterium? Einen Parasiten? Das weiss kein Mensch...
RE: Antibiotika -
waldfee - 18.11.2017
Danke Luddi,mein grösstes Problem sind die neurologischen Symptome, Clarithromycin z. B. hat mir fast garnichts gebracht,deswegen würde ich gern wissen , was wie wirkt.LG
RE: Antibiotika -
johanna cochius - 18.11.2017
Bei neurologischen Symptomen würde ich Ceftriaxon i.V. nehmen oder Minocyclin, da dies 40% Liquorgängig ist.
RE: Antibiotika -
Die Ratte - 19.11.2017
Hallo waldfee
Clari ist nun auch ein Macroloid.
Ich hatte Mino und Azi, das gab bei mir Besserung,
Mino, Doxi und Metro auch.
Unter Clari bin ich richtig Krank und Infektanfällig geworden, ich benutze das nicht mehr.
Luddi,
Ich wußte gar nicht das man Tini solo nehmen kann.
Ich habe das auch schon mal gedacht.
Wie kamst du da drauf ?
L.G.