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Babesien behandeln ohne Serologie - Druckversion

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Babesien behandeln ohne Serologie - berta - 21.11.2017

Hallo zusammen,
ich zögere nach wie vor, Babesien nur auf Verdacht zu behandeln.
Verschiedene Serologien (auch Chronikerlabor und Blutausstrich) waren negativ.
Dennoch empfiehlt ein Spezialist dringend die Behandlung versuchsweise zu starten.
Hatte jemand mittlerweile Erfolg bei einer Behandlung mit Malarone ohne einen Anhaltspunkt in der Serologie? Oder kennt jemand eine/n, der/die jemanden kennt, wo es einen spürbaren Erfolg gab?
Viele Grüße, Berta


RE: Babesien behandeln ohne Serologie - Luddi - 21.11.2017

Bei mir war die Serologie positiv - sorry.
Was hast Du denn für Symptome?

Was unter der Therapie besser wurde, waren in erster Linie die furchtbaren Schweissausbrüche bei kleinsten Anstrengungen. 10 Minuten Spaziergang und der Torso war nass. Ein Fußmarsch vom Parkhaus im Frankfurter Bahnhof zu einem gegenüberliegenden Tagunszentrum ging nur mit Ausruhen auf der Parkbank vor dem Bahnhof. Das wurde alles besser...

Wenn Du diese Symptome allerdings nicht hast und auch keine positive Serologie, dann würde ich nicht behandeln, denn die Behandlung ist teuer und langwierig und da hatte ich auch ein wenig NW...


RE: Babesien behandeln ohne Serologie - berndjonathan - 22.11.2017

Versuch doch mal den Elispot....bei mir war auch alles negativ, aber der Elispot positiv. Er ist zwar noch etwas umstritten, aber zumindest ein Hinweis. Aber die Symptome sollten schon auch passen, da hat Luddi Recht.

Übrigens bin ich jetzt schon seit 6 Wochen in Behandlung (Wellvone 2250, Azi 500) und ich gehe auf dem Zahnfleisch, komme kaum aus dem Bett, schwitzen so schlimm wie nie. Kaum auszuhalten, aber m.E. ein Wirkhinweis.

https://www.arminlabs.com/de/services/tick-borne-diseases/babesia


RE: Babesien behandeln ohne Serologie - Ehemaliges Mitglied 1 - 22.11.2017

A. Hildebrandt u. K.-P. Hunfeld, Humane Babesiose – eine seltene, aber potenziell gefährliche Zoonose, Dtsch Med Wochenschr 2014, 139: 957–962

Zitat:Bei immunkompetenten Personen entwickelt sich meist nur
eine niedrige, diagnostisch schwer erfassbare Parasitämie.
Häufig treten unspezifische grippeartige Symptome auf wie Fieber,
Kopfschmerzen, Schüttelfrost, vermehrtes Schwitzen und
Muskelschmerzen.

Im Chronikerlabor wird im Immunfluoreszenztest auf Antikörper von Babesia microti getestet. Antikörper gegen andere Babesien-Spezies erfasst dieser Test nicht unbedingt.

Berta ich kenne jemanden, der aufgrund der Beschwerden Malarone eingenommen und einen spürbaren Erfolg, jedoch leider noch keine Heilung, erziehlt hat.

Niko


RE: Babesien behandeln ohne Serologie - berta - 23.11.2017

Danke euch!
Vermutlich werde ich es demnächst versuchen, obwohl ich viele meiner Symptome gar nicht 100% passend finde (nur z. B Schwitzen tagsüber, nicht nachts)... Manches passt (Kopfnebel, Müdigkeit, Schmerzen, passte aber eben zu 100 anderen chronischen Krankheiten.
Schön zu hören, dass Malarone nicht gar nicht wirkt.
Und danke für den Elispot-Tipp. Ich muss mal nachsehen, welche Tests genau gemacht worden sind und den vor Behandlungsbeginn eventuell noch machen lassen.
Infos folgen natürlich.
Viele Grüße, Berta


RE: Babesien behandeln ohne Serologie - berta - 27.11.2017

Hallo noch einmal,
ich habe noch eine Frage:
Wie sah/sieht es denn mit psychischen Nebenwirkungen aus? Soll bei Malarone ja immer mal auftreten...
Viele Grüße, Berta


RE: Babesien behandeln ohne Serologie - berta - 27.11.2017

Hallo Luddi,
ich habe es vergessen: Hattest du bei Malarone noch ein AB weitergenommen?

Das gilt natürlich für alle Erfahrenen...
Hat jemand vielleicht Clarithromycin dazu genommen?

Viele Grüße Berta


RE: Babesien behandeln ohne Serologie - berndjonathan - 27.11.2017

Hi Berta,

du hast eine PN!

Ich habe Malarone einschleichend 4 Wochen gut vertragen, dann Absturz mit Krämpfen und vor allem extremer Unruhe, so dass ich am liebsten aus dem Fenster gesprungen wäre. Ich war eindeutig heftig suizidal. Gott sei Dank kannte der Assistenzarzt die Nebenwirkung und wies mich nicht in die Psychiatrie ein. Im Krankenhaus dann einige Tage höchstdosiert Lorazepam und Malarone abgesetzt, dann war der Spuk vorbei.
Ein zweiter Anlauf nach einigen Monaten nach nur einer (!!) Tablette das gleiche. Mein Arzt deutete das als Symptomverschlimmerung (die-off-Reaktion), lag damit aber wohl falsch. Es war wohl eher eine Nebenwirkung. Hatte Gott sei Dank noch Lorazepam für unseren Hund und das ganze zuhause durchgestanden. In Amerika nennt man tiefe Depressionen (die ja auch in extremer Unruhe Ausdruck finden können) Mepron-Blues....

Bei mir kam es eindeutig von dem Proguanil in Malarone, obwohl das eigentlich nahezu nebenwirkungsfrei sein soll. Das reine Atovaquon (hier Wellvone, in Amerika Mepron) vertrage ich in Normaldosis recht gut, bei Erhöhung wurde das Schwitzen, die Schwäche und Atemnot so extrem, dass ich seit 10 Tagen das Bett kaum verlassen kann...wird wohl eine Verschlimmerung sein.

Bin echt verzweifelt, diese extreme Symptomverschlimmerung ist nicht erträglich (zumindest nicht über wochen. Nehme z.Zt. 1500 mg Atovaquon und 500mg Azi. Soll auf 3000mg Wellvone steigern. In Normaldosis ist Wellvone nicht ausreichend wirksam (laut Dr. Schaller), zumal ich 150kg wiege...


RE: Babesien behandeln ohne Serologie - Ehemaliges Mitglied 1 - 27.11.2017

@berndjonathan
Zitat: Gott sei Dank kannte der Assistenzarzt die Nebenwirkung und wies mich nicht in die Psychiatrie ein. ..
Ein zweiter Anlauf nach einigen Monaten nach nur einer (!!) Tablette das gleiche. Mein Arzt deutete das als Symptomverschlimmerung (die-off-Reaktion), lag damit aber wohl falsch.

Schwer zu sagen, wer denn nun "Recht" hat. Jedenfalls kann man das Medikament leider nicht weiternehmen, wenn es so eine Wirkung hat.

Starke innere Unruhe kenne ich auch von meiner schlimmsten Krankheitszeit - unter oraler antiinfektiver Behandlung, aber auch ohne. War sicher keine Nebenwirkung, es sei denn man vermutet, dass Wirkungen im Sinne von Symptomverstärkungen im Beipackzettel als Nebenwirkungen gelistet sind.Wink
LG Niko


RE: Babesien behandeln ohne Serologie - berndjonathan - 27.11.2017

@Niko
Du hast Recht, unser aller größtes Problem ist ja, Nebenwirkung und die-off-Symptome zu unterscheiden. Bei mir war es wohl eher Nebenwirkung, da ich ja jetzt das Atovaquon OHNE Proguanil (die Kombi in Malarone) nehme und ich nicht diese heftigen Nebenwirkungen habe. Allerdings wäre es durchaus auch möglich, dass die Kombi in Malarone derart wirkungsvoll ist, dass schon bei einer Tablette so heftige Reaktionen sind. Lese mehr und mwhr die Foren in den USA, und da müssen manche über viele Monate einschleichen, um auch nur die Normaldosis zu ertragen. Eigentlich denke ich immer "Augen zu und durch", aber jetzt z.B. ist die Steigerung der Dosis unerträglich. Schaller hat wohl mal auf einem Vortag gesagt, es gehe hier nicht um Heldentum beim Ertragen der die-off-Symptome, und daran halte ich mich jetzt.

Denn ich muss das Atovaquon von der Normaldosis 1500mg/d auf 3000mg/d steigern, da ich zum einen recht schwer bin und zum anderen laut Schaller auch nur höhere Dosen erfolgreich sind. Während 1500mg noch erträglich sind, ist jede kleinste Steigerung nahezu unerträglich...aktuell bin ich daher wieder auf die erträglichen 1500 zurückgegangen und weiss eben nicht, ob die Reaktion auf die Erhöhung die-off-bedingt ist (wäre ja toll) oder eben Nebenwirkung...