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Test positiv - und nun? - Druckversion

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Test positiv - und nun? - rion72 - 09.03.2018

Hi,

seit etwa zwei Jahren habe ich diffuse Symptome die ich bisher- auch nach dem Aufsuchen div. Fachärzte- nicht zuordnen konnte. Vergesslichkeit, Verstimmung, Konzentrationsschwäche; kribbelnde Extremitäten, rasche Ermüdung der Muskulatur, steifer Nacken, plötzliches Stechen im Körper mit wechselnder Lokalisation etc.

Im Jahr 2011 hatte ich bereits einen Test auf Borreliose, der nach Aussage des HA grenzwertig war, behandelt wurde ich jedoch nicht. Ein erneuter Test brachte jetzt zutage, dass es sich wohl um eine ältere Borreliose handeln könnte. Die Testergebnisse habe ich angehängt, vielleicht kann mir jemand bei der Interpretation helfen.

Außerdem würde ich gerne wissen, wie nun weiter vorgegangen werden sollte.
Mein HA schlug mir vor, entweder mit Doxicyclin oder Ceftriaxon behandeln zu können, oder auch mit Doxi zu beginnen und mit Ceftriaxon fortzufahren, falls sich keine Besserung einstelle. Vielleicht kann mir jemand sagen, welche Behandlung hier sinnvoller wäre, da ich selbst zu einer solchen Einschätzung nicht in der Lage bin.


RE: Test positiv - und nun? - urmel57 - 10.03.2018

Hallo Rion,

Nach deinen Laborwerten kannst du relativ sicher davon ausgehen, das Borreliose bei entsprechenden Beschwerden vorliegt.
Wenn du auch neurologische Beschwerden hast, würde ich mit Ceftriaxon beginnen. Bei Beginn einer jeden antibiotischen Therapie kann es dabei zu Erstverschlimmerungen kommen, was dann nicht zum kompletten Abbruch der Therapie führen sollte. Da müsstest du dich im Falle mit deinem Arzt beratschlagen. Falls Doxycylin, dann möglichst am Körpergewicht angepassen und unbedingt Einnahmehinweise beachten. Das ist sehr wichtig. Du kannst dann auch hier nochmal nachfragen.

Liebe Grüße
Urmel


RE: Test positiv - und nun? - rion72 - 10.03.2018

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ist es zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll, auch einen Test auf Co-Infektionen durchzuführen oder ändert das ohnehin nichts an der Behandlung? zu Ceftriaxon habe ich gelesen, dass es Gallensteine verursachen kann. Gibt es da ein wirksames Mittel zur Prävention? Und schließlich: Wie lange sollte die AB-Therapie dauern? Mein HA schlug drei Wochen vor, jedoch habe ich gelesen, dass dieser Behandlungszeitraum oft nicht ausreiche und man bei Beschwerdefreiheit nicht sofort die Therapie beenden solle. Was denkt ihr darüber?


RE: Test positiv - und nun? - Markus - 10.03.2018

Du kannst von Glück reden, dass dein HA dir das Angebot mit Ceftriaxon macht. Da würde ich zugreifen, bevor er sich das anders überlegt. Ich würde zwar Cefotaxim bevorzugen, das müsste allerdings mindestens zweimal tgl. gegeben werden. PD Hassler nutzt das als Mittel der Wahl bevorzugt und scheint sehr gute Erfahrungen damit zu haben.

Zitat:Ist es zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll, auch einen Test auf Co-Infektionen durchzuführen oder ändert das ohnehin nichts an der Behandlung?

Es würde schon was ändern, weil Ceftriaxon da nicht wirksam ist. Ich würde dennoch erstmal die B. angehen und dann schauen wie es aussieht.

Zitat:Ist es zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll, auch einen Test auf Co-
zu Ceftriaxon habe ich gelesen, dass es Gallensteine verursachen kann. Gibt es da ein wirksames Mittel zur Prävention?

Drei Wochen à 2 g sind jetzt nicht so kritisch bezüglich Gallensteine. Du kannst aber Ursofalk dazunehmen (rezeptpflichtig) und/oder Hepar SL forte.

Zitat:Wie lange sollte die AB-Therapie dauern? Mein HA schlug drei Wochen vor, jedoch habe ich gelesen, dass dieser Behandlungszeitraum oft nicht ausreiche und man bei Beschwerdefreiheit nicht sofort die Therapie beenden solle. Was denkt ihr darüber?

Drei Wochen sind Lehrmeinung. Im Anschluß daran würde ich dann je nach Beschwerdebild dann mit Doxy weitermachen (ggfs. dann noch Coinfektionen untersuchen lassen). Die Frage ist, ob der HA da dann mitspielt oder ob du dir nicht jetzt gleich schon nach einem Spezi Ausschau hälst.


RE: Test positiv - und nun? - rion72 - 23.03.2018

Soo, erste Woche überstanden, soweit ohne NW, abgesehen von ein wenig Brennen an der Injektionsstelle. Was ich gerne noch wissen würde, da ich meinen HA die ganze Woche nicht gesprochen habe: Soll ich das Ceftriaxon auch am Wochenende nehmen oder lässt man da am Wochenende Pause (Meine Venen würden sich freuen)?


RE: Test positiv - und nun? - urmel57 - 23.03.2018

Ich persönlich würde versuchen durchzutherapieren, gerade weil du auch noch am Anfang stehst....

Liebe Grüße Urmel


RE: Test positiv - und nun? - anfang - 23.03.2018

(23.03.2018, 10:43)rion72 schrieb:  Soo, erste Woche überstanden, soweit ohne NW, abgesehen von ein wenig Brennen an der Injektionsstelle. Was ich gerne noch wissen würde, da ich meinen HA die ganze Woche nicht gesprochen habe: Soll ich das Ceftriaxon auch am Wochenende nehmen oder lässt man da am Wochenende Pause (Meine Venen würden sich freuen)?

Durchtherapieren ...! Wochenends bin ich mit Überweisung vom HA in Notaufnahme-(55infusionen...).
Gallensteine-wenn,sind gegen eine verschleppte oder chronische Borreliose ein Klacks (..da will ich niemand zu nahe treten..)- sind aber Zielsicherer zu therapieten als eine B. mit all ihren unsicherheiten.- anfang -


RE: Test positiv - und nun? - Filenada - 23.03.2018

(23.03.2018, 10:43)rion72 schrieb:  ein wenig Brennen an der Injektionsstelle. [...] Soll ich das Ceftriaxon auch am Wochenende nehmen oder lässt man da am Wochenende Pause (Meine Venen würden sich freuen)?

Auch ich würde auf jeden Fall durchtherapieren und den Borrelien keine Erholungspause gönnen.

Gegen "oberflächliches" Brennen an der/n Einstichstelle/n hilft Hepathromb-Salbe (direkt danach auftragen).
Damit sich die Venen nicht entzünden, solltest Du auf seeeeeehr langsames Einlaufen der Infusion achten (kannste an diesem kleinen Rädchen am Infu-Schlauch selbst regulieren - notfalls heimlich).
Besser ist auch, die Höhe der verwendeten NaCl-Lösung, in die das Ceftriaxon gemischt wird, von meist genommenen 50 ml auf 100 ml zu verdoppeln (notfalls selbst kaufen, hab ich damals auch, kostet nicht viel).
Ich hab's immer ca. 45 min einlaufen lassen bei 100 ml. Meine Venen fingen dann erst bei 50 Infus (erst 3 Wo. Ceftriaxon und dann noch 2x tgl. Metro) an zu streiken - vermutlich aber durch das viele Zerstechen der Venen durch eine Schwester, die einfach zu blöde dazu war.

Und gegen den befürchteten Gallensludge, den Ärzte gern als Grund für die Wochenendpause angeben, helfen 2 Stück Natu Hepa 600 ( 2 Std. vor jeder Infu). Obwohl die Gefahr bei 2 g nicht besteht.

Na dann frohes Weiterstechen! Icon_spritze