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Eine Borreliose-Weihnachtsgeschichte - Druckversion

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Eine Borreliose-Weihnachtsgeschichte - edenael - 12.12.2018

(M)eine Geschichte die Mut machen soll...

....wenn ich mich heute zurück erinnere hatte ich in meiner Kindheit und Jugend schon immer viele Zeckenstiche gehabt.
2004, da war ich 23 Jahre alt, hatte ich dann mal wieder einen unter der Brust, welcher sich etzündete und einen roten Hof entwickelt hatte. Ansonsten kann ich mich leider an keine Symptome mehr erinnern, ob ich in dem Sommer eine Grippe hatte, weiß ich nicht mehr...
mehrere Wochen danach entdeckte ich einen roten Kreis (etwa 7cm) über meinem Knie, da dieser nicht weh tat oder juckte und ich noch nie was von Borreliose gehört hatte, schenkte ich dem erst Beachtung als er immer weiter wuchs und nicht mehr von alleine weg ging...
bin dann nach ein paar Wochen zum Hautarzt, welcher mir für 10 Tage 200mg Doxycyclin verschrieb...die nahm ich auch artig und der Kreis verschwand in dieser Zeit vollständig. Der Hautarzt diagnostizierte eine Borreliose!

Dann ging es mir viele Jahre gut und ich war eigentlich ein sehr gesunder Mensch...trotz Arbeit im soz. Bereich immer the Last Man Standing...

2011 dann nach einer FSME Auffrischimpfung ging es mir plötzlich ganz schlecht...
ich hatte das Gefühl vergiftet zu sein, hatte Schwindel, extreme Müdigkeit, musste viel heulen, ständig eingeschlafene Arme, konnte nicht richtig gucken bzw. wahrnehmen, heute weiß ich, daß das "Nebel" im Kopf war, konnte meine Bürste nicht mehr halten oder die Kupplung drücken, konnte nicht mehr richtig denken, bin z.B. an die Tankstelle gefahren und musste wieder wegfahren, weil ich nicht mehr wusste wie man tankt...und noch vieles mehr...ich war mir sicher, daß ich einen Tumor im Kopf hab und bald sterben würde und das wollte ich auch...mensch war ich zu der Zeit oft in der Notaufnahme!

dann ging die Ärzteodyssee los...natürlich Hausarzt (Blutwerte), Gynäkologe (Hormone), Orthopäde( HWS-Syndrom uvm.)Neurologe (EEG, Nervenleitbahnen testen, CTG Kopf uvm.) alles reichlich und mehrfach und natürlich ohne Erfolg. Mein Hausarzt hat auf mein Drängen zu der Zeit mehrfach Elisa und Blot gemacht, immer mit Seronarbe oder grenzwertigem Ergebnis, weswegen dies immer ausgeschlossen wurde.
Ich entwickelte Herzrhytmusstörungen mit hohem Blutdruck, hatte teilweise extreme Atemnot bzw. oft und ganz plötzlich das Gefühl, daß mein Kopf nicht mehr weiß wie man atmet. Nächtliches extremes Schwitzen + extreme Träume. Das erste mal leichte Panikatacken, depressive Episoden uvm. Irgendwann in dieser Zeit fing ich an mich mit Borreliose zu beschäftigen und fand dieses Forum.

Ich merkte schnell, daß man da in Freiburg ziemlich alleine ist, zumindest schien es damals so und man sogar aufpassen muss, daß man da nicht an die falschen (Klinik)-ärzte gerät...von meinem Hausarzt konnte ich keine weitere Hilfe erwarten, da ich schon in der psycho(somatischen) Schublade gelandet war. Mein Mann, ein sehr lieber und geduldiger, aber leider absolut unfähig, sich in jemanden hineinzufühlen, leider überhaupt keine Hilfe. Aber er hat mich in dieser Zeit ausgehalten, was sicher nicht einfach war.

Dann an einen super Arzt in Pforzheim gekommen, leider mit einem halben Jahr Wartezeit. Ok, wie nun die Zeit überbrücken? Bei der Hotline vom deutschen Borreliosebund wurde mir dann ein anderer Arzt im Kraichgau empfohlen, welcher kurzfristig Termine vergibt und mit oben genanntem Arzt auch zusammenarbeitet.
Dort hab ich Fragebögen zu Syptomen ausgefüllt und Blut wurde in einem Labor in Ettlingen gecheckt incl. LTT. Borrelien grenzwertig, HGE (Ehrlichien) positiv. Sonstige Co´s negativ.

Diagnose: chron. Borreliose! Amen! Der erste Arzt, der es aussprach und mir meine erste Antibiose verpasste...Ich hab geheult vor Glück, weil mich jemand ernst genommen hatte und bestätigte, was ich eigentlich schon geahnt hatte...

Ich fing dann noch im Dezember 2011 mit meiner ersten Antibiose an:
Tavanic 500, Doxy 200, Quensyl 200, Enzyme, alles für 40 Tage, ab da noch zusätzlich Metronidazol 800 für weitere 20 Tage. Es war meine erste, damals habe ich noch keine Fragen gestellt, sondern brav alles aufgegessen...und es ging in dieser Zeit schon bergauf...mein KOpf wurde klarer und auch körperliche Schmerzen, die mittlerweile kamen und gingen wurden besser...

Dann im März endlich den Spezitermin:
Wieder Blut und Symptomlisten, Diagnose: klinisch, anamnestisch und serologisch gesicherte Spätborreliose
Dann weitere Antibiosen (jetzt stark abgekürzt, sonst wirds noch länger!)

Tägl. Mino 200, Azi 500 (6Tage/1Tag Pause), Metro 1500 (ab Tag 20 immer für 10 Tage) Quensyl 200 (alle 2 Tage)
Metro hab ich dann irgendwann durch Tinidazol ersetzt und Quensyl durch Artemisinin. Wir komunizierten in dieser Zeit ausschliesslich über mails (nach dem pers. Ersttermin) und überlegten immer zusammen was man noch ausprobieren könnte. Eigentlich sollte ich die Ab´s intravenös nehmen, da dies wohl besser wirken solle, aber das war mir einfach nicht möglich, da ich in Freiburg keine Unterstützung hatte...
zusätzlich alles mögliche auf eigene Faust ausprobiert:
Ziemlich gut funktioniert haben dabei Samento und Banderol, ich hatte das Gefühl, daß die AB´s dadurch erst richtig wirken, Karde, Rizole, Alpha-Lipon, NAC, unendliche viele NEM´s, vieles ganz nett, aber bestimmt auch vieles unnötig...ich hab mich sogar mal kinesiologisch austesten lassen, was ich denn benötige und das kam mir damals wie Hexerei vor....es war einfach ein riesengroßes und vor allem teueres (mehrere 1000€) rumprobieren und das ganze über 1,5 Jahre!!!

Symptome kamen und gingen, welche, die ich noch nie hatte, und andere, die mir sehr gut bekannt waren. Und immer, wenn ich die AB´s absetzte ging nach kurzer Zeit irgendwas wieder los. Unter Antibiose ging es mir also sehr gut, ich konnte auch die ganze Zeit immer arbeiten gehen, aber nach Absetzten den Zustand nicht halten...nach den 1,5 JAhren konnte ich dann wirklich keine Antibiotika mehr sehen und riechen und es ging mit meinem Allgemeinzustand irgendwie abwärts, da beschloss ich dann mit allem aufzuhören...es ging ja aber auch schon ganz gut und ich konnte ein wunderschöne ,beschwerdefreie Hochzeit erleben, sogar etwas Alkohol trinken.

Dann fand ich meine neue Hausärztin, welche hauptsächlich naturheilkundlich arbeitet und ich begann mit Entgiften (hauptsächlich Chlorella) und Globuli...empfand ich damals erstmal als Humbuk, aber wer heilt hat recht und es ging mir tatsächlich immer besser, vor allem meine ständigen Kopfschmerzen waren ziemlich bald endlich komplett verschwunden...ich war ein neuer Mensch und extrem dankbar!

Dann wurde ich nach langem und intesiven Kampf mit mir, ob man sowas wirklich weitergeben will, endlich schwanger...
Ich war mir eigentlich nicht sicher, ob dieser Körper es schaffen würde ein gesundes Kind zur Welt zubringen, aber nachdem ich nach 2,5 Jahren dann doch endlich von selbst schwanger wurde, war ich extrem zuversichtlich und wir wurden dafür belohnt. Jetzt ist er schon 4 Jahre und offensichtlich kerngesund. Es vergeht kein Tag, an dem ich Angst habe, daß er auch einmal so krank wird...aber es war die richtige Entscheidung!

Leider ging es mir nach der Geburt garnicht gut.... Fortsetzung folgt...


RE: Eine Borreliose-Weihnachtsgeschichte - Ehemaliges Mitglied 1 - 11.01.2019

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