Fallbericht zu Bartonellen-Infektion und PANS (inkl. Hautläsion) - Ehemaliges Mitglied 1 - 30.03.2019
Ich habe den Fallbericht für Leser, die den Link nicht in Englisch lesen können, relativ ausführlich gehalten, wobei ich mich bemüht habe, den Sachverhalt in eigenen Worten auszudrücken. Wenn das nicht erlaubt ist, versuche ich es gerne erneut und fasse mich dann kürzer.
Grüße Niko
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6423671/
Bartonella henselae Bloodstream Infection in a Boy With Pediatric Acute-Onset Neuropsychiatric Syndrome,
Edward B. Breitschwerdt, Rosalie Greenberg, Ricardo G Maggi, B Robert Mozayeni, Allen Lewis, and Julie M Bradley, Journal of Central Nervous System Disease Volume 11: 1–8 © The Author(s) 2019
Der Fall deutet darauf hin, dass eine B. henselae Blutbahninfektion zu fortschreitenden, hartnäckigen neuropsychiatrischen Symptomen vereinbar mit dem "Pediatric Acute-onset Neuropsychiatric Syndrome" beitragen kann.
Das "Pediatric Acute-onset Neuropsychiatric Syndrome" (PANS) ist durch einen ungewöhnlich abrupten Beginn kognitiver, verhaltensbezogener oder neurologischer Symptome gekennzeichnet. Siehe zusätzlich
Wikipedia
Dieser Bericht beschreibt den Fall eines 14-jährigen Jungen, der über viele Monate von mehreren Spezialisten auf plötzlich auftretendes psychotisches Verhalten (Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Selbstmord- und Mordgedanken) untersucht wurde. Für 18 Monate blieb er psychotisch trotz vier Krankenhausaufenthalten, therapeutischer Behandlungsversuche mit mehreren psychiatrischen Medikamentenkombinationen und immunsuppressiver Behandlung von Autoimmunenzephalitis.
Nach der Entwicklung von Hautläsionen (Siehe Abbildung 3) wurde Neurobartonellose diagnostiziert.
Die Abbildung 3 zeigt zwei Fotos von Hautläsionen (linker Oberschenkel, medial; rechte Achsel, medial), die von den Eltern aufgenommen wurden, einige Monate nachdem erstmals Hautläsionen beobachtet wurden. Diese veranlassten den behandelnden Arzt, die Neurobartonellose als Ursache für das PANS zu vermuten.
Anschließend, trotz ca. zweimonatiger Doxycyclin-Verabreichung, wurde Bartonella henselae-DNA aus dem Blut des Patienten und aus Blutkulturen PCR-amplifiziert und sequenziert. Die B. henselae-Serologie war negativ.
Während der Behandlung mit einer antimikrobiellen Kombinationstherapie erlebte er einen allmählichen progressiven Rückgang der neuropsychiatrischen Symptome. Die Behandlung mit Psychopharmaka konnte eingestellt werden. Die Bartonellen-assoziierten Hautläsionen bildeten sich zurück. Alle Aktivitäten aus der Zeit vor der Erkrankung kehrten zurück.
Zur Beurteilung der Exposition von Bartonella spp. und der Blutbahninfektion wurden die folgenden Verfahren verwendet: Bartonellen-Serologie (IFT), PCR-Amplifikation [Zitat Wikipedia: Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ist eine Methode, um die Erbsubstanz DNS in vitro zu vervielfältigen.], DNA-Sequenzierung [Zitat Wikipedia: DNA-Sequenzierung ist die Bestimmung der Nukleotid-Abfolge in einem DNA-Molekül.] und Blutkultur. Zur Beurteilung möglicher Co-Infektionen wurden PCR-Assays, die auf andere vektorübertragene Infektionen abzielen, durchgeführt.