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Stand und Perspektiven der Diagnostik und Impfstoffentwicklung - Druckversion

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Stand und Perspektiven der Diagnostik und Impfstoffentwicklung - Ingeborg - 28.12.2012

Hallo,
falls in der falschen Kategorie bitte das Thema verschieben .

http://www.aerzteblatt.de/archiv/25373

Gestützt auf die Tatsache, dass vor kurzem eine komplette Genomsequenz von Borrelia burgdorferi publiziert wurde, wird die Molekularbiologie in den nächsten Jahren zu der Weiterentwicklung von Diagnostik und Impfung entscheidend beitragen: Sie wird die in vivo exprimierten Antigene molekular beschreiben und in rekombinanter Form zur Verfügung stellen. Darüber hinaus wird sie die molekularen Regulationsmechanismen der Antigenvariation aufklären und sie wird geeignete Strategien zur DNA-Immunisierung mit B.-burgdorferi-spezifischen Antigenen erarbeiten.


Dazu meine Frage: Sind Fortschritte im Jahr 2012 also 12 Jahre später bekannt ?

Literatur
1. Hofmann H: Lyme Borreliosis – Problems of serological diagnosis. Infection 1996; 24: 470–472.

In der Literatur zum Bericht ist H.Hoffmann genannt.

Wo liegt das Problem ?
war ihre Aussage in den TV- Dokus der Zeckenkrieg 12 Jahre danach.

Bei einem Klinikaufenthalt Neurologie Heidelberg im Jahr 2002 wurde die Borreliose als " Modekrankheit " bezeichnet. Darum auch nach jahrelangem Leid trotz eindeutiger Symptome keine Borreliose,keine Diagnose , keine Therapie.
Auf meiner Homepage beschrieben: www.ingeborgschmierer.de unter Diagnosen ohne Ende.

viele Grüße
Ingeborg



Ja, Ingeborg, Du hast schon richtig vermutet... ;-)
Habe Deinen Beitrag in die Rubrik "Termine, News, Mitmach-Aktionen" verschoben.

Gruß Moderator



RE: Stand und Perspektiven der Diagnostik und Impfstoffentwicklung - pelle - 29.12.2012

Zum Thema ein link:

http://www.verschwiegene-epidemie.de/2012/12/warum-es-wahrscheinlich-nie-einen-human-borreliose-impfstoff-geben-wird


RE: Stand und Perspektiven der Diagnostik und Impfstoffentwicklung - landei - 29.12.2012

Das verhinderte Vakzin - Warum es weltweit keinen Borreliose-Impfstoff mehr gibt

http://www.laborjournal.de/rubric/archiv/editorials/50.lasso


RE: Stand und Perspektiven der Diagnostik und Impfstoffentwicklung - pelle - 30.12.2012

"Die OspA-Antikörper attackieren die Borrelien außerhalb des menschlichen Körpers, sie gelangen zusammen mit dem gesaugten Blut in die Zecke und machen dort den Borrelien den Garaus."

ist es vielleicht das, was bei Wiederkäueren auf ganz natürlichem Wege passiert?
Man weiß doch inzwischen, dass in der Umgebung von mit Kühen und anderen Paarhufern beweideten Flächen, die Borrelienbelastung der Zecken stark abnimmt. Über die Forschung dazu hört man auch nichts Neues mehr.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/775312

"Wenn eine infizierte Zecke an einem Wiederkäuer saugt, dann verliert sie ihre Infektion. Das bedeutet, dass die Zecke dann, nachdem sie sich vollgesogen hat und sich zum nächsten Entwicklungsstadium gehäutet hat, für den Menschen nicht mehr gefährlich ist, den Menschen nicht mehr infizieren kann."

Es kann doch nicht so schwer sein, die Unterschiede zwischen Mensch und Kuh zu ergründen!
Um hier mal Prof.Dr. Hofmann etwas abgewandelt zu zitieren: Das erkennt man doch mit bloßem Auge.

Scherz beiseite, müßte das nicht durch differenzierte Blutanalysen möglich sein?


RE: Stand und Perspektiven der Diagnostik und Impfstoffentwicklung - urmel57 - 30.12.2012

Hallo Pelle,

das mit den Kühen habe ich auch gedacht, da gibt es wohl aber auch andere Untersuchungen dazu. Confused Anscheinend gibt es wohl auch unterschiedliche Kühe....

http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=556&pid=5053#pid5053

Ich fürchte, ein großes Problem dürfte sein, dass schon mal viel Geld für die Entwicklung eines solchen Impfstoffes in den Sand gesetzt wurde, wie in landeis Link oben beschrieben. Icon_grab-schaufler

Liebe Grüße Urmel


RE: Stand und Perspektiven der Diagnostik und Impfstoffentwicklung - Ingeborg - 30.12.2012

Hallo,

zu meiner Frage nach weiterer Borreliose- Forschung in Heidelberg fand ich diesen Pressebericht:

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/borreliose-das-umkaempfte-leiden-1.449581

Wir müssen aufpassen, dass in Europa nicht das Gleiche passiert", sagt Markus Simon vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie. Als Grundlagenforscher steht er zwischen den Fronten der niedergelassenen Ärzte, die Berghoffs Ansicht von der Borreliose teilen, und den skeptischen Spezialisten an Universitäten und Lehrkrankenhäusern.

Es fehlt vor allem an einem: an ergebnisoffenem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. "Die Borreliose-Forschung in Deutschland ist am Boden", sagt der Immunologe Reinhard Wallich von der Universität Heidelberg. Es gebe so gut wie keine Unterstützung dafür. "Weil die Krankheit keine Todesfälle verursacht, hat sie keine Brisanz, und die chronisch Kranken haben eben Pech gehabt."


Die Forschung ist also eingestellt, eine Deutschlandweite Meldepflicht ist nicht in Sicht.
Darum scheint der einzige Ausweg die Patienten und die Selbsthilfe anzugreifen. Eine adäqate Therapie zu verweigern und damit die Kranken ihrem Schicksal zu überlassen.

Wenn Max Plancks Aussage sich bewahrheitet wird sich unsere Lage in den nächsten Jahren leider nicht ändern.

Irrlehren der Wissenschaft brauchen 50 Jahre, bis sie durch neue Erkenntnisse abgelöst werden, weil nicht nur die alten Professoren, sondern auch deren Schüler aussterben müssen.


Trotzdem sollten wir die Hoffnung auf Heilung oder Symptomfreiheit nicht aufgeben.

Wünsche euch allen einen schönen Sonntag
Ingeborg


RE: Stand und Perspektiven der Diagnostik und Impfstoffentwicklung - urmel57 - 30.12.2012

Hallo Ingeborg,

ich sehe jetz allerdings nicht, wo hier die Selbsthilfe angegriffen wird? Es wird aber Zeit, dass in einem vernünftigen Ton miteinander gesprochen wird, dass eine Zusammenarbeit aller Beteiligten angestrebt wird, statt dass weiter und mit immer härteren Tönen polarisiert wird.

Bei Kriegen mag es zwar vielleicht zu einem Raumgewinn auf der einen oder anderen Seite kommen, aber ich habe noch keinen Krieg gesehen, der eine Lösung der Probleme beinhaltet hätte. Eine Meldepflicht würde dieses Problem jetzt auch nicht lösen.

Die Wahrheit bezüglich Behandlung und Pathophysiologie hat noch keiner für sich gepachtet, da heißt es anzusetzen und zwar miteinander statt gegeneinander.

Liebe Grüße Urmel


RE: Stand und Perspektiven der Diagnostik und Impfstoffentwicklung - AnjaM - 30.12.2012

Öhm, der Bericht ist von April 2012 und da steht, dass Ute Fischer der Patientenorganisation BFBD vorsteht. Da war sie bereits keine Vorsitzende mehr. Nur mal so nebenbei anbemerkt.

Und Zitat aus der zweiten Seite des Berichtes: "Die vielen Masken der Krankheit haben aber auch zur Folge, dass Patienten mit den unterschiedlichsten Symptomen fälschlicherweise glauben, Auslöser ihres Leids sei ein Zeckenbiss. Bestärkt werden sie von den immer stärker werdenden Patientenverbänden."

Das könnte man als Angriff auf Patientenverbände lesen, muss man aber nicht.


RE: Stand und Perspektiven der Diagnostik und Impfstoffentwicklung - landei - 30.12.2012

"Angesichts der jüngsten Korruptionsaffäre bei der Erstellung der amerikanischen IDSA-Leitlinien zur Lyme-Borreliose und anderen durch Zecken übertragbaren Infektionen stellt sich auch die Frage, ob dieser Vorgang etwas mit dem Impfstoff-Skandal zu tun haben könnte. A.C. Steere war nicht nur maßgeblich an der Entwicklung der IDSA-Leitlinien beteiligt, er gibt in diesem Zusammenhang bei den „Conflict of interests“ an, dass er Beratungshonorare von Baxter erhalten hat. Auch für GlaxoSmithKline war er vorher bei der Zulassung des OspA Impfstoffes Lymerix maßgeblich beteiligt..."

http://www.newsmax.de/lyme-borreliose-der-impfstoffskandal-news52259.html

Baxter:
"Ein Impfstoff gegen die von Zecken übertragene Lyme-Borreliose befindet sich gegenwärtig in Entwicklung."
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20121206_OTS0011/betriebsbesuch-von-wirtschaftslandesraetin-dr-bohuslav-in-orthdonau-bild


RE: Stand und Perspektiven der Diagnostik und Impfstoffentwicklung - landei - 30.12.2012

Auch Intercell, das bereits EU-Gelder für die Impfstoffentwicklung erhielt (Projekt BOVAC) und nun mit Vivalis zu Valneva fusioniert, scheint noch an einem Impfstoff dran zu sein.

"Präklinischer Proof of Concept für Impfstoffkandidaten gegen Zeckenborreliose
Intercells präklinischer Lead-Impfstoffkandidat gegen Zeckenborreliose durchläuft die präklinischen Proof of Concept-Studien gemäß Plan. Der firmeneigene Impfstoffkandidat basiert auf einer neuartigen Technologie, hat alle präklinischen Forschungsschritte passiert und schreitet nun in Richtung präklinischer Entwicklung voran, um ihn für klinische Studien vorzubereiten. Diese präklinischen Studien umfassen toxikologische Tests, die GMP-Produktion von Proteinen und die Assay-Entwicklung"
http://www.intercell.com/uploads/media/Q3_2012_01.pdf