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Meine "Leidensgeschichte" mit Bitte um Bewertung meiner Laborwerte - Tschimos85 - 12.08.2019

Hallo und herzlichen Willkommen von meiner Seite,

ich möchte Euch meine „Leidensgeschichte“ mit den wichtigsten Aspekten gerne darstellen, mit zusätzlicher Bitte um Bewertung meiner Laborergebnisse (siehe Anhang)

Ich bin mittlerweile 34 Jahre alt. Vor etwa 20 Jahren fiel bei mir eine dünne, durchsichtige, leicht gerötete Haut mit deutlicher Venen- und Gefäßzeichnung auf. Vor allem am rechten Fuß und Unterschenkel, aber auch am Oberschenkel und später am linken Bein und an den Unterarmen wurde dies ebenfalls nach und nach sichtbarer.
Damals wurde eine „borrelienassoziierte Morphea profunda DD Skleroderma circumscripta“ diagnostiziert. Einen Zeckenbiss hatte ich ungefähr ein halbes Jahr zuvor mal, wobei da keine Wanderröte o.ä. sichtbar war.

Ich wurde damals mit „Horvi-Enzym-Therapie“, sowie tradit. Chinesischer Medizien (Akupunktur, chinesische Kräuter) behandelt. Die Veränderungen an der Haut kamen danach (ca. 3 Jahre in Behandlung) gefühlt zum Stoppen, so dass es mich „nur“ optische störte (Pubertät, war nicht einfach ;) ).

Seit Juli letzten Jahres, also knapp 20 Jahre später, kamen nun zu den optischen Veränderungen plötzlich Missempfindungen in Form von „Kribbeln“ im Fuß, phasenweise 2 Wochen am Stück, dann mal ein paar Tage Pause, dann wieder mehrere Tage am Stück, hinzu. Dieses Kribbeln ist kaum zu beschreiben, macht einen aber wahnsinnig.

Ich hatte nun das Glück, über „Vitamin B“ zu umfangreichen Untersuchungen ins KH zu kommen. Dort wurde dann der Verdacht der Lyme-Borreliose bestätigt (siehe Blutergebnisse) und eine 3-wöchige intravenöse Antibiose mit Ceftriaxon 2g empfohlen.

Ich haben die Antibiose dann im Herbst 2018 durchgeführt und die Symptome wurden während der Behandlung nach ca. 4 Tagen deutlich stärker (Herx?!), ließen dann aber etwas nach. Auch nach Beendigung der Therapie ging es mir besser, das heißt in den letzten Monaten traten die Symptome zwar immer mal wieder auf, aber nicht mehr in der Häufigkeit wie vor der Antibiose, und wenn, dann meist auch in kürzeren Phasen. Also die Phasen, wo ich mal komplett beschwerdefrei war, sind länger (mal 4 Wochen) und das Kribbeln selbst ist meist nur noch kürzer und weniger intensiv.

Dennoch hatte ich jetzt mal wieder eine etwas länger Phase (ca. 10 Tage am Stück das „Kribbeln), was für mich psychisch wieder ziemlich belastend war, da es eben eigentlich nur „bergauf“ ging.

Ich habe mal meine Laborergebnisse beigelegt, auffällig ist, dass bei einer Nachkontrolle im Mai diesen Jahres der Borrelien Blot IgM erstmals negativ war (in den Untersuchungen vor und kurz nach Beendigung der AB war dieser noch positiv), was ich jetzt mal als gutes Zeichen werte?!?!
Dennoch: warum sind die Probleme immer noch vorhanden? Meine Haut hat sich im übrigen nicht verändert, die Gefäßzeichnungen, speziell am rechten Fuß, sind wirklich extrem...

Im Anhang, wie erwähnt, mal meine Blutergebnisse. Seite 1-3 sind die Ergebnisse der letzten Untersuchungen, Seite 4 ist von den Untersuchungen VOR der Antibiose, da aber nur die Seite mit den Ergebnissen der Borrelien-Werte. Man sieht ja oben auch das jeweilige Datum der Blutuntersuchung. Beendet hatte ich die Antibiose glaube ich am 21.11.2018.

Lieben Gruß und besten Dank,

Tschimos85


RE: Meine "Leidensgeschichte" mit Bitte um Bewertung meiner Laborwerte - Filenada - 12.08.2019

Willkommen bei uns, Tschimos! Icon_winken3

Aus Zeitgründen nur ganz kurz ein Gedankensplitter von mir, der mir aufgrund des von Dir erwähnten Kribbelns sofort durch den Kopf ging:
Wurde mal Dein Vitamin B12 unter die Lupe genommen?
Also nicht nur der B12-Wert selbst (der ist eh seeeehr träge), sondern Holotranscobalamin (Holo-TC) und Methylmalonsäure.
Wenn nicht, dann laß das mal machen.


RE: Meine "Leidensgeschichte" mit Bitte um Bewertung meiner Laborwerte - Tschimos85 - 12.08.2019

Nicht, dass ich wüsste. Vitamin B12 war aber bei früheren Untersuchungen nie auffällig. Könnte damit das Kribbeln zusammenhängen? Ich denke nur mal, dass es kein Zufall ist, dass das Kribbeln am rechten Fuß, also dem Teil des Körpers, der optisch am meisten betroffen ist, auftritt.


RE: Meine "Leidensgeschichte" mit Bitte um Bewertung meiner Laborwerte - Filenada - 13.08.2019

(12.08.2019, 19:40)Tschimos85 schrieb:  Vitamin B12 war aber bei früheren Untersuchungen nie auffällig.

Das ist das Problem, was ich gestern schon angeschnitten hatte: Der B12-Wert selbst ist extrem träge. Der dümpelt immer noch glücklich im Referenzbereich rum, während man schon die ersten Mangelsymptome hat. Deshalb sind die anderen beiden Werte wichtig; die reagieren nämlich sofort.

Zitat:Könnte damit das Kribbeln zusammenhängen?

Ja, könnte. Dadurch bin ich ja drauf gekommen, Dich nach B12 zu fragen.

Zitat:Ich denke nur mal, dass es kein Zufall ist, dass das Kribbeln am rechten Fuß, also dem Teil des Körpers, der optisch am meisten betroffen ist, auftritt.

Das mit dem B12 ist auch nur eine Idee für eine sinnvolle Differentialdiagnostik. Nicht alles ist Borreliose, man kann auch Flöhe UND Läuse haben. (Ich spreche da leider aus Erfahrung.)
Deshalb ist es wichtig, Symptom für Symptom alle in Frage kommenden Ursachen zu überprüfen und ggf. auszuschließen.


RE: Meine "Leidensgeschichte" mit Bitte um Bewertung meiner Laborwerte - Ehemaliges Mitglied 1 - 13.08.2019

Filenda meinst du den urintest. Das dachte ich mir anfangs auch dass es bei mir schuld war. aber ist bei mir im normalbereich. Aber es war gut das auszuschließen.


RE: Meine "Leidensgeschichte" mit Bitte um Bewertung meiner Laborwerte - Filenada - 13.08.2019

(13.08.2019, 08:12)derhorror2 schrieb:  Filenda meinst du den urintest.

Die o. g. sind Blutwerte.


RE: Meine "Leidensgeschichte" mit Bitte um Bewertung meiner Laborwerte - Ehemaliges Mitglied 1 - 13.08.2019

b12 sollte man ja am besten im Urin bestimmen lassen wurde mir damals gesagt.
https://www.vitaminb12.de/mangel/urintest/


RE: Meine "Leidensgeschichte" mit Bitte um Bewertung meiner Laborwerte - borrärger - 13.08.2019

Einige Werte im Blutbild scheinen nicht ganz optimal, aber warscheinlich auch nicht so verrutscht dass der Arzt viel dazu gesagt hat, der Nierenwert, sowie Thrombozyten und Lymphozyten sind etwas erniedrigt. Wenn Du Lust hast, kannst Du den Arzt nochmal drauf ansprechen. Die Referenzwerte stehen leider nicht daneben. Besser ist es immer man lässt sich von der Praxis die Originallaborwerte vom Labor selbst ausdrucken und nicht nur das aus der Praxis wie hier.

IGM sollten eigentlich sowieso nur zu Anfang der Erkrankung positiv sein und mit der Zeit zurückgehen und zu positiven IGG werden. Das ist schulmedizinisch gesehen der klassische Verlauf, da positive IGM eigentlich nur nach Neuansteckung da sein sollten. Manch Spezies sagen dass bei positiven IGM oder wiederaufflammeneden IGM die Infektion aktiv ist, oder wieder aktiv ist. Aber auch hierüber scheiden sich die Geister. Manche bilden gar keine IGG und es bleibt ewig nur bei IGM, warum ist nicht geklärt. Die Werte sind sowieso nicht immer die Zuverlässigsten und man sollte mehr auf sein Befinden hören als auf Werte.

Bei Dir passen die Werte zu den Diagnosen und zum Befinden. Eine manifstierte Borreliose ist oft nicht mit ein paar Wochen Antibiotika wider in den Griff zu kriegen das sagen zumindest unsere Spezies. Es gibt unterschiedliche Meinungen in der Ärzteschaft, hier Infos über die zwei Lager.
https://www.borreliose-nachrichten.de/Schweiz_med_RID-Foundation.pdf

Wichtig ist auf jeden Fall eine fleißige Differenzialdiagnostik. Und unser Immunsystem sollte auch mitarbeiteten. Man muss abwägen wie schlecht geht es , will ich Antibiotisch behandeln oder nicht. Wenn man lange krank ist, braucht man oft längere Ab Therapien, die auch wieder das Immunsystem schwächen,viele können sich allerdings damit in einen viel besseren Zustand bringen.
Ich z.B. hatte keine Wahl mir ging es so schlecht dass ich behandeln musste, Du musst selbst entscheiden was Du willst. Inwieweit das Immunsystem mit der Kh fertig wird oder nicht kann niemand wissen, hält es die Kh noch in Schach oder wird es immer schlimmer. Vorausgesetzt es sind überhaupt die Borrelien die Dich so stressen, aber vieles spricht dafür.
Hier auch noch unsere Erstinformation mit Symptomliste
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=177

Bei den Werten und den passenden Symptomen würde ich evtl. überlegen mir einen Spezie zu suchen und vorher nachdenken ob Du schulmedizinisch oder alternativ behandeln möchtest, oder in Kombi. Spezies sind leider meist selbst zu bezahlen und viele ziehen einem viel Geld aus der Tasche, da ist vorsicht geboten. Wir dürfen uns hier nicht offen über Spezies austauschen, nur über PN, Private Nachricht.

Behandlungen sind kostenintensiv und stressig, wenn man das Gefühl hat dass es einem immer schlechter geht, sollte man sich das schon überlegen.

^^hier^^ kannst Du nach einem persönlichen Spezietip für Dein Postleitzahlengebiet fragen. Die Wartezeiten sind oft lang und leider muss man meist privat bezahlen. Wenn Du es dann nicht brauchst, kannst Du wieder absagen.

Oder vielleicht möchtest Du schauen ob eine ^^Selbsthilfegruppe^^ in Deiner Nähe ist. Je nachdem wie gut sie ist bekommt man dort wichtige Infos.


RE: Meine "Leidensgeschichte" mit Bitte um Bewertung meiner Laborwerte - Filenada - 13.08.2019

(13.08.2019, 09:28)borrärger schrieb:  der Nierenwert [...] etwas erniedrigt.

Oh ja, nicht nur etwas. Den hatte ich gestern abend völlig übersehen, war nur auf'm Sprung hier.
@ Tschimos: Trinkst Du so wenig? Oder (was auch eine Möglichkeit ist, da die GFR bei Dir mit einem Dummywert berechnet wurde) bist Du vielleicht um die 2 m groß und hast auch "Masse", also eine um etliches größere Hautoberfläche zum Verdunsten als jemand mit 1,73 m (<-- Dummywert)?

Zitat:Die Referenzwerte stehen leider nicht daneben. Besser ist es immer man lässt sich von der Praxis die Originallaborwerte vom Labor selbst ausdrucken und nicht nur das aus der Praxis wie hier.

Ist ein Krankenhauslaborausdruck, den gibt's nur so.
Die Referenzwerte stehen ganz links.


RE: Meine "Leidensgeschichte" mit Bitte um Bewertung meiner Laborwerte - borrärger - 13.08.2019

(13.08.2019, 08:16)Filenada schrieb:  
(13.08.2019, 08:12)derhorror2 schrieb:  Filenda meinst du den urintest.

Die o. g. sind Blutwerte.

Zitat:Die Routineüberwachung von Methylmalonsäure im Urin ist eine Option für Menschen, die nicht genug B12 über die Nahrung aufnehmen, denn ein Anstieg des Methylmalonsäure-Spiegels kann ein frühes Anzeichen für einen B12-Mangel sein
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vitamin-B12-Mangel
Den Methylmalonsäure-Spiegel kann man im Blut und im Urin testen. Bei mir wurde auch im Urin getestet. Oft besteht ein b12 Test aus Kombi zwischen Blut und Urin.