Borreliose und Psyche -
Zuversichtliche - 22.09.2019
Hallo
ich bin gerade auf der Suche nach Quellen, in denen Veränderungen in der Psyche mit Borreliose in Verbindung gebracht werden.
Ich benötige dies für Versicherungsfragen und habe leider nichts gefunden (vielleicht falsch gesucht)?
Ich habe zwar hinweise gelesen, dass teilweise psychische Probleme bis hin zu Wesensveränderungen bei Stadium 2 bekannt sind, aber leider keine Quellen.
Wäre über Hilfe dankbar!
LG
Zuvi.
RE: Borreliose und Psyche -
urmel57 - 22.09.2019
Hallo Zuvi,
meiner Einschätzung nach ist das ein schweres Unterfangen, hier einen Nachweis zu bringen. Bei den offiziellen Einschätzungen, nach denen sich Gutachter richten werden, beziehen sich auf die
Leitlinie Neuroborreliose, die lediglich die Widersprüche der Studien erkennt. Du könntest dort mal unter 4.3.4 (pdf S. 34) schauen, ob sich dabei was Brauchbares finden lässt.
Dann kommt erschwerend dazu, dass psychische Veränderungen bei fast jeder Krankheit einhergehen können, alleine schon durch die Belastung einer Krankheit an sich.
Depression in Folge von Entzündungen wird durchaus beschrieben
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-01022018/entzuendungen-als-moeglicher-ausloeser/ ist aber auch nicht exklusiv bei Borreliose.
Versuchen kannst du es sicherlich.
Liebe Grüße Urmel
RE: Borreliose und Psyche - Ehemaliges Mitglied 1 - 22.09.2019
Habe gerade nur diesen Link in Erinnerung (bin in Urlaub).
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30149626
Aber wie Urmel schon sagt, ist es wohl schwer zu beweisen, dass bei einem selber so etwas zutrifft wegen Borreliose-Infektion.
RE: Borreliose und Psyche -
Towanda - 22.09.2019
Meinst du reaktiv oder durch die Borreliose selbst ausgelöst?
https://www.jameda.de/gesundheit/infektionen-viren/chronische-borreliose-und-schlafstoerungen/
RE: Borreliose und Psyche -
Towanda - 23.09.2019
Hilft vielleicht weiter.
https://www.lymedisease.org/marke-psych-lyme/
RE: Borreliose und Psyche - Ehemaliges Mitglied - 24.09.2019
Und hier
https://onlyme-aktion.org/wp-content/uploads/2012/06/Bransfield-Lyme-Borreliose-Ko-morbide-Zeckenerkrankungen-und-neuropsychiatrische-St%C3%B6rungen.pdf
https://www.aerztekammer-bw.de/10aerzte/20fortbildung/20praxis/65medSach/1803.pdf
https://www.uniklinik-freiburg.de/neurologie/behandlung/neuroimmunologie/infektionen.html
https://onlyme-aktion.org/wp-content/uploads/2012/06/Wissenschaftliche-Literatur-zum-Thema-R%C3%BCckf%C3%A4lle-Therapieversager.pdf
RE: Borreliose und Psyche - Ehemaliges Mitglied 2 - 08.10.2019
(22.09.2019, 21:29)Niko schrieb: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30149626
Aber wie Urmel schon sagt, ist es wohl schwer zu beweisen, dass bei einem selber so etwas zutrifft wegen Borreliose-Infektion.
Obiger Link betrifft Dr. Robert C. Bransfield, ein Psychiater aus den USA.
Und auch der erste Link von fischera betrifft Dr. R. Bransfield. Dieser Artikel ist sehr informativ!
Von Dr. Bransfield gibt es ausserdem online einen Bericht vom 16. Juni 2017: Suicide and Lyme and associated diseases
Als PDF unter folgendem Link abrufbar:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5481283/
In der Medizin geht es nicht um Beweise, sonder um den Grad der Wahrscheinlichkeit!!!
Nun, wenn jemand von Zecken gestochen wurde, dann ein entsprechendes Beschwerdebild entwickelt (vgl. dazu u.a. Dr. Hopf-Seidel) und schliesslich psychische Probleme bis hin zu Selbstmordgedanken hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass man Borreliose hat. Bluttests (u.a. ein LTT) können dies noch zusätzlich stützen. Eine grosse Wahrscheinlichkeit reicht um einen medizinischen "Beweis" zu haben.
RE: Borreliose und Psyche -
Boembel - 08.10.2019
Hallo Zuversichtliche,
im Buch von Dr. Petra Hopf-Seidel " Krank nach Zeckenstich", 10. Auflage 2016, gibt es ein Kapitel "Psychische Veränderungen bei der Neuroborreliose", Seite 198., Zitat "[..Eine Erklärung für diese psychische Veränderungen ergibt sich aus der Tatsache, dass die Borrelien eine Entzündung im Wirtsorganismus auslösen und dass die dabei gebildeten Entzündungsmediatoren (Zytokine) für ihre Aktivitätdas Tryptophan (5-Hydroxytryptophan= 5-HTP) verbrauchen, dieses aber die notwendige Vorstufe für die Bildung von Serotonin ist...].
LG, Boembel