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Schimmelpilzexposition in Innenräumen - Druckversion

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Schimmelpilzexposition in Innenräumen - Valtuille - 09.11.2019

Schimmelpilze in Innenräumen sind sehr häufig anzutreffen. Die Rolle, die die Exposition zu Schimmel bei chronisch Kranken hat, wird sehr kontrovers diskutiert.
In den USA bei vielen Spezis wohl ziemlich stark im Fokus, in Deutschland eher weniger.

In Deutschland gibt es eine S2k Leitlinie zur Diagnostik:
https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/161-001.html

Ein inzwischen nicht mehr aktiver Umweltmediziner hat hier einen interessanten Artikel zu Schimmelpilzen und deren Diagnostik verfasst. Die Empfehlungen decken sich nicht mit denen der AWMF-Leitlinie:
http://www.schattenblick.de/infopool/medizin/fachmed/mz1um212.html

Schimmel ist nicht immer sichtbar... Verdeckte Schimmelquellen sind u. a. Schlafmaterialien, Schrankhinterseiten, Estrichdämmungen (v. a. nach Wasserschäden) und nicht beseitigter Staub nach sanierten Schimmelschäden (auch tote Sporen verursachen allergische Rektionen).

Aus meiner Erfahrung sollte vor allem bei Atemwegsbeschwerden oder rezidivierenen Infektionen im HNO-Bereich an Schimmelpilzbelastung in Kombination mit einer Allergie gedacht werden. Das Thema sollte dann, so unangenehm und aufwendig es auch sein mag, weiterverfolgt werden. Eine Exposition zu einem Allergen kann theoretisch auch ein Trigger für Auto-Immunprozesse sein oder generell die Infektanfälligkeit erhöhen und natürlich auch selbst einige Beschwerden verursachen.

Zusätzlich sollte daran gedacht werden, wenn es einem außerhalb der eigenen vier Wände besser geht, bspw. im Urlaub.

Ich hab mit der Diagnostik aus dem zweiten Artikel Erfahrungen und fand das so auch ganz hilfreich. Häufig wird Schimmel von Handwerkern oder anderen bagatellisiert und gemeint, in der freien Luft ist alles voller Sporen. Stimmt zwar, jedoch reagiert man viel häufiger auf die Schimmelpilzarten in der Innenluft (ist bei mir z. B. so... in der freien Luft keine Probleme spürbar, auch im Allergietest wurde das so bestätigt, in Innenräumen merke ich es sehr schnell im Hals).
Therapeutisch hilft da vor allem Expositionsmeidung. Von Nahrungsergänzungsmitteln und allerlei Mitteln zur Entgiftung halte ich dabei nicht sonderlich viel.

Zur Vollständigkeit noch ein Leitfaden des Umweltbundesamts zur Sanierung von Schimmelschäden:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/schimmel/aktueller-uba-schimmelleitfaden


RE: Schimmelpilzexposition in Innenräumen - Pandabär - 09.11.2019

Kann ich nur bestätigen. Ich hatte vor einigen Jahren zur gleichen Zeit mit Borreliose und einem massiven Schimmelpilzproblem am Arbeitsplatz zu tun. Habe damals den Umweltmediziner aufgesucht und er hat eine Schimmelpilzallergie gegen mehrere Schimmelpilze, die im betroffenen Bürogebäude erhöht getestet worden waren, aufgedeckt.

Damals hatte ich starke Luftnot, die kurze Zeit nach Expositionsstop (Arbeitsunfähigkeit) wieder verschwand.

Es dauerte eine ganze Weile bis ich die Symptome von Borreliose und Schimmelpilzbelastung einigermaßen unterscheiden konnte.