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Doxy oral als Starttherapie - Alternativen? - Druckversion

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Doxy oral als Starttherapie - Alternativen? - gummibärchen - 03.09.2012

Hallo,

mein Spezi würde mir eigentlich gerne AB -Infusionen geben, bei einem Anfahrtsweg von 80 km nur in eine Richtung und Vollzeitberufstätigkeit ist das nicht bei ihm zu bewältigen und leider habe ich in meiner Umgebung noch keinen Arzt gefunden, der bereit wäre nach seinen Weisungen zu arbeiten.

So haben wir uns, damit es überhaupt losgeht, derzeit für eine orale Therapie mit Doxy 3x tägl. à 200mg entschieden. Der Erfolg spricht bisher durchaus für sich, hat aber ein paar "kleine" Haken, einer davon ist - und der stört mich am meisten - dass zwar mein Darm bisher gut mitspielt (Therapiebeginn 22.08.), aber mein Magen rebelliert, sprich mir gerne - nicht immer - übel wird bis hin zum Übergeben.
( Ergänzend will ich gleich dazu sagen, dass die Untersuchungsergebnisse auf Co-Infektionen noch ausstehen und er daher mit einer Kombitherapie noch nicht starten will ).

Er hat mir 2 Alternativen vorgeschlagen:
1. einen Port
2. Spritzen in den seitlichen Oberschenkel

Wer von euch hat mit einem dieser Alternativvorschläge schon Erfahrung gemacht? Huh

LG Gummibärchen


RE: Doxy oral als Starttherapie - Alternativen? - bineroda - 03.09.2012

Hallo Gummibärchen,

deine vorgeschlagenen Alternativen habe ich nicht probiert aber ich habe einen Tipp zur Magenverträglichkeit mit Doxy:

auf jeden Fall immer nach dem Essen einnehmen, mit ausreichend Flüssigkeit und mir hat es sehr geholfen dem Essen ca. 1 EL Olivenöl beizumischen, sogar im vegetarischen Morgenmüsli...
Ich denke mal, das macht dann ein Schutzschicht im Magen und gewirkt hat das Doxy trotzdem. Ich hatte allerdings 2xtägl 200mg, also etwas weniger als du.

Viel Erfolg bei deiner Therapie wünscht bineroda


RE: Doxy oral als Starttherapie - Alternativen? - leonie tomate - 03.09.2012

Hallo Gummibärchen,

das mit der Übelkeit nach Doxy-Einnahme kenne ich gut.
Ich hab fast jedesmal 1-2 Stunden kämpfen müssen, um nicht (mit Verlaub) alles auszukotzen. :s

Fettreiche Ernährung hilft ganz gut dagegen, dass die Magenschleimhaut angegriffen wird. Da stimme ich Bineroda voll zu.
Da gibt es aber auch die Möglichkeit, einen Magenschoner auf Omezaprol-Basis einzunehmen.

Gegen die Übelkeit hilft das aber nur, wenn die aufgrund einer Überproduktion von Magensäure entsteht.

Das war bei mir nicht der Fall. Frag deinen Arzt, ob du MCP nehmen darfst. Was du auch probieren kannst, sind Produkte wie Iberogast oder ähnliches.

Zu den angeführten Alternativen, kann ich aus persönlichen Erfahrungen, nichts sagen.
Meine Antibiosen waren bisher alle oral.

Ich weiß aber, dass dies kontrovers diskutiert wird.
Es gibt Leute die beides hatten und keinen signifikanten Unterschied feststellen konnten. Andere berichten von deutlich besseren Ergebnissen einer intravenösen Therapie.
Ist wahrscheinlich wie immer: Individuell höchst unterschiedlich.

Zudem ist es oft ein echtes Problem, einen Arzt in erreichbarer Entfernung zu finden, der das Ganze durchführt.

Noch was: Ich hoffe, dass du etwas für deinen Darm tust (Probiotika etc.).

Liebe Grüße
Leonie


RE: Doxy oral als Starttherapie - Alternativen? - Filenada - 03.09.2012

Tach Gummibärchen! Icon_eazy_wink

Da schließe ich mich auf jeden Fall den anderen an: Doxy nicht auf nüchternen Magen!
Ich selbst hab während aller oralen Therapien jeden Morgen einen Magenschoner geschluckt (Omeprazol, gibt's auf Kassenrezept). Wichtig ist dabei, einen Abstand zum ersten AB von mindestens zwei Stunden zu lassen, damit der Magenschoner erstmal in Ruhe seine "Wirksamkeit ausleben" kann.

Viele nehmen Heilerde für den Magen, welche ihnen sehr gut hilft.

Zu Deinen beiden Alternativen kann ich Dir leider nichts sagen. :-/



Und denk bitte bei Doxy an die "üblichen" Dinge:
Mind. 2 Std. Abstand halten zu allen zweiwertigen Elementen:
- zu Calcium (enthalten u. a. in allen Milchprodukten, Grünkohl, Brokkoli, Spinat, Kohlrabi, Lauch, Bohnen, Mineral- und Tafelwasser)
- zu Eisen (enthalten u. a. in Fleisch, Hülsenfrüchten, Mineral- und Tafelwasser)
- zu Magnesium (enthalten u. a. in Volkornprodukten, div. Nüssen, grünem Gemüse, Schokolade, Sojabohnen, Mineral- und Tafelwasser)
Ansonsten kann man sich dieses AB nämlich sparen, da es nicht wirken kann,
weil seine Rezeptoren mit o. g. Elementen "besetzt" sind.

Durch der Einnahme von Tetracyclinen, zu denen auch Doxy zählt, kann es zu phototoxischen Reaktionen kommen. Daher unbedingt auf ausreichenden Sonnenschutz (hoher LSF, lange Kleidung) achten und auch die Augen vor der Sonne schützen. Sonnenempfindliche Patienten sollten dies auch bei bedecktem Himmel und hinter Fenstern/Autoscheiben tun.



Wann bekommst Du endlich die Befunde zu den Co-Infektionen?


RE: Doxy oral als Starttherapie - Alternativen? - Hibiskus - 03.09.2012

Hallo Gummibärchen,
ich habe Doxy-Infus und danach jahrelang Doxy-oral bekommen. Einen Unterschied habe ich nicht bemerkt. Mich hat jede Therapie weiter gebracht.
Allerdings auch mit Magenschoner und dem ganzen Drumherum.

Für die ersten Infus wurde mir ein Port gesetzt. Sonst wäre nichts gegangen. Erstaunlich ist, daß ich diesen Port gar nicht mehr brauche. Doxy hat wie Rohr-frei bei mir gewirkt.

Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg, so wie es bei mir immer wieder klappt.

LG - Hibiskus


RE: Doxy oral als Starttherapie - Alternativen? - gummibärchen - 03.09.2012

Hallo ihr Lieben Heart,

vielen Dank für die Tipps, ich habe heute mal die Ölvariante ausprobiert und siehe da, keine Übelkeit. Ich hoffe, dass das nicht nur Zufall war.

@ Leonie:
Ja, ich tu was für meinen Darm, da hab ich leider schon früher schlechte Erfahrungen gemacht, daher bin ich diesesmal schlauer. Blush

@ Filenda:
Hab schon gemerkt, dass Doxy und Ernährung schwierig ist, wenn man 3x am Tag einnehmen soll, schränkt die Speisenfolge enorm ein. Und bei diesem herrlichen Wetter langärmlig ist schon fies. Hab mir einen riesigen dichten Sonnenhut gekauft.Icon_ahhahaha
Die Befunde zu den Co-Infektionen bekomme ich am 13., also nächste Woche. Bin mal gespannt.

LG Gummibärchen Icon_biggrin


RE: Doxy oral als Starttherapie - Alternativen? - Amrei - 04.09.2012

Hallo gummmibärchen,

kann mich den anderen nur anschließen, besonders die Tipps von Filenada sind sehr umfassend und
sollten beachtet werden!
Trotzdem sind Ölgaben auf Dauer nicht immer so ganz ideal, probiotischer Joghurt oder milder Kartoffelbrei sind günstiger, da Doxy über die Leber abgebaut wird und zuviel Öl da nicht so förderlich ist.
Außerdem unbedingt saure Säfte meiden, lieber stilles Wasser und milde Kräutertees trinken.

Wie schon gesagt: Sonne meiden, da sonst häßliche braune Flecke entstehen können.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Liebe Grüße

Amrei


RE: Doxy oral als Starttherapie - Alternativen? - Filenada - 04.09.2012

Zitat: lieber stilles Wasser

Aber damit bitte nicht die Doxys runterschlucken! Ist angereichert mit Mineralien, die - wenn zweiwertig (wie z. B. Magnesium, Calcium, Eisen) - kontraproduktiv sind.

Ich weiß, es ist eine nervige Überlegerei, wann man was essen und trinken "darf". Aber man will dieses Zeug im Endeffekt ja nun auch nicht komplett umsonst geschluckt haben.
Als ich noch drei ABs morgens und abends (jeweils zeitversetzt, um den Magen zu schonen) + Mariendistel + Vit. B + Magenschoner + meine Pille + Yomogi genommen hab, war's richtig entsetzlich. Da war ich paarmal schon drauf und dran, alles hinzuschmeißen, weil ich Angst hatte, ich verhungere irgendwann. Icon_essen

Seit dieser Zeit heißt mein Handy, welches ich immer als Pillenwecker nehme, übrigens "Tamgotchi". - Ich weiß schon, warum ich mir sowas damals nicht gekauft hab. Man ist dem Wahnsinn wieder ein Stück näher... Icon_ben_hypno


RE: Doxy oral als Starttherapie - Alternativen? - leonie tomate - 04.09.2012

Hm, ich möchte zu bedenken geben, dass das mit dem Leitungswasser auch kein sicherer Tipp ist. :-/

Es ist sehr davon abhängig in welcher Region, Stadt oder Gemeinde man wohnt.
Der Gehalt an Mineralstoffen schwankt da zum Teil.

Und Leitungswasser ist keineswegs mineralstofffrei!
Da kann man sich bei dem örtlichen Wasserversorger erkundigen.

Allgemein kann man davon ausgehen, dass wenn man im Haushalt feststellt, dass die Wasserhähne, Küchengeräte etc. schnell verkalken, ist auch der Kalk/Calciumgehalt des Trinkwasser hoch.
Darüber hinaus enthält Trinkwasser durchschnittlich oft einen höheren Magnesiumgehalt, als die meisten Mineralwasser. :s

Es kann da tatsächlich cleverer sein, auf ein stilles Mineralwasser auszuweichen.
Da kann man im Laden vergleichen, welches die niedrigsten Mineralstoffanteile hat.
So mach ich das jedenfalls.

Liebe Grüße
Leonie


RE: Doxy oral als Starttherapie - Alternativen? - Amrei - 04.09.2012

Hallo Leonie,

ja, danke, du hast vollkommen Recht!

@Filenada
Selbstverständlich sollte stilles Wasser möglichst wenig Mineralstoffe haben.
Das hatte ich eigentlich vorausgesetzt.
Ganz ohne wird aber wohl kein Wasser sein, egal welches.

Mein HA empfiehlt jedenfalls immer mildes Wasser, weil hier die Wirkstoffe am besten vom Körper aufgenommen würden.
Und ganz so eng braucht man es auch bei Antibiotikaeinnahme in Bezug auf Wasser nicht zu sehen.
Mit irgendwas muß man ja schließlich die Dinger schlucken. Säfte gehen ja erst recht nicht, Milch auch nicht.
Wasser ist da immer noch am Neutralsten.

Ich habe jedenfalls meine Tabletten immer gut damit vertragen.

LG

Amrei