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Tinidazol - Monotherapie Stadium 3 - Druckversion

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Tinidazol - Monotherapie Stadium 3 - Coprosma - 26.12.2019

Hallo zusammen,

Tinidazol ist lt. Lehrbuch Dr. Berghoff eines der wenigen Antibiotika, das gegen die bekannten Hindernisse (Intrazellulär, Blut-Hirn Schranke, Zyst. Formen, Bio-Filme) wirken kann (siehe Tabelle).

Ist jemanden bekannt, warum im gleichen Lehrbuch beschrieben wird, dass eine Monotherapie in höherer Dosierung nicht möglich ist?

"Abgesehen von Tinidazol vermag kein Antibiotikum für sich allein die verschiedenen Handicaps zu überwinden. Da eine Monotherapie in höherer Dosierung mit Tinidazol jedoch nicht möglich ist, ergibt sich als Konsequenz die Notwendigkeit einer synchron kombinierten Antibiose bei der Lyme-Borreliose im Stadium III. Beispiele für eine Kombinationstherapie sind im Kap. 23 dargestellt."
Aus: https://www.praxis-berghoff.de/lehrbuch-lb/inhalt/kapitel-23-1/

XXX
Aus: https://www.praxis-berghoff.de/lehrbuch-lb/inhalt/kapitel-23-1/



Edit: Siehe hier!
Mod.



RE: Tinidazol - Monotherapie Stadium 3 - Zuversichtliche - 26.12.2019

Mich würde auch interessieren, warum Tini alleine nicht ausreichen soll.
Ich weiß zwar, dass man Tini nicht über 10 Tage am Stück einnehmen soll, aber da gäbe es ja auch die gepulste Therapie: 10 Tage Tini, 20 Tage Pause, 10 Tage, Tini ....
Warum soll dies nicht ausreichend sein?


RE: Tinidazol - Monotherapie Stadium 3 - Markus - 26.12.2019

Tinidazol wirkt nicht gegen die sich teilenden Spirochäten, sondern allenfalls gegen Persister.


RE: Tinidazol - Monotherapie Stadium 3 - Ehemaliges Mitglied 2 - 26.12.2019

Also im Stadium 3 (chronische Borreliose) empfehle ich dir:

1 Tabl. Azithromycin 500 mg abends (3 Tage / 4 Tage Pause) gleichzeitig 1 Tabl. täglich Tinidazol 500 mg und
gleichzeitig 1 Kaps. täglich morgens u. abends Serrapetase Nutramedix
plus Vitamin C hochdosiert, Vitamin D und unbedingt Probiotika wie Omni Biotic 10 u. eventl. noch Bioflorin.

Dies während 5 Wochen und falls gut erträglich und noch Beschwerden so weiter behandeln.

Vgl. dazu die Beilagen bzw.:
https://www.praxis-berghoff.de/lehrbuch-lb/inhalt/kapitel-3/


Tinidazol alleine würde ich nicht nehmen. Die Wirkung von Azi wird mittels Tinidazol verstärkt!



Edit: Siehe hier!
Mod.



RE: Tinidazol - Monotherapie Stadium 3 - Zuversichtliche - 26.12.2019

Demnach wäre meine Kombi Amoxi mit Tini ja gar nicht ausreichend hilfreich?!?


RE: Tinidazol - Monotherapie Stadium 3 - Ehemaliges Mitglied 2 - 26.12.2019

Hallo Zuversichtliche,

Wenn ich dich wäre, würde ich ebenfalls auf oben genannte Kombi (Azi + Tini + Serrapeptase) umsteigen.

Azithromycin ist in obiger Dosierung kaum problematisch auch nicht bez. QT-Zeitverlängerung. Bezüglich Tinidazol sagt Dr. Berghoff, dass es unbedingt gleichzeitig genommen werden soll und nicht nur während 10 Tagen! Dazu die Serraptase hatte damals auch die Claudia Lietha genommen und Berghoff empfiehlt dies auch.

Ich schreibe dir noch eine private PN.

Gruss Amandin


RE: Tinidazol - Monotherapie Stadium 3 - Coprosma - 27.12.2019

Unter Roxythromycin hat sie eine qt-Zeit-Verlängerung mit Herz-rhythmus-Störung bekommen und soll deshalb gar keine Makrolide mehr nehmen. Außerdem muss sie schon dauerhaft ein anderes Medikament nehmen, was die qt-Zeit verlängert.
Dann käme evtl. die unter Beispiel A beschriebene Kombi in Frage.

@Markus: ist das aber so relevant, dass Tinidazol die sich teilenden Borrelien nicht tötet, tötet es nicht dann, wenn die Borrelien aufgehört haben, sich zu teilen? Bzw. eliminiert tinidazol die sich nicht gerade teilenden Borrelien?

Was ich nicht verstehe, Berghoff gibt in der Tabelle 3.17 an, dass Tinidazol intrazellulär wirksam und liquorgängig ist und auf zystische Formen und Biofilm wirksam ist.

XXX

Etwas weiter unten kommt dann die von Dir Amandin genannte Tabelle, in der Tinidazol nur unter wirksam auf zystische Formen und Biofilm aufgeführt wird, nicht jedoch unter hohe Gewebekonzentration, intrazellülar und im ZNS wirksam.
Er schreibt über dieser Tabelle:
"Die antibiotische Behandlung der Lyme-Borreliose im Spätstadium (Stadium III) erfordert Antibiotika mit bestimmten Wirkungsmerkmalen: hohe Gewebskonzentration, Wirksamkeit im Intrazellularraum und im ZNS, Wirksamkeit auf zystische Formen und auf Biofilm (Tab. 3.22). "

In Tabelle 3.17 gibt er genau diese Kriterien für Tinidazol an, deshalb ist mir immernoch nicht klar, warum es dann nicht zur Monotherapie geeignet ist.

"Da eine Monotherapie in höherer Dosierung mit Tinidazol jedoch nicht möglich ist..." https://www.praxis-berghoff.de/lehrbuch-lb/inhalt/kapitel-23-1/

Bedeutet das, dass man Tinidazol nicht so hoch dosieren kann (wegen Nebenwirkungen/Höchstdosierung), dass eine ausreichend hohe Gewebekonzentration erreicht werden kann?



Edit: Siehe hier!
Mod.



RE: Tinidazol - Monotherapie Stadium 3 - Ehemaliges Mitglied 2 - 27.12.2019

(27.12.2019, 00:21)Coprosma schrieb:  "Da eine Monotherapie in höherer Dosierung mit Tinidazol jedoch nicht möglich ist..." https://www.praxis-berghoff.de/lehrbuch-lb/inhalt/kapitel-23-1/

Bedeutet das, dass man Tinidazol nicht so hoch dosieren kann (wegen Nebenwirkungen/Höchstdosierung), dass eine ausreichend hohe Gewebekonzentration erreicht werden kann?

Ich denke, dass unerwünschte Wirkungen der Grund für ein nicht höher Dosieren ist. Tinidazol hat mutagene Eigenschaften, was ich denke dosisabhängig ist. Vgl. dazu auch folgenden Link:

https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Tinidazol


RE: Tinidazol - Monotherapie Stadium 3 - Ehemaliges Mitglied 2 - 27.12.2019

(27.12.2019, 00:21)Coprosma schrieb:  Unter Roxythromycin hat sie eine qt-Zeit-Verlängerung mit Herz-rhythmus-Störung bekommen und soll deshalb gar keine Makrolide mehr nehmen. Außerdem muss sie schon dauerhaft ein anderes Medikament nehmen, was die qt-Zeit verlängert.
Dann käme evtl. die unter Beispiel A beschriebene Kombi in Frage.

@Zuversichtliche:

Nun, unter Herzrhythmusstörungen leidet die Mehrheit der Borreliosekranken in unterschiedlicher Stärke, weil die Borrelien alle Organe befallen und somit auch das Herz. Auch ich habe ab und zu und erst recht unter der Antibiose solche Störungen. Auch wurde bei mir schon mal eine leichte QT-Zeitverlängerung festgestellt. Mittlerweile vertrete ich die Ansicht, dass man trotzdem mit AB behandeln soll, weil ohne Behandlung ist es viel gefährlicher, da die Borrelien als wie mehr ihr Unwesen treiben. Aber selbstverständlich muss man das Vertragen der Antibiose überwachen und eventl. dann halt auch mal unterbrechen und dann später nach 3 bis 4 Wochen wieder weitermachen. Diesbezüglich auch Rücksprache mit einem Kardiologen halten, denke ich, ist notwendig. Meine Kardiologin hatte mir gesagt, dass es in Ordnung ist Azi zu verwenden. Der Spezi hatte da viel mehr Angst!
Das Beispiel A könnte für dich eventl. besser sein. Hast du das denn schon mal versucht? Was mich bei diesem Beispiel abschreckt, dass man gleich 3 verschiedene AB nimmt und dann erst noch in "hoher" Dosis. Achtung! Tinidazol gibt es nicht mehr in 250 mg Dosierung. Das erhält man nur in 500 mg (in Frankreich: Fasigyne).

Falls doch Azi dann würde ich es (500 mg) nur an 3 Tagen pro Woche nehmen (es reichert sich im Körper an!), das Fasigyne (500 mg) aber täglich und auch die Serrapeptase von Nutramedix täglich 2 - 3 Kaps. Ich habe davon nur 2 Kaps. täglich vertragen.

Fazit: Ich denke, dass jeder Borreliosekranke AB ausprobieren muss um zu kucken wie er sie verträgt.



Edit: Siehe hier!
Mod.



RE: Tinidazol - Monotherapie Stadium 3 - Zuversichtliche - 27.12.2019

Ich würde es gut finden, wenn noch mehr Meinungen zur Frage von Post #1 kommen:
"Ist jemanden bekannt, warum im gleichen Lehrbuch beschrieben wird, dass eine Monotherapie in höherer Dosierung nicht möglich ist?"