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LTT-Anstieg – Aussagekraft - Druckversion

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LTT-Anstieg – Aussagekraft - pepe - 25.07.2020

Hallo zusammen,

zunächst zu mir, ich bin schon sehr lange krank, letztes Jahr kam ich endlich dahinter, dass meine Probleme erregerbedingter Herkunft sind. Symptommäßig vor allem Bartonellen und Chlamydia Pneumoniae. Im LTT allgemein bei sehr vielen Erregern positiv. Leider alles zu spät entdeckt und chronifiziert. Da mich Themen in Richtung Krankheit triggern (habe eine komplexe PTBS), habe ich bis jetzt nur selten mal mitgelesen. Meine Krankengeschichte zu erzählen, würde hier den Rahmen sprengen, ich möchte eher auf den LTT zur Verlaufsuntersuchung eingehen.

Ich habe mich mit Hilfe hier aus dem Forum entschieden Buhner zu machen. Danke an dieser Stelle nochmal an Pandabär für den Beistand und die Ratschläge! Damit habe ich im November/Dezember sehr langsam begonnen. Davor hatte ich vor einem Jahr bereits unbehandelt einen LTT Viren und Bakterien gemacht. Da sich mein Zustand allgemein sehr verbesserte, habe ich nun einen weiteren LTT in Auftrag gegeben. Und die Werte sind katastrophal gestiegen. Bei gleichzeitiger Symptomverbesserung? Hier mal die Werte im Vergleich zu den alten Werten in Klammer:

Cytomegalievirus: 1,0 (alt 1,0)
EBV: 1,0 (alt 1,0)
HSV I: 24,1 (alt 8,4)
HSV II: 8,6 (alt 15,5)
Varizella Zoster Virus: 48,5 (alt 25,6)
Chlamydia Pneumoniae: 22,5 (alt 11,2)
Chlamydia Trachomatis: 35,3 (alt 8,4)
Yersinien: 2,1 (alt 2,4)
Toxoplasmose: 2,2 (alt 5,7)
Giardia lamblia: 1,3 (alt 2,1)
Helicobacter-pylori: 1,0 (alt 1,0)
Streptokokken: 1,0 (alt 1,6)
Staphylokokken: 48,6 (alt 22,2)
Candida: 36,5 (alt 24,1)

Positivkontrolle: 25,5 (alt 8,6)
Mitogenkontrolle: 37,6 (alt 34,2)

Diesmal habe ich auch AK-Werte:

Chlamydia Trachomatis: IGG <4.0 (Referenz <10.0), IGA <5.0 (Referenz <9.0)
Chlamydia Pneumoniae: IGG 15.5 (Referenz <10.0), IGA 11.0 (Referenz <10.0)
Bartonella henselae: IGG positiv, IGM negativ (mehr stand da nicht)



Ok… und nun?? Was auffällt: Letztes Jahr bereits niedrige Werte haben sich teils ganz, teils nahezu verflüchtigt. Letztes Jahr bereits höhere Werte sind gestiegen.

Die Ergebnisse verunsichern mich extrem. Hatte hier schonmal jemand einen Werteanstieg im LTT? Eventuell auch Leute, die Buhner gemacht haben? Werteanstieg bei Symptomverbesserung?

Wie kann man den LTT interpretieren? Was haltet ihr generell von der Sache? Beim IMD bin ich leider zu keinem Arzt durchgestellt worden und sonst konnte man mir keine Auskunft geben. Mein Arzt bekommt eventuell noch Auskunft, aber der scheint es gestern nicht mehr geschafft zu haben und nun muss ich warten. (Der unterstützt mich aber nur allgemein, kennt sich aber selbst nicht mit LTT oder Buhner aus. Ich wünschte, man wäre auf dem Gebiet nicht so alleine gelassen).

Ich würde sagen, mein Immunsystem war letztes Jahr total im Keller. Es ist noch nicht top, aber ich habe den Eindruck, dass es mir schon besser geht. Bartonellen-Symptome sind auf jeden Fall zurückgegangen (nicht weg, aber weit weniger)! Fatigue auch viel besser! Da ja eine gewisse Immunreaktion im LTT gemessen wird, weiß ich nun nicht recht, wie ich mit den Werten umgehen soll. Normalerweise streben ja alle ein Sinken der Werte an. Aber gleichzeitig weiß nich nicht mehr, für wie zuverlässig ich den LTT zur Verlaufsuntersuchung halten soll.


Könnte die Kräutereinnahme auch was getriggert haben (Herxheimer)?

Für mich selbst wäre es wohl besser gewesen nicht zu testen und einfach nur auf meine Symptome zu hören. Aber nun ist es leider passiert und ich fühle mich nicht schlauer, sondern zutiefst verunsichert, ob ich es nicht doch schlimmer gemacht habe.


Hat hier wer Ideen? Eigene Erfahrungen? Generelle Meinungen zum LTT zur Verlaufsuntersuchung? Generelle Meinungen zur Interpretation der Werte? Muss man eventuell die angestiegene Positivkontrolle miteinbeziehen?


(Bitte auch wirklich auf den LTT eingehen und nicht meine Art der Behandlung kritisieren. Ich habe meine Gründe, warum ich mich letztendlich dafür entschieden habe und bin aufgrund meiner KPTBS sehr labil.)


Danke schonmal!


RE: LTT-Anstieg – Aussagekraft - pepe - 25.07.2020

Ich kann glaube ich nicht mehr editieren. Mir ist noch etwas eingefallen. Unter AB-Einnahme soll man ja keinen LTT machen. Der Gedanke ist etwas weit gesponnen, aber ich nehme zusätzlich noch hochdosiertes Allicin ein, was ja als "pflanzliches AB" gilt. Meint ihr, sowas kann das Testergebnis beeinflussen? Was ist es denn an den ABs, das den LTT verfälscht?


RE: LTT-Anstieg – Aussagekraft - Markus - 25.07.2020

Laut von Baehr beeinflussen AB den LTT nicht. Ich bezweifle aber, dass er da Testreihen dazu gemacht hat.

Dass man von der Höhe der LTTs auf eine aktive Infektion rückschließen kann halte ich für eine unbelegte These. Man kann die LTT-Ergebnisse höchstens dergestalt interpretieren:

SI < 2: bisher kein stattgehabter Erregerkontakt, analog IgG negativ
SI > 2-3: Erregerkontakt nachgewiesen, analog IgG positiv

Wobei man häufig Befunde sieht, dass z.B. Chlamydia trachomatis im LTT wie bei dir (hoch) positiv ist, jedoch keine Antikörper gefunden werden. In der Literatur ist eine seronegative Chlamydieninfektion jedoch nicht beschrieben, sodass man von einem falsch positiven LTT ausgehen muss.

Da es dir ja besser geht würde ich einfach weitermachen wie bisher, den LTT Befund irgendwo abheften und am besten vergessen.


RE: LTT-Anstieg – Aussagekraft - pepe - 25.07.2020

Hallo Markus,

vielen Dank für Deine Antwort! Irgendwie hatte ich auf so eine Antwort gehofft...
Ich hätte den Test nicht machen sollen. Egal welches Ergebnis, was mache ich damit? Es ändert ja nichts an meinem Befinden.
Andererseits bekomme ich es einfach nicht aus dem Kopf. Diese extrem hohen Werte müssen doch irgendwas zu bedeuten haben.
Ich habe so etwas noch nie und nirgends gesehen. Ich verstehe das einfach nicht. Würde sowas häufiger vorkommen, aber so...
Hattest Du schonmal so hohe Werte? Oder irgendwer?
Es passt aber einfach nicht zusammen. Ich könnte hier eine ellenlange Liste an Symptomen machen, die weg sind. Allerdings alles Bartonellen-Symptome und dafür gibt's keinen LTT. Kann aber doch nicht sein, dass sich die Werte so erhöhen, wenn es mir allgemein besser geht. Wie kommt sowas? Oder kann es sein, dass der alte LTT fehlerhaft war, weil damals mein Immunsystem so im Keller war? Andererseits war ich diesmal kurz vor der Blutabnahme extrem gestresst bei allgemein seit einem halben Jahr besseren Befinden. Hatte aber evtl. doch Einfluss auf das Immunsystem. Ich drehe mich im Kreis. Das ist totales Rätselraten. Welchen Sinn hat ein LTT überhaupt zur Verlaufskontrolle? Aus Geschichten anderer mit sinkendem LTT schien er mir zuverlässig, aber ich verstehe gar nichts mehr.

:/


RE: LTT-Anstieg – Aussagekraft - Bremsenstich - 25.07.2020

Hallo Pepe,
das irritiert mich auch sehr.... ich plane aktuell einen LTT Bakterien und Viren zu veranlassen, da ich wohl Borreliose habe, aber auch definitiv irgendeinen Virus dazu. Das ganze Testen ist mittlerweile ein großes Rätsel für mich. Mir kommt es vor, als würde kein Labortest wirklich stimmen. Worauf soll man sich denn jetzt noch verlassen können! Es ist viel Geld, was man für den LTT in die Hand nimmt, aber bei solchen Ergebnissen doch sehr fragwürdig.
Hat vielleicht irgendjemand eine Ahnung, was hier noch eine gesicherte Diagnostik ist?
Worauf kann man sich verlassen?
Und.... wer behandelt einen dann auf Grundlage dieser ungenauen Tests, die ja zum Teil sogar negativ ausfallen, obwohl man doch positiv ist.

Ich lese dann mal mit......
Viele Grüße und weiterhin gute Besserung
Bremsenstich


RE: LTT-Anstieg – Aussagekraft - Markus - 25.07.2020

@pepe: Wie ich gesagt hatte, vergiss den LTT am besten. Es hat schon seinen Grund, weshalb der nicht anerkannt ist und von den Kassen nicht bezahlt wird. Auch international wird der m.W. nicht verwendet. Es fehlt da m.E. noch einiges an Validierung und Publikation. Die Ergebnisse stiften regelmäßig Verwirrung und ich kann mich eigentlich an keinen Fall erinnern, wo das anders war.



(25.07.2020, 21:16)Bremsenstich schrieb:  Worauf kann man sich verlassen?
Auf nichts. Am ehesten sind noch Antikörpertests geeignet, wobei da aber je nach Erreger unterschiedliche Verfahren/Labore verwendet werden müssten. Das ist aber alles recht komplex und eigentlich geht das ohne Therapeut/Arzt nicht. Nur kenne ich da selbst keinen, der wirklich empfehlenswert ist.


RE: LTT-Anstieg – Aussagekraft - pepe - 25.07.2020

Hallo Bremsenstich,

also ich denke zur Erstdiagnostik kann ein LTT schon sinnvoll sein, da er anzeigen kann, ob eine aktive Infektion vorliegt. (Ich denke auch, dass ich Trachomatis habe, da ich vor langer Zeit mal ab und zu Symptome hatte. Ist halt immer so eine Sache bei chronischen Infektionen mit den Antikörpern).


Aber was sagt die Höhe der Werte aus? Das frage ich mich eben. Heißt höherer Wert automatisch stärkere Infektion? Demnach hätte es mir vor einem Jahr besser gehen müssen und umgekehrt. Trifft aber nicht zu. Das Blöde ist, dass ich, was die anderen Infektionen angeht, keine oder wenige Symptome habe. Ich hatte z.B. noch nie einen Zoster-Ausbruch und das bei diesem Wert. Lippenherpes hatte ich in letzter Zeit verstärkt, aber ich habe in der Zeit auch vermehrt Leinsamenprodukte und Nüsse zu mir genommen und erst vor Kurzem gesehen, dass die sehr Arginin-haltig sind, was Herpes fördert. Kann nicht 100%ig sagen, ob es davon kam, vllt. war auch mein Immunsystem schwächer. Chlamydia Pneumoniae macht leichte Symptome (Kratzen im Hals), welche meinem Eindruck nach nicht unbedingt besser geworden sind. Mache das Buhner Chlamydien-Protokoll aber noch nicht vollständig und die Biester sind sehr hartnäckig. Von daher ist das alles schwer zu beurteilen. Aber kann es wirklich sein, dass ich "nur" gegen Bartonellen Erfolge verzeichne, wofür es keinen LTT gibt? Warum sollte der Rest denn bei besserem Allgemeinbefinden ansteigen? Und Buhner wirkt ja auch übergreifend.

Am Ende des Tages habe ich nach dem Test mehr Fragen als vorher...


RE: LTT-Anstieg – Aussagekraft - Bremsenstich - 25.07.2020

@Markus: Aber wie kommt man den Co Infektionen auf die Schliche???? Welcher Arzt forscht da bis in die Tiefe? Ich habe hohe Antikörper IGG Yersinien, Chlamydien P. und EBV - aber das sagt ja nichts in Bezug auf Aktiv aus!
Bei mir ist immer alles negativ, aber definitiv ist irgendein Erreger am Werk!


RE: LTT-Anstieg – Aussagekraft - pepe - 25.07.2020

@Markus: Ja, ich hoffe, das Vergessen gelingt mir. Wirklich. Ich habe mit sowas echt Probleme. Wenn ich eine Erklärung dafür hätte, würde mir das sicher leichter fallen. So bleibt es bei Rätselraten. Habe z.B. kurz vor dem Test nach einer Pause wieder mit Houttuynia angefangen und frage mich jetzt, ob evtl. Herxheimer so eine starke Reaktion ausgelöst hat? usw., usw. Würde sowas häufiger vorkommen, wäre ich auch beruhigter. Aber einen Fall wie mich habe ich noch nie gesehen. Und so frage ich mich, ob ich was falsch gemacht habe, entweder mit Buhner oder dass der Test verfälscht wurde. Die Gedanken bringen mich nicht weiter. Daher frage ich mich, ob es nicht doch jemanden gab, der schonmal so einen Werteanstieg oder so hohe Werte hatte? Anybody?

Wobei mir über kurz oder lang nichts anderes übrig bleibt, als mich davon hoffentlich nicht allzu irritieren zu lassen. Ich hoffe halt, irgendwie Infos zu finden, die da ein bisschen Beruhigung reinbringen...


RE: LTT-Anstieg – Aussagekraft - Markus - 25.07.2020

(25.07.2020, 21:54)pepe schrieb:  Daher frage ich mich, ob es nicht doch jemanden gab, der schonmal so einen Werteanstieg oder so hohe Werte hatte?
Ich hatte selber schon Werte um 60 bei verschiedenen Erregern. Ich geb da nicht mehr viel drauf, wenn die Antikörper nicht zumindest in die gleiche Richtung weisen.