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Frage zur Behandlung - Druckversion

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Frage zur Behandlung - Blazer - 29.04.2023

Hi liebe Leser,

ich bin neu hier und habe mich deshalb Hier (Foreninterner-Link) mal vorgestellt.

Aktuell nehme ich wegen einer IgG positiven - IgM negativen sehr spät entdeckten Borreliose Infektion (mit starker Symptomatik)
für 20 Tage 200mg Doxycyclin + auf Empfehlung eines bekannten zusätzlich Wilde Karde Tinktur und Zistrosen-Tee.

Mir wurde mehrfach von ärztlicher Seite aus versichert, dass 200mg absolut ausreichend seien, da meine Borreliose, auch wenn sie bereits sehr lange besteht - noch nicht ins Nervenwasser übergetreten wäre (Liquorpunktion ohne Befund).

Nun lese ich in der Leitlinie der dt. Borreliose-Gesellschaft ganz anderes. Hier wäre eher Minocyclin angezeigt, oder zumindest Doxy in 300-400mg.
Das hat mich irritiert, ob meine Behandlung überhaupt ausreichend effektiv ist. Zudem hat sich an meiner Niere eine kleine Zyste gebildet. Da stellst sich auch die Frage - ob diese Borrelien sich irgendwie in dieser Zyste abkapseln oder so?


Bitte klärt mich auf, ich freue mich auf eure Antworten.


RE: Frage zur Behandlung - urmel57 - 30.04.2023

Hallo Blazer, habe Dir im anderen Threads geantwortet. So schlecht ist Doxycyclin jetzt nicht. Zur Höhe der Dosierung gibt es sicherlich Diskussionsbedarf. Da würde ich versuchen, wenn der Arzt sich drauf einlässt die Dosierung anzupassen, wenn Du schwer bist. Bei Kindern rechnet man 4mg/kg Körpergewicht. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen hat man sich zu einer Grenze von  200mg entschieden.

Daher würde ich hier nochmal nachfragen und auch ob Du die Therapie auf mindestens vier Wochen erweitern kannst.

Die offiziellen Leitlinien geben das allerdings nicht her! Wie es danach weitergehen kann, sind schlecht abgesicherte Wege, die   von  Meinungen und Spekulationen geprägt sind. 

Ich wünsche Dir hier einen guten Austausch und dass Du gut vorankommst. Es gibt bereits viele Informationen hier und natürlich lebt das Forum vom Austausch.


RE: Frage zur Behandlung - Blazer - 01.05.2023

Ich möchte ungern 10 Themen auf einmal aufmachen, daher frage ich gleich nochmal hier:


Habe mich etwas über die Forensuche eingelesen und mich mit der ein oder anderen Thematik beschäftigt und davon folgendes mitgenommen:

30 Tage AB - 200mg Doxy (vllt krieg ich meinen Arzt zu 300mg - alleine mach ich das natürlich nicht)
Einjähriger Beifuß Tinktur
Zistrosen-Tee (hochwertig, loose)
Vit C + Zink in zeitlichem Abstand
Probiotika und Prabiotika
Karde Tinktur (wird hier als nicht so wirksam eingestuft, ich habe sie allerdings schon - daher benutze ich sie weiter)

Findet ihr den Plan so spruchreif? Ich war heute das erste Mal spazieren, also die AB scheinen langsam zu wirken (Bin jz bei Tag 18)

LG!


RE: Frage zur Behandlung - micci - 02.05.2023

Hallo Blazer,
dass hört sich nach einem guten Anfang an. 30 Tage Doxy sind schon mal sehr gut!
Danach schaust Du mal, wie es dir geht und was sich (hoffentlich) verbessert hat.
Die Ergänzungen passen auch.

Wünsch dir einen schnellen Erfolg damit!
LG,
micci


RE: Frage zur Behandlung - Blazer - 02.05.2023

Ich danke dir für deine Antwort micci :)
Dann mache ich das erstmal so weiter.

Hab übrigens schon wieder ne Frage:
In meinem Immunoblot wurden lediglich die Banden p14 und VlsE nachgewiesen. P14 scheint spezifisch zu sein für Borrelia afzelii (also wohl keine B. burgdorferi) und das VlsE scheint bei Früh bis Spätstadien dauerhaft zu persistieren.

Wir lässt sich dieses Ergebnis interpretieren? Ich hätte ja fast gedacht, dass da ein paar mehr Banden sind wenn es sich um eine Spätversion handelt.
Möglicher Erklärungsversuch wäre halt, dass die Banden die Spät-spezifisch sind nicht anschlagen weil es sich halt eben um B afzelii und nicht um B burgdorferi handelt...

Im schlimmsten Fall ist das 'nur' ne ausgeheilte Borre und garnicht die Erklärung für meine Symptome.

Fragen über Fragen....

Edit: Ich hätte ja meinen hausarzt gefragt, aber der hat glaub ich wieder keine ahnung davon...


RE: Frage zur Behandlung - urmel57 - 02.05.2023

Dass Du Kontakt zu Borrelien hattest ist ziemlich gesichert. Die Aktivität lässt sich daraus leider nicht ablesen. Das ist die Crux bei der Diagnose. Sehe es dem Hausarzt nach, wenn er die Frage nicht beantworten kann. Das kann niemand.


RE: Frage zur Behandlung - Lyme Detective - 05.05.2023

Wenn Doxycyclin im Spätstadium, würde ich mit heutigen Wissen bei 75kg mind. 300mg/Tag für mind. 4Wo. einnehmen (ich dürfte letztes Jahr auch jemanden kennenlernen, der mit 400mg Doxy/Tag zusammen mit einem Bultverdünner (er nannte Clexane, damit das Antibotikum besser in schlecht durchblutete Bereiche vordringt) und Acidophilus (von einem Arzt alles so direkt verordnet), seine Beschwerden der Spätphase (vorrangig Knorpel-, Sehnen-, Muskel-probleme mit nach Infektion auftretenden auch hörbar knirschenden Knien) losgeworden ist ... er steht wieder voll im (Arbeits-)Leben, ist ein sehr aktiver Mensch).

Jedoch hängt die Genesung von sehr vielen weiteren Faktoren ab: Manifestierungsgrad, allgemeiner Gesundheitszustand, Lebensführung (gesunder Schalf, wenig Stress, ausreichende Trinkmenge, gesunde Ernährung, psychische Gesundheit usw. usw.). Fakt ist aber auch, wenn einmal im Spätstadium angekommen, hat unser Körper grosse Probleme diese Bakterien zu beherrschen...

Viel Glück mit der Therapie und alles Gute!

{200mg/Tag führten im späteren Stadium bei mir leider nicht zur Remission (im Frühstadium mag das vielleicht noch hinreichend sein). Auch dieser Versuch spiegelt den Zustand wieder:  Borrelien überleben Doxycyclinbehandlung im Tiermodell (meine 1.Behandlung mit 200mg fand auch erst 16 Wochen nach Infektion/ausgeprägtem Erythema Mirgans statt, weil da die Symtomatik begann - davor war ich gesund). Einige SHGs in denen ich zu Besuch war, bestätigten durch ihre Fälle das ebenfalls. Erforschung der Spätphase ist zwingend notwendig, um diese besser zu verstehen, damit die Borrelien in ihren unterschiedlichen Zustandsformen: RoundBodys, zystische Formen mit den zugehörigen Immun-Escape-Mechanismen und Effekten im Körper z.B. Triggerung autoimmuner Prozesse besser verstanden werden, um eine sichere Therapie abzuleiten ... leider passiert da immer noch kaum etwas ... soweit meine subjektive Meinung}