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Aktuelle Forschung zu Zecken und Erregern in Leipzig - Druckversion

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Aktuelle Forschung zu Zecken und Erregern in Leipzig - FreeNine - 08.01.2024

Ich bin auf 3 aktuelle Forschungsprojekte und deren Beschreibung der Uni Leipzig gestoßen:
Die Arbeitsgruppe Epidemiologie der Veterinärmedizinische Fakultät erforscht, wie Epidemien, Massenerkrankungen und Zivilisationsschäden entstehen und sich ausbreiten. Die aktuellen Projekte sind:
   
Die ersten 3 Projekte beziehen sich auf Borrelien und FSME-Viren in Zecken.
- Charakterisierung von Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus von Ixodes ricinus Zecken aus ostdeutschen Mittelgebirgen
Projektdauer: September 2023 – Mai 2025 finanziert durch Pfizer
Zitat:"... Parallel dazu werden wir die gesammelten Zecken auf andere von Zecken übertragene Krankheitserreger (z.B. Borrelia spp.) testen, um auch Co-Infektionen zu identifizieren und um zu sehen, ob der Trend zu höheren Lagen auch für andere von diesen Zecken übertragene Krankheitserreger gilt."

- Borrelien-Prävalenz in Ixodes ricinus Zecken entlang eines Landnutzungsgradienten und in Abhängigkeit vom Zeckenalter in der Schwäbischen Alb
Projektdauer: Mai 2023 – andauernd, Finanziert durch: Grimmingerstiftung für Zoonosenforschung
Zitat:"... Um mehr Einblicke in die Zeckendichte zu gewinnen, zielt diese Studie auf eine ganzheitlichere Betrachtung ab, bei der intrinsische (Zeckenalter, Borrelien-Infektionsstatus) und extrinsische Faktoren im Bezug auf die Zeckendichte entlang eines Landnutzungsgradienten analysiert werden. Hierfür werden wir an insgesamt 25 Standorten im Untersuchungsgebiet „Schwäbische Alb“ Zecken flaggen, um diese später molekularbiologisch auf eine Borrelieninfektion zu testen, als auch morphometrische Altersmessungen an ihnen vorzunehmen. Da in diesem Untersuchungsgebiet, welches Bestandteil der Biodiversitätsexploratorien (BE) ist, kontinuierlich und engmaschig biotische und abiotische Daten von weiteren Forschenden erhoben werden, ist es uns möglich, diese extrinischen Daten (wie Wetter und Landnutzungsgradient) in unsere Auswertung mit einzubeziehen."

DAAD Prime
- Borrelia burgdorferi s.l. in ticks and Lyme neuroborreliosis (BoTiNe)
Projektdauer: June 2023 – November 2024, Finanziert durch: DAAD
Zitat:"... In diesem Projekt werden wir zum ersten Mal in Dänemark die Tiefe der mit NB assoziierten Borreliengenotypen untersuchen. Wir werden potenziell pathogene Borrelien-Genotypen in Ixodes ricinus-Zecken (dem Hauptüberträger von B. burgdorferi) mit molekularen Methoden wie der Multilocus-Sequenztypisierung (MLST) bestimmen und identifizieren. Anschließend werden wir das Risiko von Borrelien auf der Grundlage der Verteilung potenziell pathogener Genotypen mit Hilfe statistischer und raumbezogener Instrumente abschätzen und modellieren. Bisher waren solche Analysen nicht möglich, da es in Dänemark keine Daten über Borrelien-Genotypen von Zecken gibt. ...

... Aus epidemiologischer Sicht ist es sehr wichtig, das Vorhandensein und die Verteilung der Genotypen von B. burgdorferi s.l., die NB verursachen, abzuschätzen. Daher werden wir versuchen, die Frage zu beantworten, ob das Risiko, an NB zu erkranken, mit dem Vorkommen bestimmter Genotypen in I. ricinus-Zecken zusammenhängt oder ob es sich aus der allgemeinen Exposition des Menschen gegenüber der Zeckenaktivität ergibt. Und das übergeordnete Ziel der Studie ist es, die genetischen Zusammenhänge des Erreger-Vektor-Krankheitssystems besser zu verstehen. Die Ergebnisse dieses Projekts sind für die öffentliche Gesundheit von entscheidender Bedeutung, da sie für die Risikobewertung und das Management von Krankheiten von Nutzen sein werden."

Leider laufen diese Forschungsprojekte immer wieder auf die Erregerdichte usw. hinaus. Parallel sollte auch mal an die Verbesserung der Diagnostik bzw. die Behandlung der Patienten gedacht werden. Huh