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Film auf Arte "chronisch krank - chronisch ignoriert." 25.2.25 - Druckversion

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Film auf Arte "chronisch krank - chronisch ignoriert." 25.2.25 - FreeNine - 21.02.2025

Zitat:Chronisch krank – chronisch ignoriert“ heißt ein Film über ME/CFS auf Arte. Er zeigt die Situation Betroffener, für die es oft keine Hoffnung und Hilfe gibt.

Da viele Betroffene hier chronisch krank sind und einige als Folge auch unter CFS leiden, stelle ich die Information zum Film hier ein. Denn es gibt ähnliche Situationen bzw. Parallelen in der Behandlung und der Akzeptanz unter den Medizinern auch bei uns chronisch kranken Patienten mit Lyme-Borreliose, PTLDS und anderen Co-Infektionen.

Der Film "The Red Ring" zur Lyme-Borreliose in deutscher Sprache wird ja von Arte bis heute nicht gezeigt. Wollen wir hoffen, dass dieser Film hier es schafft, die ,Klippen" zu umsegeln.

Eine Vorschau zum Film "chronisch Krank ..." ist in der Berliner Zeitung unter dem Titel "Sterbenselend: Wie es schwer an ME/CFS Erkrankten hierzulande geht" vom 20.02.2025 zu lesen.

Zitat:Mila und Rosa sind nur zwei der Kranken, die in dem neuen Film „Chronisch Krank – chronisch ignoriert“ vorgestellt werden, der am 25. Februar 2025 um 22.35 Uhr bei Arte ausgestrahlt wird. Der Film zeige „Betroffene, die weder sprechen noch sitzen können, manche liegen seit Jahren im Dunkeln, andere sitzen im Rollstuhl und sind arbeitsunfähig“, erzählt die 1964 geborene Berlinerin Sibylle Dahrendorf, eine Dokufilmregisseurin, die selbst an ME/CFS erkrankt ist. Alle seien aus ihrem Leben gerissen worden, manche erlägen der Erkrankung, weil sie keine Hilfe bekämen, oder nähmen sich das Leben.

Zitat:"Daniela Schmidt-Langels machte sich 2023 mit einem Filmteam auf eine lange Reise durch Deutschland, nach Österreich, England und in die USA. In Boston sprach sie unter anderem mit dem Neurowissenschaftler Michael VanElzakker von der Non-Profit-Organisation PolyBio, die gezielt „infektionsassoziierte Erkrankungen“ erforscht. Im Film erklärt er, worum es sich bei ME/CFS überhaupt handelt. Die Abkürzung ME stehe für Myalgische Enzephalomyelitis, sagt er. Dies sei ein eher historischer Begriff. 1969 klassifizierte die Weltgesundheitsorganisation ME als neurologische Erkrankung. CFS wiederum steht für Chronisches Fatigue-Syndrom. „Der Name CFS wurde in den 80er-Jahren in den USA geprägt und beruht auf einem offensichtlichen Ausbruch einer Infektionskrankheit in Nevada.“ Beide Begriffe wurden kombiniert. ...

Formal sei ME ein „diagnostisches Label“, basierend auf einer Liste von Symptomen. Dazu gehörten: kognitive Störungen, Muskel-, Gelenk-, Nerven- und Kopfschmerzen, grippeähnliche Symptome, Muskelschwäche, massive Herz-Kreislauf-Störungen, Schlaflosigkeit, schwere Entkräftung. ...

So vielfältig wie die Symptome sind auch die Auslöser für die Krankheit. Dazu gehören Infektionen (Eppstein-Barr, Influenza, Sars-CoV-2), Herpes-Reaktivierungen, Unfälle und Medikamentenschäden, etwa durch Fluorchinolone, eine bestimmte Antibiotika-Gruppe, von Sibylle Dahrendorf „Atombomben für die Zellen“ genannt. ...

Auch andauernde Infektionen könnten ME/CFS auslösen – ob virale oder bakterielle, erklärt die im Film befragte Mikrobiologin Amy Proal aus Boston. Es sei wichtig, mehr Technologien zu entwickeln, um die Erreger unbehandelter Infektionen im Gewebe oder im Gehirn zu identifizieren, sagt sie. Es gibt zugleich Überlappungen von ME/CFS zu anderen multisystemischen Erkrankungen, etwa der Small-Fiber-Neuropathie, dem Mastzellaktivierungssyndrom, dem Ehlers-Danlos-Syndrom (einer Gruppe von Bindegewebserkrankungen). ....

Mehr im Zeitungsbericht 

Das kennen wir bei Lyme-Borreliose seit Jahren...
Zitat:Ohne Geld keine Forschung. Ohne Forschung keine medizinische Versorgung der Betroffenen“, heißt es im Film. ...

Filmemacher wurden von entscheidenden Stellen abgeblockt
Zitat:Die Filmemacher fragten Verantwortliche verschiedener großer Pharmafirmen für ein Gespräch an, aber niemand war dazu bereit, wie es heißt. Dahinter steckt leider ein echtes Problem. Denn für die Pharmaindustrie seien „bislang die Daten nicht klar genug“, um klinisches Studien zur Entwicklung neuer Medikamente aufzulegen, sagt Carmen Scheibenbogen. ...

Der Film relativiert nicht. Er stellt harte, undiplomatische Fragen aus der Sicht der Betroffenen,
die sich an jeden Strohhalm klammern. Angesichts der ausweglosen Situation, in der viele der Schwerkranken stecken, sollte man sich als Gesellschaft ihnen stellen. Doch das tun nur wenige. Es fällt schon sehr auf, dass Anfragen der Filmemacher – bis auf Ausnahmen – von allen entscheidenden Stellen abgeblockt werden: neben den Pharmafirmen auch von verantwortlichen medizinischen Gesellschaften und Politikern. ...

Die meisten Ärzte wüssten noch immer nicht viel über ME/CFS. In der Reha würden Erkrankte noch immer oft dramatisch falsch behandelt, sagt Carmen Scheibenbogen. Sie spricht von einem „dunklen Kapitel in der Medizingeschichte“. ...

Zitat:Warum bekomme ME/CFS keine eigene medizinische Leitlinie, fragen die Filmemacher. Warum würden Patienten nicht vor schädlichen Therapien geschützt? Sie baten den Präsidenten der dafür verantwortlichen Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (Degam) um ein Interview. Auch hier eine Absage. ...

Zitat:„Chronisch Krank – chronisch Ignoriert“, 25. Februar 2025, 22.35 Uhr, Arte, 90 min. Dann für weitere 30 Tage in der Arte-Mediathek

Ich für meinen Teil bin erst mal gespannt auf diesen Film laut diesem Bericht.

LG von FreeNine

PS. Der Link zur Ankündigung in der Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/tv-programm/6774cc21efd07bac55c534d1#:~:text=Mit%20Long%2DCovid%20kommen%20viele,%2C%20Medizin%2C%20Wissenschaft%20und%20Pharmaindustrie.