Bartonellen Tinkturen Protokolle Abwandlung -
ilegeli - 26.03.2025
Hallo Miteinander,
mein Hauptproblem sind die Bartonellen (2 Stämme im Labor festgestellt, schlimme Symptome)
Ich versuche mich nach zig erfolglosen Versuchen (HHO, Ozonhochdosis, Cowden ...) nun (wieder) an die Kräutertinkturen.
Ich habe das Buhner-Protokoll gegen Bartonellen entdeckt.
Verstehe ich es richtig: Kann man es nach Bedarf mit weiteren Tinkturen erweitern? (wenn man z.B. merkt, dass man einfach mehr antibiotische Tinkturen vertragen könnte, als wie im eigentlichen Protokoll angegeben) Wenn man weitere Erreger hat, darf man ja auch einfach weitere Tinkturen hinzufügen. Spricht da was dagegen? Denn andererseits kann ich natürlich auch die Sicht sehen, dass sich die Protokolle auch auf Erfahrungswerte aufbauen.
Wenn also in einem Protokoll folgende Tinkturen dabei sind (Houttuynia, Cryptolepis, Alchornea, Sida Acuta, Isatis, Japanischer Staudenknöterich (Polygonum cuspidatum) Könnte ich dann auch einfach (wenn ich es gut vertrage) Andrographis und Samento hinzufügen?
RE: Bartonellen Tinkturen Protokolle Abwandlung -
Valtuille - 27.03.2025
Hallo ilegeli,
Buhners Protokolle sind in der Regel modular aufgebaut. Es gibt ein Kernprotokoll ("Core-Protocol"), was das Minimum darstellt, was dann durch weitere Kräuter (in der Regel nach den unterschiedlichen Symptomen gegliedert) und teils NEM erweitert wird.
Wennn mehrere Erreger zusammenkommen, wird erweitert. Ich persönlich würde aber da immer empfehlen, mit einem Therapeuten zusammenzuarbeiten, um das Protokoll zusammenzustellen. Samento/Uncaria tomentosa und Andrographis wird bei Bartonellen von Buhner nicht empfohlen. Bei Borreliose würde ich von Andrographis auch eher die Finger lassen, da die antibiotische Wirkung nicht bestätigt wurde (kam nach Buhners Buch raus).
Die Kräuter sind auch nicht frei von Nebenwirkungen und manches hat Buhner (RIP) etwas zu wenig ausgeführt (Wechselwirkungen, hormonolle Wirkung der Kräuter, individuelle Verstoffwechslung).
Buhners Ansatz war auch weniger antibiotisch, das ist nur ein Teil. Meiner Einschätzung nach sind Antibiotika Kräutern was die reine Bekämpfung von Erregern angeht, fast immer überlegen, was auch an den pharmakologischen Unsicherheiten liegt, aber auch an den erheblichen Schwankungen der aktiven Wirkstoffe in den Kräutern.
Es geht immer auch um Immunmodulation und Symptomreduktion und da kann das Buhner-Protokoll sehr hilfreich sein. Einen älteren Thread findest du hier, falls noch nicht bekannt:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=909
RE: Bartonellen Tinkturen Protokolle Abwandlung -
ilegeli - 03.04.2025
Dankeschön Valtuille,
jetzt fühle ich mich ein wenig sicherer
RE: Bartonellen Tinkturen Protokolle Abwandlung -
ilegeli - 03.04.2025
Vielen Dank für die guten Hinweise, ich habe mich so verzettelt in den Einzelwirkungen der verschiedenen Tinkturen, dass ich das nicht mehr beachtet habe. Zum Coreprogramm für die Bartonellen möchte ich folgendes sehr gerne dazunehmen:
Cryptolepis
Echinacea
Astragalus
Biofilmbrecher(Lumbrokinase, Biodisrupt)
evtl. auch
Beta-Glucane:
L-Lysin
Ich habe einfach kein Gefühl, ab wann ist es übertrieben? Auch wenn ich alles einschleichen werde. Was machen die Anwender, was gibt es da für Erfahrungswerte? Eher noch mehr dazuaddieren (je nach Erreger oder Beschwerden) oder bin ich damit schon in einem Bereich, der übertrieben ist?
(Man bedenke auch, dass ich auch andere Dinge noch mache (Supplementieren von den wichtigsten Nahrungsergänzungen etc. )
RE: Bartonellen Tinkturen Protokolle Abwandlung -
Spessart - 04.04.2025
Guten Morgen!
Ich habe seit Oktober24 anhand von Laborergebnissen "Verdacht auf" Borrelien (burgdorferi und ...) und Bartonella (henselae und quintana). Aufgrund weiterer Infektionen mit Helicobacter pylori und Lamblien habe ich im Januar zwei Antibiotika genommen - und war seit langer Zeit mal kurzfristig fast symtpomlos, annähernd schmerzfrei. In den folgenden Wochen habe ich mich bemüht, die Darmflora wieder aufzubauen. Und fast alle abwesenden Symptome sind zurückgekommen (Schmerzen in Gelenken, Muskeln, Müdigkeit, Entzündungen...) und eine Zahnentzündung dazu. Nach einigen Wochen zuhause werde ich demnächst in das Arbeitsleben wieder eingegliedert.
Tatsächlich infiziert bin ich vermutlich seit mehreren Jahren, Schmerzsymptome seit 2011, die Suche nach Ursachen habe ich immer weiter betrieben, zB. in 2015 beim Rheumatologen, 2018 in einem Diagnosezentrum, natürlich ohne Diagnose. 2015 waren Borrelien festgestellt und ich habe ich vom Hausarzt für vier Wochen Doxycyclin bekommen. 2019 wurde nochmals getestet, nur Antikörper festgestellt. Mittlerweile bin ich Ende 50 und zunehmend Facharzt-frustriert, da von den Ärzten quasi unterstellt wird, ich würde mich mit den üblichen Symptomen von Wechseljahren oder dem Altern an sich nicht abfinden. Seit 2020 habe ich die Diagnose Fibromyalgie, was ja nicht so zu den Entzündungen passt. Doch die Selbsthilfegruppe hat mir sehr geholfen Schwäche und fehlende Gesundheit zu akzeptieren.
Nachdem ich mich nun eingelesen habe, wurde klar, dass nicht Fibro, sondern B+B mein Problem ist. Bartonella ist für mich die schlimmere Infektion, Information dazu gibt es vor allem bei den Veterinären - also nicht so viel und nicht so gut verwertbar.
Aufgrund der Eigenheiten von B+B glaube ich nicht, dass Antibiotika alleine mein Weg sind, und vor allem wegen der Nebenwirkungen würde ich erstmal eine Therapie nach Buhner anstreben. Ich möchte lieber Kräuter als Tinkturen, gekauft habe ich noch nichts. Für sehr wichtig halte ich Enzyme. Buhner empfiehlt proteolytische Enzyme, Serrapeptase, Lumbrokinase, Nattokinase.
Dazu kommen antibiotische und immunstärkende Kräuter.
Gegen Schmerz würde ich zur Akupunktur gehen.
Und für die Müdigkeit und Erschöpfung bin ich auf 80% Teilzeit.
Für die Borrelien würde ich vielleicht nochmal Hyperthermie probieren. Eliminiert werden sie ja über 41 Grad, ich schaffe vielleicht 39 Grad, und bin mir noch nicht schlüssig, ob die Borrelien davon rebellisch werden, oder vielleicht doch ein paar absterben.
Dazu würde ich mich natürlich gesund ernähren, auf ausreichend Entspannung achten, die Nebenschauplätze im Auge behalten und das ganze für mehrere Monate oder auch ein gutes Jahr ausprobieren.
Die Infektionen sind langwierig, deshalb lasse ich mir Zeit, mein "Therapiekonzept" zu basteln.
Buhners empfohlene Kräuter für Borreliose und Bartonellose sind ja teils gleich.
Ich würde mich freuen über Informationen von Menschen, die in dieser Richtung etwas ausprobiert haben und mich von ihren Erfahrungen profitieren lassen.
Liebe Grüße aus dem Spessart!
RE: Bartonellen Tinkturen Protokolle Abwandlung -
urmel57 - 04.04.2025
Hallo Spessart,
bitte schaue auf jeden Fall, dass deine Zähne in Ordnung kommen. Versteckte entzündliche Herde bei Zähnen können ganz schön fies sein und weitere Therapien erfolglos machen. Während der Wechseljahre haben sich bei mir die Baustellen so richtig entwickelt. Nach Zahnsanierung, einen Haufen Antibiotika, anschließend viel Aufbaumittel haben sich die krassesten Probleme stark zurückentwickelt. Es gibt ein auf-und-ab auf jetzt manchmal noch, insbesondere wenn ich über meine Belastbarkeitsgrenze gehe.
RE: Bartonellen Tinkturen Protokolle Abwandlung -
Sabine - 04.05.2025
Nochmal zu den Kräutern:
Cryptolepis
ist antibakteriell, auch entzündungshemmend, in hohen Dosen (über 100 mg/kg Körpergewicht, nach anderen über 500 mg / kg, das sind aber hohe Werte, die man kaum einnimmt) auch ein Zellgift
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5661077/
Es wird traditionell gegen verschiedene Infekte wie Malaria (kein Bakterium, aber Blutparasit) angewendet; es gab eine Studie eine Anwendung als Teebeutel-Zubereitung
(Teebeutel mit 2.5 g Wurzelpulver 3 x tgl. , nach 7 Tagen waren die Versuchsmenschen frei von Malaria (Symptomen und Plasmodien),
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2956309/pdf/GMJ4401-0003.pdf)
Daher habe ich das als Tee genommen, auch wenn die Studien von Zhang et al. zu Borrelien und Bartonellen wohl den Alkoholextrakt verwendet haben und dort war es eins der wirksamsten Mittel gegen die Erreger.
Hier im Forum z.B. unter
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=13624
Ich denke ja, wenn es wirklich antibiotisch wirken soll und nicht "nur" das Immunsystem anregen/besänftigen soll, muss man eher hohe Dosierungen nehmen, die dann auch ihre Nebenwirkungen haben können, also vielleicht auch nicht zu lange.
Claas hier im Forum hat irgendwo geschrieben, dass er davon Nervenvibrieren und Schlaflosigkeit hatte wie von zuviel Kaffee. Mit Kaffee soll man es nicht zusammen nehmen.
Sida acuta enthält u.a. auch einen Hauptwirkstoff von Cryptolepis, das Cryptolepin. Also brauchst du vielleicht nicht beides.
Echinacea ist ja beliebt zur Immunstärkung bei Infekten, ich hab es ehrlich gesagt noch nie verwendet. Diese verschiedenen Wirkungen des Immunsystems und seiner verschiedenen Formen, wie es aus dem Gleichgewicht geraten kann durch diese Infektionen, sind mir bislang immer zu kompliziert und zu hoch, um mich damit als Laie zu befassen.
Astragalus membranaceus soll nur bei frischen Infektionen genommen werden, bei älteren kann es kontraproduktiv sein, s. in der Zusammenfassung von Valtuille hier unter
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=909
Andrographis paniculata erwies sich als nicht wirksam gegen Borrelien oder Bartonellen. Es gilt aber als antientzündlich, immunanregend und antiviral. Tee davon schmeckt sehr bitter. Ich habs ne Weile getrunken. Buhner hat glaube ich, das nicht mehr in seinem Schema gehabt, weil es manche Leute nicht vertragen haben.
Ich selber habe auch eher nicht so viele Sachen zusammen genommen, sondern lieber phasenweise abwechselnd. Wobei ich dieses Knöterichpulver immer noch kaum runterbekomme, wahrscheinlich wären dann doch Kapseln gut.
Ihr findet auch viele viele Erfahrungsberichte und Diskussionen mit der Suchfunktion hier, ich habe mich da auch durchgepflügt. Letztlich probiert halt jeder für sich was aus, viel Glück wünscht euch
Sabine
RE: Bartonellen Tinkturen Protokolle Abwandlung -
Filenada - 04.05.2025
(04.05.2025, 15:39)Sabine schrieb: Wobei ich dieses Knöterichpulver immer noch kaum runterbekomme, wahrscheinlich wären dann doch Kapseln gut.
Wenn ich nur dran denke, hab ich
diesen scheußlichen Geschmack 
gleich wieder auf der Zunge, obwohl das schon etliche Jahre her ist.
RE: Bartonellen Tinkturen Protokolle Abwandlung -
Sabine - 09.05.2025
Ja, gräßlich. Lieber gallebittres Zeug als dieses Knöterichpulver- Vielleicht kauf ich mir auch so eine Kapselmaschine, wie du beschrieben hast. Ich kriegs so kaum runter.
Wie lange hast de es damals durchgehalten und hast du das Gefühl, es brachte damals was?
RE: Bartonellen Tinkturen Protokolle Abwandlung -
Filenada - 09.05.2025
(09.05.2025, 14:58)Sabine schrieb: Wie lange hast de es damals durchgehalten und hast du das Gefühl, es brachte damals was?
Den japanischen Buschknöterich hab ich ein Jahr lang gepulst genommen, nachdem ich zwei Jahre nonstop AB hinter mir hatte. In welcher Dosis weiß ich jetzt aber nicht mehr, ist zu lange her. Auf jeden Fall vier Tage Kräuter, dann vier Tage AB, wieder vier Tage Kräuter, vier Tage AB usw. Ziel war, die Kräutertage nach und nach so auszuweiten und dann auszudünnen, daß ich im Endeffekt nur noch zwei AB-Tage im Monat hab (Letzteres also wie die sogenannte Watschentherapie).
Gebracht hat's unterm Strich nichts. Es lag aber nicht am Knöti. Ich hatte ihn zusammen mit Kurkuma und Katzenkralle (beides auch selbst eingekapselt) geschluckt. Und mich nach einem Jahr gewundert, warum die Entzündungen im Körper (Sehnen) nicht weggehen. Dann bin ich bei einem Spezi-Vortrag über das Thema TNFalpha-Hemmtest gestolpert, hab mich nächtelang drüber belesen und diesen dann im Labor machen lassen. Ergebnis: Knöti und Kurkuma sind bei mir stark und gut entzündungshemmend, Katzenkralle dagegen genau das Gegenteil. Ausgerechnet Katzenkralle, die in der Zeit üüüberall immer als DAS Wundermittel gegen Entzündungen angepriesen wurde - in gefühlt jedem zweiten Internet- oder Zeitschriftenartikel wurde drüber geschrieben. Und ausgerechnet bei mir bewirkt dieses Kraut das Gegenteil. Wenn sie wenigstens null Wirkung gehabt hätte, aber neeee, sie ist bei mir sogar noch entzündungsfördernd!

Nein, ich mag nicht mehr an den Moment denken, als ich diesen Befund gelesen hab...
Ich hatte dann auch mit dem Laborarzt telefoniert, ob es vielleicht 'ne Verwechslung oder sonstige Irrung geben kann. Da ich aber zur Blutabnahme direkt zum Labor gefahren war (also nicht den Umweg über eine eventuell schusselige oder überarbeitete Sprechstundenhilfe oder sonstwas hatte) und meine Kapseln selbst beschriftet und direkt an den Laborzettel geklebt hatte... Nun ja, bin ich eben einer der wohl extrem seltenen Fälle. Diese Prozentzahl muß ja auch irgendwie bzw. durch irgendjemanden zustande kommen. (So wie ich auch zu der mikrobischen Prozentzahl gehöre, die von Mino 'ne Leukozytose bekommt.)
Ich hatte "Glück", daß Knöti und Kurkuma so gut entzündungshemmend waren, sodaß sie die Wirkung der Katzenkralle so abgeschwächt hatten, daß ich "in der Waage" blieb und es nicht noch schlimmer wurde.
Deshalb hab ich das hier schon xmal im Forum geschrieben und kann's nur immer und immer wieder wiederholen... Gilt allgemein und generell und auch bei anderen Erkrankungen: Man sollte nicht "alles" glauben, was "überall" geschrieben steht. Bei einem wirkt Mittel X so, beim anderen ganz anders, beim Dritten vielleicht gar nicht und Nummer vier hat den Zonk gezogen. Deshalb erst bei unterschiedlichen seriösen Quellen belesen und wenn's labortechnisch möglich ist, VORHER testen. Bei neuen Medikamenten u. a., die viel Unfug anstellen können (mit manchen Packungsbeilagen kann man ja wirklich schon tapezieren), anfangs engmaschige Blutbildkontrollen. Packungsbeilagen tatsächlich lesen, dabei aber nicht in hypochondrische Panik verfallen. Wechselwirkungen, Einnahmebedingungen usw. beachten und hier im Forum (bei anderen Erkrankungen in anderen Foren) aufmerksam auch die nicht so guten Erfahrungen anderer lesen, auch wenn man sich lieber an die Strohhalme von Erfolgsgeschichten klammert...