Piperacillin als mikrobiomfreundliche Alternative bei Borreliose? - Druckversion
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Piperacillin als mikrobiomfreundliche Alternative bei Borreliose? -
Valtuille - 24.04.2025
Neue Studie aus den USA. Man hat mit Piperacillin ein Beta-Lactam Antibiotikum in einem Screening identifiziert, welches selektiver als Doxy auf Borrelien wirkt und das Mikrobiom weniger belasten könnte. In Vitro und Maussstudien legen das nahe. Auf evtl. Persisterformen wurde in der Studie vermutlich eingegangen, mir liegt aber nur das Abstract vor.
Da Piperacillin nur parenteral verabreicht wird, eine kurze Halbwertszeit besitzt und daher in der Regel drei Mal täglich gegeben wird, ist die Frage ob es wirklich ein großer Mehrwert ist und ob sich das mit dem Mikrobiom im Menschen bestätigt.
Zitat:Ein hochauflösendes Screening identifiziert ein bereits existierendes Beta-Lactam, das spezifisch die Lyme-Krankheit bei Mäusen behandelt
Die Borreliose, die in den Vereinigten Staaten durch Borrelia burgdorferi verursacht wird, ist ein zunehmendes Gesundheitsproblem, das bei unzureichender Behandlung zu schweren Erkrankungen führen kann. Doxycyclin ist die wichtigste Behandlungsoption für die Lyme-Borreliose; eine hochdosierte Doxycyclin-Behandlung ist jedoch mit einigen Problemen verbunden. So ist Doxycyclin ein Breitbandantibiotikum und tötet nützliche Bakterien ab. Außerdem ist bekannt, dass Doxycyclin unerwünschte Off-Target-Effekte in eukaryontischen Zellen hervorrufen kann. Einigen Risikogruppen wie Kleinkindern kann Doxycyclin nicht verschrieben werden, und zusätzlich zu diesen Unzulänglichkeiten scheint die Behandlung in 10 bis 20 % der Fälle zu versagen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es möglicherweise sichere alternative Therapien gibt, die aber aufgrund der Schwierigkeiten bei der Arzneimittelprüfung noch nicht gefunden wurden. Wir untersuchten fast 500 von der US Food and Drug Administration zugelassene Wirkstoffe mit einer Reihe von physiologischen, zellulären und molekularen Techniken. Die am besten abschneidenden Kandidaten wurden im Gegenscreening untersucht, um Verbindungen zu identifizieren, die keine Auswirkungen auf andere bakterielle Phyla haben. Piperacillin erwies sich als eine Verbindung, die B. burgdorferi in niedrigen nanomolaren Konzentrationen auslöschte, indem sie spezifisch in das ungewöhnliche, multizonale Peptidoglykan-Synthesemuster eingriff, das für die Borrelien-Klade typisch ist. Mechanistische In-vitro-Studien identifizierten das zelluläre Ziel von Piperacillin in B. burgdorferi und lieferten wichtige Erkenntnisse, die sowohl die Spezifität als auch die Wirksamkeit des Wirkstoffs erklären könnten. In vivo-Studien an einem experimentellen Mausinfektionsmodell zeigten außerdem, dass Piperacillin die Tiere mit einer 100-fach niedrigeren Dosis als der wirksamen Dosis von Doxycyclin behandelte, ohne das Mikrobiom der Maus zu beeinträchtigen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Piperacillin den Ärzten eine weitere therapeutische Option für die Borreliose bieten könnte.
Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
Link zur Studie:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40267215/